Billiger gehts nimmer - demnächst gibts noch was dazu...

  • Ich dachte schon ich wäre zu günstig, aber bei dem Angebot sitz ich doch lieber auf die Terasse und popel in der Nase...



    Eine komplette Chorbeschallung mit
    4 x Rode NT5 (Chormikrofone)
    1 x El. Klavier od. Gitarre (direkter Anschluss oder über Mikrofon)
    1 x Solo Gesang und/oder Moderations Mikrofon
    2 x Monitorboxen (Klavier od. Gitarre zum Chor)
    2 x Wharfedale EVP-X15 300W Topteil (Frontbeschallung)
    1 x FOH mit Yamaha MG16/6FX (Mischpult mit CD-Player)
    1 x alle benötigten Kabel und Stative inkl.
    1 x Techniker für ca. 2-3 Stunden inkl, Auf- und Abbau
    Entfernung von xxx max 35 km inkl.
    1-2 Helfer sind vom Verein zum Auf- und Abbau zu stellen
    80.- EUR inkl. MwSt.
    Es entstehen Ihnen keine weiteren Versteckten Kosten.


    Na - das ist doch was. Mal fragen ob die auch putzen. Wenn man die Technik weglässt ist im Preis bestimmt noch was drin.


    67,- Euro netto.
    35km hin und zurück sind 70km, d.h. min 1 Stunde.
    Benzin + Auto für 70km bei 30cent = 21, -Euro
    3 Stunden Auf-/Abbau inclusive
    Gesamt also 4 Stunden. (wobei da nicht ganz eindeutig ist ob das incl Techniker + Auf-Abbau oder Techniker für Auf-Abbau bedeutet)
    Ergibt einen Stundensatz von 11,50 Euro.
    Und die Geräte gibts dann natürlich gratis dazu...


    Ich meine - das ist der Dumper des Jahres!

  • Gute Idee, man suche sich einen Strohmann, der das Material an dem Veranstaltungstag so wie angeboten komplett im Dryhire mietet und schon kann dieser Anbieter das Angebot nicht mehr aufrecht erhalten... :)

  • Ich weiß gar nicht, was ihr habt. Der Background ist doch klar erkennbar. Da wurde Material fremdfinanziert. Mit geschäftlicher oder professioneller Betätigung hat das doch gar nichts zu tun. Da hat sich jemand große Boxen, ein Mischpult und ein bisschen Kabel mit Mikrofonen von erspartem Kleingeld gekauft, weil er Spaß daran hat, sich mit solch technischem Zeug zu umgeben. Und jetzt fragt den jemand, ob er damit auch mal etwas Öffentliches beschallen kann / möchte. Über Aspekte wie Materialgegenfinanzierung, Instandhaltungskosten, Steuern, HK-Beitrag, langfristige Investitionspläne etc. denkt der doch gar nicht nach, da weiß der gar nichts drüber. Für den gilt - wie für einige hundert (oder tausend) andere in der Republik in dieser Zeit -: hey, ich kann irgendwo draußen mein Zeug aufbauen, irgendwas laut machen und hinter dem Mischpult stehen, und alle gucken auf mich, weil ich die vielen Knöpfe vor mir habe. Das ist doch schon derart cool, dass man eigentlich gar nicht mehr bräuchte. Nur - wie sähe das aus, wenn man die Wahrheit zugeben und sagen würde, dass man das auch machen würde, wenn man gar nichts oder bloß zwei Cola und ein Brühwürstchen dafür bekäme? Natürlich muss man Geld nehmen, und weil die anderen Effekte aber schon so entlohnend sind, reichen da ein paar Mark. Hey, da hat man in ein paar Stunden 50,- verdient, Tarif BAT (bar auf Tatze). Und man hatte zusätzlich Spaß, konnte sich inszenieren, als "Toningenieur" wichtig machen und sein geiles Zeug spazierenfahren. Ich kann die Jungs schon verstehen, gebe ich ehrlich zu. Daher begreife ich eure Verwunderung über dieses Gebahren nicht. Wie ich das finde, also subjektiv bewerte, ist doch eine ganz andere Frage. Sowas hat mit DUmpen nichts zu tun, das ist Liebhaberei von jungen Burschen mit Geltungsbedürfnis. Die wollen ja auch gebraucht und anerkannt werden. Und wenn dann noch ein bisschen Bewunderung dabei ist (uih, haben die aber große Boxen... bestimmt laut! Und so ein riesiges Mischpult mit sooo vielen Knöpfen)... naja, dann darf das auch gerne mal 50,- pro Nase einbringen. Von denen geht man hinterher zu McDonalds und kauft sich noch einen Kasten Bier und eine Tüte Pittjes. Und schon hat man einen ganzen Feierabend voll Spaß - selbst verdient mit ehrlicher Hände Arbeit!

  • Zitat von "Audiowerk"

    Sowas hat mit DUmpen nichts zu tun, das ist Liebhaberei von jungen Burschen mit Geltungsbedürfnis.


    Und so ist halt die Branche, das wusste man vorher (man hätte es zumindest wissen können), nicht wenige sind so überhaupt erst zur Veranstaltungstechnik gekommen - mich eingeschlossen.


    Also hört auf, darüber zu jammern.


    Oder jammert ein Gastwirt, weil die Hausfrau nebenan Gäste einlädt und hinterher nicht kassiert?
    Jammert eine Hure, weil andere Frauen ganz ohne Gewinnerzielungsabsicht poppen?


    Ich habe jetzt schon ein paar Konjunkturzyklen miterlebt, und nach meiner Beobachtung jammern die etablierten Firmen dann, wenn's zu wenig Industriejobs gibt und man in dieses Marktsegment ausweichen möchte. Und da ist meine Meinung dazu ganz klar: da wildern nicht junge Burschen in Eurem Markt, sondern ihr wollt in fremden Märkten wildern. Mein Mitleid hält sich also in Grenzen.


    Sorgt lieber dafür, dass Eure Fixkosten (insbesondere Kapitalkosten) es erlauben, drei Jahre mit halber Kraft zu fahren - die nächste Konjunkturphase wird stressig genug.




    Am Rande: Auch von solchen "Liebhabern" darf erwartet werden, dass sie sicher arbeiten. Wo Leben und Gesundheit gefährdet wird, hört der Spaß ganz klar auf.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Was Admin sagt.


    Die Liebhaberei ist auch bei mir bis heute noch dabei, dazu stehe ich auch. Ich mache den Job mit viel Leidenschaft. Verhuren tue ich mich allerdings nicht mehr. Bei meinem KnowHow und dem Material, das ich mitbringe, darf ich auch guten Gewissens die Hand aufhalten und angemessen kassieren. Die genannten Jungs nehmen mir keine Jobs weg, die ich dringend bräuchte. Insofern sehe ich den "Nachwuchs" durchaus ohne Neid oder Grimm. Sollen sie ihren Spaß doch haben. Ich hatte den auch mal so.

  • Es scheint aber auch ein regionales Problem zu sein. Je nach Ort ist das Problem der HKS größer mal kleiner.


    Was die Profis vielmehr stört ist dass die Kunden eigentlich von sich aus mehr für die erbrachte Leistung zahlen würden, sprich sie wäre ihnen durchaus ein paar Euro mehr wert.
    Stattdessen dumpen sich diese "Liebhaber" gegenseitig in Grund und Boden, wodurch die Preise letztendlich ein Witz sind, zu sehen im Eingangspost.
    Wie auch schon erwähnt fehlt es diesen "Liebhabern" auch an fundamentalem Wissen in VWL, BWL und einem Gespür für den lokalen Markt.
    Das Beispiel mit der Gastwirtin und der Hure finde ich da sehr passend und einleuchtend.
    Es gibt Regionen wo sowohl die Kunden als auch die Anbieter wissen was ihre Dienstleistung kostet.
    Wenn sich dann auf kleinem Raum viele HKS sammeln, gemeinsam den Markt mit ihrer Liebhaberei und Gemeinwohl zerstören, kann ich es durchaus nachvollziehen dass es dort auch professionelle Firmen gibt die dabei zu kurz kommen.
    Bei solchen verschiebungen im Marktgefüge kann ich das jammern verstehen. Allerdings muss man sich damit auch abfinden, die Zähne zusammenbeissen und einen anderen Weg finden.

  • Die Schnittmenge der Kunden von "Liebhabern" und Profis ist doch eher gering. Wer hier Probleme hat, der muss sich in der Tat fragen, inwieweit er Profi ist....
    Schwieriger ist es hingegen, wenn ein "Profi" seine Leistungen für lau anbietet, weil er Umsatz mit aller Gewalt braucht...


    Aber so ist das halt mit der freien Marktwirtschaft....


    Ein unnötig verschobener Wettbewerb ist es allerdings, wenn der günstige Preis auf Kosten der Sicherheit geht. Wenn das Personal mal wieder 20 Stunden arbeitet, wenn gefährliche Bauten aufgestellt werden, nur weil es billiger ist, wenn sich manche sich nicht um die gängigen Verordnungen scheren etc.
    Das Problem ist dabei, daß solche Leute auch noch damit durchkommen (wenn nichts passiert).

  • Ich lese jetzt schon wieder, die Leute hätten keine Ahnung von BWL und Wirtschafterei. Das ist doch Kappes.


    Vielmehr ist es doch so: die Leute *brauchen* keine Ahnung von BWL und Wirtschafterei. Die wollen keinen wirtschaftlichen Betrieb führen. Die wollen sich nicht davon ernähren. Die wollen auch nicht spitz E/A gegenrechnen und schwierig mit Steuern, Instandhaltung, Personal, Versicherungen etc. kalkulieren. Die Jungs haben ein Hobby, und dieses Hobby lassen die sich Geld kosten. Das ist doch bei fast jeder Freizeitbeschäftigung so. Im Gegenteil, die frohlocken wohl noch, dass sie einen (Bruch-) Teil der Einlagen refinanziert bekommen. Hört doch mal auf zu schimpfen, die Burschen würden nichts kapieren oder sonstwas. Die haben ihren Spaß, und gut ist. Die leben wie DJ Ralex: practise & enjoy. Party im ehrwürdigen Stift Melk oder in der Trachtenkapelle Emmersdorf. So viel Spaß für wenig Geld! Und ihr wollt hier doch nicht ernsthaft lamentieren, die Bengel würden auf relevantes Marktgeschehen Einfluss nehmen, oder? Kollegen, wenn ihr gegen *sowas* nicht anstinken könnt mit Knowhow, Materialniveau oder Reputation, dann liegt das an euch. Albernes Gefasel, sowas würde den Markt zerfieseln oder kaputtmachen. Hört endlich auf zu jammern und gönnt denen ihren Spaß. In den Achtzigern habt ihr Boxen aus Regalbrettern gebaut und Disko im Festsaal auf dem Dorf gemacht. E27-Fassungen in eine lange Bretterkiste und dann 15 Aquariumlampen reingedreht, und fertig war die Diskolaube. Hat da vielleicht einer gemotzt?


    Ich verstehe eure Aufregung nicht. Ich sehe das ganz entspannt - leben und leben lassen! 8)

  • Sehe ich wie gesagt genauso. Wirtschaftlich sollte uns das nicht weiter interessieren.


    Aber darauf hinzuweisen, was "wir" früher alles gemacht haben ist auch nicht richtig. Teilweise war das nämlich auch recht gefährlich. Im nachhinein den Glanz der Nostalgie drüberzuhängen wäre hier falsch und sollte auch nicht zur Rechtfertigung für heutige Taten dienen. Die Zeiten haben sich geändert. In den 70ern gabs in den Autos auch noch keinen Sicherheitsgurt, doch das als Rechtfertigung für heute heranzuziehen wäre genauso falsch.

  • Es wäre schön, wenn solche Preisgestaltungen nur die HKS machen würden.


    Leider sind aber auch immer wieder Profis dabei (oder solche, die sich dafür halten).


    Habe gerade in unserem Verein ein sehr schönes Erlebnis gehabt.


    Für ein Event mit mehreren (drei) Bands. Jede Band spielte abwechselnd in Blocks von ca. 45 Minuten. Dann Wechsel (max. 5 Minuten Zeit)
    Halle: Sporthalle - Größe ca. 25 m x 40 m. Bühne ca. 12 m x 6 m
    Beginn der Show: 20.00 h - Ende gegen 03.30 h, SC ab ca. 16.00 h


    gefordertes Material:
    Mischpult ausreichend um drei Bands zu betreuen (pro Band ca. ± 20 Kanäle).
    PA für die Halle ausreichend.
    Monitor + Mikrophone nach Vorgabe der Bands.


    Über eine der Bands wurde uns eine Firma vermittelt, die dies zu einem Preis im dreistelligen Bereich (incl. MWSt.) angeboten hat. Kein HKS - ein Profi, der davon lebt. Diese Firma bekam auch den Auftrag.


    Der Inhaber der Firma hat dann für ein Honorar im dreistelligen Bereich mit 3 zusätzlichen Leuten (Azubis und Praktikanten) diesen 12-Stunden-Job (zuzügl. Auf- und Abbauzeit) abgewickelt. Möchte nicht wissen, wie riskant der Abbau und die Heimfahrt (ein Weg ca. 50 km - jetzt im Winter) war und wer dies dann noch verantwortet hat.


    Rechnen kann dieser Betriebsinhaber anscheinend nicht. Bei einem Stundenlohn von ca. 10,00 € (bestenfalls 800 € durch 80 Arbeitssunden) kann eigentlich nichts mehr hängenbleiben. Hierbei sind die Materialmiete, das Verbrauchsmaterial, die Fahrtkosten und die Gemeinkosten noch nicht eingerechnet


    Dieser Lehrherr weis anscheinend auch Nichts von der Verantwortung, welche er für seine Mitarbeiter hat, das Arbeitszeitgesetz kennt er anscheinend auch nicht und von der Lenkzeitenverordnung hat er auch noch nichts gehört. Anlieferung - Aufbauen - Show fahren - Abbauen - Heimfahren, hier ist die gesamte Arbeitszeit (Fahrzeit + sonstige Tätigkeiten) mehr als die erlaubte und zusätzliches Fahrpersonal war auch nicht vor Ort.


    Im Laufe der Veranstaltung kam der Betriebsinhaber dann und fragte, ob er seine Anlage bis zu darauf folgenden Montag stehen lassen könne (die VA war Samstags), weil auf seinem Transporter keine Winterreifen seien und Schnee gefallen sei und er sich deshalb erst ein anderes Auto organisieren müsse. Leider war dies nicht möglich, da diese Sporthalle bereits am nächsten Tag für andere Zwecke genutzt wurde.


    Als ich dies hörte, stand ich nur da, und wusste nicht, ob ich Lachen oder Weinen sollte - armes Deutschland.

  • Mich wundert in dieser Branche mittlerweile gar nichts mehr. Mir ist ein Fall bekannt, wo ein 17jähriger Azubi in München nach vier Wochen Lehrzeit alleine mit dem Sprinter auf die Baustelle geschickt wurde... :!: :shock:

    --- I've been mad for fucking years, absolutely years, been over the edge for yonks, been working me buns off for bands. ---
    (Chris Adamson)


    Blog: Optinal Mittelgrund

  • Ich hab ne Karneval-VA auch an einen "Mitbewerber" verloren, Preise sind mir nicht bekannt, außer meinen eigenen.


    Aufgabe war eine Turnhalle (ca 25 x 40 Meter) zu beschallen, die Bühne (ca. 14,5 x 4,5 x 7 Meter lichte Höhe) und Vorbühne (Bühnenpodeste 14 x 2 Meter) entsprechend auszuleuchten. Hinzu käme noch ein Beamer, der auf die Bühnenwand das Bühnenbild werfen soll (Bildgröße ca 12 x 6 Meter). Auf der Bühne und Vorbühne dürfen keine Stative und keine Traversen stehen, es kann nur neben der Vorbühne (jewils ca 3 x 2 Meter Platz) und am FOH (2 x 2 Meter, Entfernung zur Bühne ca 25 Meter) mit Stativen und Traversen gearbeitet werden.


    Der ausführende "Mitbewerber" ist der Sohn des örtlichen Bäckers :D

  • Ich habe mir jetzt gerade mal ein paar Beiträge aus dem Thread "Die Preisdumper sind unter uns ..." angesehen.


    Ich musste feststellen, dass ich ein paar der Kollegen, die sich dort äußern, kenne.


    Es hat mich allerdings erschrocken, dass vermutlich einer der dort schreibenden Kollegen diese besagte VA durchgeführt hat.


    Aber ist nur eine Vermutung .....

  • Das große Problem dieser Branche! Jeder will den längsten haben, bzw. noch wichtiger ist, dass alle Glauben sollen, dass es so ist !!! Ich kenne Firmen, deren Philosophie es ist, den Auftrag um jeden Preis zu machen, Hauptsache der andere Laden bekommt den Auftrag nicht. So etwas gibt es wirklich. Von 1000,- Euro, die an einem Auftrag verdient werden, steckt man 400 bis 500 Euro in den nächsten, indem man Geld mitbringt. Dieses Rad kann man nun Stundenlang so weiter drehen, am Ende kommt eh nur dabei heraus: "Wenn 2 sich streiten, freut sich der Dritte!" Der Dritte ist der Kunde, denn der Markt hat sich auf einmal von selbst nach unten gedrückt...... Ich habe lernen müssen, dass man sich auf (ich nenne es mal) Kommunikation nicht verlassen kann. Man spricht was ab und am Ende hat man ein Messer im Rücken. Ich habe aber auch irgendwann gelernt, dass man nicht jeden Auftrag haben muss und man deshalb in diesem Staat nicht verhungern braucht. Geduld, Ball flach halten und abwarten. Auf die berühmte Frage: "aber kannst Du denn nicht noch etwas am Preis machen, sonst hat der andere den Auftrag und den wollen wir aber nicht so gerne .... " bla, bla, bla ..... Es gab Aufträge, die ich auf einmal doch wieder hatte und andere, die ein oder zwei Jahre später wieder kamen.... Natürlich habe ich auch welche verloren, aber ich brauche nicht mehr diskutieren oder es kamen für die Verlorenen einfach Neue !!! So ist das doch im ganzen Leben. Irgendwann sollte man einfach keine Angst mehr haben !!!


    Zu dem Thema mit den 20h am Stück arbeiten, Azubis , Arbeitssicherheit ... Wo kein Kläger, da kein Richter ... Nicht Jammern, Handeln !!! Wir Leben in Deutschland und wir haben ziemlich pingelige Gesetze! In unserem Land, darf man zur Polizei gehen und Anzeigen erstatten. Diese Kosten auch kein Geld !!! Wenn das mal richtig zur Sache geht, dann wird jede Putzfrau in der Halle gefragt, bzw. als Zeugin geladen.
    Ich sollte als Techniker mal einen Praktikanten als erfahrenen Helfer mitnehmen. Bei einer Kleinigkeit, kein Thema, aber bei dem Job ein NO GO! Der Junge sollte dem Kunden noch als Helfer berechnet werden und da habe ich nicht mitgemacht. Der Praktikant (er hatte noch nicht mal Sicherheitsschuhe) , wäre für mich eine doppelte Belastung gewesen und das habe ich nicht eingesehen. Ich habe auf den Helfer bestanden, mit der Begründung, dass der Praktikant nur Zuschauer bei unsere Arbeit zu sein hat. Er sollte sich ein Überblick über unseren Beruf verschaffen können und nicht als billige Arbeitskraft ausgenutzt werden, höchstens mal leichte Tätigkeiten ausführen. Es war nicht ganz einfach, aber der versteckte Hinweis, dass ich die Klassenlehrerin zufällig Privat gut kenne war sehr glaubhaft und hilfreich. Es war ein Bluff, aber ich habe die Aufträge auch heute noch, habe seit dem immer gutes Personal dabei und wenn ich Schüler Praktikannten dabei habe, haben die sogar meist eine schriftliche Zustimmung der Eltern dabei (wegen Uhrzeiten) und oft werde ich sogar vorher gefragt, ob ich die Jungs auch sicher Zuhause absetzten kann !!!
    Mit jammern kommen wir nicht weiter hier - wir waren alle mal jung und unerfahren. Da haben wir 20h selbst gerne gemacht und haben die Helden gespielt! Wir haben zwar noch keine Gewerkschaft die sich für uns einsetzt, aber wir haben dieses Forum z.B. und wenn man "Ehre und Gewissen hat" sollte man was merken und mit "Rückrat" und "Eiern in der Hose" kann man auch vieles ändern. Man muss sich einfach nur trauen. Mal ehrlich, wir lieben unseren Job, sonst wären wir bescheuert bei den Arbeitszeiten etc. aber wir könnten doch auch von Taxi Fahren Leben oder mit der Erfahrung auf 7,49 ern "Obst und Gemüse"fahren .... Handeln, nicht Jammern !!!


    LG,


    Karsten

    Suche: suche einen "shit to gold converter" - zahle Höchstpreise

  • Es ging hier auch nicht ums Jammern.


    Ich wollte nur mal die Scheinheiligkeit aufzeigen, mit der manche Forumsmitglieder agieren.


    Hier immer rufen haltet die Preise hoch und dann selbst ....


    Ich könnte noch viel mehr erzählen, aber lassen wir das lieber

  • Hatte letztens auch so einen guten Fall bei dem selbst ich als HKS nur den Kopf schütteln und lachen konnte, war folgendes:


    Kollege von mir ist auf einenm kleinen Gig in einem Wirtshaus mit 4 einheimischen Bands, er war nur zum Abmischen da, da ich bei meiner Veranstaltung schon früher fertig war, hab ich noch kurz vorbeigeschaut. Als ich angekommen bin dachte ich mir "wow, ordentlich viel Licht hingestellt für so einen kleinen Gig". Da standen einige Meter Trussing, 4-6 Wackellampen MSD250, ein paar Scanner, ca. 20 LED-Pars, ein schwung konventionelle Pars, 4-6 Stufenlinsen, TFT-LCD-Bildschirm mit >40" und einiges weiteres (LED)-Kleingedöns sowie 2 Typen die das ganze aufgebaut, abgebaut und gefahren haben. Hab meinen Kollegen mal gefragt wie lange die für den Aufbau gebraucht haben, er meinte irgendwas mit 8 Stunden, die Veranstaltung fand auch noch im ersten Stock statt und die haben das zu zweit ohne Lastenaufzug über die Treppe hochgetragen.


    Ein paar Wochen später hab ich mal mit einem der Organisatoren gesprochen und der meinte der Typ fürs Licht hat ganze 200 Euro verlangt, da hab ich mir das Lachen nun wirklich nicht mehr verkneifen können.


    Da freu ich mich schon drauf wenn bei dem der erste Leuchtmittelwechsel mal ansteht, dann muss wieder ordentlich Quersubventioniert werden, vorausgesetzt er hat überhaupt noch so lange Lust das ganze zu machen

  • Zitat von "Markus Leitner"


    vorausgesetzt er hat überhaupt noch so lange Lust das ganze zu machen


    Das ist nur eine Seite der Medaille...
    Er wird das so lange machen, wie er meint, das er dazu Lust, bzw. Geld hat.


    Dann wird das Material im "Biete" Brett angeboten, neuwertig, wenig benutzt.
    Und dann kommt der nächste. Und so fort... :wink:
    Und mit jedem gekauften Wackeleimer oder Foggie wird der Haufen etwas grösser.

  • Zitat von "wolfgang klein"


    Ich wollte nur mal die Scheinheiligkeit aufzeigen, mit der manche Forumsmitglieder agieren.
    Hier immer rufen haltet die Preise hoch und dann selbst ....
    Ich könnte noch viel mehr erzählen, aber lassen wir das lieber


    Interessant.


    Vielleicht Autosuggestion? Der erste Schritt zu vernünftigen Preisen ist zu sagen :"Ja, ich werde es so machen..."
    :)


    Oder differenziertes Wahrnehmungsbild über seine Tätigkeiten?
    Die paar Jobs, wo man als Billigheimer auftritt, weil der böse Kunde sonst den bösen Konkurrenten nimmt, werden schnell vergessen oder mit den positiven Erlebnissen überdeckt "Wow, tolle Lichtshow", "Super Stimmung"...
    Daran, daß er nichts verdient, wird nicht gedacht... Und schon gleich gar nicht darüber geredet...


    Nach ein paar Jahren, wenn ihn der Konkurs eingeholt hat, das Gewerbe beendet wird und man sich wieder einer Festanstellung widmet, heißt es nur: "Schwieriges Business, ist nichts dran verdient, die Preise sind alle im Keller, lauter Dumper unterwegs..."


    Doch da sind schon längst andere Leute auf die Idee gekommen, sich Wackellampen zu kaufen und zu vermieten. Natürlich erstmal günstiger wie alle anderen, um "rein zu kommen"...


    Und ewig grüßt das Murmeltier :)