Selfmade 2-Wege Aktiv-Box

  • Ich baue gerade eine Aktive 2-Wege Box, an der man eine weitere passive Box anschließen kann.


    Die Hardcore-Spezialisten werden sicher wieder etwas zu meckern haben, aber mir geht es viel mehr um das Bauen und darum, dass ich dieses Produkt selber gefertigt habe, als um ein 100% perfektes Endergebnis. Aus diesem Grund baue ich halt gerne - Sogar wenn es teurer und schlechter ist, als eine gekaufte Box dieser Art!


    Bei den Treibern handelt es sich pro Box um einen "Fostex FE166En" Breitbänder, der für den Hoch- und Mittelton zuständig ist, sowie um einen "Beyma 8 BR 40/N - Papier", der als Tieftöner agiert.
    Als Verstärker kommt ein Class-D (T) Verstärker zum Einsatz mit 4x TP2050 von Tripath. Eine Ausgangs-RMS-Leistung von ~4x 100W an 4 Ohm wird erreicht.
    Für den notwendigen Strom, sorgt ein Schaltnetzteil von "Mean Well", es hat eine Ausgangsspannung von 27V und 8,4 Ampere. Optional wird die Möglichkeit bestehen den Verstärker extern mit einem Akku zu betreiben. Dafür sind auf der Rückseite 2 Bananenbuchsen an den man dann diverse Akkus (Geplant ist ein 7 Zellen LiPo Akku mit ~5 Ampere) anschließen kann. Für die Idiotensicherheit, falls Netzteil + Akku gleichzeitig benutzt werden sollten, sorgen 2x 10 Ampere Schutzdioden, die für einen korrekte Stromrichtung sorgen.


    Ich habe alles grob berechnet, aber nur soweit es mir in der Theorie möglich war.


    Bei der Simulation stimmen die Daten vom Fostex FE166En in BoxSim nicht 100%, da ich für diesen Treiber keinen gemessen eingetragenen Frequenzgang hatte. Ich habe einen recht ähnlichen Lautsprecher verwendet und diverse Daten angepasst, so dass, das Wichtigste stimmt und ich für die Frequenzweiche eine gute Übergangsfrequenz simulieren konnte. Der Fostex FE166En, ist im Hochtonbereich wesentlich weiterreichend bis ~20KHz (Nicht dass Leute denken, ich hätte keine Hochton laut der Simulation).


    Der 10 Ohm Widerstand bei dem Breitbänder ist nur eine Simulation. In der Praxis wird ein 4 Kanal Verstärker verwendet. Die Lautstärke für Bass- und Höhen lassen sich mit zwei entsprechenden Potis nach Wunsch regeln. Somit lässt sich der etwas höhere Wirkungsgrad des Breitbänders gegenüber den Tieftönern ausgleichen. Bei Bedarf besteht auch die Möglichkeit den Klang (Höhen/Mitten) nach seinem Geschmack etwas anpassen zu können.


    Das Gehäuse hat ein Außenvolumen von rund 60 Liter, davon sind 10 Liter für den Fostex Breitbänder vorgesehen, der dort in einer eigenen Kammer verbaut ist. Holzart ist MDF mit 16mm Stärke. Lackiert wird die Box am Ende mit "Warnex Strutkurlack Halbmatt Schwarz".


    Hier noch ein paar Bilder. Weitere Bilder folgen entsprechend (Bin noch am Bauen)



    Groß: http://klomeister.eimer-24.de/Bilder_Box/2-Wege_Box.jpg





    Groß: http://klomeister.eimer-24.de/Bilder_Box/Aktiv_Box_Bau.jpg

  • Interessantes Konzept.
    Die Idee, ein TC Chassis als Mittel-Hochtonzweig zu verwenden, hab' ich lang nicht gesehen, das letzte Mal bei einem Isophon-Kinolautsprecher.


    Warum das rel. grosse Volumen für den Fostex?

  • Gab einen weicheren Abfall im Mittel-/Tiefton-Bereich und damit einen besseren Übergang zwischen dem Tieftöner und dem Breitbänder. im kleinen Gehäuse gibt es einen leichten Lautstärke-Peak und einen deutlich steiler verlaufenden Pegel-Abfall.

  • Das ist ein interessantes Projekt. Du wirst aber nicht drumherum kommen, dem Fostex auch eine passive Weiche zu verpassen. Bei einer niedrigen Trennung muß der Pegel im Mittelton bis zum Präsenzbereich eingedampft werden, bei einer höheren TF stellt sich die Frage wieso dann nicht gleich ein kleineres Chassis mit besserem Rundstrahlverhalten und Linearität nehmen, das dann auch nocht deutlich günstiger ist?

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Der hat doch eine Trennung und zwar einen 10µF Kondensator (Siehe Weiche).


    Der Fostex soll klanglich sehr ausgewogen sein. Außerdem ist es ja bekanntlich besser, wenn Hoch- und Mittelton aus einer Quelle abstrahlt - Sprich nicht ortbar ist. Also zwei Gründe die Frequenzen des Breitbänders möglichst breitflächig zu nutzen.
    Daher habe ich den Übergangsfrequenz eher weiter im Tiefton-Bereich als im Mittelton-Bereich gesetzt und aus diesem Grund auch einen größeren Breitbänder verwendet.

  • Ich habe nicht bezweifelt, daß er eine Trennung hat. Ich bin davon ausgegangen, daß das nur eine provisorische Geschichte ist. Du scheinst das Problem nicht zu verstehen. Du trennst den Breitbänder sehr hoch. Bei so einer hohen Trennung ist es Platz-, Geld- und Klangpotentialverschwendung, einen 6"er zu nehmen, da hätte man dann genausogut einen 4"er nehmen können, der viel besser klingt, viel weniger Volumen benötigt und für den man keinen Sperrkreis von 700-7000Hz braucht (falls einer reicht). Letzteres ist auch der Grund, warum den besseren Wirkungsgrad (gegenüber einem kleineren Breiti) nicht nutzen kann. Trennt man dagegen tiefer (200Hz z.B.), muß man noch viel mehr an Wirkungsgrad in Wärme umwandeln, von 400-10000Hz muß bis zu 20dB(!) Pegel weg.


    Edit: Du hast Deinen Post editiert, während ich am schreiben war..


    Zitat von "MartinFricke"

    Der Fostex soll klanglich sehr ausgewogen sein. Außerdem ist es ja bekanntlich besser, wenn Hoch- und Mittelton aus einer Quelle abstrahlt - Sprich nicht ortbar ist. Also zwei Gründe die Frequenzen des Breitbänders möglichst breitflächig zu nutzen.
    Daher habe ich den Übergangsfrequenz eher weiter im Tiefton-Bereich als im Mittelton-Bereich gesetzt und aus diesem Grund auch einen größeren Breitbänder verwendet.


    Also erstens mal ist das Gebirge vom Fostex alles andere als ausgewogen und zweitens mal hättest Du das viel einfacher, billiger und besser klingend mit z.B. einem FE103 hinbekommen.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Das war mir wieder klar dass die Experten wieder lange herum reden und das Projekt als "Müll" bezeichnen. Ich habe in der Vergangenheit auch schon viele Lautsprecher-Projekte gehabt, die hier auch als Müll abgestempelt wurden - Ich hingegen war mit dem Endergebnis zufrieden.


    Ich habe extra diesen Satz formuliert, mit der Hoffnung solchen Experten aus dem Weg zu gehen:

    Zitat

    Die Hardcore-Spezialisten werden sicher wieder etwas zu meckern haben, aber mir geht es viel mehr um das Bauen und darum, dass ich dieses Produkt selber gefertigt habe, als um ein 100% perfektes Endergebnis. Aus diesem Grund baue ich halt gerne - Sogar wenn es teurer und schlechter ist, als eine gekaufte Box dieser Art!


    Um auf deine Aussage zurück zu kommen (Auf die du hoffentlich nichtmehr eingehst). Das ich BI-Amping nutze (4 Kanal Verstärker) und Höhen sowie Bass mit einem Poti direkt am Eingangs-Signal regele, hast du vermutlich nicht verstanden oder du hast meinen Post nicht vollständig gelesen. Wo muss ich da also bis zu 20dB in Wärme umwandeln...



    Damit hat sich das für mich jetzt endgültig erledigt hier nochmal ein Projekt zu posten. Ich habe ja schon ein paar Jahre nichtsmehr an Lautsprecher / Technik-Projekten gepostet, mit der Hoffnung, dass sich das hier beruhigt hat, aber scheinbar nicht!


    Ein bisschen mehr Toleranz gegenüber leidenschaftlichen just 4 fun Bastlern würde ich mir wünschen. Wir sind Menschen und keine Maschinen


    Edit:
    Ich werde zwar noch weitere Bilder des Bau's zur Vollständigkeit posten, aber nichtmehr auf spezialisiertes "rumgenörgel" wie: "Man hätte doch dies und das und jenes machen können um an Punkt X noch Y Prozent mehr Potential erreichen zu können" oder "Dies und das ist ungeeignet, verwende doch lieber dies und das" eingehen.


    Ich baue Boxen für MICH und dies ohne den Einfluss anderer Personen.

  • Zitat von "MartinFricke"

    Das war mir wieder klar dass die Experten wieder lange herum reden und das Projekt als "Müll" bezeichnen. Ich habe in der Vergangenheit auch schon viele Lautsprecher-Projekte gehabt, die hier auch als Müll abgestempelt wurden - Ich hingegen war mit dem Endergebnis zufrieden.


    Ich habe extra diesen Satz formuliert, mit der Hoffnung solchen Experten aus dem Weg zu gehen:


    Ich habe nicht gesagt, daß es Müll ist. Du holst Dir nur zuviel Nachteile aus 'beiden Welten' ins Boot (Bündelung im HT, extreme Betonung des Mittelton- bis Präsenzbereichs bzw. Sperrkreise zur Reduzierung der), ohne daß Du die Vorteile (tiefe mögliche Trennung, Wirkungsgrad, Verzicht auf Weiche durch aktive trennung) nutzen kannst.


    Zitat von "MartinFricke"

    Um auf deine Aussage zurück zu kommen (Auf die du hoffentlich nichtmehr eingehst). Das ich BI-Amping nutze (4 Kanal Verstärker) und Höhen sowie Bass mit einem Poti direkt am Eingangs-Signal regele, hast du vermutlich nicht verstanden oder du hast meinen Post nicht vollständig gelesen. Wo muss ich da also bis zu 20dB in Wärme umwandeln...


    Das hab ich sehr wohl verstanden. Du hast aber anscheinend nicht verstanden, daß der Breitbänder alles andere als linear ist und passiv oder aktiv im Frequenzgang angepaßt werden muß. Dafür reicht kein Höhenregler bzw. Gainregler für den Hochton/Tieftonpart.



    Weißt Du, wozu ein Forum da ist? Es dient dem Informationsaustausch, Diskussion über technische oder praktische Dinge und gegenseitiger Hilfe. Das Forum ist dagegen nicht dafür da um sich selber zu beweihräuchern und dabei dann verlangen 'bewundert mich, aber ja nix dazu sagen!' Wenn Du Informationsaustausch haben möchtest, dann gehört eine Diskussion über die Vor- und Nachteile auch dazu. Wenn Du das nicht willst - dann ist es tatsächlich gut, daß es das letzte Projekt ist, daß Du vorstellen willst. Ja, ich habe Kritik angebracht, aber durchaus konstruktive Kritik. Ich bin der Meinung, daß man nichts absichtlich schlechter machen muß als nötig. Ich kann mir gut vorstellen, daß Du angefressen bist, aber überleg mal, wenn Du das Projekt schon in der Planungsphase gepostet hättest, dann hätten Dir auch eine Menge Leute dabei helfen können - denn auch dafür ist ein Forum da!

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Schönes Projekt, bei dem Bildern bekommt man doch glatt Lust gleich wieder was zu basteln. Aber:


    Deine Box hier hat niemand als Müll bezeichnet. Dosenfutter hat ein paar praktische Erfahrungen, die auf fundierter Theorie aufbauen eingebracht. Dazu hat er jedes Recht, außerdem darf und soll er das auch ruhig tun. Dazu ist ein Forum da.


    Du baust eine Spaß-Box. Das ist schön und wird Erfolg haben (hatte es ja anscheinend auch schon, im Sinne des Spaßes). Du schreibst aber in ein Forum in dem Leute posten, die gerne etwas theoretischer fachsimpeln und teilweise andere Ansprüche an eine Box legen als "maximalen Spaß beim Bauen". Das ist durchaus legitim und produktiv, wir sind hier nämlich in einem PA-Forum und nicht in Freddie''s Online-Bastelstübchen. Das Forum ist für dieses Antwortverhalten nicht unbekannt und das weißt du auch, da du dieses typische Antwortmuster in deinem Eingangsbeitrag direkt abwürgen willst.


    Zitat

    Damit hat sich das für mich jetzt endgültig erledigt hier nochmal ein Projekt zu posten. Ich habe ja schon ein paar Jahre nichtsmehr an Lautsprecher / Technik-Projekten gepostet, mit der Hoffnung, dass sich das hier beruhigt hat, aber scheinbar nicht!


    Sei mal nicht so empfindlich. Du stellst hier ein nettes Spaßprojekt vor. Du erhälst Lob und Kritik dafür. Du bist dir im Klaren, dass viele Leser die Box diskutieren möchten, da sie ein theoretisch fundiertes Wissen im Lautsprecherbau haben und Verbesserungsvorschläge, sowie Hinweise einbringen möchten. Du möchtest diese Diskussionen aber nicht haben, sondern lediglich dein Bastelprojekt gelobt haben und von reinen Praktikern, die sowieso nix von theoriegefachsimpel haben auf die Schulter geklopft werden. Aber du weißt auch, dass das in diesem Forum wahrscheinlich nicht passieren wird. Kannst du mir bitte mal erklären welches Ziel du jetzt also tatsächlich mit deiner Projektvorstellung und gleichzeitiger Kritikunterdrückung verfolgst? Im Moment sieht das nach reinem fishing for compliments aus, was du sicherlich nicht so meinst.


    Zitat

    Ich baue Boxen für MICH und dies ohne den Einfluss anderer Personen.


    Das ist eine sehr engstirnige Heransgehensaweise, die dich über den Lautsprecherbau hinaus in keiner Lebenssituation voranbringen wird.


    Ich freue mich wenn du deine Box weiter vorstellst. Die klingt auch sicher sehr nett, ich kenne solche Bastelprojekte "aus dem Gefühl" heraus, das macht Spaß beim Bauen und Hören. Dein Ziel deine Spaßbox zu bauen ist nahe. Und jetzt lass uns doch mal in Ruhe in netter Runde über die anderen Facetten der Box mit dir reden. Momentan bist leider du das Problem in dem Thread, nicht die von dir unerfolgreich abgewendeten Diskussionspartner.


    Viele Grüße, Hagen

    Der Ton macht die Musik :)

  • Ja, grundsätzlich hast du recht. Aber es gibt Perfektionisten und es gibt andere, die sind es nicht. Man kann gerade bei Lautsprechern alles bis ins unendliche Ausarbeiten. Ich wollte es nicht übertreiben und gebe mich mit dem Frequenzgang zu frieden wie es der Breitbänder hergibt. Irgendwo sind halt die Grenzen gesetzt, wenn es sich um ein Spaß-Projekt nebenbei handelt. Man kann theoretisch Jahre in eine Lautsprecher-Box investieren und alle physikalischen Gegebenheiten versuchen mit einzubeziehen, bis hin zu geflochtenem Sauerstoff armen Lautsprecherkabel für 100€ der Meter. Aber wenn man einfach nur eine Box haben möchte, die man gelegentlich einsetzt um z.B. beim Campen, im Garten oder auf kleinen Geburtstagen Musik zu hören, dann reicht so etwas völlig. Jeder hat da andere Prioritäten und andere Vorstellungen, in wie weit man ein Projekt ausarbeiten sollte und wie viel Zeit man investieren müsse. Deswegen versuche ich mir auch diese ganzen Diskussionen zu ersparen, weil es mir eigentlich zu Aufwändig für den Einsatz-Zweck ist und es diese Diskussion daher nicht wirklich Wert ist. Aber gut, jetzt muss ich da wohl durch.


    Im Prinzip weiß ich selber, dass es besser möglich ist. Ich bin in dem Bereich nicht unbedingt der größte Neuling. Grundsätzlich wollte ich aber einer Diskussion bis in die kleinsten Details fern bleiben. Was ich mit diversen Formulierungen in meinem 1. Post bezwecken wollte. Es gibt dann doch zu viel Leute die mit ihrem "Fachwissen" das Projekt mehr oder weniger schlecht reden (Unnötigerweise, weil sie nicht wissen wie meine Ansprüche sind).


    Im Grunde habe ich den Beitrag nur erzeugt um zu zeigen was ich gerade bastle. Einige Leute finden es sicher auch interessant die Entstehung eines Projektes und dessen Bau zu sehen. Ich hab auch schon andere Boxen gebaut, dessen Einsatzweck z.B. Wohnzimmer und co. waren und daher wesentlich genauer genommen wurden. Den Frequenzgang dieser Boxen habe ich extern einmessen lassen und immer wieder korrigiert bis es letztendlich passte. Aber ich weiß was dies für ein Aufwand ist und was es am Ende kostet und versuche daher bei Projekten abzuwägen wie viel Aufwand bzw. Zeit der gewollte Einsatzweck wert ist. Bei dieser Box muss es einfach nicht sein.


    Dosenfutter
    Wenn man im Sweet Spot sitzt, ist der Frequenzgang des Breitbänders einigermaßen ausgewogen (Für mich), erst wenn man die Bündelung verlässt, sinkt der Schallpegel des Hochtonbereiches.



    http://klomeister.eimer-24.de/Daten/FE166En.pdf


    Wenn du meinst, man müsse den Mitteltonbereich dringend absenken, wäre es immernoch möglich einen Sperrkreis am Eingang des Verstärkers zu verbauen (Da ich ja sowieso BI-Amping nutze). Der Verstärker hat eine Eingangs-Impedanz von 22k Ohm. Für rund 30 Cent wäre das erledigt, da dort keine Belastung auftritt (Bauteile habe ich bestimmt sogar noch rumliegen mit geeigneten Größen).


    Kleinigkeiten zu korrigieren mit Mitteln die schnell umzusetzen sind und mit Bauteilen die ich noch zuhause habe, ist generell noch möglich und das würde ich auch tun. Aber grundsätzlich ist die Box bereits für meine Ansprüche ausreichend.

  • Der Frequenzgang verläuft eben nicht so wie in dem Datenblatt. Erstens mal ist Fostex dafür bekannt, stark geschönte 'Messungen' zu veröffentlichen, so auch hier, hat das mit der Realität nicht viel zu tun. Und zweitens bleibt der F-Gang in der Box nie so wie in der Messung in der Standard-Schallwand (oder was auch immer benutzt wurde zur Messung). Das Problem ist die Schallwandbreite. Der Pegel bleibt deutlich unter der Messung bis zu einer gewissen Frequenz, ab da steigt der Pegel dann in einer Stufe an, durch die Kantenreflektion. Wenn Dich das Thema interessiert, such nach "Baffle Step". So oder so ist auch ohne Erleuchtung durch höhere Mächte vorherzusehen, daß der Frequenzgang nicht unbedingt so aussehen wird, wie man sich das wünscht. Aber gut, bau die Dinger mal zusammen und miß die mal oder berichte dann, wie's sich anhört.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Hi,


    meiner Erfahrung nach muss man so große Breitbänder auch etwas im Mitteltonbereich einbremsen (oder im Hochtonbereich nachhelfen, das geht mit einem Shelving-Filter gut). Die Idee das mit einem Kondensator zu machen finde ich gut, das kann funktionieren. Das habe ich selbst schon so gemacht und je nach Impedanz- und Frequenzverlauf klappt das wie gesagt auch wunderherrlich.


    Außerdem (vorsicht, Praxis) klingen so "große" Breitbänder halt auch. Soll heißen - wenn man den Sound mag kommt man gut drumherum einen kleineren BB zu nutzen, die sounden wieder anders. Warum das so ist ist sicherlich größtenteils mit Abstrahlung, (IM-)Verzerrungen durch Nichtlinearitäten bei der Membranebewerung u.s.w. zu erklären.


    Zitat

    Wenn man im Sweet Spot sitzt, ist der Frequenzgang des Breitbänders einigermaßen ausgewogen (Für mich), erst wenn man die Bündelung verlässt, sinkt der Schallpegel des Hochtonbereiches.


    Das ist richtig, aber hier muss man aufpassen. Ich denke du wirst über 50% der Zeit in einem Raum Musik mit der Box hören. Wenn du jetzt nicht mit voller Entschlossenheit immer darauf achtest, dass du im wie auch immer definierten Nahfeld der Box sitzt (z.B. im Hallradius - eher selten der Fall), dann ist das was du hörst mehr die Summe aus dem direkt abgestrahlten Schall und den Raumreflexionen als nur vom Direktschall. Wenn deine Box auf Achse jetzt schnurgerade ist, aber im Hochtonbereich zu den Seiten hin stark abfällt kann es gut sein, dass du wieder zu dem Problem gelangst, dass Dosenfutter angesprochen hat (Mitteltonbereich zu präsent).


    VG, Hagen

    Der Ton macht die Musik :)

  • Ich habe nochmal darüber nachgedacht wie ich die Sache Löse.


    Ich werde einen Kippschalter an die Rückwand meiner Box hinzufügen, mit dessen man eine zusätzliche Mitteltondämpfung an den beiden jeweiligen Verstärker-Eingängen der Breitbänder überbrücken kann. (Je nach Geschmack)
    Da die Bündelung zum Hochton-Bereich immer mehr zunimmt, dachte ich an einen einfachen Kondensator-Hochpassfilter in Reihe, der relativ weit im Hochtonbereich greift, aber durch eine Überbrückung mit einem Widerstand etwas "abgeschwächt" wird.



    Ich habe dazu ein wenig mit LT-Spice herum simuliert (OP mit 22k Eingangswiderstand der dem Verstärker-Innenwiderstand entspricht) und am Eingang ein wenig mit den Kondensator- und Widerstands-Werten zur Überbrückung (Abschwächung) herum experimentiert.


    Habe jetzt in etwa folgende Dämpfung:


    20k Hz -0,5dB
    10k Hz -2,1dB
    5k Hz -4,4dB
    2k Hz -5,0dB
    1k Hz -5,2dB
    500 Hz -5,3dB




    Ab < ~1000Hz wird dann bereits wieder die Lautstärke des Tieftöners zunehmend lauter (Der ja in seiner Lautstärke bereits ebenfalls wegen Potis am Eingang und BI-Amping einzeln regelbar ist und somit vom Volume nachträglich an die eingeschaltete Mittelton-Dämpfung angepasst werden kann). In der Theorie könnte das also eine Mittelton-Dämpfung geben. Ich kann meine Schaltung ja mal Probeweise an dem Verstärker mit einem angeschlossenen Lautsprecher testen um zu prüfen ob die Simulation auch in der Praxis funktioniert.


    Edit(h):
    Habe es ausprobiert, scheint aufjedenfall auch in der Praxis ähnlich zu funktionieren.


    Mit Mitteltondämpfung, entspräche der Frequenzverlauf des Breitbänders dann in etwa der roten Linie:

  • Wie schon geschrieben, der Untere Mitteltonbereich fällt stärker ab, Du wirst da wieder Pegel 'schieben' müssen. Der extrem überhöhte Präsenzbereich ist bei Deiner Schaltung praktisch garnicht berücksichtigt und die Höhen sind im Vergleich dazu auch viel zu schwach. Du kannst auf das Diagramm von Fostex nichts geben, das ist völlig unbrauchbar (bis auf den Fakt, daß man die fette Reso bei 1,1kHz aus dem Impedanzschrieb super rauslesen kann).

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Joa, kann man wohl nichts machen, außer den Lautsprecher professionell einmessen lassen und dazu einen passenden Digitalen Signal-Prozessor programmieren und mit einzubauen oder Wochen in die Entwicklung einer anlogen Weiche investieren, mit einer Menge Bauteile, die, den Frequenzverlauf inklusive der Hochtonbündelung ausgleicht...


    Für mich ist das jetzt so okay. Wenn es wirklich eine High-End Box fürs Studio werden sollte, hätte ich evtl. andere Maßnahmen getroffen. Ich habe ja bereits meinen Einsatzzweck erwähnt und dafür ist die Box gut genug.


    Es ist ja okay, dass ihr nur das "Beste" wollt, aber manchmal ist es zuviel des Guten ;)



    Die Frage ist halt auch immer, wie weit muss man die Mitten abschwächen, damit die Höhen richtig sind? Theoretisch ist es immer von der Sitzposition und des Raumes abhängig. Sitze ich Outdoor und im Sweet-Spot wird es ganz okay sein. Sitze ich leicht versetzt, brauche ich eine leichte Mittendämpfung(Evtl. so wie ich es jetzt mit eingebaut habe). Extrem Fälle wären halt Räume in denen man sich stark von der Mittelachse entfernt aufhält und durch die Reflexionen sehr dominante Mitten zu Stande kommen. Man bräuchte halt idealerweise einen Rundstrahler sprich eine Hochton-"Karotte" oder Ähnliches.



    Immerhin habe ich jetzt eine Funktion eingebaut, mit der die Höhen etwas "kräftiger" wirken, auch wenn es nur dezent ist und für den Extremfall ungeeignet ist. Die Linearität des Lautsprechers erzwingen, ist mir zu aufwändig.

  • es ist zwar mehr oder minder nur voodoo,
    das Mittel und Hochton am besten nur von einem Treiber wiedergegeben werden sollten,
    damit es keinen klanglichen Bruch geben mag,
    aber trotzdem ist das hier auch wieder sehr interessant.


    in einer der K&T Ausgaben gab es letztens auch solch ein ähnliches passives Leserprojekt mit Monacor Chassis !

    Gruß an alle und an Big Määääc

  • Zitat von &quot;MartinFricke&quot;


    Die Linearität des Lautsprechers erzwingen, ist mir zu aufwändig.


    Zuerst wäre zu klären, wie weit das überhaupt notwendig ist.
    Es gibt eine erstaunlich grosse Gruppe, für die sich eine f-Gang-Linearität so was wie der heilige Gral der Lautsprecherentwicklung darstellt.
    Diese Anbetung erreicht gelegentlich absurde Züge.


    Ich gehöre nicht dazu.
    Das System muss funktionieren, eine hohe Fehlertoleranz mitbringen und dem Zweck gerecht werden. Mehr nicht.
    Und wenn man die Vorgaben auch noch möglichst ökonomisch/wirtschaftlich erreicht, umso besser.

  • Es gibt viele Lautsprecher, die nicht linear sind und trotzdem sehr gut klingen. Zuviel MT und Präsenzbereich und zu schwacher Hochton kommt trifft hier aber zusätzlich noch auf starke Bündelung im Hochtonbereich, die Energieverteilung im Raum paßt also überhauptnicht.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Hab jetzt alle Ausschnitte ausgesägt und die Schalter und Buchsen eingebaut und abgedichtet, sowie alles entsprechend verdrahtet. Die Bretter habe ich schon 1x lackiert, aber ich werde dann nochmal im gesamten über die Seitenwände drüber lackieren.



    Schön ist es nicht, aber reicht aus (Sieht ja eh keiner mehr am Ende).
    An die langen Kabel kommen am Ende noch die Lautsprecher, die aktuell dort auf dem Kühler des Verstärkers liegen.




    Jetzt kann es dann losgehen mit dem Zusammenschrauben (Was von dem Ganzen wohl am schnellsten geht, aber optisch nach dem Meisten aussieht).


  • Was mir so aufgefallen ist:
    Die Abwärme von einem 200W-Netzteil, dem Verstärker und dem Tt-Chassis, und alles in einer Kiste. :?
    Wenn da mal über einen längeren Zeitraum ein bisschen mehr Leistung abfällt, wird das schön warm werden...