Moin,
nachdem Herstellerangaben nie stimmen und so selten Chassis-TSP gemessen werden, und die Ermittlung der Daten nach Zusatzgewicht- oder Volumenmethode sehr ungenau sind, möchte ich Ideen sammeln, die mit realen Mitteln genaue Messungen ermöglichen. Die Forensuche hat einige Postings mit zweifelnden Meßtechnikern und "zufälligen" Meßabweichungen zutage gefördert. Auch ein Chassis auf Rundtour wurde mit z.B. stark abweichenden BL-Werten gemessen.
Zunächst kurz meine BL-Messung nach Zucker und Saft:
R_e messen, Fehler entstehen hier wegen des niedrigen Wertes durch Übergangswiderstände, und bei billigen Digitalmultimetern aus schlechter 0- Eichung, mit einiger Sorgfalt ist dennoch eine hinreichende Genauigkeit möglich. Eventuell baut man besser eine getrennte Strom und Spanungsmessung auf?
Dann legt man das Chassis rückwärts auf den Magneten und bereitet ein definiertes Gewicht vor. Ich empfehle die Faustformel Membranfläche in cm² *3,xx in Gramm. Sand, Reis, Zucker in eine Plastiktüte. Dann muß man die Nullage markieren die man genau wiederfinden muß. Ein Stückchen Klebeband außen am Konus, ein geschickt geworfener Schatten, ein Laserpointer... Meßgenauigkeit unter 0,5mm ist leicht möglich. Dann benötigt man eine regelbare Gleichspannungsquelle. Ob das nun eine Autobatterie/Computernetzteil und ein Stellwiderstand, oder ein stellbares Labornetzteil bleibt offen, klar ist, je größer das Gewicht desto größer der Strom, und desto sicherer die Ablesung der Nullage. Der Strom lässt sich mit simplen Multimetern hinreichend genau messen. Nun bringt man das Gewicht in den Konus, und erhöht die Spannung bis die Nullage genau wieder erreicht ist und ließt den Strom ab. Das BL berechnet sich zu:
Masse des Gewichts * Erdbeschleunigung / gemessener Strom.
Beispiel: 3kg*9,81/1,3Ampere=22,6N/A - ein gewöhnlicher 15"
Der größte Ungenauigkeitsfaktor ist die Ablesung der Nullage, bei sehr langen Meßdurchgängen und hohen Strömen der steigende R_e durch Spulenerwärmung. Trotz variierender Meßaufbauten erreiche ich eine Wiederholabweichung unter 0,25N/A
Zur Mms:
Natürlich ist man geneigt einfach die Schwingeinheit rauszuschneiden, aber das fällt nicht nur wegen der unsicheren Wahl der Schnittlinie aus :lol: . Also bleibt die Zusatzgewichtmethode, oder die Volumenmethode. Ein Zusatzgewicht ist vermutlich schneller beschafft, als mehrere geschlossene Gehäuse, also Zusatzgewicht. Nun die Fragen an Euch:
- welches Material?, klebrig, rückstandfrei...
- wie groß das Zusatzgewicht? relativ zur vermuteten Mms
- welche Chassis- Lage?
- welcher Hub? Ich denke eine Anpassung des Meßhubes ohne und mit Gewicht ist wegen begrenzt linearer Einspannungsfeder angebracht, nur wie? Gleicher Hub bei Reso?
- Da ja lediglich die Impedanzspitze (Reso) gefunden werden muß - Konstantstrom oder Konstantspannung? Ich neige ja zu Konstantstrom, und visueller Hubbeobachtung...
- Wie genau sind Software- Sinusgeneratoren? zwischen der Multimeter- Frequenzmessung und Audacity liegen 0,2 Hz :shock:
- Die Formel ist: Zusatzmasse / (( Freiluftresonanz / Zusatzgewichtresonanz ) - 1) = Mms in Gramm?
Bitte bringt Eure Betrachtungen in die Tasten.
Gruß