Zukunftweisende Funkstrecke?

  • Tacho!


    Die zuknüftige Tauglichkeit einer Funkstrecke ist einzig und allein an der Arbeitsfrequenz fest zu machen. Die Modulation ist damit sekundär. Was bringt es dir, wenn du eine volldigitale Strecke mit minimalem Delay hast, die dann aber durch einen stärkeren Träger weggedrückt oder anderweitg "sabotiert" wird?


    Zunächst einmal muß klar sein welche Frequenzen bzw. welches Frequenzband nutzbar gemacht wird. Leider sind wir noch nicht so weit. Ein Armutszeugnis meiner Meinung nach.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Im Moment sieht es so aus, daß man noch nichts sagen kann. Es sind 6 Anmeldungen für die Versteigerung der im Moment allgemein für die Sekundärnutzung zugeteilten Frequenzbereiche eingegangen. Das bedeutet wohl, daß die Versteigerung stattfinden wird. Die neuen Primärnutzer werden versuchen, schnell die Fläche zu versorgen, denn erst dann können sie Geld verdienen. Das bedeutet, unsere Nutzung wird schon vor 2015 eingeschränkt werden.
    Ein bundesweites Ersatzspektrum gibt es noch nicht, lokal können im UHF-Bereich 470 - 788 MHz Frequenzen lizensiert werden, wie bisher.


    Eine zukunftssichere Lösung gibt es nicht, weil Vorhersagen über die Zukunft derzeit extrem schwierig sind. Wisycom-Empfänger mit einer Bandbreite von 330 MHz und schmalbandigen Pre-Filtern und Sender mit derzeit 122 MHz Bandbreite sind eine solide Lösung für den klassischen UHF-Bereich, wenn man lizensieren möchte. Das kostet natürlich auch auf der Hardware-Seite ordentlich.


    Mögliche Ersatzspektren im unteren GHz-Bereich dürften unsere Arbeitsweise komplett verändern (Antennen-Logistik, Verkabelung, Reichweiten, noch höhere Wichtigkeit von Sichtverbindung).

  • Ich werfe mal in diese Diskussionen einen Funken Hoffnung ein:
    Es wird keiner kaufen!
    Warum? Der Knotenpunkt für DSL kann aus Bandbreitengründen nicht über Funk gelöst werden. Der Knotenpunkt ist aber das wirschaftliche Hindernis, warum kleine Gemeinden kein DSL bekommen. Die Distribution in die Häuser ist über das bisherige Telefonnetz erheblich billiger als über Funk. Warum also eine Funklösung anstreben?
    Mir ist kein Anbieter bekannt, der das plant.


    Das alles ist natürlich nur eine Vermutung mit immerhin ein wenig Hintergrundrecherche.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer


  • Das ist soweit richtig, es macht in der Fläche wirtschaftlich keinen Sinn.


    Nun hat aber die Politik entschieden, daß es so sein soll. Zunächst die WRT, dann die EU, dann die Bundesregierung. Die Bundesnetzagentur soll jetzt das Ganze regulatorisch umsetzen.


    Fakt ist:
    1. Das Spektrum ist umgewidmet für Datenfunk.
    2. Das ist lukrativ in den Ballungsgebieten.
    3. Um an diese Honigtöpfe zu kommen, muß zunächst die Fläche versorgt werden.


    Meine Vermutung ist:
    wir werden als Sekundärnutzer dort früher oder später über die Planke gehen, also entweder nicht mehr senden können oder dürfen..


    Meine Hoffnung ist:
    die Versorgung der Fläche dauert ein paar Jahre. Das hängt von den Vorgaben der BNetzA und der Finanzdecke der Auktionsgewinner ab.