Audioübertragung in HDMI unterdrücken?

  • Guten Morgen alle zusammen,

    ich suche nach einem hardwaretechnischen Weg, die Audioübertragung über HDMI zu unterbinden.

    Hintergrund: Wir haben hier in einem Konferenzraum ein Setup mit Beamer, Kamera, Konferenz-Freisprecheinrichtung etc. Das alles hängt an einem Dock, an das die Mitarbeiter hier Notebooks per USB-C andocken.

    Das funktioniert auch alles soweit ganz gut, aber der Beamer wird vom System immer auch als Audiosenke erkannt. Die Notebooks stellen dann oft ihre Defaultausgabe auf den Beamer um, was nicht gewünscht ist und manche Nutzer auch verwirrt.


    Softwaretechnisch gibt es hier meines Wissens keinen Weg, das global auf den Notebooks abzustellen (höchstens ganz global, dann funktioniert aber überhaupt kein HDMI-Audio mehr, egal wo). Am liebsten wäre mir ein kleines Kästchen, das man in die HDMI-Zuleitung zum Beamer hängen kann, das dann Richtung Notebook nur eine Video-, aber keine Audiosenke meldet.


    Kennt hier jemand ein entsprechendes Gerät oder hat jemand einen Tipp, mit welchem Begriff ich da suchen sollte?

  • SON X-AVT105

    Hi,

    das ging ja fix, danke erst mal für den Tipp!


    Ich hab mir das Gerät mal angeschaut und die Anleitung durchgelesen. So ganz sicher, ob das das richtige ist, bin ich mir da noch nicht. Wie stelle ich denn da die korrekten EDID-Daten ein? Es wird da nur von einem Standardsatz geschrieben oder - mit ein bisschen ein- und ausstecken - der Emulation eines Geräts.

    Wenn man das aber abzieht und die Kette länger als 10s ohne angeschlossenes Display laufen lässt, geht der Emulator wieder auf seine Standardsätze zurück.


    Folgende Gedanken habe ich dazu:

    1) Mit dem Standardsatz an EDID-Infos zieht der angeschlossene Rechner wohl irgendeine Auflösung, aber höchstwahrscheinlich nicht die, die der Beamer tatsächlich hat (FHD nebenbei bemerkt).

    2) Wenn der Beamer emuliert wird, wird ja auch wieder Audio gemeldet, oder?

    3) Dieses Abziehen-Dranstecken etc. zwecks Umschalten zwischen Emulation und Standarddatensätzen kommt mir in dem Szenario etwas wackelig vor - ich hätte da Angst, dass sich der Betriebmodus des Emulators öfter mal unbeabsichtigt ändert.


    Ich muss dazu aber sagen, dass ich mit Hardware-EDID-Emulatoren wenig Erfahrung habe. Vielleicht seh ich da irgendwie zu viele Bäume und zu wenig Wald.

  • ...falls der Beamer eínen DVI-Eingang hat, könntes Du von HDMI auf DVI adaptieren - da ist kein Ton drinne und somit keine Rückmeldung an den angeschlossenen PC.

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • was passiert eigentlich, wenn man stumpf HDMI-DVI-HDMI adaptiert?

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Die Idee hatte der Kollege auch schon. Wahrscheinlich gar nix - das Audio ist eingebettet in den TDMS-Datenstrom. Wenn ich da mechanisch hin- und her-adaptiere, dürften weder Quelle noch Senke mitbekommen, dass da überhaupt adaptiert wurde.

    Oder es funktioniert überhaupt nix mehr, weil die Verbindung elektrisch nicht mehr gut genug ist und der Datenstrom zusammenbricht. ;)


    Ich suche hier gerade nach programmierbaren EDID-Emulatoren. Der Ansatz, das über die EDID-Infos zu regeln, scheint mir der richtige zu sein.

  • ...dann kommt's am Schluß wohl ohne Audio an ...


    Hab' gerade noch etwas näher HDMI-Stecker betrachtet.

    PIN 14 sind die HEC-Daten (Netzwerk und Audio) - wenn man den abklemmen würde, wäre es theoretisch nur noch 'n DVI-Kabel mit HDMI-Steckern. 8)

    ...darf gerne berichtigt werden, falls ich mich täusche :/


    selber berichtigt

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  • Die Idee hatte der Kollege auch schon. Wahrscheinlich gar nix - das Audio ist eingebettet in den TDMS-Datenstrom.

    Audio ist eingebettet in den HEC-Strom.

    war wohl falsch...

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  • PIN 14 sind die HEC-Daten (Netzwerk und Audio)

    Sicher dass Audio auf der HEC-Leitung übertragen wird? Die gabs meines Wissens bei den ersten Standardversionen noch gar nicht - aber da ging doch Audio auch schon.


    Ich beziehe mich hier mal auf Wikipedia und die dort angegebene Pinbelegung:

  • Sicher dass Audio auf der HEC-Leitung übertragen wird?

    siehe: :)

    Audio ist eingebettet in den HEC-Strom.

    war wohl falsch...

    ist ein Audio-Return-Kanal, von daher ist RE: Audioübertragung in HDMI unterdrücken? auch falsch...


    siehe auch englisch-sprachiges Wiki (da is bissi mehr drinne aufgeführt, als im .de-wiki)

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  • Ich hab zumindest jetzt mal nen frei programmierbaren EDID-Emulator gefunden: ATEN VC080. Damit würde es wohl auf jeden Fall gehen.

    Aber eigentlich ist mir das fast ein bisschen zu voluminös.

    Den ganzen Schnickschnack mit Learning und verschiedenen per Knopf auswählbaren Emulationen brauche ich eigentlich gar nicht. Ein schöner kleiner Zwischenstecker, der gerade die eine von mir gewünschte Konfiguration enthält, wäre mir da sehr sympathisch.


    Ich erinnere mich, hier im Forum schon von fertig vorprogrammierten EDID-Emulatoren gelesen zu haben. Letzten Endes ist das EDID ja nur ein kleiner I²C-Speicherbaustein, der von der Quelle beim Anschließen ausgelesen wird, das sollte also durchaus schlank zu bauen sein.


    Ich finde da über Google&Co aber gerade nix. Vielleicht hat irgendeiner der anwesenden Konferenztechniker da einen Tipp, wo man mal nachfragen könnte?

  • das läßt mir alles irgendwie gerade keine Ruhe :D


    ich glaub' das Teil macht, was Du willst:

    13491 - HDMI EDID Ghost
    Optimize video output for any display.
    www.black-box.de


    laut Handbuch Seite 15 kannst Du das in den "DVI-Modus" schalten, so daß kein Audio in den EDID-Informationen mehr enthalten sind, hast jedoch immer noch HDMI - HDMI

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  • Das ist das Ding:

    https://www.digitec.ch/de/s1/product/lindy-hdmi-20-edid-emulator-typ-a-hdmi-240-cm-data-video-adapter-13915776?gclid=EAIaIQobChMIxtbpi8qx9QIVGrd3Ch3wLAOkEAQYASABEgJjjvD_BwE&gclsrc=aw.ds

    kleiner zwischen Stecker und das wars.


    Hat keinen Knopf und kann sich auch nicht verstellen.


    Muss aber vorab programmiert werden.


    D.h. du musst dich auf eine Auflösung festlegen.

    (manuell kann man je nach Grafik Tool natürlich das an der Quelle auch ändern.)


    kannst mir gerne schreiben, dann schick ich dir den passenden EDID oder gleich den fertig programmierten Adapter.

    (hab noch welche rumliegen).

  • Hi siwi,

    den Lindy hatte ich auch schon gesehen. Wie wird der programmiert? Einfach über I²C Write, womöglich direkt am Grafikkartenausgang? Oder braucht man zwingend den Lindy-Programmer dazu?


    Ich hab schon überlegt, am Montag mal zu versuchen, ob der Chip im Beamer direkt umzuprogrammieren ist.


    Eine festgelegte Auflösung ist gar kein Problem - im Gegenteil. 1920x1080@60Hz, kein Ton, kein Schickschnack, fertig.

  • es braucht ein EDID Programmier Gerät, gibt es von Lindy, Extron Lightware usw.

    Ich nutze den Lightware V4 seit 10 Jahre.

    Wie ich finde nachwievor das beste EDID Programmier Gerät das es gibt.


    Aus dem Beamer auslesen kann der normale Lindy nicht.

    Problem ist bei denen die auslesen, dass die den Hang haben sich irgendwann zu verstellen, weil die mal wieder etwas auslesen.

  • So, es ist jetzt fast zwei Wochen her, aber mittlerweile ist das Problem gelöst.

    Letzten Endes wurde es der von siwi genannte Lindy-EDID-Emulator. Mir gefällt daran, dass der keine Lernautomatik hat, somit nicht die Gefahr besteht, dass der unebabsichtigt nochmal das Original-EDID des Projektors übernimmt und dann das Problem wieder auftritt.


    Zunächst hab ich mit Hilfe eines Raspberry PI das Original-EDID des Projektors ausgelesen. (Das würde auch mir jedem anderen Computer mit HDMI-Schnittstelle gehen - aber der Pi war gerade der nächstbeste freie mit Linux drauf. Für Windows gibts wohl auch Tools, aber nach meiner Recherche wird der freie Zugriff auf den I²C-Bus der Grafikkarte gerade bei den von uns eingesetzten Lenovo-Geräten oft durch den Grafiktreiber unterbunden, so dass ich das gar nicht erst probiert und auch keine Software dafür gesucht habe. Unter raspbian ist alles nötige direkt dabei.)


    Mit dem ausgelesenen EDID konnte ich dann einen EDID-Editor füttern. (Empfehlenswert sind da meiner jetzt gemachten Erfahrung nach der Deltacast-Editor und der EEDit Gold von Analog Devices. Von AnalogWay gibts auch einen, der ist aber alt und kann mit neueren EDIDs nicht umgehen.)

    Dort konnte ich dann die Extension-Blocks für die erweiterten Audio-Eigenschaften sowie das Bit, das grundlegenden Audio-Support des Geräts ausweist, auf 0 setzen.


    Das so gewonnene modifizierte EDID hab ich dann mal versucht, mit dem Raspi über den I²C-Bus zurück in den Beamer zu schreiben, aber dessen EDID-Chip ist schreibgeschützt. Mit dem Lindy-Teil ging das aber ganz problemlos.


    Folge: Die angeschlossenen Notebooks sehen nun immer noch den Beamer, sogar Modellbezeichnung und Seriennummer etc. passen noch. Aber es wird kein Audiogerät auf Systemebene mehr angelegt, sobald der Beamer angeschlossen ist, und somit auch kein Audio zum Beamer geschickt.


    (Lustigerweise ignoriert ausgerechnet der Raspberry Pi offensichtlich komplett die EDID-Daten und schickt einfach immer Audio auf die Schnittstelle, egal, was das angeschlossene Gerät so meldet. Das ist aber hier sowieso nicht die Anwendung. Für die ganzen Windows-Notebooks hier funtzt das wunderbar.)


    Danke nochmal, dass Ihr mich da auf die richtige Fährte gebracht habt. EDID-Management und EDID-Emulatoren waren mit zwar ein Begriff, aber diese initiale Zündung, die hat mir gefehlt.