Wie viel Leistung gibt eine Schukosteckdose her?

  • Also ich bräuchte mal Hilfe von jemand, der sich mit Wechselstrom auskennt!
    Ich hab zum Beispiel ne Endstufe (Ecler PAM6100) die hat ne maximale Leistungsaufnahme von ca 6000 VA laut Beschreibung. Aber nach dem was ich mir über 220 Volt und 16 A zusammengereimt habe kann ich aus ner Schukosteckdose eigentlich nur ca. 3600 Watt raus holen... Woher bekomm ich dann die fehlenden 2400 Watt? Weil die Endstufe ist ja für 220 Volt gebaut und nicht für 380V...
    Kann ich die Endstufe überhaupt voll auslasten? Oder wird mir da immer vorher die Sicherung rausgehn?? Oder werden da nur die Kabel warm (ok... "nur")
    Selber hab ich nicht so viel Ahnung von Wechselstrom, bin erst dabei das ganze Zeug zu studieren...
    Schonmal im Voraus Danke für eure Hilfe!


    PS: Hab mit der SuFu nichts entsprechendes gefunden...
    Wenn jemand doch ein Thema kennt, einfach den Link posten! Danke!

  • Zitat von "Meby"

    Genau, schliess an und raus auf den Hobel :grin:


    Danke für den sehr kompetenten Beitrag. Hat mir echt weiter geholfen! :evil:
    Hatte ich nicht deutlich geschrieben ich brauche jemand, der sich AUSKENNT?


    Und ich habe noch nichts gefunden (crest faktor), das mir ungefähr mein Problem löst.
    Werde mal im PA-Forum schaun...


    Weiß hier keiner was konkretes??

  • Crestfaktor dürfen die Leute erklären, di das besser können. Bedeutet aber auch nur, dass Die Leistungsabgabe größer sein kann als die durchschnittliche Aufnahme (ntürlich nicht bei reinem Sinus-Signal).


    Entscheident ist aber, dass die Endstufe die 6000 Watt bestenfals kurzzeitig zieht und eine Sicherung eine (übrigens mit Buchstaben gekennzeichnete) Trägheit besitzt. Wenn da mal kurz bei ner 16er 20A gezogen werden interessiert das die Sicherung wenig.

    Grüße
    Matthias


    ***
    Meine Beiträge sind in der Regel freundlich, sachlich richtig, ernst gemeint und kompetent sowiso. Ausnahmen dienen zur Bestätigung der Regel.
    ***

  • Ja, das hab ich kappiert. Crestfaktor ist jetzt nicht das, was mich interessiert. Ich habe damit ein Problem, dass ich eine (EINE) Endstufe hab, die wesentlich mehr als 16A braucht, wenn sie im normalen Betrieb voll ausgelastet wird. Wenn ich mehrere habe, kann ich die ja gut auf 3 Phasen verteilen, aber wenn eine Endstufe ca 27A "saugt", dann weiß ich da nicht mehr weiter. Und wenn ich dann lese, dass der Crestfaktor bis zu 1,41... (Wurzel 2) ist, dann hab ich da schon ein wenig Bedenken... Und wenn da dran steht max. Leistungsaufnahme 6000 VA dann ist das kein Schätzwert. (erst recht net bei ner Endstufe für fast 3000 Euro^^)


    Kann ich da eine 32A Leitung Wie eine 16A Leitung aufteilen, 3 Phasen machen an jede ne Schukosteckdose und dann aber mit 32 A absichern? also nicht machen sondern machen lassen bzw. kaufen. Gibts so was und geht das?

  • Wie gesagt, egal ob Deine Endstufe 300 oder 3000 € kostet, es handelt sich trotzdem um die MAXIMALE Leistungsaufnahme, nicht die dauernde.


    Du kannst auch 32 A CEE aufteilen, aber nicht eine Schuko mit 32 A absichern. Da brauchst Du dann geeignete Steckverbinder. Powercon macht auch nur 20A.

    Grüße
    Matthias


    ***
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    ***

  • Hmmm... aber laut Wikipedia macht der Crestfaktor die Leistungsspitzen größer, nicht kleiner!!
    Also anstatt 6000VA , 6000 * x
    Wenn ich das richtig gelesen hab, dann ist die maximale Amplitude 1,4mal dem Effektivwert... Wenn die Endstufe aber 5900 Watt an 2 Ohm bringt, dann wird der Effektivwert schon 6000 VA sein.
    Ergibt also so ungefähr 8500 VA... Andererseits wenn ich mir das so durchlese, wär das schon verdammt viel.
    Und wenn es keine größeren Stecker gibt, als 20A dann muss da irgend was falsch sein... Hmmm... gibts bei Endstufen auch eine Scheinleistung, die da vielleicht mit reingerechnet wurde? ok... wohl eher net...


    Ich hab jetzt auch mal im PA-Forum angefragt, vielleicht wissen die was?!?!

  • Also falls mein erster Beitrag etwas plumb war, erstens gab es dieses Thema schon mehrmals. Zweitens fahre ich eine Endstufe mit 4000 VA und eine zweite etwas kleinere an einer Phase, diese werden auch stark belastet das ist aufgrund des Crestfaktors überhaupt kein Problem.
    Glaubst du ernsthaft das Ecler eine Endstufe rausbringt die ständig die Sicherung auslöst? Denke eher nicht.


    PS nur wenn man mehrere Endstufe an einer Phase hat sollte man diese hintereinander einschalten, da sich die Kondensatoren aufladen und es zu einem hohen Einschaltstrom kommt.

  • Ja schon, darum frag ich ja. Natürlich wäre das Quatsch, so eine Endstufe zu bauen... aber ich dachte , dass es vielleicht gut wäre, sich ab zu sichern, bevor dann mal die Sicherung einen ausbremst! Und wie gesagt, habe ich noch nicht einen Beitrag gefunden, in dem ein Beispiel mit einer Endstufe ist, die deutlich über den 3600 Watt ist.

  • Zitat von "dj_orgie"


    Und wenn es keine größeren Stecker gibt, als 20A dann muss da irgend was falsch sein... Hmmm... gibts bei Endstufen auch eine Scheinleistung, die da vielleicht mit reingerechnet wurde? ok... wohl eher net...


    Ich hab jetzt auch mal im PA-Forum angefragt, vielleicht wissen die was?!?!


    Das habe ich nicht gesagt, mir ist nur gerade kein Stecker geläufig.
    Bei Festinstalation würde man sie wohl direkt anschließen und entsprechend absichern.


    Scheinleistung würde nichts an der Problematik ändern, kommt auch durch Stromfluss zustande.

    Grüße
    Matthias


    ***
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  • Was für ein Anschluss liegt an der Endstufe vor? Offenes Kabel oder Powercon?
    Bei offenem Kabel würde ich einfach einen einpoligen CEE 32A 230V montieren und gar nicht an eine Schukosteckdose rangehen.
    Hat die Stufe Powerconanschluss darf leider kein CEE 32A blau ran, weil Powercon maximal für 20A und der CEE für max. 32A zugelassen ist. Da bräuchte man eine Zwischensicherung (gibt es in kompakter Größe bei Reichelt, leider nur bis 16A).
    Die Angabe 6000VA bezieht sich sicherlich auf das Maximum der Leistung, die das Gerät aus dem Netz saugen könnte. Diese Leistung wird aber nur impulsweise gezogen, daran stören sich Haussicherungen nicht. Mit einer C-Absicherung vorweg, sollte also nicht viel passieren.
    Bei einer guten Endstufe sollten auch dicke Anschlusskabel dabei sein. Mit einem 3x2,5mm² sollte man auf der sicheren Seite sein.
    Wenn man dreiphasen Wechselstrom (also Kraftstrom/Drehstrom) zu einphasigem Wechselstrom wandeln will, macht man das so: Ein Außenleiter an die eine Klemme der Steckdose und den Neutralleiter an die andere Klemme der Steckdose. Zwischen Außenleiter (Phase) und Neutralleiter liegen 230V an, 380V liegen zwischen zwei Außenleiter an.
    Zwischen Neutralleiter und Erde kann auch eine Spannung anliegen, dies liegt danna ebr an einem verschobenen Sternpunkt durch unsymmetrische Belastung.
    Schließ die Endstufe mal an und geb mal richtig Gas, dann siehst du ja ob die Sicherung hällt oder nicht. Ich halte es für mehr als unwahrscheinlich, dass dir mitten im Betrieb die Sicherung aussteigt, es sei denn du beschallst das Publikum ausschließlich mit Sinussignalen. Es ist viel wahrscheinlicher, dass die Sicherung beim Einschalten der Endstufe rausfliegt, da auch Endstufen mit Softstart noch eine gehörige Einschaltstromspitze haben. Dafür gibt es aber auch Geräte, die diese Spitze abfangen. Sowohl als Zwischenstecker als auch in Form von Modulen zum Einbau in Geräte und natürlich als Hutschienenmodul.


    Ich frage mich gerade wieso die Leistungsangabe bei dem Verstärker in VA notiert ist. Da es sich hier um eine induktive Last handelt, dürfte keine Phasengleichheit von I und U gegeben sein, von daher passt die Verwendung von VA nicht ganz, da ja S=U*I nur dann gillt, wenn U und I phasengleich sind.
    Ein Verstärker zählt doch ganz klar zu induktiven Lasten, weil ja entweder ein konventionelles Netzteil mit großen Transformator verbaut ist oder aber ein Schaltnetzteil mit Gleichrichter. Dadruch entsteht ja eine gewisse Blindleistung, weil es doch zu einer Phasenverschiebung kommt. Wieso dann die Angabe in VA?
    Kann hier mal jemand Klarheit schaffen?

    If you can't fix it with gaffa, it's destroyed.

  • OK... also das Kabel aus der Endstufe ist so dick wie ein 16A Starkstromkabel. Zur Zeit ist ein etwas großer Schukostecker dran. Der hat oben einen dickeren Kopf, dass das Kabel überhaupt rein geht. Aber wenn das alles so geht wär mir natürlich Schuko schon lieber, weil wenn man mal nur halbe Leitung braucht (also wenn ich anstatt 6 Bässen nur 2 Mitnehm bau ich deswegen net das ganze Case um) bin ich mit den Schukos schon besser beraten, weil die überall vorhanden sind und ich genügend Adapter von CEE16A auf Schuko hab. Also ich werd jetzt einfach mal versuchen, was da geht. Und einen Verteilerkasten kauf ich mir eh auch noch. Da hab ich dann auch genügend Phasen, so dass die Endstufe eine Phase für sich bekommt.


    Dann war ich ja gar nicht so falsch mit der Vermutung dass da auch Blindleistung/Scheinleistung dabei ist^^

  • Bezogen auf Dein Problem, kannst Du Blind und Scheinleistung außer Acht lassen. VA heißt es normal, wenn Trafos und Spulen im Spiel sind und Scheinleitung erzeugt werden kann, brauchen tuts eigentlich kein Mensch.
    S=U*I ist die Berechnung der Scheinleistung!, da wird nämlich die Phasenverschiebung ausser Acht gelassen.
    VA und S sind Andeutungen auf Induktivität/Kapazität.


    Bildlich gesprochen hat dein Problem und die Lösung etwas mit diesem Effekt zu tun:
    Durch die Kondensatoren der Endstufen wird ein Teil der benötigten Energie gedämpft aus der Steckdose gezogen.
    Und die Angabe der Endstufe 6000W wirst Du bei einem Musiksignal nie dauerhaft erreichen, alleine schon wegen der Dynamik im Musikstück, Bassimpuls .....etc.

  • Zitat

    Hmmm... aber laut Wikipedia macht der Crestfaktor die Leistungsspitzen größer, nicht kleiner!!
    Also anstatt 6000VA , 6000 * x


    Jetzt überlege dir einmal, was passiert, wenn der Crestfaktor <1 ist.... :wink:


    Edit:
    http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?t=16744


    Das Problem ist viel mehr der Einschaltstrom, nicht der Betrieb.


    Armin

    Hier befindet sich i.d.R. die Signatur

  • Hi Leute,


    ich hab bei meiner DAP Vision 2400 das Anschlußkabel tauschen müssen.
    Dabei ist mir aufgefallen, dass der eine Lötkontakt des Sicherungshalters fast abgebrochen war.


    Leider habe ich keinen vernünftigen Sicherungshalter für die 6,3 x 32mm Sicherungen gefunden, der für den hohen Strom von 18 Ampere zugelassen war.


    Beim Umschauen ist mir dann diese Rückstellbare Sicherung aufgefallen:
    http://www.reichelt.de/?SID=28…T=32;SORT=artnr;OFFSET=16
    Alternativ den Link zum Hersteller PDF, allerdings in Englisch: http://www.schurter.ch/pdf/german/typ_T9-611.pdf
    Die hat nur 16 Ampere, nicht die gewünschten 18 Ampere. Aber in Bezug auf den Rest dieses Threads, dürfte dies ja keinen Einfluß auf den Zeitpunkt der Auslösung haben, da ja Hausseitig eh mit 16 Ampere abgesichert wurde.


    Meine Frage wäre jetzt aber:
    Haben diese Rückstellbaren Sicherungen generell andere Auslösekriterien?
    Lösen Sie eventuell früher oder später aus, lohnt sich diese als Ersatz?
    Was meint Ihr dazu, macht dieses Teil Sinn?


    Günstig ist es und ich muß keine Ersatzssicherungen dafür mit mir herum schleppen. Sie passt sogar genau in die Aussparung der Alten!


    Vielen Dank für die Hilfe,


    Gruß StevenQMax

  • Taugen was, haben andere Auslösecharakteristik als Feinsicherungen.



    Diesem Automaten macht der Einschaltstrom als nichts aus, er hat eine etwas längere Auslösecharakteristik.


    Wenn du diesen "Automaten" bestellen solltest, achte auf den Auslösestrom,
    dieser darf nicht größer als der Wert sein, der auf der Feinsicherung steht!


    Achja, ich habe nichts dagegen das du bastelst,
    aber lasse dabei GRÖßTE VORSICHT walten.
    Du arbeitest mit NETZSPANNUNG,
    es kann unter Umständen LEBENSGEFAHR bestehen.


    Also immer brav vorm basteln den Stecker ziehen!


    Ich übernehme keine Verantwortung für entstandene Personen- oder Sachschäden, die Verantwortung liegt beim Ausführenden!
    (So, das musste sein, ich helfe gerne, aber nur denen die wissen was sie tun)


    pille

  • Danke für die Info!


    Keine Angst, ich weiß, was ich tue! Hab schon lange genug mit dem Zeug zu tun (auch beruflich). Du musst dir also keine Sorgen machen, ich arbeite jeden Tag an, teilweise auch unter Spannung.


    Hab ganz vergessen, die original Sicherung ist eine F 18AL 250V.
    Also eine flinke 18 Ampere Sicherung, die auch bei kurzen Impulsen (2,75*X = 3s-10ms, 4*X = 300ms-3ms) auslösende Sicherung. Zu dem Thema habe ich bezüglich dieser Rückstellbaren Sicherung im TB leider nichts gefunden.
    Gibt es irgendwo generelle Werte bei solchen Rückstellbaren Sicherungen?


    Vielen Dank, Gruß Steffen