Messmikrofon für Hobby Bastler (Beratung)

  • Hallo zusammen,


    ich bin am überlegen, ob ich mir ein Messmikrofon kaufen soll. Hintergrund ist einfach der Spaß am Basteln. Ich hab z.B. noch einige Chassis rum fliegen und möchte Gehäuse basteln (und lernen wie man bastelt).


    Meine (Standart-)Anforderung:

      preiswert (ich schreibe nicht günstig)


      für Einmessvorgänge brauchbar


      zum Entwickeln brauchbar


      eierlegende Wollmilchsau


      Brauchbares Werkzeug für Einsteiger ohne (voll-) professionellen Anspruch


    Wenn ihr jetzt sagt: geh doch einfach zu nem PA-Techniker und lass dir den Kram einmessen - der weiß wenigstens wie es geht. Dann sage ich: Ich will selber machen =D Selber essen macht dick und lernen kann man nur bedingt durch machen lassen.


    Empfehlt ihr zum Messen was anderes als einen Computer mit externer Soundkarte?


    Kann es eine Alternative sein, ein günstiges Mikro zu kaufen und dann den Frequenzgang ausmessen zu lassen?
    (vielleicht nicht gleich im Labor sondern durch eine Vergleichsmessung mit einem Profimikrofon [Lautsprecher mit beiden Mikros ausmessen und dann Vergleich anstellen])


    Mein erster Ansatz war für ein gleich brauchbares Mikrofon das Beyerdynamik MM1 oder für die Billig-Alternativlösung das billige Behringer ECM8000?


    Ich freue mich über viele Meinungen und Tipps ;)

    Liebe Grüße
    Taranis

  • Ich hab mir für die ersten Selbstbauversuche ein t-bone MM1 genommen und bei HiFi-Selbstbau kalibrieren lassen. Zwei Jahre später habe ich mir ein IsemCon EMX7150 angeschafft, um auch Klirrmessungen machen zu können. Die Messergebnisse für einfache Frequenzgänge waren +- 0,5dB dieselben. Vorteil vom IsemCon ist, dass es eine Kalibrierdatei beiliegend hat und prinzipiell auch ohne Korrektur verwendet werden kann. Bei mir ist der Frequenzgang sowieso schon +-1dB linear.


    Gemessen habe ich gleich mit ARTA, weil es nach der ersten Lernphase einfach sehr gut zu bedienen ist und eigentlich alles kann, was man als Anfänger braucht. Und man muss sich nicht beim Messsystem umstellen, wenn man einmal weiterführende Messungen machen will (Klirrmessungen, Pegelkalibrierung, Abstrahlung, ...).
    Wenn du auch noch die Impedanz messen willst solltest du gleich eine ARTA-Messbox dazu aufbauen. Das ist nicht schwer und man hat am Ende quasi ein Komplettsystem.


    LG

  • Kann ich so nur unterstützen. Die günstigen Mikros sind ausreichend genau. Kalibrieren finde ich in diesem Fall etwas übertrieben, kann man machen, muss man nicht. Eher mal vergleichmessen mit nem geliehenen teuren Messmikrofon, nur um mal zu sehen ob man nicht nen Ausreisser hat. Die kann es bei günstigen Mikros geben.

  • Also gerade eine Kalibrierung würe ich unbedingt empfehlen, die Abweichungen sind gerade bei den günstigeren Mikrofonen nicht zu vernachlässigen:


    https://hifi-selbstbau.de/grun…rierungen-eine-uebersicht


    Die Kalibrierung kostet 25€ und sollt man als Teil des Kaufpreises eines günstigen Mikrofons sehen. Im Fall des t.bone MM-1 wären es dann insgesamt 60€ für ein kalibriertes Mikrofon, dann sind die Messungen auch vergleichbar. Für das Geld würde ich nicht herumraten anfangen mit Vergleichsmessungen von Mikrofonen die man vielleicht einmal irgendwann macht...

  • Zitat von "Jürgen Klingel"

    Als taugliche Alternative im preiswerten Segment möchte ich noch das Monacor ECM-40 anführen...


    Hab' ich auch. Tut gut.


    Und was die Kalibrierung angeht:
    Muss man sich die Frage stellen, ob man a) absolute Ergebnisse darstellen will (dann muss aber die Kalibrierung auch in regelmässigen Abständen wiederholt werden...) oder ob man b) "für den Hausgebrauch" mit relativen Messergebnissen zurechtkommt.
    Der Bastler, der mehr vergleichende Messungen durchführt nach dem Motto: Was passiert, wenn, oder der Servicemann, der einem Defekt auf die Spur kommen will, ist mit b) ausreichend bedient.

  • Zitat von "Mechwerkandi"


    ... Muss man sich die Frage stellen, ob man a) absolute Ergebnisse darstellen will (dann muss aber die Kalibrierung auch in regelmässigen Abständen wiederholt werden...) ...


    Wie bereits gesagt:
    Kalibrierung einmal it dem t.bone MM-1 durchgeführt und zwei Jahre später mit einem fabriksneu kalibrierten EMX-7150 verglichen --> +-1dB Abweichung. Obwohl das Mikrofon auch einmal im Winter im ungeheizten Gartenhaus gelegen hat. Man kann ja einen Lautsprecher als Referenz messen wenn man das Mikro bekommt und dann prüfen obs Abweichungen gibt. Ich finds unnötig..

  • Zitat von "Sebastian Bock"


    Ich finds unnötig..


    Darum geht es nicht.
    Eine Messung mit absolutem Anspruch, bei der das Messmittel nicht regelmässig innerhalb vorgeschriebener Fristen durch ein entsprechend zertifiziertes Büro kalibriert wird, ist unnötig.
    Da kann ich mir den Aufwand dann gleich ganz schenken.


    Die Kalibrierung sorgt dann nur für eine pseudo-Genauigkeit, die nicht da ist.
    Und man kann auch mit einem sachgemäss kalibrierten Messgerät einen Haufen dummes Zoix produzieren...

  • Vielen Dank für die vielen Meinungen =)


    Leider ist mir aufgefallen, dass ich nicht mal eine gescheite Messkarte habe. Ich messe mit Arta mal meine Soundkarte durch aber da sehe ich schwarz..


    Ich bleibe dran ;)

    Liebe Grüße
    Taranis

  • Sehr gut eignet sich mMn die Behringer UCA 202 gaub ich. Kostet 20€, man kann nix verstellen (also auch nix falsch machen) und funktioniert dank ASIO-Treibern einwandfrei mit ARTA!