Platzierung Empfänger von Funkstrecke

  • Hi Leute,


    sorry wenn die Frage evtl. schon aufgetaucht ist, aber irgendwie sind die 'Suchfunktion' und ich nicht kompatibel zu einander oder ich einfach zu *** diese zu bedienen ... :)


    Jetzt hab ich mal gelesen, dass man die Empfangseinheiten einer Funkstrecke von anderen elektronischen Geräten weg stellen sollte.
    Wie sieht es aber mit anderen Empfängern aus? Ich dachte daran mehere Empfänger (einer Serie vorerst) in ein extra Rack zu schrauben und etwas Platz zu lassen um später vielleicht noch andere Funkstrecken dazu zu kaufen. Wie wahrscheinlich ist es, dass ich Probleme bekomme?



    Vielen Dank schon mal


    Christian

  • Wenn mehrere Empfänger eingesetzt werden, gibt es Antennensplitter die genutzt werden sollten.
    Ein Kollege von mir hat mehrere Sennheiser Stationen im Rack verbaut (sind glaubich 12 Stück) - keine Probleme.


    Stehen mehrere Geräte mit ihren einzelnen Antennen nebeneinander können sie sich stören- müssen aber nicht.


    Ich selbst hatte vor kurzem erst das Problem das meine ew100 nebeneinander waren und trotz unterschiedlicher werksfrequenzen zwei sender auf einer station pegel brachten.
    Hatte das Problrm vorher noch nicht daher muss ich die Stationen noch überprüfen.

  • Hallo Christian,


    zunächst einmal das Grundsätzliche: ein Empfänger empfängt und ein Sender sendet. Daraus folgt direkt, dass der Empfänger selbst rein theoretisch keine anderen Empfänger stören dürfte, da er ja nur die Signale empfängt. Logisch!


    Nun mal ein wenig ernster....


    Bei dem Betrieb von Funkanlagen solltest du auf folgende Grundsätze achten:
    1. Die Funkstrecke sollte wenn möglich auf Sichtkontakt aufgebaut sein. Das bedeutet, dass keine Hindernisse zw. Sender und Empfänger sein sollten. Ist leider der Idealfall.
    2. Ein Frequenzband benutzen, das frei von HF-Müll ist. In dem Fall ist es eben das bekannte VHF-Band um 411MHz und das UHF-Band der Fernsehekanäle 62 und 63.
    3. Beim Einsatz mehrerer Funkstrecken darauf achten, dass grundsätzlich ein Mehrkanalbetrieb gewährleistet ist. Dazu später mehr.
    4. Ebenso bei Mehrkanalbetrieb Geräte eines Herstellers aus einer Serie nehmen.


    Dass du des weiteren auf Zulassung und Anmeldung der Geräte achten solltest versteht sich von selbst, weil sonst kann es teuer werden.



    Bezüglicher deiner Frage geht es ja um Mehrkanalbetrieb und um evtl. Störungen.


    Grundsätzlich sollten die Empfänger von Geräten entfernt gestellt werden, die HF-Strahlung produzieren können. Dies sind in der Regel Dimmer, Endstufen mit Schaltnetzteil, Computer (dazu gehören auch Sampler, Expander, Keyboards, etc). Des weiteren das leidige Thema mit Handys: diese Teile senden genau im Bereich vieler UHF Anlagen. Zumindest ist die abgestrahlte Energieleistung so gross, dass eine Einstreuung erfolgen kann. Wenn man bedenkt: ein normaler UHF-Sender ist auf 50mW Leistung begrenzt, wogegen ein Handy (GSM) mit 2W feuert. Da können die Frequenzen schon ein wenig auseinanderliegen - wenn du mit deinem Handy dem Empfänger zu nahe kommst hört man ganz deutliche die Pulse. Eine weitere Störquelle (ist mir neulich passiert) sind die Schnurlostelefone. Bei einer Veranstaltung wurde mit einem Schnurlostelefon eine Kommunikationsstrecke aufgebaut. Dummerweise ist die Sende/Empfangsstation des Telefons direkt neben dem Handsender aufgestellt worden. Die Teile haben wunderbar intermoduliert und der Handsender ist nicht mehr durchgekommen - die Folge: Funkstreckenabriss. Lösung: Schnurlostelefon einfach 5m wegstellen und schon funkt es wieder.


    Wenn du mehrere Empfänger verschiedener Bauart in ein Rack schraubst sollten da keine Probleme entstehen. Das Problem kommt dann von der Senderseite her und schimpft sich Intermodulation.
    Da es in Deutschland (bezüglich UHF nun) nur die TV-Kanäle 62 und 63 gibt die zugelassen werden, können die Hersteller auch nur auf den aus diesen Kanälen resultierenden Frequenzbändern funken. Es kommt nun auf die Trennschärfe des Empfängers und auf die Frequenzstabilität des Senders an. Je besser diese Eigenschaften sind, desto mehr Frequenzen kann man ohne gegenseitige Störungen betreiben. Im Zweifelsfall hilft nur ausprobieren, vor allem bei mehreren Strecken verschiedener Hersteller.
    Intermodulationen treten dann auf, wenn eng benachbarte Kanäle oder sogenannte Spiegelfrequenzen sich gegenseitig beeinflussen. Das Ergebnis sind Überlagerungen der Träger, wobei es zu Auslöschungen (neg. Interferenzen) und/oder Frequenzverschiebungen kommt. Dasselbe passiert auch, wenn sich zwei Sender zu nahe kommen.


    Zum Thema Antennensplitter: Mehrkanalanlagen zu betreiben ist heute recht einfach, da die Hersteller die Frequenzen recht genau aufeinander abstimmen. Da kann man schnell mal 8 oder 12 Strecken gleichzeitig Einsetzen. Das ergibt natürlich einen Antennenwald, der mit Hilfe eines Splitters auf 2 Antennen reduziert werden kann. Des weiteren sind die Splitter meist in Form von Speiseadapter für Aktivantennen ausgeführt. Damit holt man nochmal ein paar Distanzmeter mehr aus der Anlage. Mehr machen diese Splitter aber auch nicht.


    Quintessenz des ganzen:
    In deinem Fall solltest du bei einem Hersteller bleiben. Ein Mix macht meist Probleme. Des weiteren sollte eine Anlage gewählt werden, die nach oben erweiterbar ist - also plane einfach mal im voraus, wieviele Kanäle max. zum Einsatz kommen sollen. Entsprechend viele Kanäle sollten dann auch mit der entsprechenden Anlage eingesetzt werden können.
    Wenn du mixen möchtest, dann schnapp dir ein Leihgerät oder Vorführgerät und prüfe die Verträglichkeit.


    Damit bist du auf der sicheren Seite und hast keine Probleme.


    Grüssle
    micha

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat von "yamaha4711"

    ...Daraus folgt direkt, dass der Empfänger selbst rein theoretisch keine anderen Empfänger stören dürfte, da er ja nur die Signale empfängt. Logisch!...


    Zum Thema Antennensplitter: ... Mehr machen diese Splitter aber auch nicht...


    Wenn es darum geht warum bei 3 und mehr Empfängern ein Antennensplitter eingesetzt werden muß finde ich das auch eine sehr interessante Frage die ich offen nochmal stellen will. Die Paxis zeigt klar, daß zB ein 12 Ch Drahtlosempfängerrack mit 24 Teleskopantennen auch bei einem vernüftigen Aufbau (5-10 m von den Sendern weg; Antennen mit Sichtkontakt zur Bühne; Antennen gut ausgerichtet und sich nicht berührend) und solider Frequenzplaung Aussetzer produziert. Die selbe Anlage mit Antennensplitter dann aber sehr gut lief.


    Den einzisten Strohhalm den ich habe sind die HF-Hüllkurven um die Teleskopantennen. Das allein kann es aber nicht sein.


    Deshalb: WARUM benötigt man bei Mehrkanal Drahtlosanlagen Antennensplitter?

    Cheers!
    Walter

  • Zitat von "Mister.Lange"

    Die Antennen beeinflussen sich gegenseitig.


    Und WIE oder WAS beinflußt die Antennen da genau? Eigentlich macht es doch keinen Unterschied ob der Tuner seine HF von einer zentralen, gesplitteten Antenne oder einer eigenen Teleskopantenne bekommt !

    Cheers!
    Walter

  • 100%ig kann ich dass nicht erklären. Zwei Kollegen waren bei einer Schulung von SHURE. Und kamen mit u.a. mit dieser Information zurück. Vielleicht reflektieren die Antennen einen Teil der Wellen so dass es an der nächsten (falls Sie zu nah dran sind) zu Inteferenzen kommt.

  • Zwei anregende Fragen, warum Splitter sinnvoll sind...


    1. Ist nicht jeder Empfänger, bedingt durch ZF-Oszillator und Mischer und die Rückwirkung auf den Antenneneingang nicht auch ein Sender?
    Intermodualtionen der Empfänger untereinander wären dann die Folge.


    2. Ist nicht jede Antenne auf der Rackfront, d.h. bei räumlich dichter Montage, auch eine breitbandige Energiesenke für die Hochfrequenz?
    Die Selektion erfolgt ja erst durch Bandpass im Empfänger.
    Somit würde bei hoher "Antennendichte" die HF-Energie einfach "abgesaugt" und an der benachbarten Antenne fehlen.


    Noch ein Wort zu den Antennenboostern...


    Yamaha 4711 schrieb - "Damit holt man nochmal ein paar Distanzmeter mehr aus der Anlage."
    Stimmt nicht ganz - Antennenverstärker können nur die Streckendämpfung zwischen Antenne und Empfängereingang ausgleichen, die sich aus der Summer der Einzeldämpfungswerte aller Komponenten (Antennenkabel,Splitter, Adapter u.s.w.) ergibt. Der Verstärker sollte so bemessen sein, daß die 0dB der Dipolantenne auch wieder mit 0dB am Antenneneingang des Empfängers anliegen. (Bei Doppelempfängern muss man die Dämpfung des internen 2*1-2 Splitter berücksichtigen!)
    Wenn man also durch nachträglichen Einsatz von Antennenboostern aus der Anlage noch etwas "rausholen" kann, stimmte das Konzept von Anfang an nicht. :D
    Ach ja,... weil auch schon gesehen... Antennenverstärker verkehren ihren Nutzwert ungemein, wenn sie nicht an der Antenne, sondern am Empfänger angeschlossen werden! Hinter der Streckendämpfung verstärken sie nämlich nur den Pegel des dann schon verrauschten HF-Signals. :mrgreen:

    Lämpchen glimmt - Schaltung stimmt!
    Techniker rot - Schaltung tot!

  • Also die ZF im Empfänger ist ausserhalb des Gerätes recht einfach messbar (und somit kann man auch von "aussen" feststellen, auf welche Frequenz der Empfänger gerade lauscht). Nach EMV-Kriterien dürften sich die Geräte aber untereinander nicht stören. (Ob sich die Hersteller danach richten ist natürlich die Frage - besonders im Billig-Segment)


    Daß die Antennen sich untereinander beeinflussen kann ich mir zwar vorstellen, aber theoretisch nicht schlüssig erklären (trotz einschlägiger Ausbildung). Weiß da jemand theoretische Ansätze ? Mein Ansatz wäre, daß die Antennen ja als HF-Energiesenke fungieren (in hinreichender Nähe zu einem starken Sender kann man sowas ja bekanntlich sogar zur Beleuchtung verwenden...). Jedoch wird doch nahezu null HF-Leistung verbraucht für den Empfang des Signals ?!

  • chrmue7


    Zitat

    meine ew100 nebeneinander waren und trotz unterschiedlicher werksfrequenzen



    Lassen sich bei denen nicht die Frequenzen in 25 HZ Schritten verstellen?
    Bei der 5000er Serie sind z.BSp. 16 Kanäle vorprogrammiert um der Interferenz entgegenzuwirken.



    Ich glaube es liegt mehr an einfach mal so gewählten Frequenzen, als an zu vielen Antennen in einem Case.
    Bei 12 Strecken gleichzeitig arbeite ich eigenlich nur mit Sennheiser 5000er oder mit Shure U Serie MKII, da MB/ MA sowie die Sennheider 100/ 500 sind in der Flankensteilheit mit so schön sind.


    Aber wenn hier gerade ein Paar Funk Pros sind.


    Sennheider Groundplane mit Booster im Rigg Enpfänger ca 50m weg mit Ecoflex kein Problem doch wie seht ihr es ob die Anntene geerdet sein soll/ darf oder ob es besser zu vermeiden ist. desweiteren Suche ich noch andere Meinungen zum Abstand Truss Groundplane / Padel.


    Merci Sebi


    [/quote]

    Ich möchte mal die Zwei treffen, welche als erste schwarze Traversen und silberne Lautsprechen vermietet haben.

  • Also mein kleines Hirn hat nachgedacht.


    Sennheiser sagt mind 300 Hz Abstand zwischen den Kanälen, wegen Überlappen.


    Das Prinzip einer Groundplane mit den Radials habe ich schon verstanden, aber je mehr Radials umso besser, aber antennen tunen ist nicht ein Ding ,deshalb hilft eine Erdung oder nicht?


    Und das Mit dem Abstand ist dass das ich 1m von Wand oder Truss oder beidem etwas viel finde.


    Sebi.

    Ich möchte mal die Zwei treffen, welche als erste schwarze Traversen und silberne Lautsprechen vermietet haben.

  • Hallo zusammen,


    als ich das ganze gerade nochmal durchgelesen habe ist mir aufgefallen, dass rumgerätselt wird warum zum Teufel sich die Empfänger doch stören (obwohl theroretisch nicht möglich).
    Nun ja... die Sache mit den Antennen.
    Ist es denn nicht so, dass jedes Antenneduplett (weil ja irgendwie aus leitendem Material) wenn nahe beieinander einen Luftkondensator realisieren, dessen Kapazität die ganze Frequenz ein wenig aus dem Ruder laufen lässt?
    Ich denke der Backimpact-Effekt, dass die ZF-Stufe nach aussen hin ein wenig streut spielt auch mit rein, überdeckt den Kondensatoreffekt aber wohl nicht so ganz.
    Richtig ist natürlich auch ( florian) dass es eine HF-Senke gibt, denn jeder Empfänger/Antenne zieht natürlich Energie ab. Aber das kannst du wohl auch fast vernachlässigen.
    Also der Gedanke mit dem Luftkondensator gefällt mir recht gut und dass man damit Sender bzw. Empfänger schön durcheinander bringen kann ist bekannt. ;)


    Multicore
    RICHTIG!!!!
    Ein Antennboster verstärkt sicher nur das aufgefangene Signal und sollte natürlich so nah als möglich an der Antenne sitzen um einen vernüftigen Störabstand zu bekommen.
    Andererseits - wenn du kurze Leitungswege hast kann durch eine Aktivantenne oder gar eine Richtaktivantenne ein paar Meter an Funkstrecke noch rausgekitzelt werden. Ist aber nicht so sehr zu empfehlen wenn man ärger vermeiden möchte. Vor allem wenn es sich um bewegte Sender handelt.


    Grüssle
    micha

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.