Rode NT-5 am Rednerpult

  • Hallo,


    hat von Euch jemand Erfahrung mit Rode NT-5 im Einsatz am Rednerpult? Ich verwende bisher eine Shure-Beta58-Funke, die auch ganz gut funktioniert, jedoch vom Format her etwas auffälliger ist und außerdem noch einen 9-Volt-Block leerlutscht, ohne daß das Teil einmal bewegt wird.


    Bevor ich mich jedoch bei der nächsten VA blamiere, wollte ich erst mal Eure Meinung hören.


    Gruß,


    Klaus

    FOH = Holz vor der Hütte!

  • Hallo Eliminator,


    NT5 am Rednerpult funktioniert tadellos. Ich verwende an Rednerpulten mittlerweile nur noch Kleinmembrankondensatormikrofone. Hinzu kommt, dass das NT5 sehr neutral klingt, klein und unauffällig ist, sehr gut aussieht und mit dem edlen silber-finisch auch zu allen Deko´s passt. Du kannst dein NT 5 also problemlos dafür einsetzen.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Außer den Rodes könnte ich noch die Beyer MCE530 fürs Rednerpult empfehlen, die sind ein wenig kleiner als die Rodes und sind aus einem sehr leichten Carbonfaser-Kunststoffgehäuse. Von daher biegen sich die Schwanenhälse nicht so stark durch, als wenn du ein NT5 oder z.B. ein Neumann KM draufklemmst. Und klingen tun die auch noch ganz ordentlich. Ich habe sie jetzt zwar noch nicht direkt 1:1 mit den Rodes verglichen, aber sooo groß kann der Unterschied im Sound auch nicht sein (schon gar nicht für Rednerpulte, da wird doch sowieso erstmal ordentlich eingepfiffen).


    Ach ja: Die Beyers kosten als Stereopärchen 195,- Euro, einzeln 95,- Euro bei McT. Und sie sind nicht silbern, sondern schwarz (könnte zu mancher Deko besser passen, wenn man dann auch noch einen schwarzen Schwanenhals drunterklemmt).


    Grüße,


    der Georg

    We're on a mission from God. - Elwood Blues

  • Hallo,


    für Rednerpulte gehen eigentlich (fast) alle Mikrofone, die nicht auf Nahbesprechung ausgelegt sind und deren Frequenzverlauf soweit hinreichend linear ist, dass keine spezifischen Rückkopplungen auftreten.


    In erster Näherung sind also alle Kondensatormikrofone (Klein- wie Großmembran) für diesen Einsatz geeignet. Es müssen auch nicht unbedingt Interferenzrohrmikrofone (Richtmikrofone) oder ähnliche sein.


    Wenn das neu zu erwerbende Mikrofon aber nicht ausschließlich für Rednerpulte eingesetzt, sondern auch für andere Zwecke tauglich sein sollte, dann sind die MCE530 doch eher am unteren Ende der Verwendbarkeit, was sich dann natürlich auch im günstigeren Preis wiederspiegelt. NT5 oder MC930 sind da erheblich flexibler aber leider auch etwas teurer.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Hallo,


    wir nutzen fürs Rednerpult zur Zeit ein mal KM184- welches mir hierfür sehr gut gefällt.


    Allerdings möchte ich das Pult demächst umbauen, bzw. umrüsten, so das wieder zwei Micros genutzt werden können.


    Wir haben im Moment nur das eine am RP wegen evtl. Phasenschweinereien. Wenn der/die Redner/in (ja, ja, wir haben auch schon ein Rednerinnenpult angeboten...) sich allerdings stark vom Micro wegdreht um z.B. auf die Leinwand zu sehen, kommt naturgemäß nicht mehr sehr viel Pegel am Mischpult an.


    Also, mal mit zwei Mics ausprobieren...


    Matthias

  • Zitat

    In erster Näherung sind also alle Kondensatormikrofone (Klein- wie Großmembran) für diesen Einsatz geeignet.


    Mit Großmembraner dürtfe man sicherlich Feedbackprobleme bekommen. Außerdem nehmen sie doch optisch viel vom Redner weg.


    Ich weiß, früher waren die Neumannflaschen auch bei Reden üblich. Da gabe es aber noch keine Kleinmembraner.

  • Zitat von "artcore"


    Mit Großmembraner dürfte man sicherlich Feedbackprobleme bekommen...


    Hallo artcore,


    wieso machen Großmembräner deiner Meinung nach mehr Feedbacks als Kleinmembräner?

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Hallo artcore,


    mit der Antwort bin ich nicht zufrieden. Ich habe mehrere Großmemmbräner, kann deine Aussage trotzdem nicht nachvollziehen und bitte deshalb um nachvollziehbare Erklärung der Hintergründe.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • also ich habe mit meinem nt5-stereo set schon gute ergebnisse erziehlt in rednersituationen - kleiner tip am rande: immer mit windschutz, da das "bloppen" sonst sehr extrem ausfällt

    hauptsarre gitarre !

  • Hallo WolfgangK,


    Großmembranmikros sind in der Regel bauartbedingt auf größtmögliche Empfindlichkeit fürs Recording getrimmt. Mechanisch z.B. auch kein halb geschlossener Korb. Die meisten Kleinmembraner verfügen dagegen über eine stärkere Richtung und sind auch für Live-Zwecke konstruirt. Ausnahmen gibt es aber dort auch.

  • Hallo artcore,


    es gibt Kleinmembräner, die durchaus empfindlicher sind als Großmembräner. Und wenn die Richtcharakteristik bei beiden gleich ist, dann tut sich da auch nicht soviel Unterschied. Jedenfalls gibt´s zwischen Groß- und Kleinmembranmikrofonen bezüglich Rückkopplungen nicht mehr Unterschiede, als ansonsten zwischen den Mikrofonen auch. Denn auch bei dynamischen Mikrofonen gibt es Unterschiede in der Rückkopplungsempfindlichkeit. Das liegt aber nicht an der Membrangröße.


    ps: Ein Mikrofon ist von hinten nicht automatisch dann besser bedämpft, wenn der Korb zu ist. Das erscheint zwar optisch logisch, nicht aber physikalisch. Du kannst Dir das selbst ganz leicht nachweisen, wenn du mal mit einem Nieren-Mikrofon auf die Bühne gehst, kurz vor die Rückkopplung fährst und dann den Korb hinten zu hälst.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Hallo artcore,


    ja, mehrfach. An Rednerpulten oder auch frei hängend oder stehend. Außer der optischen Größe keine Probleme. Ich hatte sogar mal eine Anordnung bei mir am Regietisch, als ich überlegt habe, für den "offenen Kanal" zu produzieren. Dazu hatte ich ein C414 mit Nierecharakteristik, 0dB Vordämpfung und Highpassfilter auf 75Hz vor dem Sprecher und in ca, 1,5m Abstand links und rechts dahinter die Studiomonitore. Auch keine Probleme.


    Wenn Du der Meinung bist, Großmembräner würden schneller zu Rückkopplungen führen, überleg doch bitte auch mal, an wieviel Möglichkeiten das abgesehen vom Membrandurchmesser liegen kann. Die Mikrofone haben z.B. alle eine unterschiedliche Empfindlichkeit, die logischweise auch zu völlig unterschiedlichen Ausgangsspannungen bei gleichem Schalldruck führt. Um also einen Test auf Grundlage der Membrangröße machen zu können, müsste man zunächst einmal den Preamp, bzw. den Gain am Pult, so einstellen, dass er bezogen auf die Ausgangsspannung bei gegebenem Schalldruck vergleichbare Pegel liefert. Ich habe das noch nie gemacht, hast Du Lust dazu? Probiere es doch mal aus.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Hallo Wolfgang,


    was Du schreibst ist interessant. Da bin ich anscheinend einem Vorurteil aufgesessen. Optisch halte ich die GM allerdings nach wie vor für nicht so geeignet. Ein Rednermikro sollte doch so klein wie möglich sein, um möglichst wenig vom RednerIn zu verdecken.

  • Hallo artcore,


    nun, das Härteste war ein Redner, der sich beim Anblick des kaum zu erkennenden Kleinmembranmikro´s tief hinunter beugte und laut in das Mikrofon rief, ob man ihn überhaupt hören könne ...


    ... er hat sich selber über die mit diesem kleinen Mikrofon erzeugte Lautstärke gewundert und hatte auch gleich die Lacher des Publikums auf seiner Seite ;)


    Ach ja, trotz Compi.


    Bezüglich "offener Kanal": In den Lastenheften der Landesmedienanstalt steht sogar drin, dass bevorzugt GM einzusetzen sind. Das ist zwar nicht physikalisch zu untermauern, aber es sieht halt größer aus und ist damit auch besser. Wie übrigens immer im Leben. Da musst Du nicht einmal an die 100W-Stereoanlage denken, die selbstredend besser ist als die 60W-Anlage des Nachbarn. Auchdie 90 Euro 5.1 Surround-Anlage ist logischerweise viel besser als meine Monitore und eine Kamera mit 6 Mio Pixel macht logischerweise besser Bilder als eine mit 3 Mio Pixel.


    2 kg abgelaufenes Fleisch stinken ja auch mehr als 500g Frischfleisch :D


    OK, das war jetzt gemein. Ich höre jetzt auf.

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.

  • Bei Sprache im Studio bin ich von GMs überzeugt. Arbeite grade an einem Projekt mit dem U 47. Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises haben sie auf der Bühne ein Großmembranmikro mit Popschutz verwendet. Das sah nicht so optimal aus. Kleine Rednerpultmikros sind da doch günstiger, wenn man vom Redner noch was sehen will. :wink:

  • Komisch das über die Shure Sm 58 / 57 Lösung so schnell hinweggegangen wurde, ist das doch sicherlich die weltweit meist verbreitete Lösung für Redenerpultmikros. Man schalte nur einmal den Fernseher ein. Alles was dazu hier bisher gesagt wurde ist sicher richtig, dennoch muss ich aus eigener Erfahrung sagen dass das erstaunlich gut funktioniert. Fragt mal Herrn Bush. Für die Anwendung hierzulande würde ich immer auf Sennheiser ME36 (kennt man vom Herrn Schröder) setzen, wegen der etwas angenehmeren Optik. Und sind auch nicht sooo teuer.
    So weit, so gut, Markus