kl. Digipult vs. Interface mit Mischfunktion (zb Motu896)

  • Liebes Forum,


    Jetzt überlege ich doch glatt, mein kleines Digipult (Tascam DM24) gegen etwas wie Motu 896 (oder ähnliches, vll. RME FF 800?) auszutauschen. Der Aufgabenbereich liegt schon im Bereich Mixing / Live-Recording bis Projektstudio. Hat jemand Erfahrung damit, so ein, originär wohl als Interface gedachtes Gerät tatsächlich als Mischpult zu verwenden?


    Wird man die am Digipult verbliebenen manuellen Regler auf ewig vermissen, oder kann man sich an die DSP Software-Steuerung gut gewöhnen? Sind die EQs, Kompressoren und Effekte gut zu gebrauchen?
    Wie reagieren Veranstalter und Publikum, wenn man statt mit eindrucksvollem technischen Kasten nur noch mit einem kleinem Rack und Laptop am Mischplatz sitzt?


    :roll:
    Rainer

    audio-liebe

  • Hallo Rainer,


    je nachdem was man ein Verhältnis zu Tastatur und Maus hat, geht das durchaus.
    Wenn es zeitlich nicht "drückt", dann warte doch auf die neuste "Tools4Music" Ausgabe.
    Da ist ein längerer Artikel über "natives Live-Mischen" drin.
    Vorab nur der Hinweis, dass ein Interface mit möglichst niedriger Latenz vorhanden sein sollte. Das Motu Firewire Teil kann das nicht. Wenn FiWi, dann funzen in dieser Hinsicht nur die RME Firefaces und mit Abstrichen noch die die M-Audio Teile (u.a. Profire 2626). Latenzmäßig "besser" sind Expressbus, PCI oder PCIe basierte Systeme wie RME Digi/Multiface, RME MADI, Motu 2408 usw....


    LG
    WW

  • Latenz ist überhaupt ein Thema. Geschlossene Systeme wie Digitalpulte können da besser optimiert werden und liegen in In-Ear-freundlichen Bereichen.
    Für den Frontmix ist es ja ab einer bestimmten Venue-Größe fast egal, weil man die PA sowieso delayen muß.


    Ansonsten kommt es sehr auf die Anwendung an. Ich persönlich hänge noch an Fadern, kann mir aber auch andere Oberflächen vorstellen.


    1. eine modulare Hardware: komplett variabel und programmierbar
    und / oder
    2. eine gute Touchscreen-Oberfläche


    Bis jetzt habe ich beides noch nicht gesehen, ich kann mir aber vorstellen, daß da noch Einiges kommen wird.


    Von den Features geht auf beiden Platformen ähnlich viel.


    Viel diskuiert wird im Moment diese Lösung:
    http://www.softwareaudioconsole.com/


    Ich finde, es ist ein spannender Ansatz (daß man ausgerechnet Behringer-Wandler für die Komplettsysteme ausgewählt hat, erschließt sich mir nicht ganz, muß wohl ein Ami-Ding sein).


    Hier mal ein Video vom Live-Einsatz...
    http://www.youtube.com/watch?v=dLlsf6qoySw&fmt=18

  • :)
    http://www.softwareaudioconsole.com


    ist genau das Ding, das in der nächsten Tools vorgestellt wird...


    BTW: Behringer ADA8000 ist ja nur eine Möglichkeit. SAC läuft natürlich auch mit anderem Frontend.
    Wer will kann gerne SSL Alphalink oder RME Micstasy verwenden, wenn er damit persönlich glücklicher wird;-)


    LG
    WW


    BTW2: Im Herbst steht voraussichtlich eine SAC Alternative aus deutschen Landen zum Tools-Test an. Nativ Mischen wird kommen!


  • Das ist ja ein Ding... ;)


    Ich finde es halt schade, daß die SAC dadurch so sehr auf die Preisschiene gefahren wird. Das System ist auf jeden Fall interessant.

  • Zitat

    Ich finde es halt schade, daß die SAC dadurch so sehr auf die Preisschiene gefahren wird. Das System ist auf jeden Fall interessant


    Mit den Komplettsystem (inkl.der ADA8000) hat SAC bzw. der Entwickler eigentlich nichts am Hut. Es ist eine "Third Party Veranstaltung" für Leute die kein Bock oder nicht die Kenne haben, ein eigenes System zu bauen. Trotzdem nutzen geschätzte 90% die ADA8000 aus Kostengründen. Ich hab mir für den Tools-Test damit ein günstiges System zusammengebaut und dachte nicht, dass ich das nach dem Test weiter verwenden würde. Jetzt mische ich nur noch auf SAC. :shock:
    Unterm Strich zählt, was soundtechnisch rauskommt. Bei mir ist es so, dass ich mit den gleichen Bands, gleicher PA und gleichen Mikes in der Regel 20-30% besseren Sound rausbekomme als mit irgendeiner anderen analogen oder digitalen Konsole (egal welcher Preisklasse). Das hat überwiegend mit meiner "tontechnischen Sozialisierung" zu tun.
    Im Studio arbeite ich seit Anfang der 90ziger Jahre nur mit Tastatur und Maus und bin daher den Umgang damit gewohnt.
    Völlig legitim, dass vermutlich die Mehrheit sagen wird: "So kann und will ich nicht arbeiten":-)
    Ich dagegen finde es großartig...


    LG
    WW


  • Hi, sehr interessantes video. Damit singt sogar withney richtig :lol: Nerven würde mich das rumlaufen mit dem notebook. Ist doch sehr unhandlich. Da wird wohl das ipad besserung bringen. Ansonsten eindeutig die zukunft. Wir überlegen ja auch im verein den umstieg auf digital. Denke den umweg über eine konsole sparen wir uns..
    Lg

  • Zitat von "marcoboy"

    also so ganz ok nur die Latenz . Ich habe dann unter Option das auf Real Time gestellt dann war es ok. Welche Einstellungen sind denn Ideal für ein RME Fireface ?


    :?:
    Was ist jetzt "Objekt" in Deiner Ausführung?
    Genereller Einsatz von Recording Interfaces im Live Betrieb oder im Zusammenhang mit SAC oder Schinkenwurst?

  • für Live ich habs jetzt auf Asio laufen das ist ganz ok. Im Manual steht das viel im System gebastelt werden muss. Auf dem master habe ich einen Ton raus bekommen. Wie geht das mit den Aux wegen ? Ich muss mir mal das Manual ganz durchlesen. :D

  • Alter...watt denn nu? :D Hast Du Dir die SAC Demo runtergeladen, oder worum geht es? :o


    Fireface 800 mit dem RME Asio-Treiber auf einem Core2Duo läuft bei einem Kollegen auf dessen SAC-System stabil mit 48 Samples. Für den Live Betrieb sollten es mindestens 128 Samples sein, bei gleichzeitigem InEar Betrieb besser 64 Samples.
    Die SAC Auxwege sind nur für FX gedacht. Monitor wird innerhalb von SAC nicht über AUX Wege gemacht. Dafür gibt es ein besonderes Feature... :wink:


    LG
    WW

  • Mensch ich will damit kenne 50 Man Band mischen. Sondern nur eine kleine Band 2 Mic Gitarre etc. Alles andere wäre mir zu heiß :D Aber schon beeindruckend was mit normalen PCs schon so geht.


    Habe es mal auf 64 gestellt. Jetzt ist gut.

  • geil ;) ahhh . Das heißt mit dem Remote ist man in der Lange sich sein eignendes Monitoring zu machen. Schön, die Handhabung ist aber etwas gewöhnungsbedürftig. Ich werde mal das BCR2000 anschließen :)


    Also der Spaß ist mir 500$ wert :D Wie sieht das mit der CPU last aus ? Mein Mikro + EQ und delay machten gerade mal 1-2 % .

  • Wenn man sich die Monitorgeschichte in SAC genauer anschaut, dann wird man schnell feststellen, dass die Möglichkeiten nahezu unfassbar sind. Was das Handling angeht, man muss die alten Kategorien und Denkweisen ablegen. SAC ist etwas völlig neues, das (wenn man sich darauf einlässt) auch völlig neue Möglichkeiten bietet. Navigation ist am Anfang "strange" und für einige mit Sicherheit abschreckend. SAC fordert Lernbereitschaft. Wenn man bereit ist, die Navigation zu lernen, dann kann man auch in SAC zügig mischen. Ich habe im Januar mit SAC angefangen Konzerte zu mischen. Mittlerweile bin ich damit deutlich schneller als auf einem 01v96, man muss nur die Werkzeuge und Wege innerhalb von SAC verstehen.


    Was die CPU Last angeht. Mein SAC läuft auf einem alten ASUS A6ja Laptop, gepimpt mit 2GB RAM und einem T7200 Core2Duo Prozessor (imho der kleinste, den es gibt). Ich verwende 24 Kanäle (alle mit EQ+Dynamics), acht DCA/Subgruppen, sechs aktive Monitormixer und circa 12 VST_Plug ins, 7 RML Limiter in den Ausgängen + Analyser im Solobus. Die CPU Last liegt bei mir bei ca. 35%...


    BTW:Jetzt sind wir aber ganz schön off topic.
    Ich denke, ich mache morgen mal einen SAC Thread auf. :wink:

  • Zitat von "marcoboy"

    Mach das ich habe die Software gekauft :D Die Möglichkeit sind nahezu unglaublich.


    Wow - gute Aktion! Du wirst es nicht bereuen...allerdings gibt es unter denjenigen, die sich SAC zugelegt haben, nicht wenige, die nicht mehr zurück zum herkömmlichen Pult finden. 8)
    UNd falls ich beim Einstieg helfen kann-->pn


    WW

  • Zitat von "Wurst Werner"

    :)
    http://www.softwareaudioconsole.com


    ist genau das Ding, das in der nächsten Tools vorgestellt wird...


    ...wow, ist das cool, mal schauen ob man die Demoversion für kleinere Sachen verwenden kann oder ob...


    Zitat


    The audio output will be dropped in level for a short time at random intervals


    ...dies unmöglich macht.


    Bin sehr gespannt.


    lg.max.

  • Da haben wir es wieder. Ganz tolle Sache Null Euro für Zahlen wollen aber schon voll nutzen. Da macht dir der Programmierer einen Strich durch die Rechnung. Das Programm senkt kurz den Pegel. Ich weiß nicht ob das auf deiner Veranstaltung vom verteil wäre.

  • ...lieber Marco,
    danke für deinen Beitrag, jetzt weiß ich, was ich wissen wollte.
    Falls du, was ich zwar nicht annehme (mit 3000 Beiträgen ;) ), meine wenigen verfolgt haben solltest, dann merkst du, dass ich unglaublich an Digitalen- und Softwarelösungen interessiert bin. Obwohl ich kein Profi bin, macht mir das in meinem kleinen Bereich Spaß - und bei Minigigs mit wenigen Akteuren auf der Bühne auch Sinn.
    Ich bin wie du der Meinung, dass für ein Produkt das Programmierer hervorbringen, genauso ein entsprechender Preis zu zahlen ist, wie z.B. für ein "echtes" Mischpult.
    Daher habe ich auch praktisch jede Software, die ich nutze, gekauft :D .
    Ich habe halt jetzt zum ersten Mal von dieser Lösung gelesen, aufs Geratewohl gleich 500 Dollar hinzulegen ist mir zu viel, wenn ich das Demo live nicht nutzen kann, kein Problem, wenns mir zuhause gefällt, ich noch einige Beiträge vom Werner in diesem und dem SAC-Forum gelesen habe, mir den Bericht im Tools angeschaut habe, na, dann kauf ichs mir!


    Nix für ungut, berechtigter Einwand deinerseits, nur für mich nicht ganz zutreffend, darum die für mich nicht ganz typischen etwas ausführlicheren Ausführungen.


    lg.max.