Anlage auf welchen Frequenzgang einmessen?

  • also macht es deiner Meinung nach keinen Sinn, die Anlage in jedem neuen Raum an einem repräsentativen Hörplatz (FOH, oder wenn der nicht in der Raummitte sein sollte, eben diese) mit TerzEQ und Analyzer einzumessen, oder habe ich da jetzt was falsch verstanden?

    Phantomspeisung....
    das heißt NICHT, dass der Mischer nix zu essen bekommt

  • Zitat von "DavidH"

    also macht es deiner Meinung nach keinen Sinn, die Anlage in jedem neuen Raum an einem repräsentativen Hörplatz (FOH, oder wenn der nicht in der Raummitte sein sollte, eben diese) mit TerzEQ und Analyzer einzumessen, oder habe ich da jetzt was falsch verstanden?


    ... das Problem mit Rauschen und Analyzer ist: wo ist den der "richtige" Messplatz ?
    Welcher "Ort" ist denn überhaupt "repräsentativ" - jedesmal, wenn Du einen anderen Ort wählst, wirst Du eine andere Messkurve bekommen.


    Eine auf den Direktschall vernünftig entzerrte Soundanlage (z.B. per Controller mit parametric-Filtern ...) wird immer besser klingen als eine im Raum "eingerauschte" Anlage (... wobei durch den subjektiven Höreindruck natürlich "Meinungen" auch mal auseinandergehen werden ...).


    Ich selbst spiele nur mit LS-Systemen, die auch ohne Controller oder EQ den Direktschall möglichst linear wiedergeben. Wenn ich mit meiner Oldieband oder einer Partyband in einem Saal, Zelt, Stadtfest etc. über solche Systeme spiele, werde ich oft von Musikern und Verleihern darauf angesprochen, ob ich "echt" ohne EQ arbeite ...


    Ich hab vor 10 ... 25 Jahren übrigens auch über Lautsprechersysteme gespielt, die ohne EQ nicht optimal "geklungen" haben und kenne daher die Problematik aus eigener praktischer Erfahrung recht gut.



    Viele Grüsse sendet

  • Sound-Klinik


    ich kann mich deiner meinung zum teil anschliessen, was die filterung einer PA angeht.
    auch ich lasse den master EQ meist in flat position.


    wenn man wie du die anlage aber rein auf den direktschall einmisst, braucht man das ja auch nur einmal machen - nämlich zu hause im lager oder im messraum.


    du berücksichtigst den raum also gar nicht... hmmm.


    wir nutzen ja auch eigene systeme die wir im laufe der zeit immer feiner abgestimmt haben und es zeigt sich, das man eigentlich nur im grundtonbereich mal was filtern muss, wenn der raum ein bisschen dröhnt oder zu viel schall von der bühne kommt.


    aber ganz ohne EQ würde ich nie aus dem haus gehen, ganz ehrlich.


    ich mag übrigens auch linear eingestellte anlagen, von den per master EQ auf einen bestimmten sound getrimmten anlagen halte ich persönlich nix.
    den "sound" mache ich dann am pult mit den eq´s für die einzelnen instrumente, dafür sind sie ja auch da.


    was den "richtigen" messplatz angeht... ja, den suche ich auch immer noch ;)


    im zweifelsfall halt an vielen stellen messen und die ergebnisse mitteln (geht ja mit SatLive ganz gut - gell?)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    Sound-Klinik
    im zweifelsfall halt an vielen stellen messen und die ergebnisse mitteln (geht ja mit SatLive ganz gut - gell?)


    Ja. :D Und in der neuen Version kann ich ja sogar dem Direktschall (auch als Aufzeichnung aus dem Lager) eine höhere Gewichtung geben als den anderen Messungen.
    Wobei natürlich eine automatische Mittelung immer ihre Probleme hat (darum liegt auch schon seit einem Jahr ein externes Mittelungsprogramm mit Hi und Lowcut etc auf meinem Rechener, aber die Zeit.... :cry: )


    So, nun Ende der Werbung..


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Zitat von "wora"


    du berücksichtigst den raum also gar nicht... hmmm.


    wir nutzen ja auch eigene systeme die wir im laufe der zeit immer feiner abgestimmt haben und es zeigt sich, das man eigentlich nur im grundtonbereich mal was filtern muss, wenn der raum ein bisschen dröhnt oder zu viel schall von der bühne kommt.


    aber ganz ohne EQ würde ich nie aus dem haus gehen, ganz ehrlich.


    Richtig (... ich passe nur den Pegel der Bassteile im Raum so an die Tops an, daß es weder basslastig noch zu dünn "klingt" ...) !


    Bei mir müssen Tops auch ohne EQ eine möglichst neutrale Wiedergabe innerhalb eines gewissen Abstrahlwinkels ermöglichen, sonst sind es (jedenfalls für mich ...) Fehlkonstruktionen.


    Aber Du siehst die Sache ja ähnlich, wenn Du schreibst, daß Du (falls überhaupt) nur im Grundtonbereich filterst.
    Dies ist auch soweit in Ordnung, weil man bei tiefen Frequenzen den Direktschall eh' nicht so ohne weiteres vom Diffus-Schall trennen kann (wg. Wellenlänge ...) und sich der Klangeindruck einer Stimme oder eines Instruments dadurch praktisch auch nicht ändert.


    Im Mitten- und Präsenzbereich sollte der Direktschall dann aber (ohne "Schweinereien" im Zeitbereich ...) möglichst neutral sein.
    Eine "Entzerrung" auf den Raum (womöglich noch auf stehende Wellen :( ) macht den Klang in diesem Bereich niemals besser.


    Viele Grüsse sendet

  • jo, klar.


    das geht aber nur bei guten anlagen, was du da sagst.


    leider gehören die meisten beschallungssysteme aber nicht zu dieser kategorie.
    das heisst, wenn ich genügend zeit dazu habe, messe ich fremde anlagen möglichst auf linearität ein. damit fahre ich nun seit jahren ganz gut, durch die verwendung von tomys programm habe ich sogar auf anhieb deutlich bessere ergebnisse erzielt.
    natürlich geht zum schluss immer noch mal "das ohr drüber", ich mach das normalerweise mit nem mikrofon und der eigenen stimme. cd´s nutze ich dazu meistens nicht, höchstens um den bass noch etwas zu justieren...


    mein persönliches fazit: je billiger die anlage, desto mehr arbeit hat man damit!
    und wenns ganz billig ist kommt sogar noch der kopfschmerz dazu!!
    da sollte man eigentlich schmerzensgeld verlangen!!!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    ... natürlich geht zum schluss immer noch mal "das ohr drüber", ich mach das normalerweise mit nem mikrofon und der eigenen stimme. cd´s nutze ich dazu meistens nicht, höchstens um den bass noch etwas zu justieren...
    (...)
    mein persönliches fazit: je billiger die anlage, desto mehr arbeit hat man damit!


    Das mit dem "Ohr" braucht zwar Erfahrung - sollte aber (eigentlich) immer eine Selbstverständlichkeit sein (ich mache das auch mit Stimme - allerdings auch mit einigen ausgesuchten CDs mit Chor, Klavier, 'richtigem' Schlagzeug, weiblichen Gesang ...).


    Vor einigen Monaten unterhielt ich mich über dieses Thema mit einem Redakteuer einer (auch im PA-Forum bekannten) Fachzeitschrift über Beschallung. Der Mann meinte dazu, daß "die meisten Leute sowieso nur das hören, was sie sehen. Wenn in einem Test eine Messkurve abgebildet ist und ein positiver Kommentar abgedruckt wird, dann 'hören' die DAS dann auch so ...".


    Eine - irgendwie - passende Geschichte hierzu:
    Ein Musikerkollege (und seit über 20 Jahren Profimusiker !!!!!) hatte sich "preiswerte" LS-Boxen (mit 12"/0.75") von einem Versender "aus dem Raum München" (Namen nenne ich mal nicht ...) gekauft und meinte, die wären "für den Preis richtig gut" (hätten "mehrere gesagt...") und führte sie mir vor.
    Als ich ihm dann sagte, daß "DAS wohl nicht Dein Ernst ist", war er erstmal ein wenig sauer auf mich.
    Nachdem wir dann (am gleichen Abend) einen A/B-Vergleich mit meinen SK-12.1 (alles ohne EQ - CD direkt ...) gemacht hatten, hat er sich dann aber furchtbar über sich selbst geärgert ... und mußte auch noch das Frotzeln der anderen Bandkollegen über sich ergehen lassen (... das Teil war nämlich einfach "Müll" ... übrigens in China gefertigt !).


    @"Rosa-Rauschen-Analyzer-Einmeß-Fetischisten":
    Traut besser Euren Ohren und glaubt besser nicht alles, was man Euch erzählt (Geldspartip !). Schlechte Boxen werden durch umfangreiches 19"-Zubehör nicht zu Spitzenboxen - höchstens (manhmal) etwas "erträglicher".


    Und: "Testet" Lautsprechersysteme besser unter Praxisbedingungen (... und nie in einem Laden - womöglich noch mit vom Verkäufer "ausgesuchten" CDs ...).


    Viele Grüsse sendet