Hier nun der Text für die Beispiele
ZitatAlles anzeigenBedauerlicherweise findet man in der Praxis immer wieder Konstruktionen, die ohne Sachverstand und entgegen geltender Vorschriften gebaut werden. Die hier angeführten Beispiele sind nur eine kleine Auswahl von dem, was man immer wieder erleben muss.
Windlasten
Aufbauten außerhalb von Gebäuden sind so zu konstruieren und zu bemessen, dass sie den zu erwartenden Windlasten standhalten, siehe DIN 1055 und DIN 4112. Dabei sind Nachweisen gegen Kippen, Weggleiten und Abheben zu führen.
Dabei wird oft übersehen, dass Windlasten nicht nur bei Zelten oder Bühnen ein Problem sind, sondern auch bei Konstruktionen, die auf den ersten Blick völlig harmlos aussehen, einzelne Scheinwerfer auf einem Traversenlift beispielsweise.
Aufhängungen von Traversen
Es gibt immer noch „Spezialisten“, die Traversen mit PKW-Spanngurten aufhängen, und dann noch nicht einmal Stahlseile zur zusätzlichen Sicherung verwenden.
Fakt ist: Aufhängungen von Traversen müssen temperaturstabil sein, oder brauchen zumindest eine temperaturstabile Sicherung (Stahlseil oder Stahlkette, bemessen mit den vorgeschriebenen Sicherheitsfaktoren). Spanngurte haben keine vernünftige Endverbindung, sie werden auch mit geringeren Sicherheitsfaktoren gerechnet, und um eine bestimmungsgemäße Verwendung handelt es sich schon gar nicht.
Sicherungsseile
Werden Scheinwerfer oder Lautsprecher mit lösbaren Verbindungen aufgehangen, dann benötigen sie eine zweite, unabhängige Verbindung, üblicherweise ein entsprechend dimensioniertes Sicherungsseil (SP 25.1/2-4).
Leitungslängen
Die Wirksamkeit des Kurzschluss-Schutzes über Leitungsschutzschalter hängt maßgeblich vom Leitungswiderstand und somit von der Leitungslänge sowie vom Leitungsquerschnitt ab. Je nach Stärke und Auslösecharakteristik der Sicherung sowie des verwendeten Leitungsquerschnitts sind maximale Leitungslängen vorgeschrieben.
Fehlerstromschalter
Die mobilen Stromverteilungen der technischen Dienstleister müssen im Regelfall mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (FI-Schutzschalter, RCD) ausgestattet sein. Diese sorgen im Fehlerfall für eine schnellere Abschaltung als Leitungsschutzschalter und sind in manchen Fällen lebensrettend.
Schutzleiter
Es gibt leider immer noch „Spezialisten“, die zur Behebung einer Brummschleife den Schutzleiter auftrennen. Eine solche Vorgehensweise ist sehr gefährlich und mit den einschlägigen Bestimmungen auch überhaupt nicht zu vereinbaren.
Brandgefahr
Hitze entwickelnde Geräte (vor allem Scheinwerfer) benötigen einen entsprechenden Mindestabstand zu Dekorationsteilen. Dekorationsteile und ähnliches müssen wenigstens schwer entflammbar sein.
Alle Aufbauten müssen stets sauber gehalten werden, da auch Schmutz (Staub, Rückstände von Nebelfluid...) eine Brandgefahr darstellt.
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