Umstieg von SCS auf QLab

  • Howdy


    Es scheint, daß ich Aufgrund eines neuen Auftrages, länger mit QLab arbeiten darf. Da ich mittlerweile seit sieben Jahren mit SCS arbeite, gibt es natürlich einige Fragen. Wahrscheinlich hakt es meist nur daran, daß ich ein Feature suche, welches in den beiden Programmen unterschiedlich heißt. Oder es schlichtweg nicht gibt.


    Folgende Fragen gibt es:

    - gibt es in QLab Exclusive Cues? Also eine Sperre der GO-Taste, solange ein vorangegangener Cue noch nicht fertig ist.

    - Vamp/Devamp - Devamp ist aus dem Loop springen - Vamp ist ein Loop?

    - In SCS sieht man in der Liste alle Stichworte (when required) der nächsten Cues. In Qlab sieht man nur das jeweils nächste Stichwort. Gibt es in Qlab eine Ansicht, in der man zumindest auch das übernächste Stichwort sehen kann?

    - Auch wäre es gut, die Wellenform des abgespielten Stückes in QLab zu sehen, und nicht die des nächsten. Geht das?


    Weitere Fragen werden wohl folgen ;)


    Gruß

    Rainer

  • ich habe den mac gerade nicht vor der nase, weil ich mich in Singen im hotel befinde (netzwerkseminar bei Bodo)

    ausserdem benutze ich Qlab zwar seit einiger zeit, aber als wirklicher profi würde ich mich nicht bezeichnen.


    zu 1: meines wissens nach nicht, aber ich habe noch nicht explizit danach gesucht
    zu2: keine ahnung ;)

    zu 3: es gibt hier keine vorschau der übernächsten cues. es sei denn, du klickst mit der maus drauf oder springst mit den tastatur-pfeilen nach unten... besser ist es da, du schreibst dir deine infos in die jeweiligen cues. also wenn du die infos zum übernächsten schritt haben musst, dann schreib sie dir einfach rein. es bleibt dir ja völlig unbenommen, wie du dir deine texte organisierst.

    zu 4: die wellenform siehst du nur, wenn du dich in Edit modus befindest - und wenn sich der anzeiger auf dem gerade abgespielten cue befindet. im zweifelsfalle musst du also einmal kurz auf die "pfeil nach oben-taste" drücken - und dann nicht vergessen, für den nächsten cue wieder eins nach unten zu springen! 8)


    alles reine gewohnheit. ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Howdy


    Nach sieben Monaten mit Qlab will ich den Thread nicht dumm sterben lassen und meine Erfahrungen teilen:

    zu 1) Es gibt keine Exclusive Cues. Als Workaround kann man die Tastensperre zwischen den Go's länger einstellen.

    zu 2) Devamp ist das herausspringen aus einem Loop. Das gerade bei mir im Variete sich als mächtiges Werkzeug einsetzen läßt.

    zu 3) Die Gewohnheit der Gesamtübersicht konnten ich und meine Vertretung (auch auf SCS eingearbeitet) nicht ablegen. Ich habe jetzt deswegen ein Zweispaltensystem eingeführt und die Notes bleiben leer. Erste Spalte ist der eigentlich Cue und in der zweiten was der beinhaltet. Dadurch hat man den Überblick über alles wichtige.

    Bsp.:

    Go von Inspizient -> Begrüßung.mp3

    Vorhang öffnet sich -> Lied1.mp3

    "und unser Gast Klaus Mustermann" -> Lied2.mp3


    Ist zwar eine Leertastenqual, aber bisher mein Favorit. Und die Forumssoftware löscht meine Leerzeichen.


    zu 4) keine Change die Wellenform ohne herumspringen in der Liste zu sehen. Andererseits hat das Licht jetzt einen eigenen Monitor auf dem mein QLab gespiegelt ist. Insofern sehen sie auch die Restzeit des gespielten Stückes.


    Gruß

    Rainer

  • in der Cue textzeile bringe ich auch gern weitere infos unter, z.b. welches musikstück oder welches mikrofon.

    Genau. Hab das jetzt aus Übersichtlichkeit weggelassen.

    Im Prinzip ist es:

    [Cue] -> [Mikrofon] [Effekte]_______[Künstler] - [Songtitel]


    Da ich auf dem DM2000 nur vier Stellen für den Kanalnamen habe und ich will, daß das Mikrofon heraussticht, wird es in Großbuchstaben geschrieben. HANN ist dann der Handsender von Anna, TANN ist der Taschensender von Anna. Usw.

    Effekte weil ich ein externes TC5000 habe, das von Hand eingestellt wird. Auch verwende ich lieber verschiedene interne Effekte, als das ich in den Parameter während der Show rumrühre oder verschiedenen Szenen benutze. Dann lieber bei Song 1 den Effektreturn 1 rauf. In Song 2 den Effektreturn 2 hoch. Das geht bei unseren Produktionen noch.


    Ein weiterer Grund warum ich die Notes nicht verwende, ist auch, weil man die Schriftgröße dieses Feldes nicht ändern kann. Und man wir ja auch nicht jünger. Nur die Bildschirme werden größer...

  • zu 1) Es gibt keine Exclusive Cues. Als Workaround kann man die Tastensperre zwischen den Go's länger einstellen.

    Anderer Workaround wäre wenn du nach einem wichtigen Cue einen Disarm Cue für den nächsten machst, gefolgt von einem Arm Cue mit einer Pre-Wait Zeit.

    Damit würde nichts passieren wenn du aus versehen auf GO kommst.

    Nach Ablauf der Pre-Wait Zeit ist der nächste Cue dann wieder "scharf"

    zu 4) keine Change die Wellenform ohne herumspringen in der Liste zu sehen. Andererseits hat das Licht jetzt einen eigenen Monitor auf dem mein QLab gespiegelt ist. Insofern sehen sie auch die Restzeit des gespielten Stückes.

    Workaround dazu wäre einen zweiten Inspektor aufmachen und den hart auf einen bestimmten Cue linken.

    Mit "Float" bleibt der immer auf der Oberfläche.

    Das funktioniert aber nur im "Edid" Mode und immer nur für einen bestimmten Cue.


    SInd eben beides Work-arounds.

  • Man muss halt beachten das Disarm nur den Output von diesem einem Cue deaktiviert.

    Alles was sonst mit Follow oder Continue getriggert wird funktioniert schon noch. Also mit Vorsicht genießen.


    Ansonsten ist das Q-Widget Pro ein sehr praktisches Gerät, da ist der Druckpunkt so das man eigentlich nicht aus Versehen eine Cue abfeuern kann.

    Und es ist die einfachste Möglichkeit Redundanz zu haben.

  • Hole das Thema nochmal hoch weil wir mittlerweile eine triviale Lösung gefunden haben um alle aktiven Cues mit elapsed/remain time auf einem zweiten Gerät anzuzeigen:


    Es gibt die iOS app "qlab-remote", die in der kostenlosen Variante "Read-Only" ist. Also genau das was wir haben wollen.

    Man nehme also ein iPad und einen Lightning -> RJ45 Adapter und hänge das ganze ins gleiche Netzwerk wie die qLab Maschine. Die app findet automatisch alle Instanzen. Dann kann man auf die "active cue" Liste gehen und hat alles was man will.


    So sieht das dann aus:


  • Howdy


    Ich habe in der spielfreien Zeit nun auch ein paar Dinge rausbekommen:


    Eine Methode die elapsed time auf einem zweiten Bildschirm anzuzeigen, geht über das Timecode Fenster. In der Programmierung etwas aufwändiger, weil der Timecode vor dem Audiofile gestartet wird und nach dem Audiofile wieder beendet (am besten in einer Gruppe gebündelt). Dafür kann man das Fenster aber beliebig groß ziehen.


    Tabulatoren im Cue-Namen gehen. Mit ctrl-alt-tab kann man welche eingeben und Qlab merkt sich auch die Position und nicht die Anzahl der Tabs. D.h. wenn man in der ersten Spalte mehr Text eingibt, bleibt die zweite Spalte an ihrer Stelle, auch wenn der neue Text über zwei und mehr Tabulaturen geht.


    Etwas OT:

    Für die Stream Deck Bedienung gibt es nun eine neue Instanz die qlab_fb heißt. Damit werden Variablen aus Qlab ausgelesen. Da würde mit Apple-Script wohl sehr viel gehen.

  • Noch eine Ergänzung:


    Kann es sein, das QLab seine Mindestanforderung von QLab 4 an das Betriebssystem geändert hat?

    Zur Zeit steht iOS 10.10 auf der Homepage. Wir haben vor einem Jahr extra einen neuen MacMini gekauft, weil der Alte nur bis 10.12 funktioniert und es damals hieß, daß QLab 4 mindestens 10.13 benötigt.

    Und heute habe ich testweise QLab 4 auf auf dem alten Rechner mit iOS 10.12.6 installiert, was laut der Aussage vom letzten Jahr gar nicht gehen sollte.

  • keine ahnung.

    ich habe QLab auf meinem alten Macbook. und das kommt einfach nicht mehr ans internet - der selbe trick wie bei windows funktioniert auch hier: wenn das ding nicht nach hause telefonieren kann, weiß es gar nicht dass es was verpasst hat - und funktioniert munter weiter ohne probleme ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Noch eine Ergänzung:


    Kann es sein, das QLab seine Mindestanforderung von QLab 4 an das Betriebssystem geändert hat?

    Zur Zeit steht iOS 10.10 auf der Homepage. Wir haben vor einem Jahr extra einen neuen MacMini gekauft, weil der Alte nur bis 10.12 funktioniert und es damals hieß, daß QLab 4 mindestens 10.13 benötigt.

    Und heute habe ich testweise QLab 4 auf auf dem alten Rechner mit iOS 10.12.6 installiert, was laut der Aussage vom letzten Jahr gar nicht gehen sollte.

    Ich hab qLab 4 noch lange mit 10.10 Yosemite benutzt, ich kann mich nicht daran erinnern ob es da Probleme gab. Mein Wechsel zu 10.14 war irgendwann Mitte 2019 glaube ich.

  • Howdy


    Sodele, ich stürze langsam in Applescript ab. Oder fein ausgedrückt: Ich fange an mich einzuarbeiten.


    Aus dem Qlab-Cookbook habe ich den Countdown-Workspace entsprechend abgewandelt, daß er die Restzeit des laufenden Songs auf einem zweiten Bildschirm anzeigt. Die Timecode Variante (siehe oben) hat den Nachteil, daß sie nur hochzählt und man das Timecode-Fenster manuell am Anfang öffnen und positionieren muß.


    Und dann fand ich ein anderes Script, welches das Abfeuern eines Cues unterbindet, solange ein Audiocue läuft. Damit habe ich den "Exclusiven Cue" von SCS und kann die Idiotensicherheit Fehlbedienungstoleranz hochschrauben.


    Beide Lösungen haben den Nachteil, daß man einen Cue nicht mit einer Zeile aufruft, sondern am besten in einer Subgruppe mit mehreren Befehlen (zwei für den Countdown, einer für die Exklusivität). Aber das ist hauptsächlich Copy/Paste.


    Gruß

    Rainer