Yamaha SWP1 Dante switch

  • Moin,


    wieso doch noch einmal? Wie meinst du das?
    Dante ist doch gerade im Live-Markt sehr gut aufgestellt.


    Die Entscheidung von Yamaha einen eigenen Switch zu bauen kam daher, dass bis zu 80% aller Dante-Support-Anfragen auf fehlerhafte Switch-Konfiguration oder nicht geeignete Hardware bzw. Verkabelung zurück zu führen war.
    Das Know-how war im Yamaha-Konzern vorhanden - also noch eine hübsche 19" Kiste drumrum und gut is.
    Es kann manchmal so einfach sein ...


    Cheers

  • Sorry, gute Frage...


    Yamaha hat für große Anwendungen selber eine Alternative "über" Dante im Angebot.


    Großveranstaltungen nutzen aktuell andere Produkte. Siehe ESC.
    Ich komme nun mal aus der Ecke "thing big". Der Clubgig interessiert mich zwar auch, aber ich habe die letzten gut 15 Jahre eher mit Projekten verbracht, wo Dante nur der letzte Meter sein konnte.


    Genau dieser Switch aber lässt doch einiges zu... In einfach.


    128+ Inputs an viele Senken 8+. A no brainer.


    Da hat man sich mit üblicher IT Technik schon auf glattes Eis und erheblichen Aufwand eingelassen.


    Das kommt schon dem sehr nahe, was ich von Optocore, Rocknet, Mediornet, Digico, Waves etc kenne

  • Zitat von "ThoSchu"

    ...Yamaha hat für große Anwendungen selber eine Alternative "über" Dante im Angebot.


    Großveranstaltungen nutzen aktuell andere Produkte. Siehe ESC.
    Ich komme nun mal aus der Ecke "thing big". Der Clubgig interessiert mich zwar auch, aber ich habe die letzten gut 15 Jahre eher mit Projekten verbracht, wo Dante nur der letzte Meter sein konnte.
    ...


    Das zeigt doch sehr schön, daß Dante eher in die Breite als in die Spitze geht. Was bedeutet, daß man nicht die Ultra-Performance sicherstellen muß, dafür aber mit schlauen Features und einigermaßen einfacher Einrichtung und Bedienung einen viel größeren Markt erschließen kann als es ein ESC oder ähnliches je sein können. Wobei ich mich beim ESC frage, warum man da so viele Kanäle verwalten muß. Halbplayback stereo, 6x Gesang und ein bißchen Moderation, das sollte auch auf einem X32 noch machbar sein. ;) Na gut, es kommen noch Jingles und Special Acts hinzu...


    Zurück zu Dante: Alleine durch die Implementierung in aktuellen Yamaha-Produkten (Pulte, Matrixmischer, Amps) und die Preissenkung bei der Virtual Soundcard ist die Verbreitung von Dante massiv angestiegen. Dazu haben viele andere Hersteller Dante entweder an Bord oder Erweiterungskarten. Gerade bei den Senken tut sich einiges. Das setzt den Markt schon unter Druck finde ich. Wenn ich mal reine Point-to-Point-Protokolle ausschließe, würde ich sogar frech behaupten, Dante ist schon Marktführer.


    Daß Yamaha nun einen Switch herausbringt, ist nur logisch. Aber ich denke auch, daß Yamaha hier keinen Aufwind produziert, sondern auf dem Aufwind segelt. Und nebenbei das System vervollständigt.

  • Zitat

    Ich komme nun mal aus der Ecke "thing big".

    Sollte man das dann aber nicht zumindest auch unfallfrei zu Papier bringen können?
    Scnr. :D


    Mit freundlichem Gruß aus den netzwerkfreien Showbiz- Niederungen im Clubformat :wink:
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Haha...


    Guma hat es verstanden, lach...


    Sobald öffentlicher Rundfunk oder öffentliche Spielstätten sowie andere Dinge ins Spiel kommen (Olypmische Spiele etc.), wird das plötzlich so, als gäbe es Ressourcen ohne Ende.
    Ich selber habe immer versucht die Kirche im Dorf zu lassen, aber was da von Planern kommt...


    Und wenn die Firma, für die man arbeitet (Optocore/Riedel), von der Materialschlacht profitiert, geht man Abends heimlich in den Keller und schüttelt mit dem Kopf, macht das "Spiel" aber mit.


    Hier mal ein Beispiel aus ESC Düsseldorf:
    -307 Inputs in das System, die teilweise an 9x Stellen wieder ausgegeben wurden (locker über 1500 Outs)
    -rund 180 RockNet Geräte in 21 Ringen
    Nein, da war kein Intercom dabei, dass braucht man wirklich (angeblich).
    Aber ich will hier auch niemanden in seiner Arbeitsweise kritisieren, da fehlt mir einfach der Überblick.
    Spruch von mir damals: Die 4. Redundanz macht es nicht besser, eher schlechter weil die Anzahl der Fehlerquellen exponentiell steigt.


    Seit froh in nahezu alter (mir noch bekannter) RnR Umgebung zu arbeiten.
    Morgens rein, geile Show, Feedback vom Publikum und Band, schneller Abriss, Bier.


    Nicht 6 Monate Vorplanung, unzählige Excel Listen, unzählige Fehlerquellen und am Ende funktioniert es (hoffentlich). Das wurde erwartet, daher gibt es auch keinen Dank, kein Feedback.
    Und nicht mal eine Show, die mich auch nur im Ansatz interessiert.


    Ganz toll war dem NDR (der war zuständig) zu erklären, das sie natürlich die Masterclock liefern können, aber lokal Ihre eigene Clock wieder aus den System beziehen müssen.
    Alleine das hat mich Wochen beschäftigt (inklusive dutzender Zeichnungen).


    Was in Fernsehstudios, Sportstätten und Kirchen (besonders in den USA) abgeht, erspare ich uns hier.


    Aber zurück zum Thema: Wenn die Yamaha Kiste das kann, was sie verspricht ist das super für den Markt, für alle.
    Schon ein normaler IAA Messestand ist neuerdings eine Herausforderung, was Netzwerke angeht. Mit der Kiste könnte das wirklich fast jeder für schmales Geld.
    Ich persönlich habe nicht vor ein IT Experte zu werden. Spanning Tree, IGMP snooping oder HA-Cluster...
    Da stehe ich eher auf einfaches "rein/raus" und Grillen auf dem Job.


    Daher gleich mal Werbung: http://www.felusch.de/?event=n…echniker-level-iii-ton-27 ist nichts für mich.


    Lieber Bodo, nimm es mir bitte nicht übel... Ich buche mal ein Lake Seminar bei Dir (da brauche ich Nachhilfe).


    billbo: es ist für mich mal wieder an der Zeit, meine Hose durchzuschuppern am Knie. Wenn Du mal einen niederen Fachidioten brauchst... Mikrofonieren und Listen kann ich.

  • Danke, dass du's mit Humor und nicht persönlich nimmst. :)


    Ich bin (ganz im Ernst!) froh darüber, dass mich meine vergleichsweise gemütlichen R&R- Nischen in den nächsten paar Jahren (hoffentlich :roll: ) noch einigermaßen komfortabel durch den gleitenden Übergang in den Ruhestand tragen werden und mir dabei größere Ausflüge in die Netzwerkwelt voraussichtlich weitestgehend erspart bleiben. Dann doch lieber noch mal die eine oder andere Macke im Kniebereich.
    Mir ist aber klar, dass die 20 Jahre Jüngeren (bin Ende 50) das wohl nicht ganz so locker sehen können, wenn sie in diesem Beruf bis zur Rente überleben und nicht als Stühleschieber enden wollen.


    Für mich als Netzwerkdummie sind die Dinger zunächst schlicht als Systemlösung für's Durchschleifen mehrerer RIOs bei gleichzeitiger Redundanzbeibehaltung interessant; schon das geht bei Dante ohne zusätzliche Switches ja nicht. Mal sehen, wie viele lustige Videos von zerhackten Analogpulten da wieder nötig sind, bis Yammi sich erbarmt und ein akzeptables Angebot macht. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Stern = Prinzip Hoffnung.
    Ring = Prinzip Hoffnung + Safety.
    Bei einer Technologie, die für den mobilen Wechseleinsatz auf Mengen von in Schneidklemmtechnik kontaktierten Steckverbindern mit vom Hersteller spezifizierter Lebensdauer von teils nur wenigen hundert Steckzyklen baut, finde ich das Prinzip Hoffnung durchaus angemessen ausgereizt und ein Safety daher ausgesprochen beruhigend.
    Wie handhabt ihr Netzwerkprofis das eigentlich in der Praxis? Kloppt ihr prinzipiell das Zeug nach spätestens 10 Einsätzen sicherheitshalber in die Tonne?


    Das mit dem Job könnte ein Problem werden. Nach 25 Jahren täglichem Wahnsinn als Selbständiger zwischen grenzwertig überladenen Siebenhalbern, bis in die letzte Reihe unters Dach vollgestopften Schwanenhalsaufliegern, hunderten von grotesk teuren schwarzen Kisten und sportlichen Arbeitszeiten ("35 Std. sind genug!" [sic!]) hab' ich irgendwann mal realisiert, dass die smarten Kollegen, die mittags mit Sharpy und 'nem wichtigen Röhrenkompressor (heute: USB- Stick und wichtiges Laptop) unterm Arm aus dem Nightliner stolpern, ein bisschen am örtlichen Setup rumnölen, kurz mal eben ihre Band abfertigen und anschließend wieder Richtung schickes Offday- Hotel verschwinden, unterm Strich mit dem selben Geld nach Hause kommen wie ich. So was macht nachdenklich; und spätestens mit der Entdeckung, dass die dabei oft auch noch das bessere Catering abbekommen, war der Aus-/ Umstieg bzw. Seitenwechsel beschlossene Sache. Läuft. Aber als potentieller Arbeitgeber bin ich seither ziemlich raus.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • billbo, du vergisst bei deiner positiven auswertung des bandtechniker-jobs aber leider, dass man es da durchaus sehr schwer haben kann - nämlich wenn man nicht von kollegen deines schlages supportet wird.
    dann vermsst man ganz schnell das eigene material, auf das man sich immer blind verlassen konnte - und damit kann der adrenalinpegel bei diesem job auch schnell mal sehr große ausmaße annehmen.
    und das dumme daran ist:
    wenn man noch locker aus dem bus aussteigt weiß man noch gar nicht so genau was auf einen zu kommt. der puls kann dann von siebzig auf hundertfünfzig in sekunden hochschnellen... und das kann ebenfalls keiner bezahlen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "billbo"

    Stern = Prinzip Hoffnung.
    Ring = Prinzip Hoffnung + Safety.
    Bei einer Technologie, die für den mobilen Wechseleinsatz auf Mengen von in Schneidklemmtechnik kontaktierten Steckverbindern mit vom Hersteller spezifizierter Lebensdauer von teils nur wenigen hundert Steckzyklen baut, finde ich das Prinzip Hoffnung durchaus angemessen ausgereizt und ein Safety daher ausgesprochen beruhigend.
    Wie handhabt ihr Netzwerkprofis das eigentlich in der Praxis? Kloppt ihr prinzipiell das Zeug nach spätestens 10 Einsätzen sicherheitshalber in die Tonne?
    ...


    Ich ängstige mich auch bei jedem Einsatz von RJ45-Steckern. Und auch eine Neutrik-Tülle drumherum kann mich da eher nicht beruhigen.


    Es gibt da ja noch M12 und ein RJ45-Upgrade auf Push-Pull. Hier mal ein kleines Whitepaper dazu:
    http://www.mouser.com/pdfdocs/…2_vs_RJ45_White_Paper.PDF

  • Ich glaube ich habe das schon einmal hier geschrieben:


    http://info.sommercable.com/1_…_neue-steckverbinder.html


    Das System hat klare Vorteile:


    1. Das Inlet ist vernünftig und mit wesentlich mehr Steckzyklen spezifiziert als die von Neutrik verwendeten.
    2. Man braucht zur Montage/Demontage nur eine Multitool (Schraubenzieher, Seitenschneider)
    3. Das Innenleben kann bei gleich dicken Kabeln mehrfach verwendet werden


    Also immer eine Tüte davon in Koffer und auch vor Ort und im Stress ist in 3 Minuten ein frischer Stecker dran.


    Das Innenleben muss man nicht bei Sommer kaufen...


    Bleiben noch die Buchsen... Diese sind aus meiner Erfahrung nicht so anfällig, wenn die Stecker nie dreckig oder verformt waren (Kappen auf die Stecker bitte!)


    M12 kannte ich noch nicht, aber Martin benutzt einen ähnlichen Stecker/Buchse, nur ohne "Turn".

  • Zitat von "ThoSchu"

    ...
    Bleiben noch die Buchsen... Diese sind aus meiner Erfahrung nicht so anfällig, wenn die Stecker nie dreckig oder verformt waren (Kappen auf die Stecker bitte!)...


    für verformte stecker gibt es folgendes tool:
    https://www.eventshop.info/de/…-xlr-rerounding-tool?c=24
    nicht gerade billig, aber sehr effektiv!


    die RJ45(ethercon)-verlegekabel benötigen übrigens zwingend schutzkappen!
    wir haben es in unserer arbeitsumgebung ja oft mit staub und schmutz zu tun und die kleinen RJ45 kontakte sind für verschmutzungen logischerweise relativ anfällig.
    sollte eigentlich jedem klar sein, ich schreibe das nur der vollständigkeit halber ;)


    bei mir haben seit jeher alle ethercon-kabel diese passenden dummyplugs - und ich hatte bisher noch keinerlei probleme.
    meine unbenutzten etherconbuchsen an pult und mixrack haben übrigens ebenfalls dummyplugs.
    http://www.neutrik.com/en/xlr/…onnectors-accessories/ndm
    http://www.neutrik.com/en/xlr/…onnectors-accessories/ndf




    natürlich wäre es beruhigender, wenn man hier langfristig auf bessere verbindungssysteme umswitchen könnte. aber im moment sehe ich das leider nicht, alle welt setzt auf ethercon. so muss man eben das beste daraus machen, und das heisst hier: schütze die kontakte so gut es geht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Danke wora.


    Aber der Vorschlag von weiter oben ist 100% Kompatibel.


    Mit dem System sind Kabeldefekte vor Ort in Minuten lösbar. Sogar Situationen wie: Was macht die Kehrmaschine auf meinem Kabel?
    Die zwei (neuen) Teile einfach mit neuen Steckern versorgen, Verbinder dazwischen. Fertig.