Wieviel Schall schluckt Wald (im Sommer)?

  • Im Sommer soll ich auf nem Geburtstag Krach machen. Man hat mir gesagt: da ist überall Wald drum und es sind mind. 1km bis zum nächsten Dorf. Die Musik soll draußen spielen in einem Zelt/Pavillon bis tief in die Nacht.


    Der Gastgeber glaubt, dass man da ohne Weiteres aufdrehen kann aber ich bin mir da nicht so sicher.


    Hinstellen wollt ich da unsere Fullrange und wahrscheinlich zwei geliehene 18ner drunter. Zelt gilt ja als Bassvernichter, aber irgendwo geht der Schall ja hin und wenn's der nächste Ort ist.


    Was sind eure Erfahrungen? Sind ein paar hundert Meter Wald ein guter Absorber?


    Muss ich vorher auch mit dem Förstner reden?

    Standart: 1. Art und Weise wie etwas steht 2. Typ eines (Messe)Standes (Reihen-, Eckstand usw.)

  • Ja, mit dem Förster würd ich reden, allein um jede Eventualität auszuschließen, die dir die Party versauen könnte.
    Wald kann schon einiges schlucken, wodurch der Schluckgrad von der Bewälderungsdichte abhängt ;D


    Auf 1km Abstand gehen ca 60db Schall verloren ohne Wald.
    Soweit ich weiß, liegt der Schwellwert am Grundstücksanfang für nachts bei ~50db. Das wären dann jetzt 110db plus Wald. Normalerweise sollte das also reichen.


    Ich würds so machen: Die Anlage bauste ja wahrscheinlich eh etwas früher auf, also nen Kumpel an die Anlage (vorher anleiten, wie's funktioniert) dann mit Rad schnell zum angrenzen Grundstück gurken, mit Handy Kumpel anrufen "dreh auf!", und testen, wieviel geht, ohne wirklich zu stören, denn die wenigstens haben nen genormtes Schallpegelmessgerät und gehen bei Musiklärm nach draußen zum messen.
    Daher so testen, was geht und da nicht drüber gehen.

  • Zitat von "söRn"

    Soweit ich weiß, liegt der Schwellwert am Grundstücksanfang für nachts bei ~50db. Das wären dann jetzt 110db plus Wald. Normalerweise sollte das also reichen.


    Das hängt vom Bebauungsplan ab: In reinen Wohngebieten sind's nur 35 dB, und dank Impulszuschlag ist das eher Lmax als Leq...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • OK, Danke soweit. Es wird wohl auf die Fahrrad Methode hinauslaufen.


    Ich geh davon aus, dass das Dorf Wohngebiet besitzt. Wenn das Nest selbst nur ~1km Durchmesser hat, werden aus den 60dB im günstigsten Fall 66.


    Ich könnte mir vorstellen, dass Wald Mitten und Höhen schluckt aber was ist mit dem Bass?


    Im Zweifelsfall werden mir wohl auch keine Grenzwerte helfen, wenn einer der Dorfbewohner (im Juli) bei offenem Fenster schlafen will, sich aber durch das Wumm Wumm gestört fühlt.


    Vielleicht lässt sich die Frage ja so umformulieren: würdet ihr in Anbetracht der Umstände überhaupt noch Bassunterstützung auffahren? Sagen wir effektiv 30 Leute und vorwiegend 60s/70s Rock. Vorhanden: Peavey HiSys 4XT (ist ja nicht als Basswunder bekannt). Ich fänd's halt blöd, Material zuzumieten, wenn ich es nachher eh nicht brauch/benutzen kann. Dann lieber mehr Licht. :wink:

    Standart: 1. Art und Weise wie etwas steht 2. Typ eines (Messe)Standes (Reihen-, Eckstand usw.)

  • das dürfte funzen.
    Es wär ein netter Zug von dir dem Jagdpächter bescheidzugeben, sonst pirscht er da evtl. umsonst rum 8)

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Ich hab da dieses Diagramm ausgegraben:



    Wenn man sich das anschaut, sollte das Problem so ziemlich aus der Welt sein. Um den Bass bewusst wahrnehmen zu können, müsste man bei 50Hz also noch über 60dB haben.


    Und solange die der Bass nicht lauter als 100dB ist, hört man gar nichts.

    Gruß
    Thomas