• Ich hab mal eine allgemeine Frage,
    ich habe letztens jemanden kennen gelernt der seine Amps immer voll aufdreht.


    Ich würd mal gerne hören, ob das gängige Praxis ist? Und wo der Vorteil / Nachteil liegt.


    Zur Info, es geht um Verstärker wie z.B. Proline 3000 usw.
    Meines Wissens nach, verstellt man ja nicht die Verstärkerleistung sondern verändert ja nur den Eingangspegel.

    "Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind."
    "Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen."
    Henry Ford

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel_Heide ()

  • Der Vorteil ist der das man die Anlage voll ausfahren kann und nicht zum nachregulieren zu den Amps latschen muss, sondern die vollständige Kontrolle am Mischpult hat.


    Der Nachteil ist der das man bei überdimensionierten Amps seine Lautsprecher ganz schnell in die ewigen Jagdgründe schicken kann.


    schöne Grüße
    Marius

  • Tja, am Home-HiFi-Verstärker ist das Volume-Poti i.d.R. die einzige Möglichkeit zum Einstellen.


    Im PA-Bereich gibts den Mixer evtl. Controller und dann die Endstufe. Dort wird normalerweise voll aufgedreht, um die maximale Aussteuerbarkeit zu erhalten. Schlimm wäre es, wenn man den Amp auf -20 dB stellt, dafür den Mixer in´s Clipping fährt - das Ergebnis ist verzerrter Müll in den Boxen.
    Kann der Mixer entspannt im grüngelben Bereich spielen, schickt das, wenn am Amp entsprechend mehr aufgedreht ist.


    Praxistip: Wenn Du ein Mischpult hast, das stark rauscht, dann macht es evtl. Sinn den Amp nicht voll aufzudrehn (Wasserfall auf der Tanzfläche :lol: ) oder Du guckst Dich nach nem besseren Mischpult um :wink:


    Wenn Du die Anlage vermieten willst, und das Ganze DAU-sicher sein soll, dann sieh zu, dass das System einen Limiter hat, der bei VOLL aufgedrehtem Amp richtig arbeitet. Eins wissen nämlich alle Benutzer, auch wenn sie sich an allen anderen Knöpfen nicht auskennen: Die Potis am Verstärker sind die für den finalen Krach :twisted:


    So long, Jürgen

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Am besten die Limiter so wie der verredner schon gesagt hat so einstellen, dass bei Vollanschlag am Amp alles noch im "Grünen Bereich" ist, also die Amps nicht Clippen und da auch noch bei minimalst anschließbarer Last auch so bleibt (4 Ohm oder 2 Ohm) - auch wenn die Verteilung z wischen Lo und High bzw. Lo Mid High nicht genau passt. Einen Weg zurückdrehen kann man immer noch.


    Am Controller schraube ich für mich selbst meist soweit auf, dass wenn man am Mischpult bei 0dB herumkurvt der Limiter gerade beginnt zu greifen. Wenns der Basslimiter ist, dann gibts da noch ein paar dB drauf bis halt der nächste Weg beginnt zu Limiten.


    Aber immer: den Limiter Save einstellen, sodass bei maximalster Endstufenlast (minimalste Impedanz) nichts rot blinkt am Amp.


    Edith schrieb:

    Zitat

    Soll daß vielleicht "maximalster..." heißen ?


    Danke! Korrigiert!

    2 Mal editiert, zuletzt von Mike J. ()

  • Zitat von "Mike J."

    Aber immer: den Limiter Save einstellen, sodass bei minimalster Endstufenlast nichts rot blinkt am Amp.

    Soll daß vielleicht "maximalster..." heißen ?

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • es gibt wie übliche viele Wege nach Rom. Und jeder ist je nach Situation vielleicht auch ein guter.


    Sinnvollste Methode, wenn auch nicht immer die einfachste, wäre - sich eine ordentliche Gain-Struktur aufzubauen und jedes Mitglied der Signalkette möglichst optimal auzusteuern...

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Das Lautstärke-Poti am Verstärker wird immer so weit aufgedreht, wie es notwendig ist.


    Könnte man das im Forum oben anpinnen? :D


    MfG
    DirkB

  • Zitat von "Mike J."

    Erklär das dem Kunden, der das Zeug ausleiht.



    :D schöne idee...


    hatte ma nen kunden hat ne anlage "Nova ohr.gasmus" geliehen. mit 2x amps und controller.


    ruft mich abends an : "hier die anlage geht nich lauter, die endstufen sind schon voll aufgedreht aber da kommt kaum was raus..."
    "eehmmm schieb maln fader am mischer hoch"
    "huch....." :D

  • Vielleicht wäre es eine gute Erfindung: ein gußeiserner Würfel (IP68Ex), an den alle möglichen Netzspannungen angeschlossen werden können (24V... 690VAC/DC), der Lautsprecherimpedanzen zwischen 0 und 32 Ohm treiben kann (2x 5kW), alle möglichen Eingangsbuchsen hat (USB, Feuerdraht, XLR, Cinch,...) und keinen einzigen Knopf zum Leisedrehen. Der einfach, sobald angesteckt, ohrenbetäubend losbrüllt. Es fänden sich sicher begeisterte Mieter...
    :wink: :grin:


    MfG
    DirkB

    Einmal editiert, zuletzt von tufkadib ()

  • und das man mit der praxis "ampregler immer voll auf" auch das maximal mögliche grundrauschen auf die speaker klatscht wird mal gar nicht erwähnt - dabei haben doch alle so tolle t.amps die in dem fall schon so nen schönen rausch-output haben - aber das sind dann wohl alles parties bei denen es keine ruhigeren parts gibt wo einem das dann negativ auffällt - und wenn das licht angeht und die leute nach hause abdackeln ist es ja egal ob der abgang dann noch mit chilligem meeresrauschen untermalt wird :wink: :roll:

  • Zitat von "Thorsten Erpel"

    und das man mit der praxis "ampregler immer voll auf" auch das maximal mögliche grundrauschen auf die speaker klatscht wird mal gar nicht erwähnt - dabei haben doch alle so tolle t.amps die in dem fall schon so nen schönen rausch-output haben - aber das sind dann wohl alles parties bei denen es keine ruhigeren parts gibt wo einem das dann negativ auffällt - und wenn das licht angeht und die leute nach hause abdackeln ist es ja egal ob der abgang dann noch mit chilligem meeresrauschen untermalt wird :wink: :roll:

    Hey Du "Kleinschreiber" :wink: durch die Blume gesagt ist es zwar nicht das Gleiche, wie "gar nicht erwähnt" aber hier:

    Zitat

    Praxistip: Wenn Du ein Mischpult hast, das stark rauscht, dann macht es evtl. Sinn den Amp nicht voll aufzudrehn (Wasserfall auf der Tanzfläche :lol: ) oder Du guckst Dich nach nem besseren Mischpult um :wink:


    Meine Meinung ist: Wer meint, er müsste fünffach überdimensionierte Verstärker auf seine Boxen loslassen, braucht sich nicht wundern, wenn die Amps ein paar dB mehr Verstärkung machen und damit auch den Rauschpegel erhöhen, dass dann massiv mit Limitern gegengearbeitet werden muss ist klar. Bei Amps in der mehreren tausend Watt-Klasse die ein System antreiben sollen, das womöglich auf einer Bühne mit erstmal 10 Metern Abstand zum Publikum steht, ist auf das Grundrauschen gepfiffen, welches in ner kleinen paar m² großen Location als "Wasserfall" rüberkommen würde.
    Also, bei der Auswahl seiner Komponenten sollte man sich Gedanken machen und überlegen, was mit welcher Komponente zusammenspielen muss. Den Universal-Amp für jeden Anlass gibt es nicht. Jedes Gerät im Signalweg fügt Rauschen hinzu, je schlimmer das erste Gerät in der Kette rauscht, desto mehr wird das hintenraus auch verstärkt. Jedes Gerät in der Signalkette sollte um 0 dB rum ausgesteuert (nicht in den roten Bereich!) werden, jedes Dezibel weniger verschlechtert den Rauschabstand (Jedes dB zu viel steigert die Gefahr erhöhten Klirrs, respektive Clippings)
    Im Idealfall ist bei allen Reglern auf "0 dB" die Endstufe voll ausgesteuert, etwas Reserve als "Headroom" darf dabei natürlich noch rausspringen - aber wozu haben die meisten Pulte GAIN-Potis am Eingang?


    Gruß, Jürgen :wink:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • jürgen - du bist hier sicher derjenige der von der technik ne menge plan hat


    vielleicht kannst du mir ja dann auch erklären warum pa endstufen - im vergleich zu hifi-verstärkern - deutlich mehr rauschen ?


    sicher spielen in einer kette alle faktoren zusammen - aber selbst wenn man an den outputs nur die speaker hat und dann die potis auf rechtsanschlag stellt rauscht es oft schon ordentlich - drehe ich im vergleich dazu am hifi-verstärker voll auf ist es deutlich ruhiger - und das im gleichen leistungsbereich - also nicht bei auch 10-facher leistungsfähigkeit des pa-amps


    rauschabstand und kanaltrennung sind selbst bei günstigen hifi-amps oft sehr gut - dabei sind viele pa stufen ja vom schaltungsdesign auch sehr fein - warum sind die werte trotz teilweise getrennter netzteile und striktem doppel-mono innenaufbau dann schlechter? deutlich andere gegenkopplung oder woran liegts?

  • Hier gibts keine Pauschal-Aussage, zunächst müsste mit gleichen Voraussetzungen verglichen werden, also HiFi und PA-Endstufe mit gleichem Gain bei Rechtsanschlag, gleiche Lautsprecher. Meist ist das nicht der Fall, die wirkungsgradschwachen Heim-Boxen hängen am Hifiverstärker und die PA-Kisten am entsprechenden Amp. Ein Hochtonhorn mit einem Wirkungsgrad >100 dB SPL bei 1W/1m verzeiht Amp-Rauschen nicht, das hört man sofort.


    Zum Design: Je High-Endiger ein Verstärker wird, desto puristischer wird mit der Elektronik im Signalweg umgegangen. Die Schaltung wird möglichst weitläufig DC-gekoppelt ausgelegt, bloß wenige Kondensatoren im Signalweg (schon gar keine Elkos). Im PA-Bereich undenkbar, da es auf größtmögliche Betriebssicherheit ankommt. Die Schaltung muss mit jeder Last stabil laufen, ein Defekt in einer DC-gekoppelten Schaltung jagt so ziemlich jeden Halbleiter bis zu den End-Transistoren hoch.
    Jeder Widerstand rauscht, ein Kohleschichtwiderstand um ca. Faktor 10 mehr als ein Metallfilmwiderstand. Jeder Halbleiter rauscht, je wärmer, desto stärker, der ach so verbreitete TL072 erheblich mehr als einschlägige Burr-Brown OPVs.
    Der PA-Amp muss große Ströme handeln, man braucht für den Treiber der Endtransistoren einen Treibertransistor = Mehraufwand. Klangverbiegerschaltungen fallen weg, dafür sind teils umfangreiche Schutzschaltungen nötig.
    Bei Billig-PA-Amp werden Exemplarstreuungen großzügig in Kauf genommen, Abgleiche Pi mal Daumen durchgeführt, weil das Alles die Herstellungskosten in die Höhe treibt. So gesehen ist bei einigen Amps durchaus noch Tuning-Potential drin...


    Ich kann Dich allerdings beruhigen: Es gibt PA-Amps, die nicht bzw. kaum bei Poti-Rechtsanschlag rauschen, dass das scheinbar nicht gerade die Big-T Endstufen sind steht auf einem anderen Blatt. Kann mich an meine alten ALESIS MATICA 900er entsinnen, da musste man schon das Ohr in die Hochtonhörner drücken um zu merken, dass der Amp läuft.


    Eigentlich gehören solche Spitzfindigkeiten in ein Elektronik-Forum, möchte es jetzt mal dabei belassen...


    Gruß, Jürgen :wink:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Also Lautstärkeregler an der Endstufe gehören meiner Meinung nach immer auf ganz rechts.
    Dass das Nachteile mit sich bringt ist klar. Die Vorteile überwiegen aber deutlich.
    Voraussetzung ist aber wie einige schon sagten eine sinnvolle Gain-Struktur. Wenn alles
    halbwegs vernünftig eingepegelt ist und man keinen eingebauten Rauschgenerator hat sollte
    sich auch der Wasserfall in Grenzen halten. Im Verleihgeschäft sollte im Optimalfall alles so
    ausgelegt sein das möglichst wenig Fehler passieren können. Lautstärkeregler nach rechts und
    Limiter passend eingestellt hat sicher schon so einige Boxen gerettet, alles andere ist eine eingebaute
    Fehlerquelle. Selbst wenn man das Material nur selbst bedient kann es zu Fehlern kommen.
    Oder wenn man mehrere Anlagensetups fährt, Preset laden fertig und nicht noch an der Endstufe rumschrauben.


    Es gibt aber durchaus Ausnahmen. Die TSA z.B. ist am Eingang so empfindlich das einfach keine sinnvolle Gain-
    Struktur möglich ist. Oder spezielle Veranstaltungen auf denen das Rauschen wirklich stören könnte, da greift dann
    halt der Limiter früher.
    Wenn wir Anlagen so rausgeben sag ich den Leuten auch gerne sie können an der Endstufe die Tops oder Bässe
    selbst zurückregeln um die Anlage so einzustellen wie sie es gerne hätten, kann ja nix passieren außer das es
    leiser wird. Es gab früher auch Endstufen die hatten die Regler hinten was ich sehr sinnvoll fand :grin:


    Aber im Endeffekt kann das jeder so handhaben wie er will, hauptsache es funktioniert :D .
    Aber gerade im Party-Pa oder unbedarften Usern empfehle ich die Amps voll aufzudrehen, weil gerade hier
    die meisten Bedienfehler passieren.


    MFG HMS

  • Auf was ihr auch immer achten solltet:


    wenn ein Amp einen Limiter hat, ob dieser vom Poti beeinflusst wird!
    Dann kann man nämlich die Max. Ausgangsleistung mit dem Poti reduzieren, was manchmal sogar gewollt sein kann.
    Jedoch wenn man es nicht weis die Maximale Leistung ungewollt reduziert!
    Ich kenne dies bisher nur bei einem Amp, jedoch ist es ärgerlich wenn man es nicht weis :wink:
    Und zwar bei der Fidek FPA-10A die es schon einige zeit bei Conrad zu kaufen gibt,
    ansonsten aber ein guter Verstärker, mit geringem Grundrauschen *Daumen hoch*


    Gruß Steffen