Empfehlung Stromverteilung 32A mit ext. Erdung

  • Hallo,


    Ich suche eine Stromverteilung mit der Möglichkeit das Erdungskabel vom Truss anzuschließen. Was ich bisher gefunden habe, hat diese Möglichkeit gar nicht oder ist nicht in der Anleitung so beschrieben. Gerade Indoor ist das ja teilweise die einzige Möglichkeit, oder wie macht ihr das? Die Verteilung soll in ein Case gebaut werden, daher sollte das Gerät im 19“ Format sein.


    16A würden für meinen Bedarf momentan noch reichen, da wird aber der Kabelquerschnitt etwas weit von 10 oder gar 16 qmm entfernt sein.

    Einmal editiert, zuletzt von tby83 ()

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  • Moin,


    Zuersteinmal Nomenklatur, in diesem Zusammenhang würde ich von Potentialausgleich sprechen. Auch wenn sich im allgemeinen Sprachgebrauch leider "Erdung" durchgesetzt hat. Toll das du dich mit diesem, leider oft noch, sehr stiefmütterlich behandelten Thema befasst.


    Bei großen Musikhäusern mit T oder Ähnlichen wirst du das was du suchst nicht finden, da das zu sehr aus dem semi-Profi und Budget Feld hinausgeht.

    Namhafte Hersteller die ich schon in Gebraucht hatte/habe sind Indu- Electric, Connex, bzw. jetzt Contrik und Major. Dort findet mal allerdings wenig Lösungen von der Stange, sondern lässt sich die Verteiler auf seinen Anwendungszweck bauen. (Eventuell gebrauchte-VT mal abchecken)


    Was zur Frage führt: Welche Anforderungen hast du? Welche Abgänge, welche Absicherung?


    Weiterführend wirst du statt der klassischen Erdungsschraube auf das C-Pot oder HAN-GND System Stoßen( DIN 15700 2017-04). Ist, meines Wissens, seit 2017/18 am Markt und wird immer beliebter.

    Der Große Vorteil: es ist steckbar und man verzichtet auf dussliges geschraube. Und durch die Verriegelungsclips, die nur mit einem Schlitz- Schraubendreher zu lösen sind erfüllt es die Anforderungen der VDE. (Wo wir grade dabei sind: Ein Zusätzlicher Schutzpotentialausgleich darf nur von einer Elektrofachkraft errichtet werden ; ) .) Dazu gibt es noch Adapter direkt auf Halbschelle für Truss oder Adapter für Bühnenpodeste.

    16A würden für meinen Bedarf momentan noch reichen, da wird aber der Kabelquerschnitt etwas weit von 10 oder gar 16 qmm entfernt sein.

    Bezieht sich das auf die Zuleitung oder den Potentialausgleichsleiter? Der mindest geforderte Querschnitt nach VDE ist 6mm², in der Praxis hat sich 16mm² bzw. 25mm² bewährt.

  • Hi,

    schau doch mal bei Connex auf der Website.

    Da gibt es viele verschiedene Ausführungen, oft mit der Option eines cPot-Erdungsanschlusses.


    Connex ist sicher nicht die billigste Adresse, aber die Qualität der Verteilungen ist einwandfrei und das Geld auf jeden Fall wert.

  • Alternativ zu Connex: RiedConn 19"-Serie STV haben alle eine Erdungsschraube auf der Rückseite. Sonderwünsche sind ebenfalls möglich.


    Und indu-electric baut sicher auch alles, was man sich in Sachen Stromverteilung so wünscht.

    Beste Grüße,
    Jürgen Müller

  • Ich war vor C. mal auf einem Vortrag auf der PLS zu dem Thema. Leider weiss ich die DIN Nummer nicht mehr, aber den Inhalt.
    Für mobile Bühnen:
    - Mindest Querschnitt 16mm (mechanische Belastbarkeit)

    - Reihenschaltung möglich

    - Kabel darf schwarz sein

    - Nur mit Werkzeug zu trennen

    - Wirksamkeit muss nachgewiesen werden

    - Verkabelungsplan muss vorhanden sein

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  • Die 16qmm hatte ich so auch auf dem Schirm. Allerdings hatte es mich bisher irritiert, dass diese nicht entsprechend der Zuleitung definiert wird. Dass es hier um die mechanische Belastung geht, ergibt Sinn und macht es auch leichter im weiteren Verlauf.


    "Nur mit Werkzeug zu trennen" würde dann bedeuten, ich müsste die Flügelmutter durch eine herkömmliche Mutter ersetzen? Daran soll es nicht scheitern.


    Dann werde ich mal RiedConn und Eurolite genauer ansehen.


    Vielen Dank an alle!

  • Wenn ich mich recht erinnere (ist wie gesagt, schon ein paar Jährchen her), durch eine Messung der Niederohmigkeit, also zwischen der Truss und dem Potentialsausgleichspunkt am Stromverteiler.

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  • Das mit der Mutter wäre eine Möglichkeit, oder halt ein Stecker, der nur mit einem Werkzeug zu entriegeln ist. Die 'Klassische' Flügelmutter ist das per se nicht, man könnte sie aber z.B. mit einer Abdeckung + Schloss o.ä. auch sichern.

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  • durch eine Messung der Niederohmigkeit, also zwischen der Truss und dem Potentialsausgleichspunkt am Stromverteiler.

    Korrekt, ich mache das im Rahmen der 0100-600 als zusätzlichen Messpunkt.

    Die 16qmm hatte ich so auch auf dem Schirm. Allerdings hatte es mich bisher irritiert, dass diese nicht entsprechend der Zuleitung definiert wird. Dass es hier um die mechanische Belastung geht, ergibt Sinn und macht es auch leichter im weiteren Verlauf.

    Es kommt ja auch gar nicht immer auf die Zuleitung an. Man muss sich ja einmal überlgen was erreicht werden soll: Die Truss oder was auch immer soll auf das Schutzleiterpotential der restlichen Verteilung gebracht werden.

    Dadurch entsteht kein Potentialunterschied (also gefährliche Spannungen >50 V AC )wenn ich die Konstruktion von der Bühne auf dem gleichen Potential berühre.

    Außerdem gebe ich den Sicherungseinrichtungen (RCD,MCB) in meiner Verteilung die bestmögliche Chance auszulösen, da ein Fehlerstrom verursacht durch z.B. eine SK 1 Leuchte an der Konstruktion den Weg des geringsten Widerstandes, also den Potentialausgleichsleiter nimmt und so z.B. den RCD auslöst.



    All das wurde aber glaube ich in anderen Beiträgen zur genüge diskutiert und muss hier nicht fortgeführt werden. ^^

    Einen schönen Wochenstart allen.

  • Ja, Sinn der Übung und wie ein RCD funktioniert, sofern vorhanden und wichtiger, was ohne RCD passieren würde, wenn die Traverse nicht am PE hängt ist bekannt. Es war mir lediglich unklar, warum hier mindestens(!) 16qmm vorgeschrieben sind. Es ergibt ja aus elektrotechnischer Sicht keinen Sinn, wenn ich da nicht 63A Leitungen oder mehr ins Truss hänge. Was mir fehlte war der Hinweis auf die mechanische Beanspruchung. Unter dem Aspekt passt das dann wieder, bei einem Einzelleiter.


    Anyhow, Danke noch mal an alle!

  • Mir fehlen die Erfahrungswerte mit Kupferschrauben, ich hätte Angst, dass sie mechanisch nicht lange lebt. Zum anderen würde ich eine andere (ggf. Edelstahl) Schraube nehmen da:

    - Es hauptsächlich drauf ankommt Potentialunterschiede zu verhindern, d.h. die einzelnen Potentialausgleichsleitungen gut miteinander zu verbinden.

    - Es einen deutlich größeren Unterschied macht, ob die Schraube einfach das Gehäuse kontaktiert oder direkt mit der internen PE-Schiene verbunden ist.

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    • Hilfreichste Antwort

    Traurig, dass es hier 12 Posts braucht um auf die einfachste und sicherste Methode zu kommen !

    Dazu bedarf es aber jemanden, der das Gerät öffnet, eine Erdungsschraube fachgerecht einbaut und das Gerät anschliessend VDE-konform prüft.

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • …und die Erdung beschränkt sich nicht auf die Schraube, da hängen noch 10m Kabel dran. Wenn man bedenkt, dass der spezifische elektrische Widerstand von Kupfer 7x niedriger ist, das Kabel aber rund 500x länger als die Schraube, ist der Unterschied… nun ja.


    Zugegeben berücksichtigt das nicht den Kontaktwiderstand, aber von „traurig“ ist er Verlauf der Diskussion doch weit entfernt.


    Übrigens habe ich nun den RiedConn STV32/002-6 gekauft. Macht einen soliden Eindruck, per RCD abgesichert, Erdungsschraube vorhanden und Split 32A auf 2x 16A wie von mir gewünscht. Außerdem sind vernünftige Automaten verbaut.