Wundersame Klangverbesserung

  • Grüß Gott


    Habe die letzten Tage damit verbracht, meinen Limmerleins neue Frequensweichen einzubauen.
    Ich habe lediglich die Spulen eine nummer Stärker gewählt und muss sagen ich habe dieses System noch nie so gut klingen gehört.
    Die alten Spulen wurden im laufe der Zeit wohl das ein oder andere mal deutlich zu warm, da der Kunststoffkern stark verformt war.


    Kann das an zu kleinen Spulen gelegen haben oder iss da was ganz anderes faul?
    Wer weis Rat?

  • ...bei verschmolzenen spulenkörpern liegt der verdacht nahe, dass der lack des drahtes an einer oder mehreren stellen ebenfalls "durch" ist. die funktion der spule wäre dann außer kraft gesetzt.
    die folge des wechselns einer spule gegen eine des selben typs mit einem geringeren serienwiderstand (z.b. vom wechsel vom 1,0mm auf 1,4mm - da "spart" man wohl selten mehr als 0,5ohm) wäre in jedem fall keine "wundersame klangverbesserung" sondern lediglich ein minimal höherer wirkungsgrad des daran angeschlossenen LS.


    interessehalber: um welche spule handelt es sich (drahtdurchmesser, welcher kerntyp, welcher mH-wert) und an welcher position der weichentopologie liegt sie?

  • Zitat von "F.A.Bi.A.N."

    und wie helfen die fotos bei den fragestellungen nun weiter?


    Auf den Bildern ist zu erkennen, welche Spulen verbaut sind.
    :oops: Leider nicht wie die Weiche aufgebaut ist....sorry.
    Werde mal ned digitalen Schaltplan anfertigen und die Spulen rausschreiben.

  • ...und selbst wenn man wüßte, wie deine weichen jetzt aufgebaut sind, wie sollte das einen rückschluss auf die "wundersame klangverbesserung" (siehe titel) - sprich die relation zum vorherigen zustand - zulassen?

  • Hallo Julian,


    so wie es auf Deinen Bildern ausschaut sind in den Spulen Metallschrauben verbaut, vermutlich um die Spulen zu befestigen. Da diese Schrauben aus Ferromagnetischem Material bestehn beeinflussen sie die Spulen und verändern deren werte. Abhilfe schaffen da Messingschrauben. Ich habe auch schon erlebt dass die Metallschrauben so warm wurden dass die Kunststoffspulenkörper geschmolzen sind.


    gruß Kux

  • Zitat von "krisusound"

    Da diese Schrauben aus Ferromagnetischem Material bestehn beeinflussen sie die Spulen und verändern deren werte. Abhilfe schaffen da Messingschrauben.


    das ist prinzipiell richtig, aber praktisch völlig zu vernachlässigen.
    beispiel - eine 1,5mh luftspule mit 1,4mm draht wurde vergleichsweise gemessen (einmal ohne und einmal mit 3,9x15mm-spaxschraube). die kurven (rot/ grün) liegen übereinander. nicht sichtbare unterschiede liegen in der natur der sache.
    der induktivitätswert ändert sich um ca. 0,03mh.
    eine "klangverändernde" wirkung ist auszuschließen.
    darüber hinaus ist anzumerken, dass alle bislang zur verfügung stehenden informationen keine rückschlüsse auf den bemängelten ausgangszustand zulassen. weitere bemerkungen in dieser sache erscheinen daher obsolet.



    Zitat von "krisusound"

    Ich habe auch schon erlebt dass die Metallschrauben so warm wurden dass die Kunststoffspulenkörper geschmolzen sind.


    interessant, bei welchen leistungen passiert sowas bzw. aus welchem material müssten die schrauben dafür sein? und bist du dir sicher, dass nicht der draht für die abwärme verantwortlich war (suggestivfrage, ich weiß...)?

  • Ich würde mich auch fragen, wie denn die Schrauben so heiß werden konnten, ohne dass der Draht nicht mindestens die gleiche Temperatur erreicht (und demnach auch den Kunststoff zum Schmelzen bringen würde).

  • Nur nebenbei Allgemeiner lesestoff, da wird oft mit einer kupferspule Eisen verflüssigt :wink:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Induktionsofen


    und selbiges kann die Spule auch mit der Schraube machen,


    hab gerade mal versuchshalber mein Spulenmessgerät an ne Spule gehängt und eine Schraube wie ich sie immer verwende verändert die Induktivität doch erheblich, wenn ich eine M4 schraube über ganze länge in eine Luftspule 2,2mH / 1mm² iT Spule stecke hat sie 3mH :shock:



    Gruß Steffen

  • Zitat von "Jens Droessler"

    Ich würde mich auch fragen, wie denn die Schrauben so heiß werden konnten, ohne dass der Draht nicht mindestens die gleiche Temperatur erreicht (und demnach auch den Kunststoff zum Schmelzen bringen würde).


    Ich versuchs mal für die Laien ganz einfach zu erklären: Eine Spule ist im Prinzip auch nichts anderes als ein Elektromagnet. Eine Schraube mittendrin statt dem Eisenkern, die Schraube kann nicht weg, also wird die Energie in der Schraube in Wärme umgesetzt.

    Für die Qualität der künstlerischen Darbietung auf der Bühne übernimmt die Tontechnik keinerlei Verantwortung.

  • Zitat von "Steffen BeLoud"

    hab gerade mal versuchshalber mein Spulenmessgerät an ne Spule gehängt und eine Schraube wie ich sie immer verwende verändert die Induktivität doch erheblich, wenn ich eine M4 schraube über ganze länge in eine Luftspule 2,2mH / 1mm² iT Spule stecke hat sie 3mH :shock:


    diesen fehler habe ich auch erst gemacht: es ist deswegen ein fehler, weil bei der montage der schraube die spule ja nicht mit der vollen länge im feld hängt sondern maximal der schraubenkopf am unteren ende des feldes "stört". der gewindegang deiner m4-schraube wäre in der praxis logischerweise auf der außenseite der spule.
    die störungen einer kleinen spax-schraube auf das feld siehst du in meinen obigen messungen - wohlgemerkt, der gewindegang zeigt nicht in die spule hinein.

  • Zitat von "F.A.Bi.A.N."


    diesen fehler habe ich auch erst gemacht: es ist deswegen ein fehler, weil bei der montage der schraube die spule ja nicht mit der vollen länge im feld hängt sondern maximal der schraubenkopf am unteren ende des feldes "stört". der gewindegang deiner m4-schraube wäre in der praxis logischerweise auf der außenseite der spule.
    die störungen einer kleinen spax-schraube auf das feld siehst du in meinen obigen messungen - wohlgemerkt, der gewindegang zeigt nicht in die spule hinein.


    Ja das habe ich auch beobachtet, wollte nur veranschaulichen das niemand diesen Fehler macht,
    ich habe in meinen verbauten weichen auch nur den Schraubenkopf in der Spule,
    und dieser ändert den Wert nur um ca 2% nach meinen Messungen,


    werde in der Zukunft trotzdem auf nicht Ferromagnetische Spulenbefestigungen achten.


    Gruß Steffen

  • Zitat von "Steffen BeLoud"

    ich habe in meinen verbauten weichen auch nur den Schraubenkopf in der Spule,
    und dieser ändert den Wert nur um ca 2% nach meinen Messungen


    2% wäre schon ganz schön viel - aber immer noch unterhalb der nominellen fertigungstoleranz der bauteile selbst. :wink:

  • @ Clark: Dass man so magnetische Metalle erhitzen kann, ist klar. Aber ich bezweifle doch stark, dass das bei einer Schraube in einer für Frequenzweichen ausgelegten Spule passiert, bevor der Draht nicht eh schon ähnliche Temperaturen erreicht.

  • Zitat von "Jens Droessler"

    @ Clark: Dass man so magnetische Metalle erhitzen kann, ist klar. Aber ich bezweifle doch stark, dass das bei einer Schraube in einer für Frequenzweichen ausgelegten Spule passiert, bevor der Draht nicht eh schon ähnliche Temperaturen erreicht.


    Die Physik ist aber anders...

    Für die Qualität der künstlerischen Darbietung auf der Bühne übernimmt die Tontechnik keinerlei Verantwortung.