F34 Boxcorner als freitragender Knotenpunkt

  • Hallo!
    Wer kann mir weiterhelfen?
    Ist es möglich die in dem Bild gezeichnete Konstruktion zu bauen? In der Mitte soll eine F34 Boxcorner als Knotenpunkt dienen.
    Wenn ja, welche Last kann ich mittig in die Traverse hängen?
    Die Konstruktion hat einenen Durchmesser von ca. 8 m ( 4 x 2 m zzgl. Boxcorner) und ist 3m hoch unter der sich Publikum aufhält.


    Verbaute Elemente:
    8x F34 200 cm (waagerecht)
    5x F34Box
    4x F34Base
    4x F34 300 cm (senkrecht)


    Vielen Dank im voraus und viele Grüße


    Bild

  • Ich denke um wirklich hier fundierte Aussagen zu bekommen fehlen einfach noch mehr Infos. Also im Grunde genommen spricht erstmal nichts gegen diese Konstruktion, natürlich bringt dieser Corner eine erhöhte mittige Last (ca.6Kg) mit sich aber da muß dann einfach gerechnet werden. Leider kann man das hier so nicht weil zum einen die restliche Belegung des Systems nicht bekannt ist und auch nicht klar ist handelt es sich um F34 oder F34P was ja bei einer solchen Konstruktion angebracht wäre. Die sicherste Lösung wäre natürlich wohl ein fünfter Stempel aber ich denk das sieht dann wohl nicht so schön aus. Wie ich dem auch entnehmen kann handelt es sich wohl um eine starre Konstruktion, ich gehe also von eine Indoor Anwendung aus.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Es handelt sich um F34 Traverse, nicht F34P und das ganze ist starr, sowie im Indoor-Bereich.
    Die Boxcorner in der Mitte macht mir halt die Sorgen, da in alle vier Richtungen die Kräfte wirken.

  • Zwei Punkte fallen mir da sofort auf:
    1. auch die 4 Stempel sind besonderen Belastungen ausgesetzt, weil diese auch oben nur nach einer Seite fest gelagert sind, aus der jedoch auch die Kräfte auf die Stempel eingebracht werden können. So geht die Kraftwirkungsrichtung durch Anstoß oder Anrempeln (Publikumsverkehr!) in der Horizontalen je nach Wirkungsrichtung unterschiedlich ein! ==> erhöhte Momente auf die mittlere Ecke!


    2. das Ganze geht nur verlässlich rechnen, wenn die genaue Lastverteilung bekannt und dabei auch die möglichen Fremdkräfte (auch Indoor gibt es diese!) berücksichtigt werden!

    Beffl, so a Glaber! Dess glabst da jao salber nedd,
    obbar es bassd schoh!

  • ich wage mal zu behaupten, das das sogar deutlich besser geht als mit normalem sonderbauteil. der corner kann ja von allen seiten die volle last eingeleitet. insofern würde ich es einfache mal wie eine einfache strecke rechnen.
    ich habe sowas gebaut, und da hing ein artist drinn. das ganze hat nicht mal gezuckt :)

  • Naja es geht ja wohl nicht darum, dass es nicht geht, sondern wieviel Belastung genau geht! Die Boxcorner ist meines Erachtens auch nicht das eigentliche Problem, sondern die maximalen Momente, welche auf die Standfüße einwirken können. Ich habe vier Stützen, die von außen eingebrachte Momente nicht vollständig aufnehmen können, weil zum einen wahrscheinlich die Bodenplatten nicht fest sind und zum anderen das obere Ende nunmal frei gelagert ist, also jedes Torsions- oder Biegemoment wirkt direkt auf die obere Strecke und somit auf die Boxcorner. Bei einer klassischen Viereckskonstruktion würden ja die Kräfte durch zwei Strecken im 90°-Winkel zueinander geleitet.


    Bei einer freien Szenenfläche unterhalb der Konstruktion und einer Last (z.B. Artist), dann sehe ich eher weniger Probleme, als bei Publikumsverkehr, durch den eine Querlast an den Fußstützen eingebracht werden kann.

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  • Wie wäre es mit einer Verspannung???


    in der Mitte 1 Meterstück Truss aufgesetzt auf den Boxcorner und von da aus zu jedem Corner ein Seilo spannen mit Seilspanner etc so ähnlich wird es doch bei Schiffen mit dem Mast auch gemacht!

  • Ich denke, ein Verspannen dieser Art bringt nichts gegen die horiontalen Querkräfte, welche von den Füßen ausgehen. Im Gegenteil, es wird eine weitere Druckspannung von oben auf die Boxcorner erzeugt. Aber horizontales Verspannen der 2-Weg-Ecken zueinander stabilisiert zumindest diese Ebene und verringert die horizontal möglichen Biegemoment auf die Boxcorner.

    Beffl, so a Glaber! Dess glabst da jao salber nedd,
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  • Moin,


    Beffel sagt es richtig. Das Problem ist, wenn einer gegen einen Tower läuft. Daraus resultieren Momente in der horizontalen Traverse. Es lässt sich leider nur schwer erfassen, wie groß diese sind, da man nie weiss, mit welcher Kraft da einer werkelt. Vielleicht kann man die Werte die für Bühnenbodestgeländer angenommen werden für die Berechnung übernehmen. Auch mit einem Artisten hätte ich Probleme, da dieser ja meistens nicht ruhig hängt, sondern auch hin und her schaukelt. Ohne Abspannung zum Boden sollte so etwas nur schwer gehen.


    Die Idee mit dem aufgesetzten Meterstück ist eigentlich sehr clever. Allerdings nur für den Fall das, dass Helium-Ballone als Last eingebracht werden. Die Momente aus den Towern werden dann dadurch unterbunden, da die Konstuktion abhebt, und so hoch schwebt dass niemand mehr an die Tower kommt. Wasserstoff als Traggas bitte nur bei Nichtraucher-Veranstaltungen einsetzen.


    Eine horizontale Abspannung zwischen den äußeren Box-Cornern würde die entschehenden Momente entschärfen, jedoch nicht eliminieren. Große Bodenplatten tragen zur Entschärfung des Problems auch bei.


    gruß
    grobi

  • Moin!
    Nochmal kurz zur vertikalen Abspannung. Betrachten wir doch mal die Biegelinie der horizontalen Strecken. Aus einer vertikalen Last an der Boxcorner ergibt sich eine Durchbiegung nach unten. Ein oben aufgesetztes und verspanntes 1m Stück bewirkt eine weitere Durchbiegung in diese Richtung. Ist also absolut kontra produktiv!


    Die Kräfte welche durch Anstoss etc. in- und outdoor sind doch in DIN-Reihe für fliegende Bauten genau aufgeführt (4112, 4113). In einer der letzten VPLT-Magazin-Ausgaben war doch ein schönes Beispiel für die Berechnung des Kippmomentes bei PA-Towern. Im Prinzip sind die Fußstempel ja auch so zu betrachten, nur das diese oben nicht komplett frei, sondern einseitig gelagert sind. Beim Freischneiden des Systems sind also Momente und Kräfte auf die jeweiligen horizontalen Träger zu berücksichtigen.


    Hat jemand von Euch die genauen Angaben für F34, dann versuche ich mal zu rechnen.

    Beffl, so a Glaber! Dess glabst da jao salber nedd,
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  • man koennte ja die Stempel hoeher machen und die Corner in der Mitte abspannen.



    Ich hab aber immernoch nicht kapiert, was da ueberhaupt haengen soll. Die Konstruktion ist 3m hoch und es soll Publikum drunter laufen. Was kann man denn da ueberhaupt "sicher" reinhaengen?

  • warum so kompliziert? es ist doch ganz einfach 4 seile zu spannen. die werden so angeordnet, das sie von oben gesehen, ein quadrat bilden. die kantenlänge ist dann so 3m. das geht schnell und nimmt die momente gut auf. die seile kann man natürlich besser durch pipes ersetzen. so bleibt der grundcharakter der konstruktion erhalten. ein abspannen macht natürlich sinn. es ist aber die frage, nach der last ungeklärt :)

  • Deshalb habe ich auch nach den Kenndaten des Truss-Systems gefragt.

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  • Zitat

    warum so kompliziert? es ist doch ganz einfach 4 seile zu spannen. die werden so angeordnet, das sie von oben gesehen, ein quadrat bilden.


    Durch dieses Vorgehen werden die Kräfte nur auf die Box-Corner verteilt - und damit für den einzelnen Box-Corner reduziert.


    gruß
    grobi

  • außerdem wird durch horizontales Verspannen kein vertikales Torsionsmoment unterbunden. Und genau das entsteht wenn an einem Fußstempel eine Querkraft wirkt.

    Beffl, so a Glaber! Dess glabst da jao salber nedd,
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  • ich weiß ja nicht was ihr für besucher so habt. ich würde ja nicht ne halbe stunde zusehen, wie sie das rigg in schwingungen zu versetzen. wollen wir doch mal auf dem boden der realistischen bealstungen bleiben. ich könnte ja auch eine leiter truss oben drauf legen, dann ist die torsion vermindert.