Profifrage, latenz von Protools

  • hallo


    Bitte nur die antworten, die sich auskennen.


    Ich würde gerne wissen, wie hoch ist die Latenz, wenn man Live ein Microfon über ein Digi003 reinschickt und dann 2 Effekte hintereinander bearbeitet.


    Also:
    AD Wandlung Digi003 -> Delay -> weiter in einen Hall ( beide Serie ) -> Wandlung DA


    Was ist in etwa die Gesamtlatenz :?:

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  • Hallo Klaus,


    also, kommt erst einmal darauf an welche Software du verwendest. Mit Cubase (ASIO) oder Lodic (Core Audio) funktioniert erfahrungsgemäß keine Latenz unter 512 Samples mit der kleineren Digidesign Hardware, da landest du je nach Rechner/Software irgendwo zwischen 10-15 ms Latenz.


    Arbeitest du mit der mitgelieferten Pro Tools Software, kannst du u.U. bei einem ordentlichen Rechner bis 64 Samples Buffersize runtergehen, heisst du landest irgendwo bei 3-6 ms Latenz.


    Das ganze hängt aber wie so oft von so vielen Komponenten ab, das ich es um Zweifelsfall auf jeden Fall am "realen Objekt" messen würde, dann weisst du genau wie die Latenzzeiten sind und vielleicht auch gleich ob derjenige der das benutzt damit klar kommt, manche stören sich ja schon an 5-6 ms, andere spüren bei 20 noch nichts ... :D

  • Der Grund warum ich nachgefragt habe:


    Hatte letztens eine Veranstaltung, da kam eine amerikanische Diskoqueen und hatte auch eigenes Personal mit für Monitor usw.


    Egal, die Jungs kamen mit Pro Tools an ( Digi 003 mit Pro Tool Software ) und bestanden darauf, das das Mic unbedingt und ohne Ausname iüber das Protools laufen muß und sonst gar nix.


    Die hatten sogar 3 Techniker mit ( !!!!!! :shock: ) deren Aufgabe es war, darauf zu achten, das das auch so ist.
    Einer im Ü Wagen, einer am Monitor und einer für Protools und FOH.


    Jetz war es so, das die Diskotante völlig verzweifelt versuchte, mit In Ear singen zu können.
    Es war Ihr immer alles zu Leise ( mit amtlichen Material )
    Sie versuchte auch immer, das die Jungs weniger Delayanteil im Protool einstellten am FX.


    Das führte mich zu der Anname, das da eine derart hohe Latenz drauf sein muß ( Pm5D war auch noch drin, aber auf 96khz, da hat es knapp über 1ms ), das es Ihr fast nicht mehr möglich war zu singen .
    ( Das der Monitormann eine Pfeiffe war, der mit Allem schon in Rot war, und es zusätzlich nur mehr zerrte, ist jetzt ein Anderes Thema )


    man kann auf jeden Fall einen Zusammenhang mit Lautstärke und latenz feststellen.


    kann auch gerne mal jeder selber testen.
    Wenn man zb am FOH Platz den Kopfhörer auf die Zeit delayed, wird man mal mit verwundern feststellen, um wieviel leiser man plötzlich abhören kann.


    Meiner Meinung ist das auch der Grund, warum auf Großen Bühnen die Sidefills so brettern müßen.


    Ich werde das Thema aber weiterverfolgen.
    #

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  • Genau.


    Und das konnte ich schon öfters beobachten.


    Ich werd da drann bleiben und Feldversuche starten.


    Ev. ist das ja schon mal jemand aufgefallen.

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  • Hallo Klaus,


    also wie viel delay das genau ausmacht, kann ich gerne mal messen.
    Bei Pro Tools kann man aber latenzfreies Monitoring einstellen.
    Ich verstehe das aber sowieso grade nicht so ganz.
    Ist das Mikro also erstmal ins Digi 003 gegangen und dann in die Stagebox oder wie?
    Weil sonst wäre ja kein delay auf dem InEar.


    Mit dem Delay auf dem Kopfhörer mache ich auch immer. Ich glaube aber man kann dann leiser abhören, weil man nicht gegen das Slap aus der Front kämpfen muss.


    Aber im Prinzip ist doch das ganze nix anderes wie der Haas Effekt.
    Was zuerst kommt, bestimmt die Richtung, also die Wahrnehmung. Also bei Inear mit einem Delay(Latenz) drauf, hört man sich über den eigenen Körper früher, somit wird gefühlt der Inear immer zu wenig Pegel haben.

    Es grüßt der Stephan

  • Zitat von "klauston"

    Jepp.
    Mikro -> Protools -> Stagebox.


    Meine Herren,
    da denk der eine: Gut die wollen die selben PlugIns wie auf der CD haben,


    andere könnten auf die Idee kommen, das da evtl. ein autotune von Nöten war?????? :twisted:

    Es grüßt der Stephan

  • Nee, die Sängerin war echt gut, da waren auch die beschriebenen Effekte drin.


    Ich war am Monitorplatz und stand an der Abhöre.



    Sie war nur ziemlich gepisst, weil der eigene Monitormann machte das wohl noch nicht oft und hatte keinen Plan vom Monitormischen.
    Aber weil Amis so selbstbewußt sind, ließ er sich auch nix sagen :D:D:D

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  • Hallo zusammen,


    mit Protools LE funktioniert das auf keinen Fall. Selbst mit guter Rechneranbindung und stabilem System sind kaum Latenzen unter 8ms machbar. "Zero-Latency-Monitoring", also Monitoring direkt über´s Interface ist bei LE Systemen auch nicht drin. Ausserdem ist die Performance von RTAS Plugins nicht gerade die beste, wodurch etwas Rechenintensivere Plugins schon beachtliche Latenzen verursachen (z.B. PSP Vintage Warmer = ca. 4000 Samples !!!) somit ist die ganze Kette live praktisch nicht einsetzbar. Mit nem HD-System ist das durchaus machbar, da man hier Latenzen von ca. 10 Samples realisieren kann, mit ner 003 ist das aber undenkbar.

    Die roten LED´s sind bezahlt, dann sollen sie auch leuchten...

  • Ich hab sowas auch vermutet.


    Naja, wenn die Amis immer alles neu erfinden müßen, dann bravo.

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  • Also wer auf solche Ideen kommt gehört direkt geschlagen, bis er lacht.


    Sorry daß ich nichts Genaues zum Thema beitragen, da ich hier nur ein Digi002 habe und die Erkenntnis der genauen Systemlatenz für nicht relevant genug halte um das auszumessen (anders gesagt, bin gerade zu faul auf dem Sofa).


    Klaus, wolltest Du den Platz verlassen ob dieser geballten Ignoranz? ;)

  • ich verstehe ja die was die Damen & Herren wollten, ich hatte auch schon ein paar amerikanische Künstler, die Pro Tools benutzt haben, um genau die Effekte, die im Studio benutzt wurden, auch auf die Bühne zu bekommen, teilweise mit HD Systemen, aber auch durchaus mit den kleinen DIGI Interfaces. Allerdings haben die alle klugerweise das Pro Tools quasi als Effektgerät benutzt, über einen normalen Aux angesteuert, meistens vom Monitorplatz aus und den Return zusätzlich nach vorne zum FOH geschickt.


    Die Erfahrung von Marco habe ich ja auch schon beschreiben, ein grosses Pro Tools HD schafft durchaus eine Latenz von 2-3 ms, allerdings spielen das die Plug ins einem dann doch oft einen Streich, gerade so etwas wie Faltungshall etc. hat doch wieder ganz schön Latenz. Die kleinen Interfaces sind da einfach durchaus schlechter.


    Ich mache z.B oft Hall & FX über meine Motu Interface und Apple Mainstage, da merkt man es auch, durchschnittlich sind die Predalays ca. 20-30 ms kürzer als bei einem normalen Effektgerät , bei gleicher Wirkung. Summenkompression etc. ist so auch kaum machbar, ist doch schon leicht seltsam wenn die Drums 20ms zu spät kommen, vor allem bei kleinen Bühnen. Und zusätzlich zugemischt gibt es ganz wunderbare Kammfilter.

  • Zitat von "simonstpauli"


    Sorry daß ich nichts Genaues zum Thema beitragen, da ich hier nur ein Digi002 habe und die Erkenntnis der genauen Systemlatenz für nicht relevant genug halte um das auszumessen (anders gesagt, bin gerade zu faul auf dem Sofa).


    los los sofort Smaart angeschmissen und 3 Stunden gemessen, am besten gleich mit einem repräsentativen Querschnitt durch alle Plug-Ins.


    Grüße vom Baden-Badener Sofa, ich habe gerade 60 Bühnensicherheitsingenieure zum Buffet beschallt und habe jetzt fertig ... :D

  • Zitat von "oton"

    los los sofort Smaart angeschmissen und 3 Stunden gemessen, am besten gleich mit einem repräsentativen Querschnitt durch alle Plug-Ins.


    Grüße vom Baden-Badener Sofa, ich habe gerade 60 Bühnensicherheitsingenieure zum Buffet beschallt und habe jetzt fertig ... :D


    Nix, jetzt geht es vom Sofa ins Bett. ;)
    Im März hab ich noch mal wieder 3 Stunden Luft für sowas...

  • Zitat von "wora"

    jaja, der fluch der digitaltechnik!
    :D alles geht schneller, es dauert nur etwas länger...


    das wär doch mal wieder was für die zitate sammlung - gibt's die überhaupt noch?

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


    vu.gif

  • Die theoretische Mindestlatenz bei LE sind bei mir 64 Samples plus die Wandler (rein und raus).


    Es gibt ein "Low Latency Monitoring" (gilt hier für das 002R) für die analogen Ausgänge 1+2, allerdings dann ohne Effekte, was im beschriebenen Fall wohl nicht genutzt wurde weil dann der ganze Witz des PT-Einsatzes weggefallen wäre.

  • Ja, da ist in der Früh jemand beim Morgenschiss auf eine gute Idee bekommen und hat das Spiel nicht zu Ende gedacht.


    Aber na bitte, wenn Die Henne ihre Eier selber legt, muß sie auch selber brüten.


    Würd mich ja interessieren, wie lange die brauchen, bis sie die Lösung für das Problem der Sängerin haben.

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  • Moin!
    Wie schon von den Vorredner beschrieben ist ein nicht hör-bzw. wahrnehmbarer Latenzversatz mit ProTools LE Systemen im Livebereich nicht oder nur eingeschränkt möglich.
    Als Effekt-Engine für Reverbs, Delays, Harmonics etc. stellt es bei entsprechender Rechnerleistung (CPU ist entscheidend) ein eher geringeres Problem dar, da ja Predelays durchaus gewünscht sind oder man die Effekt entsprechend konfigurieren und einsetzen kann.
    Hier liegen die Latenzen bei ca. 10 ms oder eher mehr.
    Dies ist für die Effektanteile noch hinnehmbar, solange der Rechner läuft und sich nicht aufhängt.
    Man sollte natürlich auch versuchen AD/DA-Wandlungen zu minimieren.
    Sobald man mit Dynamicx anfängt geht die Latenz bei diesen nativen Systemen in den inakzeptabelen Bereich.
    Hier bleibt nur die Möglichkeit auf ProTools Mix oder HD auszuweichen.
    Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man mit 24-Bit Mix-Systemen auch den anspruchsvollen Musiker bei geschickter Plug-In wahl durchaus zufrieden stellen kann.
    Dies bedingt ein sehr sorgfältiges Vorgehen bei der Integration des ProTools in die Analoge oder Digitale Umwelt. (AES-Pflicht bei Dynamicx)
    Dies gilt sowohl für den Inear-Bereich als auch für den Front-Mix.
    In Anbetracht der sehr günstig zu erwerbenden Mix-Systeme eine sehr gute Alternative zu allem Outboard-Zeugs, die wirklich stabil läuft.
    Wer also nicht Digidesign Venue oder Profile benutzen kann oder will ist mit dieser Variante an analogen oder AES-fähigen Digitalpulten durchaus in der Lage die Vorteile von Plug-In Power zu nutzen und songspezifische Effekte/Sounds zu reproduzieren.