Ist die PA Branche kaputt, oder scheint das nur so?

  • @ seven: glaub ich hab dein zitiertes so in etwa geschrieben bzw. zumindest was ähnliches wenn nicht das gleiche gemeint :D


    ansonsten volle zustimmung

  • Zitat

    Ähnlich siehts doch in der IT Welt aus. Jeder baut hier und da mal n Rechner zusammen, jeder Schüler bietet als GbR seine Soforthilfe im örtlichen Anzeigenblatt an. Wie soll da jemand Geld verdienen, wenn es jemand für 5 € die Stunde macht. Auch hier: Die Leute haben Spass an der Arbeit und kein Eigenkapital ist erforderlich.


    Genau das ist das Problem. In anderen Branchen wird es aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen nur ausgebildeten Personen erlaubt bestimmte Tätigkeiten auszuführen. Oder habt Ihr schon mal Schüler oder ICH-AG´s gesehen, die sich auf Herzoperationen, Elektro-Arbeiten oder Rechtsberatung ausgerichtet haben ohne die entsprechende Lizenz oder Erlaubnis zu haben.


    Aber in anderen Branchen ist das eben möglich (ob das gut ist oder nicht sei dahingestellt).


    Ein Betrieb für den z.B. die EDV lebensnotwendig ist, wird sich wohl kaum auf einen Schüler verlassen, der das mal eben zwischen Schule und Hausaufgaben oder am WE erledigt.


    Hier sind Profis gefragt. Flexibel, Schnell und Zuverlässig. Das kann eben ein kleiner Nebenerwerbs-Laden nicht so anbieten wie es professionell arbeitende Betriebe bieten können (müssen).


    Für den Privatmenschen oder den kleinen Handwerker der den PC nur alle drei bis vier Tage mal für eine Rechnung oder Angebot braucht, kann der Schüler sicher auch gute Dienste leisten.


    So ähnlich wird es doch auch in der PA-Branche aussehen. Wo Profis gefragt sind, werden Sie auch nachgefragt, eben weil diese die oben genannten Anforderungen (besser, leichter) erfüllen können. Aber die kleinen VA werden eben auch von den HKS bedient, eben weil die Ansprüche dort eben nicht so hoch sind und das Budget begrenzt ist.

  • Hallo,
    ich habe die Diskussion mal interessiert verfolgt und wollte mal meine Gedanken dazu schildern:


    Auftagssituaton
    Ich denke, dass den große / etablierten Companys niemand so schnell den Rang ablaufen wird.
    Spätestens mit der Neuen Versammlungsstättenverordnung wird es wieder wichtig, einen Meister VT zu haben, ein guter Mixer und Lichtler war und ist bei etwas größeren VAs ohnehin Pflichtprogramm...


    Die Klein-VAs
    Man kommt ja rum und ist gelegentlich auch auf diversen VAs mit eher "günstigem" Mat.
    Ich persönlich fühle mich dort nicht sonderlich wohl, aber wenn man sich mal über den Sound und das Mat mit Gästen unterhält, so ist der Tenor zu 80% "Trink 2 Bier, dann ists dir eh egal". Gerade diese Mentalität und die Tatsache, dass auf solchen Veranstaltungen auch die Events eher zweitklassig sind bringt mcih zu der Annahme, dass eine solche VA für einen amtlichen Betrieb und dessen Techs ohnehin mehr Strafe, als Wohltat wäre.


    Promo- und amtliche Klein-VAs
    Bei kleineren, anspruchsvollen Veranstaltungen dürfte der Veranstalter dann, spätestens, nachdem er "günstig" baden gegangen ist, schon wieder auf zuverlässige PROs mit fundiertem Wissen, eingehaltenen Zeitplänen und beratenden Mitarbeitern zurückgreifen.
    Wer das als Betrieb nicht bieten kann, der hat natürlich ein Problem, aber ich denke, man sollte schon so eine gewisse Qualität und ausgebildetes, erfahrenes Personal zu bieten haben.


    Meine Abitionen
    Ich persönlich, der ich bei einer mit gutem Material und erfahrenen Leuten ausgestatteten Schulband "groß" geworden bin, habe mir vorgenommen, zunächst bei kleineren Veranstaltungen mit halbwegs guten Akteuren dafür zu sorgen, dass deren Können auch (nach meinen Möglichkeiten) gut rüberkommt und nicht auf der Schiene "wir leihen uns selbst was günstiges und stellen nen Bekannten hin, der dann LAUT mach" versauert.
    In Anbetracht der Tatsache, dass ich nach wie vor in einem Lernprozess stecke und mein Können relativ realistisch nicht als PRO einschätze, kann und will ich natürlich keine Unsummen verlangen und arbeite zur Zeit auf Basis von Aufwandsentschädigungen.
    Mein Vorgehen ist dabei allerdings, den Veranstaltern ein der VA und deren Qualität angemessenes Mat zusammenzustellen und dann bei den örtlichen amtlichen Verleihern per Dry-Hire zu besorgen.
    Sicherlich habe ich bzw unser Team aus Licht(ein Freund) und Tontechniker (ich) einen kleinen Grundstock an eigenen Geräten, wie Pult, ein paar EFX und Mics, die man oft braucht, wir verwenden es allerdings nur dann, wenn es der VA angemessen ist.


    Ich bilde mir ein, dadurch die Qualität mancher VAs ein wenig anheben zu können und nebenbei Erfahrungen zu sammeln.
    In diesem Zuge hatte ich auch die Möglichkeit eine Woche mit Herrn Wiedemann (Frank Zappa, Sony / Dolby) einen Musikworkshop der Schulband zu begleiten und viel zu lernen.


    Intention als "HKS"
    Meine Intention als zur Zeit "Hobby-Techniker" ist es dabei nicht, großen Firmen Aufträge wegzuschnappen, sondern den Leuten Zu Zeigen, dass ihre Party mit amtlichem Mat vom örtlichen Verleiher deutlich unkomplizierter von Statten gehen kann, als Billigkram von Conrad.


    Bitte verallgemeinert die Mentalität von HKS nicht allzu sehr


    ...Vielleicht findet man in naher Zukunft neben dem Studium ja irgendwo Anstellung als "Klein-Techniker"...


    Linksschreibung Ausdruck meiner Individualität :lol:

    MfG
    Patric Ackermann
    (ehemals AES-Light [Xenith])


    Auf der Suche nach dem guten Ton ;)

  • es darf ja auch nicht vergessen werden, das der übergang vom hks zum pro eher fließend ist. man kann auch in unserer branche wachsen, wenn wem anders der gewinn flöten geht. bei 1% wirtschaftswachstum ist es eine seitwärts bewegung. meine companie kann also nur was werden in dem ich
    a) verhindere das es verleiher nachwuchs gibt
    b) ich anderen versuche die kunden weg zu schnappen durch alle mir zu gebote stehenden mitteln.
    es leben die ellenbogen 8)

  • Es gibt nur zwei Quellen von Nachfrage, latente Nachfrage, welche vorher nicht geäußert wurde und Nachfrage, die von anderen Konkurrenten abgezogen wird.


    Latente Nachfrage lässt sich (fast) nur akquieren durch niedrige Preise.
    Also zum Bleistift der Geburtstag der nun mit Klein PA, statt mit eigener Stereoanlage durchgeführt wird. Gut dummes Beispiel. Oder die Neuvorstellung im Autohaus. Das kann ich schön einleuchten, oder ich lasse es ganz bleiben, je niedriger der Preis, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Konsument entscheidet, die Dienstleistung in Anspruch zu nehmen.


    Bei Nachfrage, die ich von der Konkurrenz abziehe habe ich neben dem Preis auch die Möglichkeit mich durch Qualität (Differenzierung) von der Konkurrenz abzusetzen und somit den Auftrag zu erlangen. Allerdings ist zur Zeit wohl der Preis Hauptausschlagsgrund (liegt mit an der momentanen Mentalität, die der Handel selbst geschaffen hat-Wie war das mit dem eigenen Grab schaufeln..)


    gruß
    Jan

  • dein zweiter punkt stimmt nur bedingt. wenn im markt einfach nicht genug geld da ist, kommt das argument zwangsweise unter die räder. es ist nur noch selten so, das ein kunde sagen kann, das es ihm egal ist, das ein mitbewerber um 20% billiger ist.
    man sieht es ja hier im forum: 90% der leute fragen hier nach billig produkten. die wenigsten haben hier ERNSTHAFTE ambitionen etwas teures zu kaufen. da muß halt der china kübel reichen. damit kann ich dann ja meine marktposition aufbauen.
    wenn es dann mal nicht mehr reichen sollte, kann ich ja immer noch... .
    es ist im unterschied zu unserer eltern generation halt nicht mehr so, das man mit guter arbeit allein geld verdinen kann. man muß auch preisgünstig sein und werbung machen können. in den 50-70ern gab es halt noch zuwächse satt. heute ist dem halt nicht mehr so. wir leisten es uns ja auch 5 mio leute durch zu füttern. das geld oder besser die nachfrage fehl halt. das ist eine nette spirale. die leute haben kein geld, dann kaufen sie billig, das machen die vitnamesen. also verlieren noch mehr leute in d ihren job. also kaufen auch die billig.
    diese spirale zu durchbrechen ist das problem.

  • Was heisst stimmt nur bedingt?


    Ich kann von der Konkurrenz durch Leistung oder durch billigeres Angebot Aufträge abziehen. Was ist daran falsch?
    Nur weil zur Zeit Qualität mehr hinter dem Geld zurücksteht, ist die Aussage nicht falsch.
    Dem ist einfach so.


    gruß
    Jan

  • @ test:
    Die von Dir genannte Negativspirale ist schon ein schlimmer Effekt: Hohe Arbeitslosigkeit-> Wegfall der finanziellen Grundlage der Sozialsysteme, bedrückend hohe Abgabenlast, die zu Ausweichverhalten, also Schwarzarbeit führt...usw. Fatal ist es aber, darin eine Nachfragelücke zu sehen und zu meinen, die Nachfrage müsste gestärkt werden. Das ist dann die klassische Vulgärökonomie von Oskar Lafontaine…! Richtig wäre es, die Angebotsseite zu „stärken“, also die Rahmenbedingungen für Investition und Beschäftigung zu verbessern: Steuern runter, Lohnkosten runter (bitte keine Wunschvorstellungen; alle wollen 30 Euro verdienen, alle wollen Porsche fahren!), SV umstrukturieren, Deregulieren, Flexibilität fördern usw.


    Im Allgemeinen ist es doch so: Der Wettbewerb steuert den Preis und wenn man das gleiche „Produkt“ – Beschallung einer Tanzveranstaltung – bei einem anderen Anbieter um die Hälfte günstiger bekommt, dann nimmt man das Angebot war. Die Anbieter, die das „amtliche“ Material im Lager haben, müssen sich überlegen, wie amtlich das Material sein muss, um den Zweck zu erfüllen. Die Preise werden purzeln, weil man mittlerweile wesentlich günstiger beschallen kann.
    Die Preise können nur wieder durch Innovationen steigen. Aber was soll das sein in nächster Zeit? Ein Lautsprecher (Treiber), der 50 Prozent der zugeführten Leistung in Schallenergie umwandelt? Das wäre mal was…dafür wird dann wieder sehr viel bezahlt…bis die Nachahmer das Zeug billiger auf den Markt schmeißen! So ist das eben…
    wird langsam zu viel hier..;-)


    @ seven:
    Die andere Nachfrage ist die fluktuierende…;-)
    Endlich weiß ich auch mal was…
    Schönen Abend!

  • was meint ihr denn wie die Gagenkassen der Veranstalter derzeit aussehen ? Man kann toll davon leben wenn Mutti ein Brot einpackt und eine Thermokanne mit heißem Tee ...
    Was die Wahl des Verleihers anbelangt:
    Was meint ihr welche Angst man hat vor einem schlechten Gig? Das ist der Alptraum überhaupt, kontra ein par Euro mehr im Sack wenn ein günstigerer antritt von dem man das nicht kennt was letztendlich darüber entscheidet wer den Zuschlag bekommt:
    Sein guter Name und seine Referenzen, zusammen mit der Bewertung der Kolegen
    Es ist mir absolut Schnulli ob der uns Community oder Chop Suey Amping aufgebaut hat, wenn er es geschafft hat damit das zuzaubern was wir wollen. Ich zähl die Anzahl der Feuerzeugflämmchen im Publikum, je höher die ist wenn die große Ballade kommt desto besser hat mein Verleiher seine Aufgabe gelöst. Und ich erzähl es auch den anderen Gruppen, zeig ihnen die Filme davon, vom Erlebnis unserer Gäste :)
    Ihr könnt es als Betriebsgeheimnis wahren wie man es macht, das was gilt ist das was ankommt. Und war es gut fügt es zu euren Referenzen hinzu, das was nicht gut gebt in eure qualitätskontrolle und laßt es verbessern.
    Kunde ist König sagt man. Und in der Musik sind das die Gäste, nicht die Gruppen und auch nicht die Verleiher oder Veranstalter. -ich finde es jedenfalls wunderschön nach einem gelungenen Gig mit dem Veranstalter und dem Verleiher am Tisch zu sitzen und zu sagen "das war eine GELUNGENE Sache für uns alle , laßt es uns wieder tun :D "
    Der Veranstalter ist stolt darauf wenn er das richtige Lied fand...
    die Sängerin und ihre Gruppe ist stolz darauf das seine Wahl auf sie traf,
    und der Verleiher auf das Ergebnis der Umsetzung.
    Die drei sind zusammen das Erlebnis.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zitat

    Fatal ist es aber, darin eine Nachfragelücke zu sehen und zu meinen, die Nachfrage müsste gestärkt werden. Das ist dann die klassische Vulgärökonomie von Oskar Lafontaine…! Richtig wäre es, die Angebotsseite zu „stärken“, also die Rahmenbedingungen für Investition und Beschäftigung zu verbessern:


    Vielleicht bin ich ja für betriebs- und sozialwirtschaftliche Gedankengänge zu dumm:
    Obiges hieße ja, wenn D alles selbst herstellen kann und ein Superangebot jedweder Waren hat, haben die Leute mehr Kohle?


    Wohl doch eher nein, weil sie sich bestenfalls an den Schaufenstern der Autohäuser, Möbelhäuser,... die Nasen plattdrücken dürfen.


    "Stärken der Angebotsseite" wird doch schon genug durchgeführt, wieso sonst schiebt man Konzernen, die es eigentlich nicht nötig hätten, Milliarden in den A****? Und bringt es was? Nein.


    Eine Stärkung des Mittelstandes wäre sinnvoll (da aber kleine VA-Firmen oder Dachdecker keine Politiker adäquat füttern können, werden die wohl immer die Marionetten der Banken und Konzerne bleiben).


    MfG


    DirkB

  • DirkB
    Das hat mit Dummheit nichts zu tun. Leider ist es aber so, dass unsere Bevölkerung ökonomisch nicht aufgeklärt ist und, wenn es dann einmal die Zusammenhänge erklärt bekommt, an eine Verschwörungstheorie glaubt. Das ist keine böse Unterstellung, sondern Fakt.Nein, die Politiker sind nicht für das Volk da! Nein, wenn die Steuern gesenkt werden hat der Staat nicht weniger Steuereinnahmen! Nein, die Gewerkschaften sind nicht dafür da, den Arbeitslosen zu helfen und den Jobeinstieg zu erleichtern.! Und und und


    Nein, in Deutschland soll nicht alles hergestellt werden. Nur das, was wir am besten können und wo wir einen Vorteil haben. So ist das im Allgemeinen. Wenn jeder (jedes Land) das macht, was es am besten kann, profitieren alle davon, weil der Preis sinkt und es zu einer optimalen Faktorenallokation kommt.
    Der Faktor Arbeit muss billiger werden! Die Lohnkosten sind der größte Kostenblock in Deutschland! Man muss sich von Fantasievorstellungen verabschieden und das Sozialsystem gunderneuern.
    Die Leute müssen sich nicht die Nasen platt drücken, weil die Produkte dann billiger werden.


    Was ist denn Deiner Meinung nach Mittelstand? Das ist auch das Angebot! Und die Klagen über hohe Löhne und blockierende Bürokratie!
    In der globalisierten Welt ist die Nachfrage nach Arbeit elastischer geworden, man kann auf andere Märkte ausweichen. Und wer würde das nicht tun, wenn es günstiger ist? Eine rein rationale Entscheidung. Die Diskussion über „mehr Verantwortung der Konzerne für Deutschland“ ist bullshit! Die Verantwortung liegt in der Politik, den Rahmen zu setzen. Außerdem gibt es keine nationalen Unternehmen mehr…
    Bsp. Deutsche Bank: Niemand versteht, warum die trotz Gewinne Leute entlasssen, dabei ist es so einfach. Die Deutsche Bank ist die einzige Bank, die international so halbwegs Anschluss findet. Im Vergleich mit den internationalen Konkurrenten ist sie aber eher im hinteren Mittelfeld! Der Wettbewerb findet in der Branche statt und macht nicht vor den Ländergrenzen halt! Wenn man nicht vom Markt geschluckt werden will, muss man effizienter werden…und das tut die Bank durch die Entlassungen. Der Aktienmarkt honoriert das mit steigenden Kursen und die Gefahr einer Übernahme sinkt.
    Klingt grausam, ist aber so!


    Ich empfehle mal die Seite http://www.kronberger-kreis.de


    MfG
    Sven

  • ich verfolge die Beiträge hier sehr genau.


    Und möchte zur Diskusionsanregung beitragen.


    Frage1: Wer mach mehr Gewinn als Shell (16 Milliarden €)?


    Frage2: Warum bekommt ein Manager eine Prämie, wenn er höhere Gewinne einfährt?


    Frage3: Warum werden immer mehr Gelder ins Ausland verschoben?


    Frage4: Nachdem die BankenVersicherungen und Bausparkassen, jahrelang auf kosten des Anlegers sich bereichert haben, wo ist heute ihr Beitrag zur Ankurbelung der Wirtschaft?
    Frage4/1: Warum muss man inzwischen das 3fache an Sicherheiten bringen, um einen Kredit zu bekommen?


    Frage5: Warum brauchen wir über 200 Krankenkasse in Deutschland?


    Frage6: Warum wurde von Parteien beschlossen, dass Geld aus der Rentekasse zu nehmen?


    Frage7: Warum dürfen auländische Verluste der Firmen in D abgeschrieben werden?


    Frage8: Wie lange wird es wohl gehen, bis der kleine Mann nur noch dass allernotwendigste Geld in der Taschen um zu leben. Meint Ihr, dass die Jungendliche so viel Taschengeld im Hosensack hätten ohne ihre Eltern? Es sind ja schliesslich die Pax, die Eure PA-Anlage bezahlen?


    ....nur mal ein paar Fragen zum Nachdenken :wink:

  • Ad 1
    Weiß ich nicht. Kann man bestimmt ergoogeln. Oder die Geschäftsberichte einsehen (bei AG´s ja möglich).
    Ad 2
    Weil es gut ist, Gewinne zu erzielen?! Anreize sind das Stichwort! Wer eine gute Leistung bringt, wird belohnt.
    Ad 3
    Weil der Standort D aus diversen Gründen unattraktiv ist für ausländische und inländische Investoren. Da werden zu viele Steine in den Weg gelegt und alles verkompliziert. Außerdem kosten Investitionen hier mehr.Also geht man da hin, wo bessere Bedingungen herrschen, ganz einfache, rationale Entscheidung.
    Ad 4
    Welchen Beitrag sollen Sie denn bringen? Welche Pflicht haben Sie denn? Verstehe ich nicht…
    Besseres Risiko = geringere Ausfallwahrscheinlichkeit. Kosten werden minimiert, Risiken werden selektiert! Auch klar, wenn ich das Risiko erkennen kann, wähle ich als Bank das geringere…das garantiert mir die Rückzahlung!
    Ad 5
    Wir brauchen eine Auswahl an Krankenkassen, damit Wettbewerb herrscht und die Beiträge sinken können. Das ist aber leider im Moment nicht möglich, da die Altersrückstellungen nicht übertragen werden können und wir außerdem ein zweigeteiltes System haben. Private und gesetzliche KK, die Trennung muss weg Nur noch Private!
    Ad 6
    Die Frage ist, wofür es entnommen wurde. Worauf genau spielst Du an? Die RV ist dringend reformbedürftig…!
    Ad 7
    Das ist wohl eine rechtliche Geschichte, weil der Hauptsitz der Firmen noch in D ist. Und dort unterliegen sie dem Steuerrecht, das solche Dinge zulässt.
    Ad 8
    Die Lage spitzt sich zu, das ist klar. Reformen brauchen wir jetzt. Und zwar grundlegende!

  • Mal einige Innensichten:


    - chinesische Kollegen mit gleichem Ausbildungsstand und gleicher Leistung erhalten Kaufwertbereinigt (das Leben in China ist eben DEUTLICH günstiger wie in D) dieselbe Entlohnung.


    - Ausbildungsstand und Leistung chinesischer Arbeiter der unteren und mittleren Ebene ist deutlich schlechter als der eines entsprechenden Kollegen in D. Ich würde in unserem Bereich mal Faktor vier ansetzen. Und entsprechend mehr Personal braucht man halt. headcount ist nicht alles.... Der deutsche Kollege darf daher das vierfache verdienen, wenn er konkurrenzfähig sein will


    - ein chinese ist der geborene Händler. Bei dem Training auch kein Wunder. Wer einfach in China hingeht und kauft macht was grundlegend falsch. Als Training für unsere verzärtelten Händler, Einkäufer und Marketing-Spezialisten aus D nur zu empfehlen.


    - ein chinese ist ein top-service-orientierter, kundenzentrierter und sich als Dienstleister verstehender Händler mit maximaler Zuverlässigkeit, denn er weis, daß dies seine Geschäftsgrundlage ist. Waren die Verhandlungen auch noch so hart, aufreibend und bis an die Schmerzgrenze gehend (bei so manchem Verhandlungspartner steigt man in der Achtung auf, wenn mann ein knallharter Verhandlungspartner ist), sobald das Geschäft abgeschlossen ist, wird auch guter bis sehr guter service geboten. Allerdings erwartet ein chinese dies auch vom Gegenüber, und es kommt garnicht gut an, wenn nach deutscher manier eine harte Preisverhandlung mit schlechtem service "entlohnt" wird.


    - wer china etwas besser verstehen will, der sollte sich mal dieses anschauen (noch kein online-chinesich-Übersetzer ? dann wirds Zeit :wink: )
    http://www.100jia.net/texte/36ji/c_shanshiliuji.htm
    na ja, ich wills nicht zu schwer machen:
    http://www.adastra.at/unterlagen/linkseiten/strategeme.htm


    - damit man weis, gegen wen man antritt empfehle ich mal dieses als Grundlage zur Entwicklung und Wirtschaftskraft:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Shanghai
    einige zentrale Daten: Shanghai ist etwa doppelt so groß wie das Saarland, hat 17 Millionen Einwohner, ein Wirtschaftswachstum von 12% pa und gegenwärtig 631 Hochhäuser (mit rasend schnellem Zubau).
    (Frankfurt lächerliche 378, und das sind alles kleine im internationalen Vergleich --> alles über 30 Meter).


    Was in Deútschland fehlt ?


    Der Wille zu leisten und knallhart Leistung zu fordern !


    Gruß SRAM



    ......Megapolis.......gesehen von Pudong aus, und das sieht dann so aus:


    I watched a snail crawl along the edge of a straight razor. That's my
    dream. That's my nightmare. Crawling, slithering, along the edge of a
    straight razor, and surviving.

    Einmal editiert, zuletzt von SRAM ()

  • Ein schönes Wort von SRAM:


    Der Wille zu leisten und knallhart Leistung zu fordern !


    Man muß nur ins Forum gucken, und sieht schon, wer wenigstens mal die Überschriften der einzelnen Kategorien gelesen hat. "Bitte vor dem Posten lesen" schreibt der Admin da hin und wieder mal hin...


    Wer an solchen Basics schon scheitert... der sollte dann auch nicht meckern, wenn er im Geschäft strauchelt.


    Mich überfällt immer wieder die Angst auf Job. Da liefert man aufgrund wiedriger Bedingungen, schlechter Tagesform oder warum auch immer mit schlechtem Gewissen einen mittelmäßigen Job ab, und wird vom Veranstalter mit Lob überhäuft. "In den letzten Jahren war das immer sooo ein Chaos, aber diesesmal..."
    Gleiches gilt auf Jobs. Da wirst Du gleich schief angeguckt und als Pedant belächelt, wenn die Kollegen mal darauf hingewiesen werden, dasss man einen Frontplatz mit einem Fetzen (noch so schäbigen Molton) gleich viel dezenter aussehen lassen kann, dass man Kabel auch sauber und parallel verlegen kann, dass Kabel mit einer Million Achten nicht einfach kommentarlos ins Kabelregal gelegt werden, dass man nicht in ausgewaschener Jeans und buntem Hawaiihemd zum Job erscheint, dass man auch als Hand eine Kleiderordnung einzuhalten hat - entweder Klamotten vom Auftraggeber, oder neutral - NICHT das Logo der Konkurrenz in rückendeckendem Vierfarbdruck, dass jeder Tecki zumindest das nötigste an Werkzeug selbst dabei hat, dass man Stromanschlüsse grundsätzlich mal durchmisst, dass man die Fresse Hält, wenn der Kunde Sprechprobe hat, das Pulte nicht den Staub der letzten hundert Jahre auf der Frontplatte tragen müssen, dass man das Pult resettet zurückgibt etc. etc. etc.


    Ich befürchte, ich wäre weder ein angenehmer Chef noch Kunde.
    Vielleicht deshalb kann ich gerade nicht von einem Niedergang der Branche sprechen.


    Schöne Woche!

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  • das was sich wandelt ist, das der chinese in asserbaidschan fertigen läßt. die sind noch billiger. im moment leben wir in einer zeit in der der faktor kapital, weil er wandern kann, einfach der arbeit überlegen ist. diese kann nicht einfach wandern. wir können uns glücklich schätzen, das wir alle so klein sind. sonst hätten wir einen riesen kostenapparat und müßten jeden job bekommen. so kann man sich doch etwas entspannter verhalten. was sich auf kunden seite getan hat ist, das die kunden die rein nach leistung ihre aufträge vergeben halt immer mehr abnimmt. für die veranstalter ist der kostendruck erheblich gestiegen. das schlägt auch auf die verleiher durch.
    in unserer branche gitb es die erste wirkliche rezession seit den letzten 15 jahren. leider müssen wir alle feststellen, das das leben keine einbahnstraße ist.
    @quadrophonic: was nützt dir das beste angebot, wenn keine nachfrage da ist? ich kann treiber mit 100% wirkungsgrad haben, wenn es keiner braucht, was nützt es dann? als vulgärökonom sage ich mal, das angebot als auch nachfrage verbessert werden muß !!

  • Zitat

    im moment leben wir in einer zeit in der der faktor kapital, weil er wandern kann, einfach der arbeit überlegen ist. diese kann nicht einfach wandern.


    Das stimmt für unmittelbare Dienstleistungen wie z.B. der Kellner um die Ecke oder eben der PA-Verleih in überschaubarer Größe.


    Ab einer bestimmten Größe (internationale Anbieter) oder für praktisch simultan übertragbare Dienstleistungen wie reines brain-work (R&D) ist auch der Arbeitsmarkt beliebig flexibel.


    Hinzu kommt die Möglichkeit immer günstiger Daten zu erfassen und diese transportabel zu machen. So vergeben heute schon viele Firmen die Überwachung und ggf. Wartung ihrer Großmaschinen (stat. Gasturbinen z.B.) an den Lieferanten, der dieses als Paket anbietet. Da die Überwachung übers Datennetz erfolgt ist es unerheblich, ob der Operator in Deutschland sitzt und die Gasturbine in Indien steht (oder umgekehrt). Gibt es Notwendigkeit für Eingriff vor Ort wird eben das lokale Wartungsteam Asien aktiviert, das dann innerhalb von 6 h vor Ort ist.


    Solche Anwendungen nivellieren die Unterschiede weltweit mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Mobilität in jeder Hinsicht ist Pflicht (vor allem die geistige).


    Und ich kann mir durchaus vorstellen, daß ein indischer Lichtdesigner bei der Veranstaltung einer deutschen Firma in USA die lightshow übers netz steuert, warum nicht ?


    Denkt das Neue vor allen Anderen und tut es !


    Gruß SRAM

    I watched a snail crawl along the edge of a straight razor. That's my
    dream. That's my nightmare. Crawling, slithering, along the edge of a
    straight razor, and surviving.