Vocalabnahme in den Siebzigern...

  • Guten Morgen,


    ich hatte letzte Woche eine recht gute Dokumentation "Geschichte des Ostrocks" gesehen :P und dabei ist mir eine Besonderheit bei den Vocalmicros aufgefallen. Warum wurden dort oft zwei Micros übereinander gegaffert benutzt?
    Eine für mich plausible Erklärung wäre eines der beiden invertiert zur Kompensation von Monitorschall und Guitarrenamps zu verwenden um eine Feedbackstabilität zu erreichen. Wer kann mir denn da Klarheit verschaffen und wie wurde das technisch realisiert/gemischt?


    Beste Grüße aus Oberfranken


    Uwe

    Party-DJ im Ruhestand

  • Der Trick mit gegenphasig verschalteten Mikrofonen zur Feedback-Reduzierung war in den 60ern und 70ern überall verbreitet. Störschall aus der Entfernung wird ausgelöscht bzw. deutlich leiser, und nur wenn in eins der Mikros direkt hineingesungen wird, bleibt Nutzsignal übrig. Soweit die Theorie.
    In der Praxis klingt das nach heutigem Ermessen doch eher mau. Es ist nicht möglich, beim Gesang das kompensierende Mikro völlig abzuschotten. Somit ergibt sich immer eine Teilauslöschung und ein recht dünner "Out Of Phase"-Vokalsound.


    Andere Idee: Vielleicht hatte man damals auch nicht immer Splitter vor Ort, um den Gesang für die Monitoranlage oder eben die Aufzeichnung (Film/TV ect.) sauber zu trennen? Gerade Rockkonzerte waren damals (West wie Ost) musikalisch wie auch ausstattungsmäßig doch eher Underground.



    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Zitat

    Der Trick mit gegenphasig verschalteten Mikrofonen zur Feedback-Reduzierung war in den 60ern und 70ern überall verbreitet. Störschall aus der Entfernung wird ausgelöscht bzw. deutlich leiser, und nur wenn in eins der Mikros direkt hineingesungen wird, bleibt Nutzsignal übrig. Soweit die Theorie.


    Dann wäre das ja von der Grundidee her das gleiche Prinzip, wie beim Crown CM 310 A, bei dem ja auch zwei Micros invertiert arbeiten. Zugegebener Maßen schöner verpackt und technisch raffinierter, aber prinzipiell...?
    Bleibt dann noch die Frage, wie das tontechnisch verarbeitet wurde. Hat das einer von den anwesenden Profis mal gemacht?


    Beste Grüße aus Oberfranken


    Uwe

    Party-DJ im Ruhestand

  • Hallo zusammen,


    ich fürchte die Verarbeitung war so schrecklich wie das Prinzip an sich => die zwei Mikros waren gegenpasig einfach in Serie geschaltet (habe ich zumindest 'mal so gehört)


    Gruss


    C.

  • Ja... das ist so ähnlich wie bei Humbuckern in der Gitarre... 8)
    die gegenphasig angeschlossenen Mics unterdrücken Fremdgeräusche aus weiterer Entfernung und wurden in erster Linie zur Feedbackunterdrückung eingesetzt. Gesungen wurde aber in nur eines und der Pultmann hatte ein Prob weniger.
    Gruß 7 :D