• Hallo ihr alle,


    der Poolcharacter bei der Gravis 12 ist sicherlich kein Argument. Die regionale Vermietung findet ja auch mit den Ampracks statt. Daher arbeiten die einen mit LabGruppen Amps und KF Controlling und die anderen ggf. mit Amps und Controllern ihrer Wahl. Auf der Bühne ist es egal, da jeder Monitor einen eigenen Spot ausleuchtet. Als Topteil im Cluster wird die Box sowieso ihre Probleme haben und daher sind mehr als 2 Stück pro Seite eine seltene Konfiguration. Daher auch keine Mischkonfiguration denkbar.


    Eine Grundversion mit passiver Filterschaltung und guten akustischen Manieren war bisher immer die Hausnummer von KF. Es war sehr ordentliches Material und ich hatte nie den Eindruck überzogener Preise vs. Qualität. Jetzt habe ich jedoch den Eindruck, dass eine C-Klasse mit dem AMG Paket als Basis startet. Die Gravis ist eine Mittelklasse und hat keinerlei Anspruch auf multiaplikative Anwendungen, zum Beispiel Basstauglichkeit beim Stand Alone Betrieb. Oder einen besonders gut klingenden Treiber, der akustische Optimierungen besitzt. Nein, die Gravis ist eine ganz normale C-Klasse ohne Zusatzausstattung. Sie kann nur Monitoring oder Toping und sonst nichts. Daher kam meine Idee, für so eine arme Box ein gutes Passivfilter zu entwickeln. Mehr ist sie nicht wert.


    Ciao ciao
    Dirk

    Viele inverstieren 100 Stunden in Planung und Konzeption, 30 Stunden für die Suche nach den billigsten Komponenten und ärgern sich jahrelang über Selbstbau Lautsprecher.

  • Das ist vielleicht richtig, und gilt sicherlich sogar für viele andere Boxen, die zu Oberklassepreisen feilgeboten werden, aber die Kunden werden es anders sehen. Wie gesagt, eine Box zu optimieren ist kein Fehler, aber die Kunden kaufen sie wie nahezu erzwungen mit dem passenden Amprack, und um an Boxen zu kommen, die ohne Controller gut klingen, muss man sicher nicht so viel Geld ausgeben wie für die Gravis 12. Das ist ja auch keine Box, die sich der Garagenverleih hinstellt, sondern jemand, der im System arbeitet, und der kauft nicht nur vier Stück, sondern eher zwölf bis zwanzig Stück.

  • Hallo Herr Drössler,


    wenn ich als Unternehmer die Gravis kaufen würde, müsste ich mir über ein klares Missmanagement meiner Kosten/Nutzen Effizienz Gedanken machen. Also ein No-Go.
    Finish, stop, schluss.
    Selbst der EK der reinen Box ist schon oversized. Aber ich möchte mich nicht so sehr einmischen. Lasst es laufen , wie es soll.

    Viele inverstieren 100 Stunden in Planung und Konzeption, 30 Stunden für die Suche nach den billigsten Komponenten und ärgern sich jahrelang über Selbstbau Lautsprecher.

  • Das sehe ich ähnlich, dennoch werden langjährige K&F-Kunden die Box in ihren Bestand aufnehmen, weil es einfach das aktuelle Produkt ist, das in ihr System passt. Wie gesagt, wer auf System, direkte Zumietbarkeit und auch Weitervermietbarkeit in diesem System verzichten kann, kann durchaus wesentlich günstiger an gleich oder besser performende Boxen kommen.

  • Zitat

    ... die Kunden kaufen sie wie nahezu erzwungen ...

    Ein Lieferant, der mich zu etwas zwingen wollte, hätte ziemlich schnell ein Problem.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Meinst du? Ich weiß nicht, was du für Material verwendest, aber mal generell: Ist nicht jeder d&b-Anwender gezwungen, die d&b-Amps zu verwenden? Muss nicht jeder Nexo-Nutzer die Controller oder jetzt die NX-Amps kaufen? Das würde ich als Zwang sehen, und er dient ja einem Zweck: "Inter-Rent-Kompatibilität". Das "Recht" dazu hat natürlich auch K&F...

  • Zitat

    Das würde ich als Zwang sehen, ...

    Richtig. Ich auch. Deshalb beziehe ich solcherlei Geschäftspolitik in meine Investitionsentscheidungen auch zwingend :D mit ein. Und mein Geld wandert woanders hin.


    Die ewige DryHire/ Zumietargumentation kann ich nur schwer nachvollziehen. Wenn ich ein komplettes System/ ein spezielles Pult/ ein exotisches Sonderteil benötige geht das noch an; dann kaufe ich das (möglichst als Komplettdienstleistung incl. Transport und Personal) halt zu, wenn es sich denn rechnet. Aber zwei mal zig Kilometer durch die Gegend zu orgeln um sich 2 oder 4 fehlende Standardböxlein zuzumieten (weil die so teuer sind, dass man niemals genug davon im Lager haben wird) rechnet sich kaufmännisch in den seltensten Fällen; da ist der organisatorische Zusatzaufwand schnell höher als der zu erwartende Gewinn. Diesbezüglich gibt es so manchen Verdrängungskünstler am Markt: koste es was es wolle; Hauptsache ICH hab den Job.


    Aber bitte, gern, mach mal.
    Wenigstens ein paar freie Wochenenden im Jahr sind auch ganz schön. Und vor allem: unbezahlbar.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • @ billbo: Auch hier: Das sagst du. Die Dryhire-Sache ist aber gängige Praxis. Selbst, wenn man es sich nicht gibt, weitere Strecken zu fahren, um Zeug dazuzuholen, kann man bei "guter Standardware" damit rechnen, dass es andere tun. Defakto wird Equipment bei den größeren Jungs auch mit dem Gedanken angeschafft, dass es beim Dryhiren noch Geld mitverdient. Man sieht sich um, was andere haben und arrangiert sich damit, selbst wenn man leichte Kompromisse auf der eigenen Anforderungsliste hinnehmen muss. Es soll ja Geld verdient werden. Ob das richtig ist, muss jeder selbst entscheiden. Es gibt Bereiche, da mache ich es so, weil es meiner ansicht nach Sinn macht, und es gibt Bereiche, da ist es mir egal, weil durch Gleichheit nichts zu gewinnen ist.


    Für die meisten Sachen, die ich dazuhole, fahre ich keine zwei Kilometer, manchmal gibts aber in der Nähe nichts mehr (die Sachen können beim Kollegen ja auch schon alle draußen sein), dann muss ich eben doch mal ein paar km fahren, aber das kommt nur ein, zwei Mal im Jahr vor. Ich denke, das ist noch gesund, und im Normalfall muss man sich da also bei der Produktauswahl arrangieren. Glücklicherweise sind die Sachen, wo es interessant ist und die in der Nähe verfügbar sind, auch meine erste Wahl gewesen...

  • Zitat von "Jens Droessler"


    Die Dryhire-Sache ist aber gängige Praxis.


    Was nicht automatisch bedeutet, das die Praxis auch immer zweckmässig ist.


    Zitat von "billbo"


    Diesbezüglich gibt es so manchen Verdrängungskünstler am Markt: koste es was es wolle; Hauptsache ICH hab den Job.


    Da ist viel Wahres dran...

  • Ich sage auch nicht, dass es zweckmäßig ist, zumindest in längst nicht allen Fällen. Trotzdem arbeiten ja genügend Companies so. Wie gesagt, selbst wenn ich nicht weit fahren möchte, fahren wahrscheinlich andere weit zu mir, um bei mir zuzumieten.

  • man sollte auch mal bedenken, das es heute in meinen augen sinnvoller ist, eine box aktiv zu betreiben. ich nehme gerne das höhere gewicht in kauf. in zeiten der class d amps ja auch nicht mehr so viel. ich kann keine amp racks mehr vergessen.
    außerdem muß ich mal eine lanze für diverse andere hersteller brechen (coda, seeburg,... ) die bauen auch gutes zeug. ich behaupte mal, das ein tontec der seinen job versteht auch mit dem material zum gewünschten ziel kommt. insofern halte ich die idee, die ja von nexo stammt für etwas überholt.
    das in meinen augen einzige argument wäre der mögliche hohe wiederverkaufswert der box

  • Zitat

    wo welcher Preisklasse liegt denn die Gravis?

    Bis sie funktioniert, im Set incl. 4 Kanal Zwangssystemamping schlanke 5 – 6 kEUR; wenn Du nur 2 einzelne brauchst musst Du halt dementsprechend noch ein Tickchen draufrechnen.
    Peanuts. In verwandten, ähnlich labelgläubigen High End Szenen gibt man ein Vielfaches davon für Kabel mit linksdrehender Reinkupferlegierung aus.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Die Idee ist definitiv nicht überholt. Wie will man denn sonst sicherstellen, dass die Box auch das tut, was man von ihr gewohnt ist? Wenn jeder sein eigenes Setup auf einem beliebigen Controller strickt, ist Ärger vorprogrammikert. Wenn ich auf eine Baustelle komme und da Nexo oder d&b steht, weiß ich was die PA kann und muss mich nicht drauf verlassen, dass der Verleiher ein gutes Setup gestrickt hat. Coda möchte ja auch eigentlich kein aktuelles System ohne eigenes Systemrack verkaufen. Anhaltspunkt Nr. 1 ist da schon, dass die runterladbaren Setups gesperrt sind: Man sieht im Editor nicht, wo wie getrennt und gefiltert wird, was ein Nachbauen der Presets recht schwer macht.

  • Zitat

    man sollte auch mal bedenken, das es heute in meinen augen sinnvoller ist, eine box aktiv zu betreiben.

    - schöner Satz... nur: wer ist "man"? Und warum sollte er deiner Meinung sein? Den schlagenden Vorteil einer Aktivbox konnte mir bislang noch niemand bringen - mich stört alleine schon mal die Tatsache, dass ich immer ein Kabel mehr habe als bei einer passiven Lösung. Gerade bei Wedges finde ich das extrem nervig.


    Aber mein kurzer Senf zum Thema: wie fast immer wird es auch für die hier diskutierte Box einen Markt geben - was einer versteht, der andere widerum nicht. Ob der Markt groß oder klein ist, interessiert letztlich doch nur den Hersteller, oder? Dann gibt es - auch wie fast immer - noch jemanden, der es erklären kann, jemanden der es besser machen kann und jemand, der es billiger machen kann. Die letzten beiden Charaktere treten häufig in Personalunion auf... Was schließlich zu einem ganz einfachen Ergebnis führt: Wer sich diese Lautsprecher nebst Systemrack leisten kann und will, der wird sie anschaffen. Sei es, weil es in sein Angebot passt oder weil er sich dadurch neue Geschäftsimpulse erhofft. Wir sprechen immerhin von Investitionsgütern, nicht von geringwertigen Wirtschaftsgütern (zur Erinnerung - die gibts ehr im Versandhandel). Ob besagter oder anzunehmender Käufer dann in eine Qualitätsdiskussion eintritt, ist dessen Sache. Oder im besten falle noch Sache derer, die mit dem Material arbeiten dürfen oder müssen.


    SKY

    Kein Applaus für Scheiße!

  • ich vermute auch mal, daß K&F eine solche Box nicht einfach so entwickelt hat - die werden wohl auch davon ausgehen, daß sich das Ding verkauft...


    Evtl . - bei anderen Herstellern passiert das ja auch - ist das Ding auf einen ded. Kundenwunsch entwickelt worden, der Kunde hat schon 50 Stück davon und K&F hat dann beschlossen, daß Ding auch in's öffentliche Portfolio mit aufzunehmen...

  • Zitat von "skyworker"

    Den schlagenden Vorteil einer Aktivbox konnte mir bislang noch niemand bringen - mich stört alleine schon mal die Tatsache, dass ich immer ein Kabel mehr habe als bei einer passiven Lösung. Gerade bei Wedges finde ich das extrem nervig.


    Och, die Vorteile hat sicher schon jemand gebracht, du siehst sie halt nur nicht so. Für das Kabelproblem gibt es ja Kombikabel. Warum da noch kein Hersteller einen Kombistecker gebracht hat, verstehe ich nicht. Da jede Aktivbox heute eh einen DSP drin hat, könnte man die Signalübertragung auch digital gestalten, gleich als Multiplex und an der Box wählt man den Abgriff. Dann kann man mit EINEM Kabel mal locker durch vier bis sechs Wedges durchschleifen (der begrenzende Faktor ist hierbei der Strom), wählt an jeder das abzugreifende Signal. Ich würde sagen, das ist eher noch einfacher als vom Monitoramprack zu jeder einzelnen Box ein Kabel zu ziehen.

  • Sehr innovative Diskussion. :D


    Eine Frage "am Rande":
    Wieso sollte sich jemand überhaupt eine hochpreisige Kiste kaufen, wenn "für eine einwandfreie Funktion" erst eine zusätzliche passive Weiche eines "Tunig-Spezialisten" gekauft werden muß ??


    Ich unterstelle mal, dass es beim Einfallsreichtum der Nachrüstbranche (und wenn Dirks Geschäftsidee angenommen wird) möglicherweise nicht bei 2 angebotenen Nachrüstweichen bleiben wird und dadurch geneigte Verleihkunden die Auswahl aus mehreren (äußerlich identischen) "Überraschungseiern" bekommen werden ("was könnte denn diesmal im siebten Ei ... ähh: Gravis-12 ... drin sein ?").


    Mögliche Antwort 1:
    K&F verkauft seine hübschen Firmen- und Namensschildchen leider nicht einzeln. :?


    Mögliche Antwort 2:
    Die verbauten Lautsprecher und das Gehäuse sind einzigartig und geben ihre einzigartigen Klangvorteile erst mit einer Nachrüstweiche preis. :)