Monitor vom FoH aus mischen

  • Hallo Leute,


    meine Band leistet sich am Wochenende einen Dummer mit Akustik-Set. Erfahrungen habe ich aber nur mit E-Kit. Nun habe ich von einem akustischen Schlagzeug einigen Respekt, weil ich annehme, dass dieses doch erheblich lauter als ein E-Kit sein wird, und dieses Auswirkungen auf den Bühnensound haben dürfte. Da ich den Monitor (es stehen nur 2 Wege zur Verfügung) vom FoH aus mitmische, habe ich deshalb ein paar Fragen:


    Wie würdet Ihr die beiden Monitorwege aufteilen? Ich habe derzeit vor, einen Weg mit 2 Wedges für die beiden Frontsängerinnen und den zweiten Weg mit zwei Sidefills (3-Wege, 15"-Fullrangekombination) rechts und links auf halber Bühnentiefe zu platzieren.


    Was sollte ich beim Soundcheck beachten?


    Wie kann ich am effektivsten Rückkopplungen vermeiden? (Die Frontsängerinnen nutzen Beyerdynamic-Funkmikro´s, die sich bislang als nicht ganz so feedbacksicher erwiesen haben)


    Wäre schön, wenn Ihr mir ein paar Tipps geben könntet. (Ich habe leider nicht so viele Erfahrungen wie ihr :oops: )

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Hallo Wolfgang,


    bei nur zwei Monitorwegen würde ich auf jedem Fall dem Drummer in Kombination mit dem Bass einen seperaten Monitorweg geben!
    Sidefills wären für den Drummer da nicht sehr hilfreich!
    Falls es da am Material scheitern sollte, wäre eine zweite Möglichkeit dem Drummer einen Kopfhörer anzubieten! Ist aber von der Optik nicht immer von Vorteil und auch nicht immer praktikabel!
    Was die Rückkopplungen angeht, helfen da nur entsprechende EQ´s in den Monitorwegen mit entsprechender Sachkompetenz für die Justierung.
    Oft bringt alleine die korrekte Ausrichtung schon einen größeren Headroom bis zum Einsetzen der auftretenden Rückkopplungen!

    Herbert Heinze


    BLUE SOUND
    Veranstaltungstechnik GmbH

  • Auf jedenfall sollte sich die ganze Band auf einen ganz anderen Bühnensound (lautstärke einstellen ).
    Ein Akustikset läst sich eben nicht leiser machen wie ein E-Kit .
    Am meisten schwierigkeiten wirst du mit den Sängern haben .
    Leih dir zur Not einfach noch 2 Monitore dazu und stell sie notfalls mit auf die Bühne ,vielleicht kriegst du ja noch einen 3 Weg hin .Lieber auf einen Efx. Weg verzichten als unzufriedene Musiker !!!!!!
    Auf jedenfall brauchst du in jeden Monitorweg einen 31 Band EQ und Leistungsstarke Verstärker.
    Plant für den Soundcheck einfach mehr Zeit ein

    Das Leben ist kein bunter Teller!!!

  • Hi,


    also wenn der Drummer mit Akkustik Set spielt sollte er unbedingt auch einen eigenen Monitor haben. Nur mit Sidefill wird das schwierig ! Ich bin selber auch noch Drummer.... Du hast auch das Problem das du die Side Fills sehr weit aufdrehen müsstest damit der Drummer was hört.


    Ich würde evtl ganz auf die Sidefills verzichten einen Monitor zum Drummer und einen zum Key oder Basser stellen ...



    Das Feedback bekommt man am besten mit der guten Ausrichtung von Monitoren und einem Monitor EQ in den Griff. Hier sollte man vor dem Gig die Bühne in Ruhe einpfeifen. Sprich alle Mics auf und langsam suchen im Monitor wo es pfeift.. in der Regel so um die 4 und 16 khz... die Low Frequenzen unter 80 kannste auch alle Weg machen...


    Damit sollte man schon weiter kommen.


    Grüße aus dem Frankenland

  • Hallo,


    schon mal Danke für die vielen Tipps!


    Noch zwei Anmerkungen, die ich in meinem eigentlichen Posting vergessen hatte:


    1) Der FoH-Platz besteht aus einem 01V96. Als EQ nutze ich die eingebauten 4-bändigen parametrischen EQ´s. Macht es Sinn, dass ich für diese VA zusätzliche Terzband-EQ´s für die Monitorwege dazuleihe?


    2) Ich werde mir leider keine Zeit nehmen können, die Technik vernünftig einzustellen. Wir haben sogar weniger Zeit als sonst für den Aufbau inkl. Soundcheck, weil auf der Bühne vorher noch anderes Programm läuft. Deshalb habe ich vor, meinen Analyser mitzunehmen, um die Koppelfrequenzen schneller erkennen und absenken zu können. Was könnte ich sonst noch tun?

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • ad 1: Ein 31 Bänder ist sicherlich schneller beim finden der entsprechenden Frequenz, aber man sollte da schon ein wenig "geübt" sein.
    Ein analysierer ist sicherlich hilfreich.


    ad 2: Hast du schon öfter mit dem Setup (Wedges/Sidefills) bei dieser Band erfolgreich gearbeitet??
    Wenn ja: lass es so. Versuch vielleicht mal, mit getrennter Lautstärkeregelung, das Frontsignal auf die Sidefills zu geben. Oft reicht das den Musikern, um ein Gefühl vom "Gesamtsound" zu geben.
    Dann hättest du immernoch 2 Wege für Front(-gesang) und Drums (+Bass), und musst nurnoch einen Drumfill besorgen. Möglichst Top+Sub bi-amped.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "Seven"

    Wie sieht die Besetzung aus?
    ...
    Und wie stehen die Leute normal auf der Bühne verteilt?


    2*Keys mit Gesang (männlich) hinten links/rechts, 1*Gitarre mit Gesang (männlich) und Drums (ohne Gesang) hinten mitte, 2*Gesang vorne links/rechts (weiblich).

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Also das geht sicherlich mit 2 Wedges vorne und 2 Sidefills. Aber wenn die Band erstmals mit echten Drums spielt, du das selbst zum ersten Mal so machst, kaum Zeit da ist dann sollte zumindest die Band relativ diszipliniert sein und nicht bis ins letzte anspruchsvoll. Also ein Keyboard Brett auf den Sidefills, weil die Keyboarder sich gerne laut haben wird den Rest der Band wenig zufrieden stellen.


    Natürlich auch alles eine Budgetfrage. Die meisten Keyboarder die ich kenne, können aber ohne eigenen Monitor nicht arbeiten. Ein nicht singender Drummer kann auch notfalls ohne Monitor arbeiten (Ich bin selbst nicht singender Drummer). Aber jeder der singt sollte sich auch irgendwoher hören.


    Also, wenn die Band diszipliniert spielt und du zumindest die Zeit hast den Sound für die Sidefills halbwegs hinzubiegen, dann kannst du das schon machen. Vorne auf die Wedges dann nur Gesänge und auf das Sidefill dann Gesänge, Keyboards und eventuell (je nach Bühnenlautstärke) auch Gitarre. Habe ich genauso schon öfter gemacht. Meist bei Veranstaltungen an Schulen, wo zwar eine Firma gebucht wurde, aber kein Geld da war.



    gruß
    Jan

  • Hallo Kollegen,


    nun ist der Auftritt gewesen und ich wollte mich an dieser Stelle bei Euch allen für die Mithilfe bedanken. Wichtigste Erfahrung: Vorbereitung ist alles!


    Ich hatte mir im Vorfeld die Kanalbelegung überlegt, diese aufgeschrieben, ausgedruckt und während des Aufbaus, für den uns aufgrund der woh veranstaltaungsüblichen Zeitverschiebungen nur noch 1h zur Verfügung stand, an die Stagebox gelegt. Dadurch konnten alle weitestgehend selbstständig verkabeln. Den Bühnenaufbau hatte ich nach Euren Tipps optimiert und am Vortag mit der Band abgesprochen.


    Das Pult hatte ich weitestgehend voreingestellt, sowohl Dynamics als auch EQ, wobei die Dyn. zunächst auf Bypass blieben.


    Nach dem Linecheck ging´s also gleich zum Soundcheck mit Monitor einstellen. Das ist mit einem Digitalpult natürlich nicht ganz so einfach wie mit einem Analogpult, man muss schon sehr konzentriert sein. Nach den üblichen Anfangs-Feedbacks wurde das ganze aber recht stabil. Während sich die Musiker umzogen habe ich dann nochmal die beiden Monitorwege eingepfiffen. Dann war´s das aber auch für den Abend, die Anlage lief absolut stabil und ohne größere Probleme mit den Feedbacks. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich vor dem grundsätzlichen Einpfeiffen der beiden Monitorwege noch jedes Gesangsmikro für sich eingepfiffen - dank Digi-Pult habe ich dort ja auch noch 4 Bänder mit hoher Güte (wenn ich will).


    Ich bin dann, dank der stabil laufenden Anlage, sogar zwischendurch auf der Bühne gewesen und habe mir den Monitorsound angehört - ich fand ihn gut und die Musiker auf der Bühne waren auch zufrieden.


    Weil alles so stabil lief, habe ich dann noch zwei Sets mitgeschnitten. Auf den Gesangsmikro´s der beiden Frontsängerinnen konnte ich mir somit im Nachhinein nochmal anhören, was so alles auf die Mikro´s kam. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Monitor so laut war, dass die Stimmen der beiden Sängerinnen nur unwesentlich darüber lagen.


    ==> Frage: Ist das bei Euch ähnlich, oder sind die verwendeten Funkmikro´s von Beyerdynamic OPUS 281 (Niere) doch eher als Rückkopplungsanfällig bekannt, d.h. nehmen die viel umgebende Bühnengeräusche auf?


    Aber auch auf dem Overhead-Mikro, dass ca. 20cm über dem obersten Becken des Schlagzeugs positioniert war, waren die vorderen Monitore mit den Gesängen deutlich wahrnehmbar.


    Ich gehe erstmal davon aus, dass ich den Monitor in der Nähe der maximal möglichen Lautstärke betrieben habe. Denn wenn das Monitorsignal lauter als das Ursprungssignal wird, dürfte die Gesamtverstärkung größer 1 und damit die Rückkopplung vorprogrammiert sein. Stimmt Ihr mir da zu, oder habe ich da eine falsche Überlegung angestellt?


    Also nochmals vielen Dank für Eure Hilfe!

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Hallo Seven,


    wir hatten 2 Monitorwege. Der eine lief vornehmlich mit Gesang auf 4 Wedges, die wir in je 1m Abstand gerade entlang der vorderen Bühnenkante verteilt hatten. Der zweite Monitorweg lief auf einen Keyfill für den Keyboarder (18" Sub plus 15" 3-Wege-Kombination passiv getrennt) und das gleiche Signal auf einen Kopfhörerverstärker -> Kopfhörer für den Drummer. Kopfhörerverstärker und Kopfhörer brachte der Drummer zum Auftritt mit. Da ich das nicht wusste, hatte ich vorsichtshalber als Drumfill die gleiche Kombination wie für den Keyboarder hingestellt. Den Drumfill habe ich dann natürlich ausgeschaltet ;)


    Hallo Loloverde,


    als ich auf der Bühne war und mal die Fläche für die Frontfrauen abgegangen bin, sahen die Monitore gut angewinkelt aus. Das Monitorsignal kam auf ca. 0°-Achse (gefühlsmäßig geschätzt, nicht gemessen) zu den Ohren. Am meisten wollte der zweite Keyboarder, dem wir kein Keyfill mehr hingestellt hatten, weil die Boxen für den Drummer vorgesehen waren, mehr Monitor. Ich denke, in dieser Besetzung werden wir also künftig dem Drummer einen Monitorweg schenken und den Sängerinnen vorne und den Keyboardern hinten auch einen Monitorweg.


    Kann es auch daran liegen, dass man den Monitor schlechter hört, wenn man selber singt?

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Hubs zu spät geschreibselt :-)))


    Waren die Front Monitore in einer Reihe oder waren sie auf ein wenig auf die Sängerinnen ausgerichtet ?


    Man bläßt sehr schnell mal am Frontmann oder Frau vorbei wenn die nicht gut ausgerichtet waren ..


    Grüße


    P.S. ich hab es noch nie beobachtet das wenn man selber singt die Monis leiser warnimmt ....

  • Hallo Hausmeister,


    die Front-Wedges waren auf einer Linie entlang der Bühnenvorderkante verteilt, um die gesamte Bühnenfront gleichmäßig zu beschallen, da die Frontsänger(innen) dort die gesamte Fläche für ihre Performance benutzen.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • dann denke ich mal könnte dieser Effekt aufgetreten sein das du wenn sie in der Mitte zwischen 2 Monitoren und relativ weit vorne gestanden sind nix gehört haben und wenn sie sich in die "richtige Position" zurück begeben haben das sie da was gehört haben. Hier denke ich wäre dann doch Sidefills besser gewesen .....


    Vor allem wenn man sich viel bewegt.


    Grüße Michael