Kann man -noch- guten Sound bei Konzerten hören ?

  • Zitat von "Kracky"

    Problem am Dosc ist ja das hier ähnlich wei bei Koax Lautsprechern die Papen der Mitteltöner gleichzeitig der hornansatz für den Hochton sind


    ?. Wie ist das denn zu verstehen ? Bedeudet das, dass die MT`S ne Ringmembran haben ?
    ( Kann keine Konstrultionsunterlagen zum DOSC finden. Drum die Frage....)


    Zitat von "Kracky"

    Muß man die kisten nun treten kommt da so schon Müll raus


    Kann ich so gar nicht bestätigen.
    Etwa bei Skindred ( alle derartigen Aussagen meinerseits sind immer bezogen auf eine Hörposition direkt vor dem FOH-Zelt ) gab es richtig geil was auf die Ohren.
    Es war glücklicherweise längere Zeit fast windstill und der Herr am Mischer hat mächtig Gas gegeben. Ergebniß war z.B. ein sehr knackiges, differenziertes, druckvolles Schlagzeug.
    Wenn dann der Bassist noch hübsch mit auf die 12 gespielt hat, hats wirklich großen Spaß gemacht! Skindred macht übrigens Metalreggae. Dürfte die Band gewesen sein welche die Leute am meißten gerockt hat in diesem Jahr.


    Das war schon sehr beeindruckend und ich konnte erahnen was das DOSC in einer Umgebung zu leisten vermag in der es nicht überfordert ist.
    Und damit meine ich wieder den Wind, nicht die SPL oder die Soundquali.
    Erstaunlich finde ich auch immer wieder wer die Anlage umfänglich nutzen darf ( Bandmäßig ) und wer nicht.
    Oder liegt es daran das die Band-Mischer sich nicht richtig rantrauen ?
    Auf jeden Fall spielten die Bands direkt vor und nach Skindred -wesentlich- leiser. Dann jeweils noch deutlich mehr Wind dabei...und es war ein Unterschied wie Tag und Nacht !


    Zitat von "Kracky"

    der dann dafür zuständig ist das eben dieses System generell recht Windanfällig ist


    Diese Aussage ist mir ebenfalls unklar. Warum sollte es überhaupt nenneswerte Unterschiede bei der Windanfälligkeit von LA`s geben ?


    Die Umstände sind doch imho folgende.
    Luft wird durch die Membran zu einer Schwingung angeregt. Diese Schwingung breitet sich innerhalb der Luft mit Schallgeschwindigkeit aus bis ihre Energie "erschöpft" ist bzw. in andere Energieformen umgewandelt wurde.
    Mit einer Leistung X der Cabinets und einer Fläche Y an Membranfläche bin ich in der Lage unterschiedliche Volumina an Luft in Schwingung zu versetzen.


    Bleibt die Luft an Ort und Stelle ( was vielfach gefordert aber von der Luft immer wieder ignoriert wird ) ist alles prima.
    Ist die Luft aber mal wieder mit dem linken Fuß aufgestanden und weiß nicht wo sie ihr Ei legen soll, tja....da bleibt nur übrig möglichst viel der Luft möglichst energiereich ( soweit zumutbar für den Hörer ) in Schwingung zu versetzen.


    Der Faktor der das LA limitiert ist wohl eindeutig.
    Mögen die Chassis und die Amps noch so leistungsfähig werden, das Konstruktionsprinzip noch so ausgefeilt. Es wird wohl niemals ne Banane geben die mehr ( bin gnädig ) als 15qm effektive Membranfläche hat.
    Betrachtet man einen einzelnen ( zumindest teilweise ) koppelnden Cluster aus 40x R4 ( oder meinetwegen auch RS-880 ) dann liegt man bei ca. 50qm. Bedeutet insgesamt ( nur für die Bühne, ohne Subs ) ein Verhältniß von 1 zu 3,33.


    Dies wenn man die Cabinets direkt nebeneinander und übereinander stellt. Bei einem guten, geflogenen Rigg könnte noch der eine oder andere Zentimeter zwischen den Cabinets sein. Solange es halt Sinn macht und noch etwas koppelt. Dadurch gewänne man zusätzliche effektive Membranfläche.


    Der wunderbaren ( optischen ) Ästhetik der modernen LA´s werden zumindest die alten Riggs nicht nahe kommen.
    Ich weiß schon wie geflogene 16er-RS-880 Riggs aussehen.
    Einfach gruselig. Kaum was ist in Richtung zu halten, schwingt hin und her, ist krumm und schief.


    Aber...solls gut aussehen oder dich einhüllen und in eine andere Welt mit nehmen ? :D

  • Das Dosc ist ein 3Wege System, bei dem die mitteltonpappen schräg angeordnet am Hornmund des hochtons angebracht sind. Soll heißen die Beugung des hochtons läuft über die Pappen der Mitteltöner hinweg. Ist nun ein Dosc, was gerne mal vorkommt, vorallem im letzter Zeit da die Systeme nur noch selten mit Systemadministrator und in zweiter Generation laufen, ehr unterdimensioniert muß man am Pult eben Gas geben was dazu führt das die Mittenpappen entsprechend Pumpen und ganz erheblich schlechten Einfluss auf den Hochton bewirken.
    Zum Thema Windanfälligkeit möchte ich es mal so sagen, um so weniger ein LA einen Kompromiss darstellt und somit eindeutiger alle Kriterien erfüllt um so stabieler ist die Welle, natürlich wird diese auch von der Luft entsprechen zur Seite bewegt, aber sie zerreist dabei nicht wie das eben gerade beim Dosc mal gerne vorkommt was dann diese Tollen Effekte hervorruft das der Sound permanent von Blechern unerträglich zu total Mitten laßtig wechselt weil immer irgendwie nur ein Teil der Welle ankommt. Das alles, möchte ich jetzt aber noch anmerken sind meine eigenen Beobachtungen zum Thema bei verschiedensten Hörterminen von Systemen. Wer das aber gerne näher vertiefen möchte, einfach mal an der PLS im Freigelände verschiedene Systeme anhören und dabei zwischen links und rechts wechseln. Die Systeme die sehr angenehm auffallen, grade wegen unauffälligkeiten bei Kamfiltern ebenso wie bei Stereoabblid, soll heißen selbst wenn ich zu linken laufe ist rechts nicht einfach irgendwann mal weg, gerade diese Systeme haben ehr kaum Probleme mit Windanfälligkeit da im großen und ganzen das Zentrum der Beschallung immer noch sehr gleichmäßig versorgt wird weil die Welle einfach stabiel bleibt und man ehr am Rand die Probleme merkt. So zumindest meine Hörerfahrungen die letzten Jahre.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • sag mal hat sich hier eigentlich irgendjemand mal ein bisschen mehr in die Theorie von dem Kram reingelesen?


    Natürlich, wenn ich 40 Schachteln Claire irgendwo hinhänge .. sind das mehr als 15 Kisten V-DOSC (das Zeug heißt V-DOSC!!). Aber das will keiner aufhängen. definitiv.


    Windanfälligkeit ist einfach das Thema .. man hört es leider besonders stark bei Systemen, die auch wirklich funktionieren (und da wirds abseits von L'Acoustics, Nexo und 2-3 anderen Kandidaten sehr schnell eng). Denn genau das ist der Unterschied zwischen 3dB und 6dB Schallpegelverlust. Wind weht Töne weg .. und zerschießt bei Line Arrays auch die Zylinderwelle .. da beißt sich der Hunden in den Schwanz.
    Hängst du da Claire-was-auch-immer-Horntops hin, bist du deutlich schneller am Ende... oder hast du das Zeug schonmal nach 100m gehört?

    Line Arrays sind bei Großveranstaltungen nicht mehr wegzudenken .. weil man einfach nicht alle 30m einen Delaytower bauen muss... denn bezahlen tut einem das heutzutage keiner mehr.
    Bitte deshalb immer nur die Brötchen verkaufen, die man auch selber backen kann ;) Festivals der Größenveranstaltung sind Mammutevents. Wie schon gesagt wurde .. irgendetwas ist immer schlecht und ihr könntet es so viel besser machen .. sicher .. bitte ;) Die Tatsache, dass konstant so viele Menschen da sind.. hat anscheinend mehrere Gründe .. oder?

  • Zitat von "MatzePA"

    Hängst du da Claire-was-auch-immer-Horntops hin, bist du deutlich schneller am Ende... oder hast du das Zeug schonmal nach 100m gehört?


    Wenn die Steilvorlage schon mal da ist:


    Frage: Warum kann man Clair Audio nur 50m lange Mucos mieten?
    Antwort: Weil das PA nicht weiter wirft.


    Alt, aber immer noch gern gehört :)

  • ... oder auch nicht :)


    die Physik gilt nun mal für alle gleich - und "Stadion mit ohne Delay" - hat mehr potential, daß es schief geht - egal welche Farbe die Kisten haben.

  • Schon mal an die abgestrahlte Schallenergie gedacht, die bei Hörnern aufgrund der Hornimpedanz sowie auch deren engeren Abstrahlwinkel um einiges höher ist als bei LA's?


    Man muss halt etwas mehr Boxen da raufhängen (so wie das beim mehrtägigen Aufbau nicht auch schon egal ist).

  • Zitat von "MatzePA"

    Bitte deshalb immer nur die Brötchen verkaufen, die man auch selber backen kann ;)


    Zumindest ich spreche hier nur über Brötchen die ich nicht selbst backen kann. Aber warum auch nicht ?
    Ist das einzige Los eines Konzertbesuchers dieses ?:" Kohle abliefern und Klappe halten?".


    Kaum.
    Auch in vielen anderen Bereichen unseres Lebens machen wir uns Gedanken über Dinge die wir nicht unmittelbar beeinflussen können.
    Manchmal habe ich den Eindruck dass die Riege der echten Profis zunehmend weniger Lust hat sich für guten Sound den Arsch aufzureißen.
    Da ist es wohl zumindest gleichwertig um 8 bei Mutti auf dem Sofa zu liegen.


    Was ich gut verstehen kann.
    Wer das "on the Tour" sein als Halbprofessioneller über Jahre durchmacht....der lechzt, nachdem die Euphorie verflogen ist, nach jeder freien Minute mit der Familie.

    Wenn ich um 2 Uhr nachts mit dem Abbau beginne...wann bin ich dann lieber zuhause? Um 8 Uhr Morgens oder um 3 Mittags ? Ich glaube die Frage kann sich jeder selbst beantworten.


    Ich möchte ein Beispiel aus einer anderen reisenden Branche nennen. Ein kleines, mechanisch zusammen zu bauendes Kettenkarussell kostet ( gebraucht ) vielleicht 15 k€. Ein aktuelles Teil das man im Trailer vorfährt, auf ein Knöpflein drückt und nach etwa 30 Min. hat man ein wunderschönes Karussell stehen, kostet etwa 100 k€.


    Nu kann man sich fragen warum jemand 100k€ ausgeben soll wenn er doch für 15 ein fast genauso schönes Karussell bekommt ? Einfache Antwort, -- er/sie kann es sich leisten und hat nach der Investition wesentlich mehr Zeit für Familie und Heim.
    Ich hoffe es versteht noch wer worauf ich hinaus will. LA`s haben einen seeehr großen Vorteil im Vergleich zu R4 und Co. Man baut das Zeugs in einem Bruchteil der Zeit auf und ab.


    Wobei wir dann bei:


    Zitat von "MatzePA"

    Natürlich, wenn ich 40 Schachteln Claire irgendwo hinhänge .. sind das mehr als 15 Kisten V-DOSC (das Zeug heißt V-DOSC!!). Aber das will keiner aufhängen. definitiv.


    wären.


    Ich hab mir die ganze Sache mal real durch den Kopf gehen lassen. 40xR4 pro Seite ...macht bei 2 Bühnen und jeweils einer Delayline ( Delaylines mit einem Viertel der Tops ) ca. 240 Tops. Ohne In/Outfilll und was man sonst noch so bräuchte.
    Wirklich einschätzen kann ich es nicht, aber ich glaube auch das dass keiner mehr stellen will bzw. sogar kann.


    In welche Richtung der Hase läuft scheint das neue "LA" von Martin zu zeigen. Ziehe dazu den Thread im PA-Forum:" Abschied vom "herkömmlichen" Line Array".
    Neben den üblichen kleinkarierten Grabenkämpfen zwischen LA-Gegnern und Befürwortern gibts da Interessantes zu lesen.
    Ein wirklich faszinierendes System das z.B. die Möglichkeit bietet in einer Banane bis zu 72 HT-Einheiten einzeln anzufahren.
    Dagegen sieht RS880 ( selbst mit nem modernen DSP ) aus wie Uralteisen.


    Vielleicht sehe ich ja die "gute alte Zeit" durch eine rosarote Brille; überschätze die alten Systeme heillos. Wie ein Kind, das die Erwachsenen aus seiner "Kniehoch"-Perspektive ganz andres sah denn er sie als Erwachsener heute erblickt.
    Und tatsächlich ist es so das ich seit vielen Jahren kein richtig großes konventionelles System mehr gehört habe.


    Doch klar ist auch..... der Druck auf dem Brustbein ( niemals ! bei einem LA erlebt !! ), das irre schieben von heißer Luft ( kann nicht normal atmen ), brutale Bassmitten, gehirnschneidende Mid/Höhen... das Gefühl vor einer Anlage zu stehen die nicht mal durch ein Erdbeben ( geschweige denn Wind ) zu erschüttern ist.....


    Das ist alles weg. Die Vernunft hat einkehr gehalten.


    Zitat von "MatzePA"

    Windanfälligkeit ist einfach das Thema .. man hört es leider besonders stark bei Systemen, die auch wirklich funktionieren


    Hmm, demnach wäre das V-DOSC ( ja, so heißt es ) ein funktionierendes System. Was angesichts der Erörterungen von Kracky zumindest in Zweifel zu ziehen ist. Den HT durch den "Spießrutenlauf" der MT`s zu schicken ist schon ne Sache....und das dadurch die Konsistenz des HT beeinträchtigt ist, ist, zumindest oberflächlich, nachvollziehbar.


    Zitat von "MatzePA"

    Denn genau das ist der Unterschied zwischen 3dB und 6dB Schallpegelverlust. Wind weht Töne weg .. und zerschießt bei Line Arrays auch die Zylinderwelle .. da beißt sich der Hunden in den Schwanz


    Das war ja mein Ansatz in Bezug auf`s Hurricane. Das Kudo/dV-DOSC/V-DOSC-System ( hoffe alles richtig geschrieben ) macht wirklich ne mächtige Welle. Nicht annähernd das was MTL/H-4 oder S4 gemacht haben, aber immerhin. Doch wenn heftiger Wind dazu kommt wird DOSC zu nem Witz. Selbst 15-20 Meter vor der Bühne gibt`s nur Soundfetzen zu hören.


    Zitat von "MatzePA"

    Hängst du da Claire-was-auch-immer-Horntops hin, bist du deutlich schneller am Ende... oder hast du das Zeug schonmal nach 100m gehört?


    Eine Zylinderwelle werden die R4 oder was auch immer sicher nicht hinbekommen. Aber eben das DOSC auch nicht. Vorteile beim DOSC liegen dann beim Curving etc.. Ansonsten bleibt das V-DOSC ein 1 Zonen-LA.
    ( Zumindest soweit ich weiß )
    V-DOSC braucht nach ca. 70 Metern ( beim Hurricane ( grüne Bühne )) die Delay-Line. Und das ist wirklich ne ziemllich mutige Veranschlagung. Denn der Sound ist nach 70 Metern ziemlich im Eimer.
    Drum sehe ich nicht warum R4 das schlechter machen sollte.


    Ich würde ja sooooo gerne mal wieder ne richtig große Old-School Anlage hören. Doch wo ?`

  • Zitat von "MatzePA"

    sag mal hat sich hier eigentlich irgendjemand mal ein bisschen mehr in die Theorie von dem Kram reingelesen?


    Ja, ich habe mich ein wenig ein paar Jahre damit beschäftigt.


    Zitat von "MatzePA"

    Windanfälligkeit ist einfach das Thema .. man hört es leider besonders stark bei Systemen, die auch wirklich funktionieren (und da wirds abseits von L'Acoustics, Nexo und 2-3 anderen Kandidaten sehr schnell eng). Denn genau das ist der Unterschied zwischen 3dB und 6dB Schallpegelverlust. Wind weht Töne weg .. und zerschießt bei Line Arrays auch die Zylinderwelle .. da beißt sich der Hunden in den Schwanz.


    Und genau hier sagt mir die eigene Hörerfahrung genau das Gegenteil. Das V-Dosc (Ich möchte ja nicht das noch einer weint) als fuktionierendes System zu bezeichnen mit dem heutigen Wissensstand ist, sagen wir es mal so sehr großzügig. Die wirklich funktionierenden Systeme am Markt findet man leider nur in den kleineren Klassen, meine Aussagen hierzu wären z.B. das Clia oder das LA5A von Coda ebenso wie das LA von Proel dessen Name mir gerade nicht geläufig ist. Das sind beeindruckende Systeme und dadurch das hier mit kleinen Pappen gearbeitet wird ist der Kompromiss so gering als möglich daher bieten eben diese Systeme eine ganz besondere klangliche Abdeckung und sind dabei komischerweise selbst bei starkem Wind immer noch recht stabiel. Wenn ich das jetzt so ne JBL Plastiktröte daneben hänge merke ich recht schnell was kann und was nicht.
    Problem an diesen Systemen ist wie gesagt sie sind für Massenevents der großen Art nicht nutzbar. Also müssen eben Systeme her die einen weit größeren Kompromiss mit sich bringen und das merkt man sofort.
    Um nochmal auf das Thema 3db zu 6dB Verlußt zu kommen. Im großen und ganzen geht es hierbei ja um Kräfte bzw. Energie die auf Wiederstand trifft, so sollte man ja annehmen das ich im Fall von 3dB Verlußt entweder eine höhere Energie bzw. Kraft einbringe oder ich habe eben entsprechend weniger Wiederstand. Beides sollte aber logischerweise ehr dafür sprechen das diese Kräft bzw. Energie kompakter sind und sich somit stabieler verhalte, ich kann also nicht nachvollziehen wie du darauf kommst das diese anfälliger sein sollen, das Gegenteil müßte ja der Fall sein und bei LAs von denen ich behaupte sie funktionieren wirklich hat sich das für mich bestätigt, aber das sind wie gesagt nicht diese LAs von denen du redest und schon garnicht der Dino V-Dosc.

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  • tja, jetzt sind wir glaube ich an dem Punkt, wo man sich mal einigen sollte, was wer denn unter "ein LA funktioniert" versteht...

  • Zitat von "marce"

    tja, jetzt sind wir glaube ich an dem Punkt, wo man sich mal einigen sollte, was wer denn unter "ein LA funktioniert" versteht...


    OK, ein LA funktioniert für mich klar hörbar wenn der Bereich zwischen links und rechts ohne nennbare Kammfiltereffekte abgedeckt ist, das Stereobild in diesem Bereich selbst wenn ich extrem nah zu einer Seite stehe noch vorhanden ist, ich höre also problemlos noch das andere Top und wenn der gesamte Beschallungsbereich zwischen diesen merklich weit tragen ohne wirklich hörbaren Lautstärkenunterschiedabgedeckt ist. Das ist für mich das Klangerlebniss LA.
    So gehört Proel Vorführungen 2008 und 2009 an der PLS, dort bin ich mehrfach in verschiedenen Entfernungen von links nach rechts gewechselt und selbst bei der 40m Marke war noch keine Pegeldifferenz zu merken, das hat wirklich beeindruckt. Dann waren da mehrere Vorführungen von Coda Audio zum LA5A als ich noch im Namen der Herren unterwegs war und Auftritte bei der PLS wobei ich da sagen mußte das dort wohl bei der Aufstellung geschlampt war weil ich das System besser in Erinnerung hatte. Das neuere das Coda seit letztem Jahr nun anpreist gefällt mir wiederum nicht. Und das Clia bei einem Vorführtermin in Solingen.
    Es gab hierzu z.B. gerade vom Swetly von Coda auch entsprechende A/B Vergleichstests mit den größeren Coda Systemen wo er selbst von großen Kompromissen spricht die man sich leider aufgrund der höheren Leistung mit einkauft.
    Fakt ist, sowohl beim LA5A als auch beim Proel System war ich schon vor Ort wo ein doch recht starker Wind aufgekommen war, da war aber nichts mit verrissenem Sound oder sonstigem, lediglich wenn man sich in den äusseren Randbereichen bewegt hat merkte man das die Keule vom Wind entsprechend verbogen wurde, verrissen wurde hier aber nichts und das finde ich ist entscheident.

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    78598 Königsheim

  • Zitat von "Kracky"

    OK, ein LA funktioniert für mich klar hörbar wenn der Bereich zwischen links und rechts ohne nennbare Kammfiltereffekte abgedeckt ist, das Stereobild in diesem Bereich selbst wenn ich extrem nah zu einer Seite stehe noch vorhanden ist, ich höre also problemlos noch das andere Top und wenn der gesamte Beschallungsbereich zwischen diesen merklich weit tragen ohne wirklich hörbaren Lautstärkenunterschiedabgedeckt ist. Das ist für mich das Klangerlebniss LA.


    Diese Aussage spricht primär den horizontalen Abstrahlwinkel, bzw. Coverage des LA an. Welcher sich aktiv, also durch EQ, Gaining oder Curving etc. imho nicht variieren lässt. So wie ich die Sache sehe tut ein LA, horizontal, auch nichts anderes als ein einzelnes Horn-Top. Drum finde ich es ein unglücklich gewähltes Beispiel für ein Merkmal eines funktionierenden LA`s.


    Trotzdem ist der Aspekt bemerkenswert weil er sich auch mit Standard-Material nachvollziehen lässt.


    Beispiel:


    Open-Air, keine Moden, keine nennenswerten Reflektionen:


    Ich stelle ein Stereosetup mit je 1 ( und anschließend 2 ) CSX-60 und einer CSX-52 obendrauf.
    Kann man sich anhören, bei moderaten Lautstärken gar nicht übel. Trotzdem ist klar differenzierbar wo ich stehe ( Stacks ca. 8 Meter auseinander ).
    Bewege ich mich, erscheint mal dieses, mal jenes Top lauter. Zusätzlich wird der MT/HT-Bereich schärfer ( unangenehmer ) je näher ich den 52ern komme.
    Zum Zwecke der Abkürzung lasse ich die CSX-70 als Top weg und komme gleich zur RS-880.


    Der Unterschied ist ähnlich wie ihn Kracky beschrieben hat.
    Als erstes ist der Klangeindruck insgesamt wesentlich harmonischer. ( Wobei die 880 ihr übliches Mittenbrett macht. )
    Als zweites kann man ( in einem begrenzten Rahmen ) munter zwischen den zwei Stacks hin und her laufen ohne dass man das entfernte Top aus den Ohren verliert.
    Bei Annäherung wird es auch nicht wesentlich schärfer. Dies alles bei moderaten Lautstärken. ( ca. 90 dB(A) in ca. 10 Meter Entfernung )


    Woran liegt das nun ? Echt ne gute Frage.....
    Imho spielt die Qualität der Chassis eine ebenso herausragende Rolle wie die phasenbezogene Abstrahlung des gesamten Cabinets. Auch sollte die horizontale Abstrahlcharakteristik über den Frequenzverlauf hinweg nicht sonderlich pendeln.


    Das mit den von Kracky genannten ( bzw. nicht vorhandenen ) Kammfiltereffekten macht mir auch noch Kopfzerbrechen. Selbst bei kohärenter horizontaler Abstrahlung wird es nur einen kleinen Bereich geben an dem keine Kammfiltereffekte auftreten. Alle anderen Positionen sollten mit Laufzeitdifferenzen
    ( gradzahlig/ungradzahlig, ist das wichtig ? ) zu kämpfen haben.
    Die Frage ist also nochmal…warum macht es das eine LA/Top besser als das andere ?
    Und schlussendlich ( um mal wieder zum Thema zurück zu kommen ) ist das was Kracky sagt ja scheinbar auch ein Gradmesser für die Windanfälligkeit.


    Übrigens finde ich dass diese ganze Diskussion fast sinnlos ist, soweit man keine reproduzierbare, ausgewogene Gainingstruktur hat.
    ( besonders für Stereo )



    Grüßle,


    Kurt.

  • Das Clair S4 spielt(e) aber auch nicht immer und überall perfekt. Bei Bon Jovi (Vorcombo war damals "Dan Reed Network") klang das sehr mäßig, bei Tina Turner vor einigen Jahren dagegen sensationell! Speziell bei T.Turner war der Sound der Band mit der Gesangsstimme von Mrs.Turner unfassbar satt. So etwas hatte ich seitdem nie mehr gehört!
    Line Arrays klingen grundsätzlich gut bis sehr gut. Speziell im Bereich der mittleren Veranstaltungsgrößen (wir haben aktuell ein paar sehr gute Erfahrungen mit AD-Systems Touring Line gemacht) ist das ein deutlicher Gewinn gegenüber konventionellen Horn PA wie zb Direktor, Hawkwind, MSL3 usw.
    Unsere Erfahrungen mit d&b J sind ebenfalls sehr beeindruckend ausgefallen, aber für ein Fest wie Wacken wäre ich mir nicht sicher ob der Headroom der Endstufen tatsächlich ausreicht. Da fehlen mir aber auch jegliche Erfahrungswerte zur Beurteilung des J in dieser Größenordnung.


    Tatsächlich waren die alten Wände mit S4, Martin oder Tasco bedeutend satter im Ton als die modernen Konzepte. Reichweite war grenzwertiger, ohne Layer Delaytower ging das nicht.
    Nur - Betriebswirtschaftlich macht das leider keinen Sinn mehr. Wer soll das denn schleppen, stacken, fahren? Und außerdem, wer hat denn überhaupt noch so ein Material rumstehen? Geschweige denn funktionierend in der Menge?
    Vor 20 Jahren gab es nur sowas, und so schön das war - die Zeit ist leider weitergegangen. Heute zählt Vermietbarkeit, Transportplatz und Gewicht. Für wirklich guten Sound mit Spaßfaktor war es früher besser, auch wenn da die Endstufen im Vergleich zu heute eher mickrig waren!



    S4, so wie es sein soll!



    Und hier werden wohl auch alle richtig Spaß gehabt haben :grin:

  • Letzten Monat Sky Family Day in Güstrow...


    An der Außenbühne hing das GAE Waveline System, darunter (wie ich später erfahren hab) 12 Stk. GAE Etamax Bässe... Im 6er Pack ein echtes 30Hz-Horn (wenn man GAE glaubt), außerordentlich beeinDRUCKend :grin:


    Tief, druckvoll, präzise (wusste garnicht wie detailiert manche Songs sind) und absolut sauber... wie eine gute Hifi-Anlage, nur eben in XXL. Mir standen fast die Freudentränen in den Augen. :grin: Selten sowas geiles gehört.


    Aufgetreten sind u.a. Stanfour, Right Said Fred, Bonnie Tyler, Mathias Reim. (komplett hab ich mir aber nur die ersten beiden angehört...)


    // edit: Bonnie T. wars, nich Tina T. :roll:

  • Bin gerade von Wacken zurück und immerwieder bestätigt sich das:


    Mainstages waren beiden wieder mit einem J Serie d&b ausgerüstet. Geklungen hat es wirklich schlecht. Ich hab dann noch ein paar Kollegen nach ihrer Meinung dazu gefragt (sind keine Tontechis oder sowas) und die habens bestätigt. Laut, überhaupt nichts an Details, Sprachverständlichkeit sehr schlecht, Probleme mit dem Wind ab der Delayline gut hörbar. Delayline - wenn sie in Betrieb war, war sie viel zu leise oder ich hab den Sinn einer Delayline falsch verstanden. Ich stand öfters genau im Strahlwinkel, konnte nicht sagen ob sie an war oder nicht. Gleiches mit diesen Arrays am Rande der außeren LED Screens.


    Das ganze begann am Donnerstag mit einer Pannenshow. Screenausfälle, DMX Ketten stürzten ab, sichtbar defekte LM, fehlende Einsätze der Videomenschen (sehr auffallend beim Metal Hammer Award).


    Besser hingegen war die JBL Anlage bei der Partystage, die hatte wenigstens etwas an Details im Sound - ich gab mir die Bands auf dieser Bühne und ließ die Mainacts (bis auf Donnerstag) wegen der Anlage aus. Dieses "Sounderlebnis" kann ich mir bei den zahlreichen Billiganlagen auf dem Campground auch geben.


    Die Delayline der Partystage sieht etwas komisch aus, wenn es wirklich ein L Acoustics KUDO war, dann könnte dieser enge Winkel sogar OK sein, wie die beiden Lines zueinander standen.


    Laut einem Kollegen war die Wackinger Stage zu nieder, das hat aber nichts mit dem Sound zu tun. Beergarden und WET hab ich nicht gesehen und nicht gehört, deshalb auch kein Kommentar dazu.


    Aber ich hab noch nie so einen schlechten Sound auf einer Mainstage gehört als in Wacken - entweder das Material ist *****, der am Pult hat gerade seine Abschlussarbeit im Bereich KFZ Mechaniker abgelegt (und ist daher fehl am Platz) oder beides. Normal kann das aber nicht sein. Tschuldigung wenn ich mir hier so drüber aufrege, aber ich habe 120 Euro für das Festival bezahlt und muss mir jetzt schon das 3. Jahr so einen fu** geben!


    Wels - ACDC vor einem Monat war ein Traum dagegen. EV X Array ;-).

  • ich war auch in wacken am mittwoch als die ersten soundchecks der anlage waren und ich fand den sound beeindrucken.


    wenn man sehr weit hinten gestanden hat, hörte man schon die verzerrungen durch den wind (und Regen).


    das setup (zumindest alles was nach dem FOH kam) war schon sehr gut abgestimmt und klang auch klar und ausreichend druckvoll. Testtrack war "AC/DC - Hells bells".


    Den Livesound kann ich nicht beurteilen, war zu dem zeitpunkt schon wieder weg. von daher würd ich dem mischer mal die schuld in die schuhe schieben, zumal der auch auf einer recht unvorteilhaften prosition stand (FOH war mittig zwischen den beiden Mainstages).