Zurück zu analogen Pulten?

  • für mich gibt es zwei gründe, warum ich hier und da spezielle effektgeräte oder kompressoren fordere:


    1. wenn ich sie für spezielle effekte benötige
    2. wenn ich das vor ort gestellte material nicht kenne


    der erste punkt müsste klar sein und bedarf normalerweise keiner weiteren erwähnung...
    ich sage "normalerweise", weil es tatsächlich dienstleister gibt, die den unterschied zwischen einem PCM und einem Virtualizer nicht verstehen (wollen?)...


    der zweite punkt betrifft die alltägliche situation, die man als bandmischer erlebt:
    man kommt mit der band an (reisekosten sparen!), die jungs bauen ihre instrumente auf und stimmen. in der selben zeit muss der mischer
    - sich mit den örtlichkeiten vertraut machen
    - riderfragen klären ("wir benötigen aber 5 monitorwege, nicht 4, hier steht´s... nein, dieser alte rider ist nicht von mir")
    - pultplatz an bedürfnisse anpassen (z.b. empfänger und PC aufbauen)
    - mikrofonieren
    - anlage abchecken, EQen
    - monitore abchecken, EQen
    - evtl. in neues pult einarbeiten (digital)
    - soundcheck einleiten...
    da ist dann einfach so gut wie nie zeit, sich auch noch ans editieren von effektgeräten zu machen. also nimmt man seine speicherkarten raus und schiebt sie ins effektgerät.
    zumindest ging das bis vor kurzem noch meistens so. aber im moment ändert sich hier sehr viel.


    dennoch: es wird kein "zurück zu analog" geben

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • noch mal kurz zum thema:
    gestern hatte ich seit langem mal wieder das glück, vor einem analogen Amek Recall zu stehen.
    klanglich blieben da wieder kaum wünsche offen, ausserdem gab es in der tat nicht wenige leute, die das pult bestaunten... das ist ja ein ganz anderes thema, die gäste denken hier: "wow, so viel technik, dann hat sich die eintrittskarte wirklich gelohnt..."
    ich verstehe nicht, warum manche dienstleister (und auch veranstalter) ihre technik so gerne verstecken, die meisten ernsthaften konzertbesucher haben doch überhaupt kein problem damit...


    aber wie gesagt, das ist wieder ein anderes thema :D

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wora:


    Herzlichen Glückwunsch, so eine Amek ist schon was Feines.


    Ich hatte gestern das Glück, Zeit für mein Firmware-Update zu haben und ohne "Guest-Channel" direkt in das Adamson-Processing gehen zu können.
    Und für das was ich bei ELA mache reichen mir die 20 iLive Fader allemal. Ich hatte allerdings nur 7 Effektmaschinen im Einsatz. Dafür im Eifer des Gefechts einen 4k-Koppler via Flanger auf Gesang fabriziert. Holla...


    Analog wäre ich ohne H3000 gar nicht soweit gekommen.


    Fazit für mich: Es gibt kein zurück, nur mehr oder weniger gute "Interfaces", ob analog oder digital, um das umzusetzen, was man möchte. Diese Anforderung ist natürlich je nach Veranstaltung, Band, Aufgabenstellung flexibel und daher haben beide Welten ihre Berechtigung.

  • auch in diesem thread sind sich im prinzip alle einig, das es kein zurück geben wird...
    irgendwie finde ich das gerade nach der erfahrung des letzten wochenendes schade, aber auch ich bin mittlerweile mit meiner iLive so zufrieden, das ich mir keine fette analogkonsole mehr kaufen würde.
    so ändern sich die zeiten

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang