Powerkompression in relation zur Feedbackgrenze ?

  • Kompression auf dem Monitorweg erhöht das Feedbackrisiko, seh ich das so weit wichtig ? Kann man nun die mehr oder minder unweigerliche Powerkompression eines Lautsprechers damit gleichsetzen ?


    Es gibt ja Ansätze zur Verwendung eines Vorwiderstandes am Lautsprecher, der die Powerkompression mindert (hatten wir hier mal in einem alten Thread erörtert)....


    Nun geht meine Frage dahin, ob man mit so einem Weg die Feedbackgrenze noch oben hin versetzen kann, selbst wenn es nur 1-2 db sind würde es ja schon einen Vorteil gegenüber anderen Lautsprecher verwirklichen.


    Der Sound einer mit Vorwiderstand versetzten Box ist definitiv luftiger/definierter als der eines anders entzerrten Pedanten.....

    dumm sterben kann jeder

  • außerdem was willst du denn bei einer box wie coda r36 als vorwiderstand nehmen, wenn ich mit einer pl4 die ansteuere?
    alles was du mit vorwiderstand erreichst, kannst du auch mit dünneren kabeln machen.
    die power compression ist grundsätzlich davon abhängig wieviel leistung am speaker anliegt. es ist völlig egal ob da ein vorwiderstand ist oder nicht.

  • das mit dem dünneren kabel ist so weit richtig, die powerkompression kann aber schon mittels dem vorwiderstand kompensiert werden, sonst würde die box mit widerstand nicht anders klingen.... ich finde leider gerade die abhandlung in dem thread nicht


    martin


    ok, das könnte ggf. der denkfehler meinerseits sein, würde dann also nur noch der klangliche vorteil im vordergrund stehen :?

    dumm sterben kann jeder

  • Jo, so es diesen Vorteil gibt.


    Ich haette den klanglichen Vorteil bisher bestaetigt. Da wusste ich aber dass der R drinhaengt. Ob ich das im Blindtest auch hören wuerde?
    Meine Ohren haben mir in den letzten monaten so manchen Streich gespielt. Ich werd da immer vorsichtiger :)


    cu
    martin

  • ich habs gefunden :)


    >>
    Und jetzt die Geschichte mit der Wärmekapazität, die natürlich eine herausragende Rolle spielt: treibe mit einer effektiven Spannung von 20V eine Serie kurzfristiger Signale mit einem Strom von rund 3.4A durch einen Original AL 130 (Qts=0.4), bei einem Referenzwirkungsgrad von 0.2% erhitzt sich die 3,5g-Schwingspule schlagartig in der ersten Halbwelle mit 70Watt „Heizleistung“. Re steigt durch die geringe aufzuheizende Masse unmittelbar an und setzt der folgenden Halbwelle einen erhöhten Widerstand entgegen, wodurch eine Asymmetrie zwischen der vorangegangenen Halbwelle entsteht, sprich Verzerrung...usw. Das Ganze schaukelt sich hoch, das Ergebnis nennt man Dynamikkompression in Form linearer Verzerrungen. Die klangliche Einbuße wird sofort hörbar, wenn du als Vergleich das System mit einem Qts von 0.22 bzw. dem Rv aus dem beschriebenen Beispiel danebenstellst: Strom und Spannung durch die Schwingspule sind halbiert und sie wird nur noch mit einem Viertel der zu verheizenden Energie belastet, bei wohlgemerkt gleicher Lautstärke. Im Ergebnis klingt das deutlichst präziser und natürlicher.

    dumm sterben kann jeder

  • Zitat von "martin"

    Jo, so es diesen Vorteil gibt.


    Ich haette den klanglichen Vorteil bisher bestaetigt. Da wusste ich aber dass der R drinhaengt. Ob ich das im Blindtest auch hören wuerde?
    Meine Ohren haben mir in den letzten monaten so manchen Streich gespielt. Ich werd da immer vorsichtiger :)


    cu
    martin


    ich finde den unterschied schon ziemlich extrem.... natürlich ist er fliessend, sprich bei geringeren widerständen weniger wahrnehmbar

    dumm sterben kann jeder

  • jetzt könnte man eh noch einwerfen, dass man die meisten feedbacks in dem bereich bekommt, wo der hochtöner spielt... bei passiven boxen ist dieser ja eh mit einem vorwiderstand beglückt

    dumm sterben kann jeder

  • Zitat von "Peerless"

    Kompression auf dem Monitorweg erhöht das Feedbackrisiko, seh ich das so weit wichtig ? Kann man nun die mehr oder minder unweigerliche Powerkompression eines Lautsprechers damit gleichsetzen ?


    überhaupt nicht ! Wie schon ober geschrieben, der Kompressor auf dem Monitorweg ist ein elektonischer (oder digitaler) Limiter und Verstärker!
    => starke Peaks werden limitiert/abgeschwächt -
    => schwache Signale werden angehoben/verstärkt.


    Der Dynamikumfang wird mit einem Kompressor um einen voreingestellten Wert gestaucht - das Übertragungsverhalten des Lautsprechers bleibt unverändert.


    Bei Deinem Beispiel mit dem Vorwiderstand: Die Magnet(gegen)kraft der Schwingspule entsteht durch Stromfluss und Leiterfläche
    Mit dem Vorwiderstand beeinflusst Du ehr den Verstärker als irgendetwas anderes.


    In Deinem Beispiel... Der Widerstand liegt in Reihe zum Chassis ?





    Das Dein Beispiel mit dem Widerstand Humbug ist... 8) ist Dir klar?

  • Moin,


    selbstverständlich ermöglicht ein Monitor der keinerlei Powercompression hat eine um 3 dB höhere Maximallautstärke, verglichen bei gleichem Abstand zum Feedback mit einem Lautsprecher, der unter Powercompression leidet.


    @ Test: Natürlich ist es wenig sinnvoll einem Tiefmitteltöner mit ohnehin hohem QTS in kleinem Gehäuse noch einen Widerstand vorzuschalten. Da wir jedoch im Selbstbaubrett sind können wir uns Chassis aussuchen. Bei sinnvoller Wahl des Chassis...


    ...ist mit einer R_v- Konstruktion ein um etwa 2 dB höherer Maximalschalldruck möglich - bei gleichem Feedbackabstand also identischem Pegel bei Kleinsignal. Bei Schalldruck vor thermischer Zerstörung sind es etwa 5dB mehr. Zusätzlich bleiben die TSP stabil, der Monitor ändert seinen Klang nicht. Ein guter Teil der wahrgenommenen Powercompression resultiert aus dieser Klangänderung. Insofern ist ein Vergleich mit elekronischer Kompression Unsinn! und...


    @ ukw: ...auch falsch. Denn selbstverständlich wirkt jede Dynamikkompression dem Ziel entgegen eine gleichbleibend hohe Verstärkung z.B. des Gesangs zu erreichen, damit der/die SängerIn eine gleichbleibend gute Kontrolle hat, unabhängig vom Arrangement. Wenn ein/e SängerIn eine höhere Verstärkung für forte fortissimo - Passagen fordert ist jede Kompression im Weg, und vergrößert tatsächlich die Feedbackprobleme. Völlig unabhängig davon, ob das nun Powercompression, oder elektronische Kompression ist.


    Gruß

    ----------------------------[---[--[-[IIIIIII]---------


    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • @ Bernd: Ich bezog meinen Nachsatz auf diesen Abschnitt:


    Zitat


    >>
    Und jetzt die Geschichte mit der Wärmekapazität, die natürlich eine herausragende Rolle spielt: treibe mit einer effektiven Spannung von 20V eine Serie kurzfristiger Signale mit einem Strom von rund 3.4A durch einen Original AL 130 (Qts=0.4), bei einem Referenzwirkungsgrad von 0.2% erhitzt sich die 3,5g-Schwingspule schlagartig in der ersten Halbwelle mit 70Watt „Heizleistung“. Re steigt durch die geringe aufzuheizende Masse unmittelbar an und setzt der folgenden Halbwelle einen erhöhten Widerstand entgegen, wodurch eine Asymmetrie zwischen der vorangegangenen Halbwelle entsteht, sprich Verzerrung...usw. Das Ganze schaukelt sich hoch, das Ergebnis nennt man Dynamikkompression in Form linearer Verzerrungen. Die klangliche Einbuße wird sofort hörbar, wenn du als Vergleich das System mit einem Qts von 0.22 bzw. dem Rv aus dem beschriebenen Beispiel danebenstellst: Strom und Spannung durch die Schwingspule sind halbiert und sie wird nur noch mit einem Viertel der zu verheizenden Energie belastet, bei wohlgemerkt gleicher Lautstärke. Im Ergebnis klingt das deutlichst präziser und natürlicher.


    Die Frequenzen sind zu hoch - die Spule zu träge (bezüglich aufheizen)
    Sonst würde jede Glühlampe (50 Hz Netz) flackern.


    Der positive Effekt liegt in der Schwächung des Qes bzw kann dort liegen, wenn Chassis und Gehäuseabstimmung zum Vorwiderstand passen. Und - ich bin der Meinung, der Effekt ist auch abhängig vom Verstärker.

  • Moin,



    Ah jetzt... ich war zu sehr bei der Monitorfrage. Natürlich ist die thermische Kapazität der Spule groß genug, daß die thermisch bedingten nichtlinearen Verzerrungen eher bedeutungslos sind. Genauso verhält es sich auch mit elekronischen Kompressoren mit langsamen Zeitfunktionen. Doch - mit warmer Schwingspule (bzw. einem R_v ;) ) nimmt der komplexe Klirr im Partialschwingungsbereich sogar ab...



    Gruß

    ----------------------------[---[--[-[IIIIIII]---------


    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • nochwas: der vorwiderstandmacht wenn dann nur vor dem LF-chassis alleine sinn!!


    vor die fertige box geklemmt passiert das da:


    * fast alle boxen haben durch die passivweiche drin (schwingkreis durch parallelschaltung von induktivem tieftonzweig mit kap. hochtonzweig) einen impedanzbuckel in der gegend der trennfrequenz.


    * vorwiderstand--> spannungsteiler aus vorwiderstand und box


    * an der box fällt viel spannung ab, wo die impedanz hoch ist, und wenig, wo nieder


    * die box dröhnt auf ihren impedanzhöckern (bass) und kreischt auf dem trennfreu-maximum herum und wird überall da, wo die impedanz niedrig ist, leiser


    * frequenzgang<--> feedbackschwelle


    gruss wolfgang

    Gruss
    Wolfgang