Erlebnisurlaub im Schwarzwald

  • danke, das sehe ich ganz genau so.
    ich darf aber anmerken, das alle gebrachten alternativvorschläge um längen ÜBER der dort dargebotenen anlage lagen, egal ob dv-dosc oder nicht... 8)


    es ist keineswegs so, das ich einfach viel zu viel fordere, dort stand de facto einfach viel zu WENIG!
    ich hab mit dieser band auch schon gigs mit 10" tops und 1x15" pro seite gemacht, und es war völlig ausreichend. aber da war der laden mit 200 gästen bereits voll! was ich damit sagen möchte: es kommt immer darauf an, welche jobgrösse man hat.
    ich bin mir jedenfalls sehr sicher, das man hier mit einer vernünftigen anlage (und sei sie auch überdimensioniert) ein wesentlich besseres ergebniss für die gäste zu wege gebracht hätte.


    das sich gute und schöne abende für die gäste nicht in deren köpfen festsetzen sondern nur schlechte, halte ich übrigens für quatsch.
    es ist sicher richtig, das "normalbürger" nicht wissen, warum sie sich so wohl gefühlt haben und ob das vielleicht sogar mit dem guten klang zu tun haben könnte.
    fakt ist aber, das sie zufriedener nach hause gehen.
    und genau DAS sollte unser ziel sein!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich stimme Wolfgang hier zu. Die Gäste merken es sehr wohl, wenn die Stimmen wie aus einem kaputten Telefon klingen - es wird nur viel zu selten beanstandet sondern einfach hingenommen.


    Als ich mir vor 2 Jahren U2 auf Schalke angeschaut habe, war einigen der Unmut über den Sound anzumerken, ein paar "hinterherreisende" meinten, in Berlin hätte es um Klassen besser geklungen.
    Auch die Sprachverständlichkeit wird doch sehr stark wahrgenommen. Ich hatte jetzt schon einige Male die Situation mit Material, welches einfach von der Dispo ohne Absprache mit einem TONTECHNIKER geplant wurde, arbeiten zu müssen: das resultierte meist in dem Ergebnis, dass (obwohl tendenziell gutes Material vorhanden) durch fehlende Flugmöglichkeiten, Delaylautsprecher etc. vor allem in recht halligen Umgebungen es in manchen Bereiche dann ziemlich unverständlich wurde - Das ist natürlich gaaaaanz toll wenn der Chef gerade seine Ansprache vernuschelt... da kommen doch schon mal so einige Leute am Pult vorbei und entweder hat man dann eine Scheissegal-Einstellung (um die ich manche Leute zeitweise sogar beneide) oder merkt wie der innere Unmut über die Fehlplanung immer weiter steigt.
    Auch kaputte, zerrende Lautsprecher werden durchaus wahrgenommen. Aber scheinbar sagt sich der normale Gast da "das ist halt so, da machste nix" weil er es in der Regel auch nicht genau benennen kann. Die einzige Aussage zu der er/sie meistens fähig ist, ist halt lauter/leiser, besser/schlechter, vllt. auch schon mal "...das klingt aufdringlich/aggressiv".
    Unser Job ist es doch eigentlich, dass die Leute gar nicht daran denken sollen, wie es ist oder sein könnte, sondern sie sollen es einfach im Gesamten gut finden.


    Blockbuster-Filme werden auch nicht mit alten S-VHS-Kameras gedreht und selbst für lokale Werbespots werden bessere verwendet. Oder was wäre denn los wenn jemand bei der Autovermietung einen 5er BMW für einige Tage Geschäftsfahrt mieten will und statt dessen einen uralten Toyota oder so bekommt, der alle 200km neues Öl braucht??? Den kann man lieber benutzen um ihn z.B. auf Baustellen kaputt zufahren.


    Warum muss das bei uns immer so ein Hickhack sein, dass man einfach das Material bekommt welches für den Job angemessen ist?


    (Als "Angemessen" sehe ich übrigens im Allgemeinen eine über den Publikumsbereich gleichmäßige, zerrfreie und deutliche Wiedergabe über Publikumsgeräuschpegel (bei manchen Veranstaltung sollte das sogar Pflicht sein, damit auch Wahnhinweise deutlich wahrgenommen werden können - selbst das wird gerne bei der Planung "vergessen") mit evtl. zusätzlichem Tanzflächen "Hotspot" für die Tanzwütigen. Allerdings zeigt die Praxis das leider allzu oft selbst ein paar zusätzliche CA106 o.ä. "das Budget sprengen" :? )

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Um das Thema das es den Leuten egal ist oder das sie es nicht mitbekommen oder stört auf zu greifen, erst gestern hat mit ein Freud berichtet das er gerade ganz toll essen war und da hat eine Hilly Billy Rockenroll Band gespielt, leider war es so unerträglich weil alles gezerrt hat und man weder den Sänger der selbst anscheinend toll gesungen haben soll als auch den Kontrabass nur halbwegs hören konnte. Er meinte nur wenn das schön rüber gekommen wäre hätte er sich gut vorstellen können dort noch ein Stündchen länger zu bleiben aber so musste man einfach gehen. Sicher hätte man da mit der Ahnung eines Professionellen wohl noch ein wenig was machen können, ich denk eigentlich kann man immer noch irgendetwas verbessern auch bei sich selbst. Mag sein das er durch die Bekanntschaft zu mir jetzt bei solchen Dingen ein höheres Augenmerk hat aber trotzdem war die Aussage deutlich und nachvollziehbar.
    Ich hab ihm dann gesagt, gerade so was sein eben die Misere kleiner Laden, wenig Geld, schlechte Ausstattung und günstiger Mischer und das trifft eigentlich auf eine weit komplexere Aufgabe der Beschallung. Groß ist meist weit aus einfacher wenn nicht eben gerade zu wenig Material zur Verfügen steht.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zusammenfassend habe ich jedoch folgenden Eindruck:
    Der Auftraggeber denkt sich nach überfliegen des Mecker-emails:


    Was weis ich was der Bandtechniker will, hat doch alles funktioniert.
    Man hat die Musik gehört und die Leute hatten Spaß.
    Außerdem kann man sowieso es nicht jedem Recht machen, zumal der Profi der die Anlage stellte schön billig war.
    Nächtes mal nehm ich den wieder!


    Ich weis das ist Kacke.
    Aber es ist die Realität :cry:


    Gruß Wolf

  • nein, das ist nicht überall so.
    es kommt immer auch darauf an, welchen zweck der veranstalter verfolgt.
    es gibt durchaus auch veranstalter, die nicht nur das schnelle geld sehen, sondern die nachhaltig arbeiten wollen. dann gestaltet sich die argumentationslage wieder etwas anders.



    und mittlerweile hat sich übrigens auch die band schriftlich beim veranstalter beklagt!
    sowas kommt nun wirklich selten vor und zeigt, wie die sache auch von anderen wahrgenommen wurde - nicht nur vom meckernden techniker. 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"


    und mittlerweile hat sich übrigens auch die band schriftlich beim veranstalter beklagt!


    Dann wird sie eben nicht mehr gebucht. Schwarze Listen gibt es auch auf Veranstalter-Ebene...

    Zitat von "wora"


    sowas kommt nun wirklich selten vor und zeigt, wie die sache auch von anderen wahrgenommen wurde - nicht nur vom meckernden techniker.


    Selektive Wahrnehmung ist eine Eigenart der menschlichen Psyche. Man kann das als Mangel empfinden.

  • Zitat von "Mechwerkandi"


    Dann wird sie eben nicht mehr gebucht. Schwarze Listen gibt es auch auf Veranstalter-Ebene...


    So schwarz würde ich das nicht sehen. Richtig formuliert kann das den gegenteiligen Effekt haben, nämlich dass wohl die Band wieder gebucht wird, aber nicht mehr der Dienstleister. Nicht alle Veranstalter sind lernresistent.






    Edith meinte, ich solle mal die Zitate richtig setzen...

    Einmal editiert, zuletzt von lisa f. ()

  • danke Lisa, du sprichst mir aus dem herzen!


    @Mechwerkandy:
    du hast ja offenbar ausschliesslich schlechte erfahrungen mit verantstaltern gemacht.
    wenn wirklich alle veranstalter so negativ denken würden wie du das offenbar annimmst, dann müsste ich mich nach einem anderen job umsehen, denn das wäre für mich nicht mehr tragbar.
    oder auf deutsch: " leute, so kann ich nicht arbeiten..." ;)


    die gefahr, das diese band wegen ihres einspruches nicht mehr gebucht werden könnte, sehe ich überhaupt nicht.
    das publikum und die veranstalter lieben sie! ihre musik spielt heute fast niemand mehr und sie machen immer gute stimmung. diese musiker sind um die 60 und machen tatsächlich seit den 60er jahren musik - und sie spielen mit viel freude und dazu noch sehr, sehr gut!
    ich habe glück, diese combo seit ein paar jahren betreuen zu dürfen und hoffe, das sie noch ein paar jährchen auf der bühne bleiben.
    anyway.
    mal schauen, was dabei noch rauskommt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    ...diese musiker sind um die 60 und machen tatsächlich seit den 60er jahren musik - und sie spielen mit viel freude und dazu noch sehr, sehr gut!


    Die Stones in einem Parkhaus ? :D

    Die, die sagen "es geht nicht", sollten die nicht stören, die es gerade versuchen!

  • Zitat von "wora"


    @Mechwerkandy:
    du hast ja offenbar ausschliesslich schlechte erfahrungen mit verantstaltern gemacht.


    Sicher nicht.
    Da sind ein ganze Reihe darunter, die hoch professionell und trotzdem (oder gerade weil...) sichtlich entspannt zu Werke gehen.
    Aber die werden leider immer weniger...


    Vielleicht liegt das auch daran, das man über die Erfahrung die zunehmende Anzahl an verkommenen Subjekten, die diese bis in den Kern verrottete Gesellschaft produziert hat, im Vorfeld einfach aussortiert.
    Erschwerend kommt hinzu, das es (zumindest hier) eine zunehmende Anzahl an Veranstaltern/Veranstaltungen gibt, die sich um Kommerzialität keine Gedanken machen müssen, weil sich aus Mitteln der öffentlichen Hand finanziert werden.
    Geh' mal auf eine Sitzung vom Kulturausschuss der Bezirksversammlung, da siehst du sie alle sitzen, wie die Hühner auf der Stange, und jeder sieht zu, das er was abkriegt. Evolutionäre Abläufe werden damit kontrakarikiert.

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    ... Vielleicht liegt das auch daran, das man über die Erfahrung die zunehmende Anzahl an verkommenen Subjekten, die diese bis in den Kern verrottete Gesellschaft produziert hat, im Vorfeld einfach aussortiert.
    ....


    Der Satz ist natürlich für sich genommen supiendgeil !!!!

  • Senf!


    Ich finde nicht, dass das dVdosc mit drei Teilen pro Seite mit Kanonen auf Spatzen geschossen ist. Es ist deutlich weniger Material als acht 12/2er im Raum zu verteilen, hängt schneller, ist schneller verkabelt und um Delays muss man sich deutlich weniger Gedanken machen. Drei Teile pro Seite mit ihren zwei 8ern entsprechen drei 12ern, damit ist die Physik gesteckt. Die Deckenhöhe könnte allerdings wirklich problematisch sein. Wenn man direkt an der Decke anfangen kann und das Array so bis 2,5m runterkommt, wird das noch funktionieren, zumindest besser als in den üblichen Bierzelten.


    Zur Sache an sich denke ich, dass der Provider sich warscheinlich auch lautstark beim Veranstalter beschwert haben wird, provisorisch, bevor irgendwas von dir oder der Band kam. Nach deinem Kommentar am Anfang wusste er, wohin die Reise geht, und er hat die Argumente in Form von einer an den Veranstalter gestellten Rechnung über die nun defekten Boxen auf seiner Seite. Wundere dich nicht, wenn die Band nächstes Jahr wieder angefragt wird, "aber ohne den Tontechniker". Der Provider wird wahrscheinlich auch nicht das erste Mal für den Veranstalter gearbeitet haben (dass er ein "Profi" ist, wird sich ja nicht aus dem Nichts materialisiert haben). Ich kenne das Spielchen schon, nicht unbedingt mit kaputten Boxen, sondern mit ausgefallener PA, weil einfach falsch verkabelt (PA mit sieben Endstufen an einer einzigen SchuKo-Dose!). Die Schuld wurde mir vom Provider dann noch in die Schuhe geschoben. Dabei habe ich dem Fachkraft-Azubi dann noch gesteckt, dass er das dringend ändern muss, weil es sonst den ganzen Abend so weiter geht. Mir wurde daraus noch ein Strick gedreht, der Chef der Firma meinte zum Veranstalter am folgenden Abend "Siehst du, an uns liegt es nicht, heute läuft es ja problemlos". Klar, nachdem es auf zwei Dosen aufgeteilt wurde!
    So läuft es nunmal. Dem schon bekannten wird trotz aller anderslautenden Aussagen weiterhin getraut. In dem Bereich habe ich schon viel erleben dürfen.


    Du hast natürlich in allen Punkten Recht, aber schätze dich glücklich, wenn du tatsächlich nochmal gebucht wirst für den Job. Aber selbst wenn, rechne damit, dass wieder die gleiche PA da steht.

  • Och, eine gut gelaufene Jubiläumsfeier kann durchaus zum jährlichen Firmenfest werden. Aber ich meinte die Sache auch eher generell. Sowas kommt ja nicht nur einmal alle zehn Jahre vor...

  • Zitat von "wora"

    nun ja, das nächste 50jährige jubiläum wird die firma mit sicherheit ohne mich feiern müssen...


    Ach, meinst du das du dich hier jetzt schlicht durch eine biologische Abmeldung um deine weitere Verantwortung drücken könntest? Sorry, ich weiß, ist nicht ganz von Pietät aber musste!!

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