Probleme LMT-151N -> knacksende Hochtöner ?

  • Hallo zusammen,


    ich spreche hier mal ein Problem an was mich seit längerem beschäftigt aber irgendwie mal weniger, mal mehr (jetzt wieder mehr !) auftritt .


    Ich hatte vor 2 Jahren eine Veranstaltung mit den LMT-151N . Diese wurden fullrange an einer TA-2400 betrieben . Dabei ist eine Spule auf der Weiche so heiß geworden dass sie sich "abgelötet" hat (im TT-Weg) . Habe eine neue bestellt, Weiche funktionierte wieder .


    Allerdings trat 6 Monate später völlig unangekündigt ein knacksen auf einem der Hochtöner (mit reparierter Weiche) auf . Besonders wenn man bestimmte Bassfrequenzen spielt - eher Nutz-/Oberbass . Daraufhin habe ich die Frequenzweichen aus dem Rennen genommen und aktiv betrieben -> keine solchen Probleme (Akkustische Trennfrequenz sowie Flankensteilheit annähernd identisch) . Klappte 1 Jahr lang super .


    Da die aktive Trennung imo nicht so toll klang wie die passive (habe nur sehr begrenzte Messmöglichkeiten), habe ich mich entschieden alles an der passiven Weiche mal zu pflegen, neu zu löten und dann nochmal auszuprobieren -> klappte gut !


    Vor 2 Monaten kam das knacksen wieder . Nach einer größere Veranstaltung vor 2 Wochen jetzt auch auf beiden (!) Boxen . Auf der Box die das Problem schon länger hat aber wesentlich stärker . Daraufhin habe ich die eine Box als Notlösung aktiviert und nach dem Event wieder passiviert . Problem wieder fast weg .


    Da ich die Boxen problemlos aktiv und am gleichen Verstärker (T.Amp TSA 4-700) betrieben habe schließe ich sowohl Zuspieler, Verstärker als auch Lautsprecher als Problemquelle erstmal aus - das muss die Weiche sein . Wirklich kaputt kann sie nicht sein, denn die Box klingt immer noch astrein und alle Treiber leben noch . Aber dieses Knacksen ist teilweise so nervend, dass das nicht tragbar ist .


    Nun würde ich gerne von Euch, die ihr zum Großteil sicher mehr Erfahrung als ich habt, wissen was das sein könnte . Klar, ich kann die Frequenzweiche ausbauen, alles 'ne Nummer dicker bestellen und dann ist das Problem sicher weg - aber ich bohre da jetzt mal weil's mich interessiert . Was bringt bitteschön einen Hochtöner bei Bassimpulsen zum knacksen ?? Wie gesagt, die Hochtöner funktionieren aktiv getrennt 1a - nicht kaputt !


    Vielleicht weiß jemand was von euch .


    Dann noch was . Wenn ich die Weiche nun ausbaue und neu bauen will (dann auf Holz oder Lochraster) - dann eine Nummer größer, damit nicht wieder was kaputtgeht ... was muss ich beachten wenn ich die größeren Bauteile nehme ? Gleiche Werte und gut ist ?


    Für die die diese Box nicht kennen : Eminence Kappalite 3015 + RCF N350 an 18Sound XT1086Horn, akkustische Trennung um 1,2 kHz rum, 18 dB/Oct jeweils .


    Grüße - Hagen

    Der Ton macht die Musik :)

  • hatte das auch mal


    durch die bässe vibriert ein bauteil das durch den hohen strom stromspitzen verursacht das kann ne gelockerte lotpunkt sein oder bedingt durch deine erwähnte hitze in dem kondensator was man nicht sieht, nimm mal ne kondensator und klemm mal probehalber den parallel an den hochtöner der nimmt das knacksen/stromspitzen.


    gruss Andre

  • Ja, wie Stromspitzen hört sich das wirklich an, das mit dem vibrieren könnte gut sein - mit Boost auf der Tuningfrequenz ist die Box schon ziemlich gut am arbeiten . hatte auch das Gefühl, dass der Effekt nachlässt wenn man das Topteil vom Subwoofer hochhebt - würde das bestätigen .


    Ist es egal welcher Kondensator (zu Testzwecken) ? Wenn der Kondensator das Problem löst, was dann ?


    Grüße und danke schonmal - Hagen

    Der Ton macht die Musik :)

  • Hm...solltest Du nicht ausschließlich Luftspulen (ich weiß nicht, wie die Weiche aussieht) verwendet haben, könnten auch Sättigungseffekte von ferrithaltigen Spulen zu solch hässlichen Phänomenen führen - verdächtig in diesem Zusammenhang "Spule hat sich fast ausgelötet", war also schon einmal überlastet...
    Andere Möglichkeit: Unkontrollierter Impedanzeinbruch bei bestimmter Frequenz, dadurch Überlastung, Clipping und Klirr des Amps - wobei ich mir das bei ner Jobst-Entwicklung nicht wirklich vorstellen kann :oops:


    Gruß, Jürgen

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Hallo Jürgen und danke, dass du auch mit miträtselst .


    Dass ich von Weichenbauteilen nicht sonderbar viel Ahnung habe sieht man ja an der Frage oben :

    Zitat

    was muss ich beachten wenn ich die größeren Bauteile nehme ? Gleiche Werte und gut ist ?

    - man kann ja garnicht alle Bauteile einfach 'ne Nummer größer bestellen .


    also die Weiche ist original von Jobst-Audio, ist jetzt fast 3 Jahre her dass ich die dort gekauft habe . Soll ich mal ein Bild von der Weiche machen ?


    Das mit dem Clippenden Verstärker kann ich mir kaum vorstellen, da der Effekt früher teilweise bei geringsten Leistungen (geschätzte 0,5-1W) schon hörbar auftrat . Wie gesagt verfolgt mich das Problem schon länger, aber nicht die ganze Zeit ...


    Was ich aus dem Kopf weiß ist, dass nicht alle Spulen gleich aussahen . Nach Vergleich mit den Bildern auf Intertechnik.de sieht es so aus als wäre dort auch diese "Ferrobar"-Spulenart verbaut worden . Diese Spule ist auch diejenige die überhitzt war - das weiß ich noch sehr genau .


    Kostet eine Luftspule wesentlich mehr oder warum wurde diese Art verwendet - wenn ich mal ganz blöd fragen darf ?


    Heute wird auf jeden Fall rumgelötet, mal schauen was es bringt .


    Grüße - Hagen

    Der Ton macht die Musik :)

  • Luftspulen kennen keine Sättigung, ferrithaltige Spulen schon... man verwendet sie dennoch, weil man weniger Kupfer einsetzen muss (geringerer Widerstand), kleinere Bauform, geringere Kosten.


    Luftspulen brauchen bei geicher Belastbarkeit einen höheren Drahtquerschnitt, da wesentlich mehr Windungen zum erreichen der Induktivität untergebracht werden müssen.


    Vielleicht setzt Du Dich mal mit dem Entwickler der Boxen in Verbindung, er kennt vielleicht auch die Problematik schon.

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • also ich hab diese probleme bisher noch nicht gehabt, auch bei mehreren stunden volldampf wird bei meiner weiche nichts warm. nen foto von der weiche wäre evtl echt hilfreich, mit rotem kreis um die besagte spule, am besten per PN.

  • Moin,


    ich habe da einen Verdacht, Eminence hatte Probleme mit der bleifrei-ROHS-Umstellung - mit der Verbindung des Schwingspulendrahtes zur Litze. Wenn da ein Wackler ist heißt das noch lange nicht, daß das Knacksen auch aus dem 15" deutlich wahrnehmbar sein muß, denn die Störung wird durch eine passive Weiche auch auf den HT übertragen und der gibt so ein Knacksen viel lauter wieder als die riesige Pappe. Aktiv betrieben wird da nichts übertragen ;)


    Das ist jetzt nicht leicht rauszufinden, ob ich recht habe. Versuche folgendes:
    Bastle Dir mit einem Tongenerator (PC) ein paar verschiedene Sinustöne in dem Bereich der das Knacksen anregt. Dann hänge die Box im Aktivmodus an den Verstärker, also 15" direkt angeschlossen. Jetzt mußt Du geduldig und sehr vorsichtig sein, denn volle Kanne Sinus killt die Schwingspule des 15" innerhalb einer Sekunde. Also nur ganz kurz aufreißen und lauschen, dann mindestens 15 Sekunden Pause (Geduld!). Stecke Dir Gehörschutzstöpsel in die Ohren, ruhig die ganz Dichten, das hilft bei großen Lautstärken erheblich, auch feine Störgeräusche herauszuhören.


    Ich gehe jetzt wirklich mal davon aus, daß Du sauber löten kannst. Spulen, die ihre Kerne sättigen klirren zwar, das aber immer bei gleichem Pegel. Jobsti benutzt bei der Entwicklung auch seine Ohren, an eine grundsätzliche Fehldimensionierung glaube ich nicht. Daß die Basspule der Frequenzweiche heiß wird ist nicht ungewöhnlich, denn die hat nur eine sehr kleine Oberfläche um die Wärme loszuwerden. Baue die Spule aus der Frequenzweiche aus und befestige die an einer Stelle in der Box wo der Bassreflexport draufbläst, das hilft. Und passe um Himmels Willen auf, mit heutiger Musik solltest Du Deine Riesenamps niemals bis kurz vor Clipping ausreizen.


    Nochwas: Bist Du absolut sicher, daß nicht etwa ein suboptimal eingestellter Diskomischer, oder ein digitaler Ausgang (PC) verzerrt hat? Drehst Du den Amp immer voll auf?


    Viele Grüße, Bernd

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum

  • Zitat von "Thorsten Erpel"

    hat jobsti urlaub oder nur zu viel zu tun?


    :wink: :grin:

    Meines Wissens hat er IMMER viel zu tun, hab etwas Geduld mit ihm :wink:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Super, das sind ja schonmal ein paar Ideen .


    Ich gehe das Wochenende (weiß noch nicht wann, sehr viel los) mal runter in den Keller und baue den Kappalite aus . Dann schaue ich mir die Frequenzweiche an und suche mir mal 'nen passenden Kondensator - fangen wir also beim Einfachsten an .


    Dann werde ich den Kappalite auch mal außerhalb des Gehäuses belassen und gucken ob das Knacken dann wegbleibt -> wenn nicht kann's die Vibration auch nicht wirklich sein .


    Bernd, deine Theorie kann ich ja erstmal am Besten nachprüfen wenn ich den Kappalite mal nicht mit anschließe und nur den HT an der Weiche betreibe . Richtig ?


    Den Kappalite checke ich dann mal durch, glaube aber nicht dass ich einen Gehörschutz brauche wenn ich den Treiber freeair bei diesen Frequenzen (40-150 Hz) betreibe . Oder habe ich an der Vorgehensweise was falsch verstanden ? Die passive Weiche muss zu diesem Test ja nicht angeschlossen sein und das Gehäuse auch nicht unbedingt drumherum - oder falsch ? Ich muss die Box ja so oder so zerlegen .


    Ich habe keine Ahnung ob die Spule wirklich sooo heiß geworden ist, aber Tatsache ist, dass sie an einem Lötpunkt so heiß wurde, dass sie sich selbst abgelötet hat und eine kleine schwarze Stelle auf der Platine (durchmesser vielleicht 4-5mm) hinterließ - muss also sehr heiß dort gewesen sein . Die Lötverbindungen haben aber alle gesessen, vielleicht doch ein Materialfehler .


    Natürlich kann ich nicht 100%ig ausschließen dass es keiner der Zuspieler war, aber an anderen Gerätschaften funktionieren diese einwandfrei und das Phänomen tritt auch auf wenn ich einfach aus einem MP3-Player per Adapterkabel direkt in's Rack (hier in den Behringer DCX 2496) reingehe .


    Einzig der Behringer könnte das Problem noch sein, aktiv betrieben waren die Hochtöner ja an den Ausgängen 5&6 dran, das Knacken hört man aus so einer großen Pappe ja nicht wirklich wie Hörnli das bereits sagte . Passiv betrieben an 3&4 könnte das Knacken aus dem DCX kommen . Chance dafür ist aber auch eher gering wenn man sich mal den Werdegang der Störung im 1. Beitrag anschaut . Kanäle wechseln mache ich trotzdem mal .


    Kann hier halt nicht besonders laut testen, habe nur meinen Keller im eng besiedelten Wohngebiet zur Verfügung . Sowas kommt dann häufig erst auf den Veranstaltungen zum Vorschein .


    Grüße - Hagen

    Der Ton macht die Musik :)

  • Versuch mal ne "anständige" Signalquelle, wie einen CD-Spieler, dem ganzen mp3-Mist trau ich nicht übern Weg, wenn es darum geht einen Fehler zu suchen...

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Ich stell mich mal ganz doof:


    Hast du die Weiche zwischenzeitlich nochmal kontrolliert?? Ich hatte ein ähnliches Problem mit einem Monitor, bei dem sich durch unsanfte Behandlung häufiger die erst mit Heisskleber, dann mit Silikon geklebten Spulen gelöst haben und dann jedesmal die Lötstellen so belastet wurden, dass sie gerissen sind.
    nach dem 3.-5. Nachlöten hab' ich dann (unfachmännisch) eine Spax als Zusatzbefestigung genommen - falls es sich in deinem Fall mit einer Kunststoffschraube lösen liesse, wäre das natürlich schöner...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.