Balanced Signal in unbalanced Eingang - was passiert?

  • Hallo zusammen!


    Sorry für diese Noob-Frage (ich sollte es eigentlich schon besser wissen), aber ich brauch das dringend:


    Was passiert, wenn ich ein symetrisches Signal in einen unsymetrischen Eingang schicke? Suche hat leider nix gefunden! :(


    Genauer Anwendungsbereich ist:
    Ich soll eine Konferenz mit Laptop mitschneiden. Die einzige Möglichkeit ist die Signalabnahme an einem Last-Ausgang (Lautsprecherausgang). Also rein in die DI-Box (Behringer Ultra-DI 100). Raus kommt ein symetrierter XLR. Da wollte ich einen Adapter auf Stereo-Klinke 3,5 bauen, um ins Laptop zu gehen.
    Das Laptop habe ich leider noch nicht zur Verfügung (Hab keines mit 60GB-Platte) und weiß nicht, ob es einen symetrischen Eingang hat oder nicht.
    Was passiert jetzt im schlimmsten Fall wenn der Eingang unsymetrisch ist? Kann es passieren, dass der Eingangskontakt am Laptop Hot & Cold zusammenbrückt und damit das Signal auslöscht? Oder werde ich nur eine Pegelabsenkung um 4dB haben? Oder gar kein brauchbares Signal?


    Ich bedanke mich schon mal für eure Hilfe!

    DeejayCity.de
    Wolfgang Röhler
    Genovevaweg 23
    80689 München

  • Einen symmetrischen Eingang wird das Notebook wohl nicht haben.


    1. Möglichkeit: externe USB Soundkarte mit symmetrischen Eingängen kaufen (Tascam, edirol)


    2. Im XLR Stecker Pin 3 und 1 verbinden. 2 ist dann Plus, die anderen Masse.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • @ Tobias Zw.: Vielen Dank für den Link! Ist sehr informativ!
    Leider schweigt sich aber auch diese Seite über meine ursprüngliche Frage aus: Was passiert, wenn man eine symetrische Leitung an einen unsymetrischen Eingang anschließt?



    @ BigSound: Das Problem habe ich inzwischen wie vorgeschlagen gelöst und eine 3,5er Monoklinke genommen und beim XLR Pin 1+3 gebrückt. Hat dann zumindest beim Test an meinem Heim-PC einwandfrei funktioniert. Danke an dieser Stelle!



    @ Gobogeek: Warum das von Einsteiger-Technik nach Einsteiger-PA verschoben wird, ist mir zwar etwas unklar, aber wie immer befürworte ich deine Entscheidungen... auch wenn ich keinen Peil habe, wo der Unterschied zwischen den Topics bei diesem Thema ist. :wink:

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    Wolfgang Röhler
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  • Servus Wolfpack,


    Das Problem ist definitiv was hinter dem Ausgang oder auch Eingang eines Gerätes steckt.


    Bei einer symetrischen Leitung hat man Signal von "Hot nach Cold" also zwischen den Leitungen. Aber zwischen Hot, Cold nach Schirm oder Masse ist nichts definiert.
    Hat man als Eingang oder Ausgang Übertrager, so spielt es keine Rolle, da ich ja Cold nach Masse legen kann. (Galvanische Trennung) Bei den neueren Geräten verwendet man nicht mehr Übertrager, sondern Operationsverstärker. Diese sind je nach Schaltungsauslegung über Elkos oder direkt am Ausgang oder auch Eingang. Lege ich bei den mit direktem Ausgang den Cold auf Masse so kann es passieren, daß am Cold eventuell eine kleine Gleichspannung gegenüber der Masse vorhanden ist. Diese Gleichspannung kann ein Rauschen oder ein Bummen verursachen oder auch das Signal verzerren.
    Du schreibst, du hast den DI100. Habe den mal aufgemacht. Der hat zwar einen Übertrager, ist aber am Ausgang elektronisch symmetriert, da er ja über Phantomspeisung betrieben werden kann. Schau mal nach einer passiven DI Box mit Übertrager, dann kann nichts schiefgehen.
    Den Cold legst du auf den Schirm, dann jeweils mit 560Ohm auf den linken und rechten Eingang. Ist es der Mikrofoneingang, so muß man zwingend noch einen bipolaren Elko mit ca. 100uF und eine Dämpfung vorschalten, da die meisten Mikeingänge noch Speisung für Elektretmikrofone haben.
    Die Dämpfung benötigst Du auch wenn Du von +4dB Mischpult nach -10dB Lineeingang gehen willst. Allerdings haben die meisten Mischpulte auch -10dB Lineausgänge.


    Gruß
    Hans

  • Hallo Wolfpack,


    ich habe mir jetzt deine Frage ungefähr 4mal durchgelesen, aber kanns irgendwie nicht ganz glauben. Willst Du wirklich an einen verstärkten Ausgang der Endstufe eine DI-Box hängen um dann aufm Laptop mitschneiden zu können? Ist nicht Dein Ernst, oder? Sag mir bitte, dass Du das nicht ernst meinst! :)

    "die Anlage sieht aus wie ein plattgefahrenes Ü-Ei"


    "Das Mikro ist kaputt, das pfeift nicht!"

  • @ HMPF: Doch, ist exakto meine Intention. Wollte auch mal wissen, wie weit die DI mitmacht (angegeben sind 3000W) und hab eine gebrückte Maintronic Amp (2900W/4Ohm) an den Eingang gehängt. Hätte mich halt die DI kosten können, aber die 29,- Euro war's mir wert!


    Bis ins Clipping bin ich nicht gefahren aber schon bis... sagen wir Pi mal Daumen 80%. Am Ausgang lag ein wunderbares Signal an, wie ich's mir gewünscht habe. Und ich muss sagen, das Signal war besser, als mancher Mischpultausgang, den ich bis jetzt auf's Auge gedrückt bekommen habe.


    Oder hab ich jetzt deine Bedenken missverstanden? Es gibt natürlich bessere Wege an ein Signal zu kommen, aber bei einer fest eingebauten um verplombten Hausanlage bleibt dir manchmal nix anderes übrig, als einen Lautsprecher abzukappen und dort das Signal zu "klauen".

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    Wolfgang Röhler
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  • HMPF


    Wieso sollte das nicht funktionieren. Diese Verstärkerausgangsleistung von 3000W an 4Ohm entspricht bei Vollausteuerung einer Spannung von 110V.
    Laut Behringer sollte die Box an Endstufen bis 3000W funktionieren. Das ist natürlich eher als Werbegag so zu sehen. Aber wenn man die Leistung so umrechnet kommt diese Spannung raus. Das entspricht einem Pegel von ca. 43 dBu. 40 dB kann man dämpfen, so hat man am Ausgang +3dBu anstehen, wohlgemerkt bei Vollausteuerung. Die Sprache ist ja sehr genügsam mit Leistung, also wird man niemals voll austeuern.
    Line eingänge am Computer haben meist -10dBu, so das man sich noch im grünen Bereich bewegt. Kritisch wird es bei 3/4 bis Vollausteuerung, da wird der Eingang im Laptop massiv klippen.


    Gruß
    Hans

  • @ RaveN: Schon mal einen Hausmeister gehabt, der wütend mit einem Pipe-auf-Fresse-Adapter hinter dir her gerannt ist, weil du versucht hast, die verplombte Hausanlage auseinander zu schrauben um einen durchgeschliffenen Verstärkerausgang zu finden? Nein? Musst du unbedingt mal probieren!


    Wie ich schon sagte: Manchmal ist es wirklich die einzige Möglichkeit!

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    Wolfgang Röhler
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  • Zitat von "Wolfpack"

    @ RaveN: Schon mal einen Hausmeister gehabt, der wütend mit einem Pipe-auf-Fresse-Adapter hinter dir her gerannt ist, weil du versucht hast, die verplombte Hausanlage auseinander zu schrauben um einen durchgeschliffenen Verstärkerausgang zu finden?


    ... oder wenn Du in der Gemeindehalle ans Licht gehst ...


    Gegen den PaFA hilft nur das LART.


    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Ich bin nur ziemlich überrascht über diesen Gedanken. Kann mir nicht vorstellen, dass das eine DI Box wirklich mit macht, aber ich lasse mich da gerne belehren.
    So etwas genauer überlegt könnte das tatsächlich funktionieren, da der Wiederstand ja relativ hoch ist. eventuell hoch genug um als Spannungsteiler den vielen Strom, den so ein Lautsprecher ja bekommt, weit genug zu begrenzen bzw., dass er eben eher in Richtung Laustprecher "fließt".... Trotzdem wäre ich nie auf diesen Gedanken gekommen :)

    "die Anlage sieht aus wie ein plattgefahrenes Ü-Ei"


    "Das Mikro ist kaputt, das pfeift nicht!"

  • @ Jeremy: Auch wenn ich mich jetzt als absoluter Outsider oute: Was heisst "LART"? Ich hab lange überlegt, bin aber zu keinem Ergebnis gekommen...


    LART:
    Licon Auf Rübe Trümmern?
    Lichtler Auf Rüssel Treten?
    Leicht Aufällige Roadies Töten?
    Laser Ablenken Richtung Tourmanager?
    Leichtes Amp Rack Tragen? (Nee, das hilft nun wirklich nicht gegen PaFA)


    Also, klärt mich auf, aber ohne Bienchen und Blümchen, gleich ganz hart die Fakten! :wink: :mrgreen:

    DeejayCity.de
    Wolfgang Röhler
    Genovevaweg 23
    80689 München

  • Endlich mal einer, der fragt ...


    LART ist ein Begriff aus der Netzwerk-/PC-Technik und bedeutet "Loser Attitude Readjustment Tool". Es handelt sich dabei meistens um ein Stück Holz mit den allseits beliebten Maßen 2"x4" in handlicher Länge. Dieses wird vorzugsweise dazu verwendet, die "Einstellung eines Losers neu zu justieren", sprich, ihm eins auf die Finger zu hauen, wenn er am Rechner wieder mal Mist gebaut hat.


    Ein Duell PaFA gegen LART wäre mal ganz interessant. :twisted:


    Jeremy


    EDIT:
    PS: Der Kricketschläger, den Ian Faith, der Tourmanager von Spinal Tap, immer mit sich rumträgt, ist ein klassisches LART.

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."