Stromverbrauch einer PA

  • Hallo,


    Mich würde mal interessieren wieviel Strom eigentlich eine PA verbraucht?
    Konkret geht's um 2*Apogee 3x3 + 2*Apogee AE-12 (für Info's klicken), die wärend einer Parade auf 'nem Kleinlaster die Leute beschallen sollen.
    Jetzt hab ich mir Gedanken darüber gemacht, und bin irgenwie etwas verwirrt: Die Speaker haben eine Empfindlichkeit von 101/109/110/95dB (Sub/LF/MID/HF) bei 1W/1m. Und für 3dB mehr brauch man ja das doppelte an Leistung. Also bräuchte ich 8/1.3/1/32Watt für 110dB über den ganzen Frequenzbereich pro Seite - also Summa summarum 42.3Watt * 2 = 84.6Watt??? Und mehr als 110dB möcht ich dem Publikum eigentlich gar nicht zumuten :) die stehen teilweise ja sogar weniger als nen Meter von den Speakern entfernt. Also sollte das ganze System inkl. der Verlustleistung der Verstärker eigentlich nicht mehr als ca.200Watt verbraten? Das kann ja irgendwie nicht sein... Wo liegt der Fehler in meiner Überlegung? Oder ist das so korrekt?


    Vielen Dank!

  • Bei Diskomusik mit sehr geringer Dynamik von 10dB brauchst Du ca. 10% der Spitzenleistung. Gibt der Amp maximal 2kW sind es also im Durchschnitt 200W abgegebene Leistung. Zuzüglich Verlust... vielleicht 300W...
    Ist nur eine überschlägige Formel, und auch abhängig vom Verstärkertyp und Schaltungstyp. Digitale Amps haben in der Tat einen sehr geringen Verlustanteil, da sie den Verbrauch sehr genau "dosieren" können. Klassische Amps haben zwei bis vier "Verstärkungsstufen", zwischen denen "fließend" geschaltet wird. Da damit das "Raster" recht grob ist, ist die Verlustleistung auch höher.
    Die Pegel, von denen Du nun Ausgehst sind ebenfalls Durchschnittspegel. Diskotypisch sind 100...105dB Leq. Die Spitzen liegen bei 128...133dB


    ...erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Exaktheit - soll nur grob erläutern... 8)

  • Da war wohl jemand schneller als ich.
    Stelle hiermit meine Ausführungen hinter den obigen zurück.


    Nuja, zum einen rechnest du hier im Schnitt, da Musik aber auf Impulsen basiert würde ich mal mit so 12db Crest rechnen das wäre also 2^4 also schonmal alles mal 16. ZUm anderen wirst du nie und nimmer in den Höhen ein solches Brett fahren, dass du Linear bist, eher bisschen mehr im Bass. Ich schätze mal, dass du schon nen Pegelabfall von ungefähr 6db Bass-Höhen hast und selbst das wäre noch sehr hart.
    Bass geht weniger in die dbA Bewertung ein also schätze ich mal, dass du da schon im Durchschnitt 32, eher 64 Watt reinschickst in en Spitzen wären das dann so 900-1000Watt, denke ich.400-500 Watt Mid-Hi und das mal 2
    Die Spitzenleistung ist, was für deinen Generator interessant ist, sie entscheidet darüber, ob er hängen bleibt.
    Natürlich wird die nciht wie bei digitalendstufen direkt aus dem Netz, sondern auch aus den Elkos gezogen, aber gebraucht wird sie in jedem Fall.


    Ich hoffe, das kann man von seiten unserer Profis so stehen lassen ansonsten korrigiert mich bitte.
    Ausführungen nach bescheidenem Wissen und Gewissen

    MfG
    Patric Ackermann
    (ehemals AES-Light [Xenith])


    Auf der Suche nach dem guten Ton ;)

  • Was hier ausgerechnet wurde ist durchaus richtig, doch an einem Aggregat schaut das ganz anders aus. Dein Strom muss Impulsfest sein.
    Ist das zu knapp bemessen bricht dir die Spannung bei jedem Basskick ein. Je nachdem was du für Amps hast, kann es passieren, das du die Kisten gar nicht zum laufen bekommst. Was für Spitzen beim Einschalten gezogen werden, sollte bekannt sein.


    Ich rechne Ampmax + Mindestens 50%. Das ist keinesfalls Überdimensioniert. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das du so heftiges Holz auffährst und dann nicht aufdrehst. Ich war schon des öfteren als TL mit einem Loveparade-Truck unterwegs. Sobald es zur Sache geht, fangen die Aggies an Russ zu kotzen. Ich möchte behaupten, das 1KW von einem Amp gefordert, das Aggie deutlich mehr belasten als 1KW Lampe.


    Ganz wichtig. Leise Generatoren. Mit einem unverkleidenten hast du so viel Lärm auf dem Truck das du das mit deinen 110db noch nicht vernüftig übertönst.

    no virtual - no line - no EQs

  • was immer gut passt, ist ein 20kw aggi mit ner guten schalldämmung. da kann man ein bißchen grundlast fahren und los gehts.


    im ht bereich hat man deutlich verbesserte wirkungsgrade im verhältnis zu den bässen. gute bässe setzten 3,5% um. im top sind es mal locker 25%. deswegen wird der spaß im ht ja auch selten mit mehr als 150 w gefahren, im gegesatz zum bass, wo es auch schon mal 2000w sein dürfen

  • Zitat von "test"

    gute bässe setzten 3,5% um. im top sind es mal locker 25%.


    Das sind doch mal Zahlen, auf die Warte ich seit ich mich mit PA beschäftige!
    Danke! :D


    Wusste bislang ernsthaft nicht, in welchen Größenordnungen sich das bewegt... :)


    Gruß
    Didi

  • dank' euch für die ausführlichen antworten!


    letztes jahr hatten wir für unseren wagen einen atlascopco qas28 (25kVA) eingesetzt. (wobei ich den eigentlich für eine grössere anlage (2*3x3 / 4*AE-5 / 4*AE-12) ausgewählt hatte, aber that's another story). auf jeden fall wollte mich der vermieter in die klapse einliefern ;) , er meinte der sei hoffnungslos überdimensioniert. und er schien recht zu behalten, wärend dem betrieb klebten die ampere-meter eigentlich die ganze zeit am linken anschlag, ausser unsere nebelmaschine (3kW) fing an zu heizen ;) trotzdem stellte sich der generator einmal aus!?! das hatte aber vermutlich was mit einem ungünstigen "arbeitswinkel" zu tun, es ging da kurzzeitig etwas bergab!?!
    dieses jahr haben wir eine kleinere nebelmaschine und qas18 (17kVA) bestellt (nach rücksprache mit dem vermieter). ihr denkt also auch, dass das reicht?


    noch etwas würde mich interessieren: ich habe immer alle geräte vor dem anlassen des generators aus geschaltet und dann nach und nach eingeschaltet (beim abschalten umgekehrt), da ich schiss habe, das die geräte durch das hochfahren das generators (die frequenz der wechselspannung wird ja mit der drehzahl des motors ansteigen?) schaden nehmen könnte. ist meine angst berechtigt?

  • Deine Angst ist berechtigt, wenn das Aggie keine vernünftige Schaltung dafür hat. Ich bin zwar nicht fit mit Generatoren, aber ich denke du hast schon was vernünftiges. Ansonsten liefert ein Generator beim anlaufen und ausgehen sehr merkwürdigen Strom, den ich der Elektronik lieber erspare. Am besten Stecker Ziehen, oder Sicherungen raus beim Starten und Ausschalten, dann ist man immer auf der Sicheren. Einige Geräte kann man nicht ausschalten (bei mir zumindest)(zb. Aktive DI´s, Funkstrecken oder DSP´s)


    Im Prinzip wollte ich dich nur davor bewahren, das du so ein kleines Tragbares Pipifaxaggi holst. So mit Seilstarter. Das kannst du vollkommen abhacken. Auch wenn das 3kw liefert. PA läuft damit nicht gescheit. Sobald ein Bass kommt erschrickt das Ding und geht womöglich aus.


    1. Regel bei Generatoren für PA´s
    Nichts nehmen, was man tragen kann. Dann ist man eigentlich auf der Sicheren Seite. So was mit Kranhacken oben kann ich immer empfehlen.
    :)

    no virtual - no line - no EQs

  • den kann garantiert niemand tragen, der ist ja knapp 800kg schwer :wink:


    man sollte sowas wie eine einschaltverzögerung für generatoren erfinden... wär ja im prinzip kein problem: einfach ein leistungsstarkes relais das sich nur einschaltet wenn frequenz und spannung sich normalisiert haben. als sich der generator damals selber ausschaltete ist mir auch kurz das herz stehen geblieben, das klang nämlich ziemlich übel aus den boxen :shock: zum glück hatten wir kein digitales gerät in betrieb!


    auch wenn jetzt das ziemlich offtopic ist: weiss jemand, warum die leistung von generatoren in kVA angegeben werden? das hat vermutlich was mit der phasenlage von strom und spannung zu tun, also die leistung in kVA entspricht der in kW wenn die phasenverschiebung 0° beträgt - richtig? was bedeutet das in der praxis?

  • es gibt an was für eine leistung die kiste kann. bitte bei aggis immer bedenken das der 'sinus-wert' unter dem kw wert ist.
    aus der beobachtung kann ich mal sagen, das wir in berlin bei 25kw sinus, auf dem amperemeter nie mehr als 10a verbraucht haben pro phase.


    die zahlen findet man in jeder thile small parameter-sammlung des herstellers. wird aber oft nicht beachtet :mrgreen:

  • also, hat alles super geklappt. leider hatte dieser generator nur 1 ampere-meter, und ich weis nicht, was es genau anzeigte (eine phase? die summe aller phasen? der durchschnitt?) auf jeden fall ging es auch nicht über 10A. allerdings reagierte es sehr träge, also könnten durchaus stärkere stromspitzen gezogen worden sein.
    ich denke, dieses aggregat war genau richtig proportioniert. danke euch allen! :wink:

  • das nur zur frage ob mit der drehzahl des generators die frequenz ungünstig beeinflusst wird.


    laut meinen auskünften von elektrikern und genaratorherstellern (knurz in trier) gibt es zwei typen von generatoren:
    frequenz- und drehzahlgerichtet
    die älteren drehzahlgerichteten laufen bei einer nenndrehzal mit der voreingestellten frequenz,spannung, ... (bei und 50hz, und 220 volt)
    die neueren generatoren sind durch elektronik frequenzgerichtet und leifern bei fast jeder drehzal spannung und frequenzsollwert, dann sinkt halt nur die stromstärke.
    das hat den vorteil das man an jeden motor nen generator dranhängen kann.
    (mein typ: nen eicher diesel einzylinder (ca. 16ps) und da dran so nen generator mit ca. 10-15 kw, braucht pro stunde nicht mal nen lite diesel und macht nie mucken.
    -kj-

    Leiser ist kaputt !!!