Richtiges Anschlagen - Praxis

  • Zitat von "timotimo"

    Camco oder RST


    lt. meinen Unterlagen hat weder Camco noch RST diese "Steelflex". Oder ist das neu?


    Wie vertragen sich die Steelflex eigentlich mit der BGV C1, wo doch Drahtseile keine Ummatelung haben darf (§7 Abs.6). Muss also doch wieder mit Stahl extra gesafet werden?

  • Die Ummantelung ist nicht zulässig, da keine Sichtkontrolle des Stahlseils erfolgen kann. Bei Steelsflex gibts dafür aber eine Öffnung.


    Camco hat sie auf jeden Fall.

  • gibt es auch von Prolyte - heißt dort Soft-steel. (unter Acessories-> rigginggear auf http://www.prolyte.com zu finden)


    dementsprechend z.B. bei http://www.fischer-online.de auch in D zu haben.


    Safen entfällt, da nicht brennbar. Allerdings muß u.U. der Prüfer vor Ort erst "belehrt" werden, wenn er da keinen Stahl auf den ersten Blick entdecken kann...

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    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • na moin...


    noch eine Frage zum Anschlagen einer Truss mit Steels:


    Dass Kettenglieder, die direkt um die Gurte gelegt werden, die Truss beschädigen können und Befestigung per Rundschlingen, Halfcoupler oder Gizmo entsprechend günstiger sind ist mir klar, aber wie sieht das mit Stahlseilen aus? (in Messehallen schon oft gesehen)


    Gibt es Grenzwerte/Richtlinien, ab denen Traversen auf Grund der möglichen Verformungen des Alus durch die punktuelle Belastung nicht mehr mit Stahlseilen angeschlagen werden dürfen?
    Oder ist das irrelevant, weil mit steigender Belastbarkeit der Durchmesser des Stahls und damit die Oberfläche, die auf der Truss aufliegt größer dimensioniert sind?


    Vielen Dank!
    Greetz, der Martin

    Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: "Das ist technisch unmöglich!" (Sir Peter Ustinov)

  • Zitat von "timotimo"

    Die Ummantelung ist nicht zulässig, da keine Sichtkontrolle des Stahlseils erfolgen kann. Bei Steelsflex gibts dafür aber eine Öffnung.


    Diese Öffnung finde ich persönlich relativ klein und eng. (vor allem das von Prolyte)


    Wie lange dauert denn das, wenn Du den ganzen Stahlinhalt kontrollieren willst? Bis Du das Loch eine ganze Umdrehung weitergefummelt hast und dann auch noch sorgsam alle Stahldrahtseilchen inspiziert hast vergehen doch mind. 5-10 Minuten oder?

  • Zitat von "mringhoff"


    Diese Öffnung finde ich persönlich relativ klein und eng. (vor allem das von Prolyte)


    Wie lange dauert denn das, wenn Du den ganzen Stahlinhalt kontrollieren willst? Bis Du das Loch eine ganze Umdrehung weitergefummelt hast und dann auch noch sorgsam alle Stahldrahtseilchen inspiziert hast vergehen doch mind. 5-10 Minuten oder?



    ... und da vor jeder verwendung eine sichtprüfung des
    anschlagmaterials erfolgen muß...


    ... sind diese dinger wohl eigentlich nur für festinstallationen
    zu gebrauchen..


    (10 minuten halte ich allerdings doch für zu hoch gegriffen,
    hab´s zwar nicht gestoppt aber mit < 5 min sollte man hinkommen.
    wenn man allerdings auf einer baustelle mal 50 oder 100 von
    den dingern verbaut... :shock: )


    p.s. kleiner tip am rande: man kann ungefähr die halbe länge
    des stahls durch die inspektionsöffnung rausziehen und braucht dann
    den entstehenden "mantelknubbel" lediglich einmal zu verschieben 8)

    ______________________________


    meister vt
    gMA operating
    photo
    dj

  • Noch ne Frage zu den ummantelten Stahlseilen. Wenn der Grund diese zum Anschlagen nicht verwenden zu dürfen wirklich nur darin liegt, dass man den Stahlkern nicht inspizieren kann - wie siehts dann mit Seilen aus, die mit transparenten Kunstoff ummantelt sind?


    Grüße
    Matze

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • Die sind aus dem Grunde auch nicht gestattet, weil im Laufe der Zeit der transparente Mantel trüb, verkratzt und vergilbt etc. wird und es so auch nicht mehr gewährleistet ist, daß man den Stahl ordnungsgemäss sichten kann.


    Wenn man den Mantel allerdings verschieben kann und somit eine Sichtprüfung auf die gesamte Seillänge möglich ist, dann ist das wiederum o.k.
    Z.B. kann ein Stahlseil mit zwei Ummantelungen zu je 1/3 Seillänge bestehen, die man verschieben kann. So hat man 2/3 des Seils geschützt und trotzdem die Möglichkeit 100% des Seils offen zu sichten.
    Habe allerdings jetzt noch keine Hersteller gesehe, die das anbieten...

  • na moin...


    Matze: bei den dicht ummantelten Stahlseilen (egal ob transparent oder nicht) besteht die Gefahr, dass Wasser/Luftfeuchtigkeit eindringen kann (bzw. durch den Kapilareffekt regelrecht reingezogen wird) und noch schwerer wieder verdunstet. Dadurch begünstigst du die Oxidation und somit eine vorzeitige Schädigung des Stahlseils.


    Die Frage ist, ob du rechtzeitig genug diese kleinen Roststellen erkennen kannst??? Deswegen ist diese Variante unsicher in der Anwendung und meines Wissens nach verboten.


    Greetz, der Martin

    Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: "Das ist technisch unmöglich!" (Sir Peter Ustinov)

  • ???


    Die Seile sind natürlich nicht komplett kunsstoffummantelt - sondern nur auf der eigentlichen "Nutzlänge" - nicht am Ende - sollte aber eigentlich klar sein.


    Grüße
    Matze

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • na moin...


    Matze: ist schon klar :-)...das Heruntertropfen von geschmolzener Ummantelung könnte aber dennoch zum Problem werden: ggf. Entwicklung gefährlicher Gase, Brandgefahr vielleicht weniger, aber dafür ein unangenehmes Gefühl auf der Haut des Künstlers :shock:


    Greetz, der Martin

    Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: "Das ist technisch unmöglich!" (Sir Peter Ustinov)

  • Zitat von &quot;xcite&quot;

    ...das Heruntertropfen von geschmolzener Ummantelung könnte aber dennoch zum Problem werden: ggf. Entwicklung gefährlicher Gase, Brandgefahr vielleicht weniger, aber dafür ein unangenehmes Gefühl auf der Haut des Künstlers


    Na, wenn oben im Dachgebälk ein Feuer den Kunststoff schmilzt, dann wird wohl der Künstler hoffentlich auch langsam von der Bühne gegangen sein, wenn nicht, dann hat er wohl mehr als nur ein "unangenehmes Gefühl auf der Haut" :)

  • na moin...


    hmm....die Dinger kenn ich - die haben Jahrelang mein Regal in der Küche zusammengehalten :D
    Aber by the way: selbst wenn diese Ummantelung bei Safetys erlaubt wäre, so sollte es sich von selbst verstehen, dass man die Ummantelung in den Klemmstellen abschneidet, oder?


    Aber nochmal nachgefragt: kann mir jemand bei meiner schon weiter oben gestellten Frage helfen?


    Zitat

    Dass Kettenglieder, die direkt um die Gurte gelegt werden, die Truss beschädigen können und Befestigung per Rundschlingen, Halfcoupler oder Gizmo entsprechend günstiger sind ist mir klar, aber wie sieht das mit Stahlseilen aus? (in Messehallen schon oft gesehen)


    Gibt es Grenzwerte/Richtlinien, ab denen Traversen auf Grund der möglichen Verformungen des Alus durch die punktuelle Belastung nicht mehr mit Stahlseilen angeschlagen werden dürfen?
    Oder ist das irrelevant, weil mit steigender Belastbarkeit der Durchmesser des Stahls und damit die Oberfläche, die auf der Truss aufliegt größer dimensioniert sind?


    ???


    Danke & Greetz, der Martin

    Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: "Das ist technisch unmöglich!" (Sir Peter Ustinov)

  • Grundsätzlich ist es möglich Traversen mit Ketten oder Stahlseilen (direkt) anzuschlagen. Mögliche "Druckstellen" sind da völlig unkritisch. Auch wenn ich es persönlich nicht so elegant finde.


    Der Grenzwert ist eine so genannte scharfe Kante, die so definiert ist, dass der Biegeradius kleiner ist als der Durchmesser des Anschlagmittels.


    Die Kette (wenn sie denn kurzgliedrig ist, d.h. dass die Öffnung maximal drei Mal so lang ist wie der Durchmesser des Stahls) darf übrigens direkt über den Träger gelegt werden - der Kartoffelsack ist obsolet. (Wer hat auch schon Kartoffelsäcke mit B1 ...)


    Weiter oben wurde vermutet, dass man mit Kettenverkürzern nicht anschlagen dürfe - das stimmt nicht. Das ist natürlich erlaubt.


    Dass man eine Rundschlinge um alle vier (bzw. drei) Gurtrohre schlingen muss, ist übrigens auch ein weit verbreiteter Irrglaube. Viel wichtiger ist es darauf zu achten, dass man den Abgriff möglichst nahe an einem Knoten positioniert und die beiden Enden der Rundschlinge unter einem möglichst steilen Winkel zusammen führt (niemals weniger als 60° zur Vertikalen!).

  • Zitat von &quot;Volker Holtmeyer&quot;

    Grundsätzlich ist es möglich Traversen mit Ketten oder Stahlseilen (direkt) anzuschlagen. Mögliche "Druckstellen" sind da völlig unkritisch. Auch wenn ich es persönlich nicht so elegant finde.


    Hm... vernachlässigst Du da nicht etwas die Kerbwirkung von eben diesen Druckstellen?


    Oder kann man die Vernachlässigen, da die schwachste Stelle eh die Verbinder sind?


    Würde mal gerne nen Zugversuch mit ner kompletten Traverse machen. Hat jemand sowas schon mal getan?

  • Stahlseile mit Kunstoffmantel:


    Sind ausdrücklich in der der DA zum §9 der BGV C1 verboten.


    Der Grund ist ein nicht ganz so einfacher, die Mantel sind Meist aus PVC. Das enthält Chlor welches mit Feuchtigkeit Salzsäure bilden kann. Da viele Stahlseile eine Einlage aus einem Fasermaterial haben kann Säurehaltige Feutigkeit das Seil von innen zerstören ohne das dieses bei einer Sichtprüfung zu sehen ist.



    Ketten


    Anschlagketten der Güteklasse 8 oder 10 sind eigentlich die Idealen Anschlagmittel. Beschädigungen oder Überlastungen sind deutlich zu sehen. Anschlagketten dürfen über Scharfe Kanten gelegt werden (20% Traglastminderung). Es gibt schöne Schutzkanten aus PU welche über die Ketten gezogen werden können so das die Farbe der Träger oder auch die Truss weniger Leiden. Auch Hitze macht den Ketten nicht so viel wie die Aluknetverpressungen der Seile.