QSC Powerlight 6.0 II Kanal B geht in Protection.

  • Guten Morgen zusammen.

    Ich war wohl einige Zeit nicht hier, habe mich nur im Heim-Hifi-Bereich herumgetrieben und bei ebay hatte mich doch diese defekte QSC-Endstufe angelacht.

    Aussergewöhnliche Technik, eine Herausforderung.

    Frei nach Gimli: "Wenig Aussicht auf Erfolg? Das Scheitern als Gewissheit? Worauf warten wir noch!?"


    Also den Panzer aufschrauben...allein der Name "Powerlight" mit 24kg Gewicht!


    Das Gerät ist wirklich voll bis oben hin mit Kühlkörpern und den Platinen.

    Komplett kanalgetrennt, mit zwei Netzteilen und zwei austauschbaren Endstufenplatinen.

    Ich vertauschte zunächst mal die beiden Endstufenplatinen, und der Fehler blieb auf Kanal B.

    An den klemmen für die Betriebsspannungen war auch nichts messbar, also liegts am NT für Kanal B.

    Nach Stillstand der Lüfter beim Ausschalten war noch ein kurzes "Zip,Zip" Geräusch zu hören.

    Ein Blick in die Service-Anleitung offenbart eine recht "normale" Halbbrücken-Resonanzwandler-Schaltung mit SG3525, IR2110 , zwei IGBTs usw.

    Dazu ein Hilfsnetzteil mit einem TOP-224 Topswitch.

    Die Dioden im Sekundärteil sind alle in Ordnung, ebenso die IGBT primärseitig, keine verbrannten Teile sind zu sehen.

    Frage: Hat hier einmal jemand so einen Panzer auf dem Tisch gehabt und eventuell ein Idee, woran es liegen könnte?

    Ein "Messaufbau" kann bei dem Gerät echt schwierig werden....

  • Hallo.

    Vielen Dank für den Tipp, aber die Sache scheint einfacher zu sein.

    Nach einigen, zugegeben, lustlosen Messungen im Hilfsnetzteil rund um den TOP 224, fand ich die Diode D2, eine 1N5956B, 200V/3W Zenerdiode mit 14 Ohm-Schluss vor.

    Sie liegt in Serie mit der D100 MURS160 im Snubberglied der Primrwicklung des Trafos.

    Ich habe eine neue Diode bestellt und werde berichten.

  • Danke für den Tipp.

    Ich hatte zuerst die Kondensatoren 1000µF/55V in Verdacht.

    Die zeigen aber noch gute Kapazitäts und ESR-Werte.

    Ausserdem sind diese "Zigarillos" mit 12,5mm Durchmesser nicht leicht zu bekommen.


    Ja, das Ding ist ein Monster, sehr aufwendig aufgebaut, sehr interessant zu studieren.

    Etwas ganz anderes, als die üblichen Chinaböller, die sich sonst zu mir verirren.

  • Hi,

    ich hatte vor 12 Jahren mal eine PL 6.0 PFC auf dem Tisch an der die MOSFET´s vom Netzteil hochgingen.

    Dank Service Manual und etwas Zeit lief sie nach der Reparatur wieder.


    Ich meine mich zu erinnern, daß die Stückliste zum real verbauten Material bei einem Opto-Koppler nicht stimmte...


    Ich tippe drauf das bei dir vielleicht "U29" TOP-224 (Service Manual Seite 98) hops gegeangen ist, dieser Erzeugt die "V+17.2" (Seite 97) die nötig sind um den "SG3525 + IR2110" zu versorgen.


    Zum Testen des Ganzen wäre ein regelbarer Netztrenntrafo, Oszi ganz nützlich...


    Strom macht ja bekanntlich: klein, schwarz und hässlich ;)




    Andl

    3 Mal editiert, zuletzt von Andl77 ()

  • Das stimmt, das macht er.

    Wobei die Meinungen bei einem Schaltnetzteil dieser Art auseinander gehen.

    Einige sagen, keinesfalls mit dem Trafo langsam hochregeln.

    Wie auch immer, es lag an der Zenerdiode, der TOP 224 ist in Ordnung, Hilfs- und Hauptnetzteil funktionieren, die Protect-LED geht aus und weiteres gibt es die Tage.

  • Einige sagen, keinesfalls mit dem Trafo langsam hohochregelne.

    Schaltnetzteile können in gewissen Grenzen Netz-Instabilitäten ausregeln:

    Bei sinkender Spannung ziehen sie mehr Strom, um ihre Output-Leistung konstant zu halten.

    Wenn die Schutzschaltungen nicht gut sind, steigt der Strom bei Unterspannung so stark, dass Bauteile "abrauchen".


    Der taugliche Ansatz zur Fehlersuche wäre, den zulässigen Strom zu begrenzen, anstatt die Spannung hoch zu fahren. Bei Wechselspannung ist das mit einem simplen Regel-Trenntrafo aber nicht machbar!

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Am einfachsten lässt sich der Strom mit einer in Reihe geschalteten Glühbirne begrenzen, ist zwar nicht schön aber besser als Rauch und Feuer auf dem Tisch. Vorausgesetzt die Kenndaten der Glühbirne passen.

  • Also die Endstufe funktioniert wieder auf beiden Kanälen, ich habe hier zwei ausgediente Anlaufwiderstande einer Aufzugsanlage mit ungefähr 4,5 Ohm.

    Daran schlug sich die Powerlight wacker.

    Aber ob ich dass noch mal machen möchte....

    Beim Zusammenbau muss man Montagehandschuhe tragen bei den scharfkantigen Blechen, das Gerät ist zudem total zugebaut.


    Ich habe gelesen, dass das langsame Hochregeln per Regeltrenn-Trafo bei alten Sony-Verstärkern mit V-FET-Endstufen zu Defekten führen kann, daher meine Bemerkung.