wahl der richtigen charakteristik für Ansteckmikro?

  • hallo
    welches Ansteck-Mikrofon ist das richtige?
    betrieben soll es an einer Sennheiser EW G2 Anlage werden
    verwendet soll es hauptsächlich für Präsentationen und Vorträge
    allerdings vorwiegend mit ungeübten Sprechern
    da es mobil eingesetzt wird kann ich leider wenig über die restliche Tonanlage sagen (wird jedes mal anders sein)


    so zur Auswahl stell ich das Sennheiser
    ME2 (Kugel)
    und
    ME4 (Niere)


    welches dieser Mikrofone ist die bessere?
    rückkopplungsarm und trotzdem soll man den Sprecher noch hören können wenn er seinen Kopf dreht.
    ist das mit dem ME4 möglich oder soll ich lieber zu dem ME2 greifen und mit mehr Rückkopplungen leben? (oder sind Rückkopplungen kein Problem mit der Kugelcharakteristik?)


    hoff mal auf gute Tipps von Leuten die damit schon etwas Erfahrung haben.


    oder gibts sonst noch Vorschläge? (preislich sollte das mikro 100euro nicht weit übersteigen)


    danke für die Hilfe!
    mfg Stefan

  • Ich würde die Kugel der Niere vorziehen. Ist einfach betriebssicherer, besonders bei unerfahrenen und nervösen Leuten, die ständig Krawatte und Jacket zurechtrücken. Eine dabei versehentlich verschobene Niere kann u.U. richtig Pegel und Klang kosten.


    Wenn Anlage und Location ständig wechseln, dann wird Dir ein zusätzlicher Terz-EQ im Reisegepäck, mit dem Du koppelfreudige Frequenzen beruhigen kannst, den Job deutlich erleichtern. Gerade in Verbindung mit Kugelmikros.



    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Hallo Stefan,


    eine richtig positionierte "Niere" ist sicher etwas rückkopplongsresistenter....nur hast Du viel größere Probleme, wenn das Mikro nicht richtig sitzt!
    Fazit: Kugel.


    Wobei mich persönlich weder das ME2 noch das ME4 wirklich überzeugt. Solltest Du an ein "altes" MKE-10 (Kugel) oder MKE-40 (Niere)kommen...zuschlagen.
    In Deinem Budget-Bereich gibt es aber auch Mikros, die recht gut funktionieren und dabei ein deutlich besseres Körperschallverhalten haben wie die ME.


    Gruß Wolfgang


  • hmm an welche denkst du da so bei den anderen?
    wie schauts eigentlich mit mikros von anderen herstellern aus? oder harmonieren die dann nicht so toll mit den sennheiser sendern?
    weist du wie das eigentlich mit dem alten sennheiser aussieht ... funktionieren die mit der geringeren phantom speisung .. soweit ich weis hat ja die g2 serie nur 3v oder so anstatt den 9V der alten G1 serie
    mfg

  • Hallo Stefan,


    Mikros anderer Hersteller funktionieren problemlos. Ich denke hierbei im unteren Budgetsegment z.B. an das ECM-500L/SK von von Monacor/IMG...ich mag das Teil und habe einige mit diversen Strecken im Einsatz (hauptsächlich Theatersachen).
    Das Mikro ist hautfarben und unauffällig, diese Ausführung hat 3,5mm-Klinke, benötigt eine Speisung von 1,5 - 9V, passt direkt auf den Sennheiser-Sender (allerdings ohne Verschraubung)....Listenpreis 47,90€


    Die "alten" Sennheiser haben wir sowohl an G1 wie an G2-Strecken (und auch an dB, Shure, MIPRO, Beyer,......) wechselweise in Betrieb....keine Probleme.


    Gruß Wolfgang

  • Zitat von "WW"

    Hallo Stefan,


    Mikros anderer Hersteller funktionieren problemlos. Ich denke hierbei im unteren Budgetsegment z.B. an das ECM-500L/SK von von Monacor/IMG...ich mag das Teil und habe einige mit diversen Strecken im Einsatz (hauptsächlich Theatersachen).
    Das Mikro ist hautfarben und unauffällig, diese Ausführung hat 3,5mm-Klinke, benötigt eine Speisung von 1,5 - 9V, passt direkt auf den Sennheiser-Sender (allerdings ohne Verschraubung)....Listenpreis 47,90€
    Gruß Wolfgang


    hmm das klingt schon mal sehr interessant - vor allem bei dem preis
    ich glaub das muss ich mir mal näher ansehen
    wie schaut denn das mit der empfindlichkeit aus? - reicht die aus
    die scheint bei dem ecm-500L/Sk(5,6mV/Pa) wesentlich geringer zu sein als zB beim me2 (20mV/Pa)
    mfg

  • Hallo Stefan,


    wie gesagt, keine Probleme, auch nicht bezüglich Empfindlichkeit.


    Auch wenn der Preis ggf. "Naserümpfen" erzeugt, ich setze die Teile wirklich gerne ein.


    Gruß Wolfgang

  • Hallo, das mit den Monacors kann ich bestätigen, problemloses Mikro vor allem um den Preis ( hab ein paar davon)

    Georg Hrauda, Österreich

  • die kugel hat den vorteil, das man auf die ausrichtung nicht so schauen muss und es keine popgeräusche gibt.


    die niere hat den vorteil, das man ein paar dB vor feedback gewinnt.


    ich habe mich immer für letzteres entschieden und den kunden erklärt, das sie darauf achten müssen das das mikro in richtung kopf schaut.
    damit hab ich durchaus gute erfahrungen gemacht. man muss es den leuten einfach nur sagen, dann verstehen die das auch.


    gegen völlig lernresistente kandidaten ist eh kein kraut gewachsen, die klemmen dann auch mal ne kugel in bauchhöhe an, was gegenüber einer falsch ausgerichteten niere dann auch keine vorteile mehr bringt... 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • N`abend zusammen,


    zum Thema Anstecker folgendes Geleitwort:


    Ich habe im Laufe der letzten Jahre Erfahrungen mit folgenden Mics gemacht (unabhängig von der Sendestrecke):
    -AKG CK77WR (Kugel): sehr robust, kaum Körperschall (Doppelmembran),wasserdicht, klingt echt gut, leider aufwändige Beschaltung zum Betrieb an Shure U4, leider sehr teuer
    -Shure WL 93 (Kugel): robust, läuft ohne Beschaltung an fast allen Strecken, preiswert, leider sehr zickig was Rückkoplungen angeht.
    -Sennheiser MKE2 (Kugel): excellenter Klang (Klassiker halt), einfach zu beschalten, leider ist mir der serienmäßige Korb schon mehrfach verreckt (eingedrückt, dann abgefallen und weg...), mäßig teuer
    -Senheiser ME104 (Niere): relativ unanfällig für Rückkopplungen, robust, guter Klang, leider etwas größer als alle anderen Kandidaten, etwas teurer
    DPA 4080 (Niere): Sehr guter Klang, kaum Neigung zu Rückkopplung, für eine Niere einfaches Handling (Positionierung...),geniales Adaptersystem (läuft auf fast allen gängigen Sendern), leider extrem teuer


    Mein derzeitiger Favorit ist das ME104, auch wegen der in anderen Posts schon geäußerten Vorteile.
    Desweiteren:


    Die Veranstaltungen, auf denen ausdrücklich Lavaliers gefordert sind werden bei uns ausschließlich von geldpotenten Kunden bezahlt. Da steht immer ein zusätzlicher Techniker zur Senderbetreung auf der Rechnung . Dieser nette junge Herr (oder Dame) hat immer saubere Finger (Stichwort Motorkette!!!), rüstet die Referenten, Redner oder was auch immer mit den Mikros aus, achtet darauf, daß die Beltpacks an sind (Wie ging das noch mit dem Powerlock bei Shure???), instruiert die Redner und ist einfach nett. Bei uns lagern die auszugebenden Sender außerdem immer auf einem Tisch oder Case welches odentlich mit Molton verkleidet ist (Das Auge isst mit...). Das sind alles Kleinigkeiten, die einfach umzusetzen sind, aber gerade auf Kunden aus der Industrie unwahrscheinlich Eindruch machen. Gerade die haben ja oftmals technisch überhaupt keine Plan (müßen Sie auch nicht), und wollen einfach da abgeholt werden wo Sie sich befinden, technisches Gefasel von SNR-Ratio, Feedback, Nahbesprechungseffekt... verstehen die einfach nicht.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Psychologisches Vorgehen ist da oftmals wichiger als die Wahl (oder Quahl) des richtigen Mikros, bei den richtigen Bedingungen ist die Niere meiner Meinung nach die bessere Wahl.
    Lustigerweise setzen sich bei uns immer mehr auch Headsets durch. Ein Kollege äußerte den Verdacht, das diese ganzen drittklassigen Fernsehshows daran schuld sind, wo jeder Idiot, der drei Worte fehlerfrei sagen kann so ein Ding bekommt und dann ein Star ist... :shock:


    Soweit


    Grüße


    Christoph