Einfache DMX-Steuerung mit Automatisierungsfunktionen

  • Holla,


    die Kollegen aus dem Elektronikforum haben gemeint, ich soll mich mal hier melden.

    Fader ohne Verschleiß?


    Dabei habe ich überrascht festgestellt, dass ich hier sogar ein Benutzerkonto habe :D


    So, kurz zur Ausgangslage, damit niemand hin- und herspringen muss:

    Ich habe zuhause bisschen Veranstaltungstechnik. Als "amtlich" geht es wohl nicht durch, aber Schrott sollte es auch nicht mehr sein. Preisklasse T.Amp, Showtec und sowas halt. Nur vorab zur Einordnung. Eingesetzt wird das Material auf Budget-Partys wie Dorffest, Bauwagen-Fete und dergleichen.

    Soundtechnisch passt das aktuell, mit dem Licht bin ich bisschen unzufrieden. Den meisten Leuten reicht zwar die Sound-to-Light-Steuerung, aber das wirre Geblinke finde ich persönlich nicht so schön und z.B. das Stroboskop kann ich so praktisch überhaupt nicht benutzen.


    An sich können die Effekte fast alle DMX, daher ist es naheliegend, das auch zu benutzen. Ganz früher hatte ich ein einfaches Pult mit 24 Fadern, diese günstigen Pulte eben, die es unter verschiedenen Markennamen gibt. Da waren die Effektkanäle jeweils auf einem Fader drauf, das hat jeder kapiert und es konnte nach einer Minute Erklärung auch mal jemand anders ans Pult (bei fortgeschrittener Party vielleicht auch mal zwei Minuten ^^ ).

    Inzwischen sind es aber zuviele Effekte, als dass das noch funktionieren würde und programmiert habe ich damals auch nichts, sprich: Niemand am Pult, Licht steht still.


    Deshalb habe ich mal einen Ausflug in die Welt des Software-DMX gemacht und mir z.B. Freestyler und DMXControl angesehen - aber ganz ehrlich, warm geworden bin ich damit nicht. Einerseits ist mir natürlich klar geworden, was da für ein Potenzial drinsteckt, aber das ganze Prozedere war mir zu kompliziert. Szenen, Szenenlisten, Szenenlistengruppen, Übergänge, Effekte, Programmer und und und... wahnsinnig viele Möglichkeiten, aber m.E. auch ziemlich viele Möglichkeiten, im Livebetrieb was zu verkacken und dann hektisch die Lichtanlage wieder in Ordnung zu bringen.

    Aber klar, die Automatisierungsfunktionen waren ganz nett, z.B. einen Color-Chaser oder einen Dim-Chaser in DMXControl auf eine Gruppe ziehen und fertig war schon gut. Endlich nicht mehr am Pult kleben, damit was passiert.


    Nun gut, ich bräuchte also irgendwas zwischen komplexer Software und ganz einfachem Pult. Einerseits so einfach, dass jemand ohne Ahnung von DMX ein paar Lampen dimmen kann, die Farbe ändern oder die Scanner bisschen wackeln lassen kann. Andererseits soweit automatisierbar, dass ich (wenn ich selber steuere) nicht permanent hinterm Pult kleben muss. Zum Beispiel eine Faderbewegung aufzeichnen, dann mit einer gewissen Geschwindigkeit laufen lassen und andere Fader als "Follower" einstellen, damit die die gleiche Bewegung machen. Anwendungsfall für sowas wäre z.B. ein langsam pulsierendes Hintergrundlicht (timergesteuert). Parallel könnte auf einem anderen Fader eine Farbänderung aufgezeichnet werden, die dann passend zum Beat getaktet wiedergegeben wird.


    Fokus wäre dabei für mich die Einfachheit des Systems und aktuell würde ich noch 1 Fader = 1 Kanal favorisieren. Zurzeit würde ich auf irgendwas um die 128 Kanäle kommen, um jeden Effekt und jeden Kanal einzeln bedienen zu können.


    Da ich bisschen was von Elektronik und Programmierung verstehe (und z.B. eine GrandMA ein Schweinegeld kostet) würde ich gerne selbst was Passendes zusammenbasteln/programmieren.


    Gibt es grundsätzlich Anregungen/Anmerkungen/Ideen? Ein paar Gedanken habe ich mir auch schon gemacht, die stelle ich unten vor.

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  • So, wie angedroht hier ein paar der Gedanken, die ich mir gemacht habe, interessant ist hier vermutlich vor allem, wie das aussehen soll.


    Die Grundsatz-Idee ist ja 1 Kanal = 1 Fader.


    Da sich ein Board mit 128 Fadern nicht selbst erklären wird, kommen ein paar Ideen zum Einsatz:

    Jeder Fader erhält ein eigenes OLED-Display. Diese gibt es sehr günstig (2 Euro irgendwas für 1,3") und diese sind relativ einfach anzusteuern. Auf dem Display steht drauf, welcher Effekt das ist (z.B. "PAR Bar 1") und was der Kanal macht (z.B. "Rot"). Dazu kommt der eigentliche DMX-Kanal (z.B. "CH 1"). Außerdem wird der aktuell vom System angezeigte Wert angezeigt (z.B. "DMX 235"), der Modus des Kanals (z.B. "Flw" für Follow) und die Frames (z.B. "F1"). Modus und Frames erkläre ich gleich, was ich da vorhabe.


    Jeder Kanal bekommt außerdem zusätzlich zum Display einen LED-Bargraph verpasst, damit man sofort ungefähr erkennt, welchen Wert das System gerade auf diesem Kanal sendet und man nicht erst am Display nachlesen muss. 1,3" bleiben halt nur 1,3".

    Pro Kanal sollen außerdem acht Taster zur Verfügung stehen, deren Funktion immer gleich bleibt.

    1. Modus "Manuell"
    2. Modus "Follow"
    3. Modus "Beat"
    4. Modus "Timer"
    5. Flash (=255 senden)
    6. Aufnehmen
    7. Frame +
    8. Frame -

    Aufgeteilt würde das Ganze in etwa wie im Anhang, nur noch mit einer Frontplatte drüber.

    Jeder Fader steht als Modul erstmal für sich allein als Slave und kommuniziert mit einem Master, der dann die eigentlichen DMX-Werte auf das DMX-Kabel ausgibt.

    Am Master gibt es dann ein größeres Display und die Möglichkeit, über einen Touchscreen größere Einstellungen zu ändern (z.B. Fader auf andere Kanäle legen oder umbenennen).

  • Mit den vier Modi würde ich versuchen, beide Zielgruppen abzudecken:

    • Supereinfach und schnell erklärt / begreifbar
    • Automatisierungen möglich

    Wie angesprochen soll es vier Modi geben.

    1. Manuell
      Vergleichbar mit meinem alten Pult ohne Programmierung. Was am Fader/Flash-Knopf ansteht wird auf dem entsprechenden Kanal auch gesendet. Punkt. Sofort für jeden begreifbar, vor allem wenn auf dem Display darüber noch steht, welcher Scheinwerfer es ist und was der Kanal macht.
    2. Follow
      Dient für die Erstellung von "Gruppen". Ein Kanal, der einem anderen Kanal folgt, sendet immer dieselben Werte raus wie der Kanal, dem gefolgt wird. Wenn ich also zum Beispiel will, dass das Rot an allen LED-PARs immer gleich hell ist, dann stelle ich den Rot-Wert an einem Rot-Kanal ein und alle anderen Rot-Kanäle folgen diesem Kanal dann.
    3. Beat
      "Beat" kommt wie "Timer" zum Einsatz, wenn automatisiert werden soll. Mit dem Aufnehmen-Taster wird die Faderbewegung aufgezeichnet und dann automatisch auf die Anzahl der eingestellten Frames gestreckt/gestaucht. Ein Frame ist dabei ein Beat-Takt.
    4. Timer
      Wie "Beat", nur dass die Frames dabei automatisch mit einer verstellbaren Geschwindigkeit durchlaufen.

    Damit könnte ich schnell zwischen "super-einfach" und "automatisierbar" hin- und herschalten.


    Edit: Sorry, jetzt erst gesehen, dass es schon Antworten gab. Schaue ich mir mal an.

  • grundsätzlich wird das häufigste Szenario sein:

    du hast einen künden der fertige Lichtbilder schnell abrufen möchte. er wird nicht daran interessiert sein, wie man das programmiert. am liebsten per iPad ansteuerbar, auf dem dann die fertigen Bilder abrufbar sein. die Abteilung mobil dj hat während des Auflegens gar keine zeit um da groß was zu steuern. die werden mit vorgefertigten Szenen ankommen, die sie vielleicht noch an den räum anpassen wollen. alle Veranstaltungssäle sind dann im Grund nur noch sinnvoll mit sowas wie der grand ma Umgebung zu bespaßen, da da auch mal schnell 2-3 Universen voll sind. für die kneipen etc ist dann daslight das mittel der wähl: fertig programmiert von jedem Kellner zu bedienen.

    wenn du mal einen schritt zurück machst und schaust was du vorhast, dann wird dein Projekt in mehrere teile zerfallen:

    -der mobil dj hat keinen bock auf schleppen und braucht nicht viele fader

    -die feste Location braucht eine Möglichkeit, das ungeschultes personal licht an machen kann. es sollte aber auch die Möglichkeit geben, einen Lichtshow, durch anschließen eines fader Wings, zu programmieren und zu fahren. hier ist es auch wichtig, das man operator auf dem markt findet, da das eher selten vorkommen wird.

    -die kneipe möchte eben nur ihre Tages zu Abendstimmung zu einfaches Party licht durch klicken.

    für die erste Anwendung brauchst du sowas wie den wolfmix

    für das 2te kommst du um ein mainstream Produkt nicht rum, weil du sonst niemanden findest der das bedienen und warten kann.

    das dritte ist auch wieder das mit dem Bediener braucht aber nur eine iPad Steuermöglichkeit.


    das gibt es alles schon in diversen Versionen. ich z.b. empfehle allen Saal betreiben grundsätzlich immer das grand ma Universum, da es da genudeltstem operator für gibt. mit einem 2 Port node ist das dann auch nicht so teuer.

  • Hm... also einen externen Operator wird es ziemlich sicher nicht geben, da dafür kein Budget da ist. Wie gesagt, meine Sachen kommen auf den Low-Cost-Partys zum Einsatz ;)


    Grundsätzlich klingt der Wolfmix/Lightrider nicht uninteressant. Wie sieht es denn mit der Flexibilität aus? Gesetzt den Fall, ich habe ein Zelt draußen, in dem auch ein paar PARs hängen und da soll eine andere/ruhigere Show laufen als innen. Kann ich sowas damit umsetzen?


    Eine GrandMA ist mir viel zu teuer, tut mir leid. Ein onPC command-Wing für 6500 Euro ist mehr wert als mein restliches Equipment. Da stimmt das Verhältnis nicht.

    • Hilfreichste Antwort

    ...für den Preis und "keep it simple for everyone" ist das eigentlich Preis-Leistung unschlagbar.


    ...wenn Du eh 'n Laptop dabei hast, kannste das auch noch über deren Software schick "erweitern".


    Alles weitere und MiniGuides unter https://wolfmix.com/de/support



    Shoplink mit Allen Features:

    💡 Wolfmix W1
    Wolfmix W1; Standalone-DMX-Controller; kein Computer erforderlich; Kompatibel mit jedem DMX-Gerät; Bis zu 4 DMX-Universen ( 2048 Kanäle. Add-on erforderlich…
    www.thomann.de


    ...also, wenn ich Disco für Partykeller, über OneMan-DJ bis zu Hochzeit und Kneipengigs mit Licht machen würde, wären in meinenAugen diese 700€uros gut investiert...

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

    • Botex-Stroboskop SP-1500
    • 4 alte LED-PARs (Showlite, kamen damals vom Kirstein, müssten 9 Kanäle sein, Funktionen kenne ich, habe mir dafür mal ein Fixture für DMXControl3 angelegt)
    • 8 modernere LED PARs (Showtec Club PAR 12/4)
    • 2 Stairville maTrixx 100 (glaube es müssten die 100er sein, vielleicht auch die 50er, weiß ich gerade nicht)
    • 1 ADJ H2O DMX Pro
    • 1 Cameo Pinspot (weiß) für die Spiegelkugel
    • 1 Nebelmaschine (irgendein Conrad-Teil mit DMX)

    Die Geräte können alle DMX, ansonsten gibts noch eine Spiegelkugel mit Motor und einen UV-Fluter.

    Theoretisch habe ich noch 50 Stück 1m-Flexstreifen mit SK6812 in RGBW rumliegen, das ist aber eine andere Baustelle und dauert noch, bis da was draus wird.

  • Kann man damit mehr als 4 Gruppen ansteuern? Ging für mich bisher aus der Beschreibung nicht hervor. Genausowenig habe ich die Preise für die optionalen Upgrades gefunden kann da jemand Licht ins Dunkel bringen? (Wolfmix)


    Von dem Hersteller Nicolaudie habe ich in der Vergangenheit wenig gehalten. Die haben DasLight und co. entwickelt, die Software die nie stabil lief und dazu gab's diese USB-Interfaces)

  • Moin,


    Zusatzfeatures kannst Du über die auf deinem aktuellen Smartphone zu installiernde "Wtools-App" hinzukaufen, dort erfährst Du dann auch die Preise. Wir haben 2023, da macht man das wohl so....


    skippa (eher konservativ, daher nicht die Zielgruppe)

  • Moin,


    ich hatte gestern die Gelegenheit im Rahmen eines DJ/LJ-Meetings in Kiel den Wolfmix auszuprobieren.


    Ich denke das ist ein gutes Produkt. Die Haptik stimmt, es ist sehr ordentlich verarbeitet und die Software ist wirklich clever konzipiert. Es ist tatsächlich sehr einfach und unkompliziert möglich schnell was "hinzuzaubern". Die Möglichkeiten sind vielfältig, man kann auch tiefer einsteigen und sogar Fixtures im Gerät selbst erstellen, was bei Zero88s FLX-S Serie ja bis heute nicht möglich ist.


    Also für "einfaches" Lichtdrücken, speziell auch direkt für den DJ ist das Gerät goldrichtig.


    skippa

  • skippa

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  • Ich hab das Ding letztes Jahr in einer kleinen Bühne im Backstage München liegen gehabt, ich war da mit meiner Band für den Sound. Hab dann für den Mainact Licht gedrückt und hatte das Teil nach 3 Minuten verstanden. Wenns nur ein paar Dinge zum Blinken gibt ist das garnicht schlecht, ich hab zumindest schnell den Weg gefunden im Tempo zu arbeiten. Das einzige wären die Menüwechsel wenn man live drücken will, aber für ein paar Cues ist das ganz gemütlich und tatsächlich für DJs geeignet.

  • und sogar Fixtures im Gerät selbst erstellen, was bei Zero88s FLX-S Serie ja bis heute nicht möglich ist

    Kurze Anmerkung zum FLX-S: Seit der letzten ZerOS-Version (7.13) gilt: Es gibt einen "ZerOS Fixture Creator & Editor" "ZerOS now includes a basic fixture builder that adds the ability to create “quick and dirty” profiles right within the console at a speed of about 5 seconds per parameter."