imaproblem von LA-systemen


  • ich hatte mich mal wieder ein bisschen schwammig ausgedrückt.


    ich meinte nicht den verkaufstext von d&b, sondern wie die verkäufer der systeme und die späteren nutzer - die beschaller - das system anpreisen: nämlich als linearray.
    ob dies nun aus mangelndem wissen oder aus absicht heraus geschieht, eines ist doch sicher: wer würde denn so ein array kaufen, wenn der verkäufer sagen würde: "nein, das ist kein linearray"


    tja, was ist denn nun ein linearray eigentlich?


    ich kenne systeme die hervorragend klingen und super funktionieren, obwohl sie strenggenommen keine echte linienstrahler sind sondern "vertikale arrays" oder eben große zeilenlautsprecher.
    die verleiher die das zeug vermieten wollen können eigentlich auch nicht sagen das es keine "richtigen" linearrays sind, die kunden wollen dieses zauberwort einfach hören.
    und wenn ich sehe das selbst bose ihren zeilenlautsprecher als LA anpreist, muss man doch mittlerweile annehmen, das man zu allem was übereinander hängt "linearray" sagen darf... zumindest aktzeptiert das der markt genau so.



    zur diskussion über einen sachgerechten umgang mit linearrays:
    auch mit hornlautsprechern kann man scheisse bauen.


    ein gewisses grundwissen über akustische zusammenhänge sollte jeder haben, der mehrere lautsprecher zu einer gruppe zusammenschaltet.
    und dies scheint leider nicht immer der fall - wie wir alle wissen.
    wo sollte man also die fehler suchen - beim material oder beim mensch??

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Also ich habe mir als starter mal die mühe gemacht das ganze nochmal von vorne her durchzulesen, und versuche jetzt aus meiner sich mal ein kurzes resümè:


    Bei den Großen systemen (Vdosc und andere 15" systeme ) gibt es keine größeren probleme als mit konventionellen systemen, da diese in der größenordnung genauso schwierig zu handhaben sind, und auch da falsches stacking und falsches hängen zu problemen führt.


    bei den kleinen sieht es dagegen schon anders aus, dort wo man mit zwei konventionellen tops pro seite noch nicht all zu viel schaden anrichten kann sind diese teilweise noch im vorteil.


    ein echtes imageproblem besteht noch nicht, da der zauber wohl noch anhält, oder auch gut gerarbeitet wird.


    die negativbeispiele führen also eher zu einer größeren beschäftigung mit dem thema, und bei denen wo das nicht passiert wird wohl der markt entscheiden.


    das war also mein versuch das ganze mal zu ordnen, fals jemand es ganz anders sieht kann er mich ja korrigieren/ergänzen, mal sehen was das nächste jahr so bringt. :D

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • Hallo nochmal:


    Ich hab den vorigen Post deswegen geschrieben, weil ich auch hier im Forum oft das Gefühl habe, dass das Q überwiegend als Linearray gesehen wird und nicht als vertikal arrayfähigen, engabstrahlenden Hornlautsprecher.


    Es ging auch nicht gegen Wora´s Post davor, dieser hat mich lediglich wieder an die Misstände und Fehlinterpretationen, bzw. -darstellungen im Verkaufsbereich erinnert.


    Es ärgert mich halt, dass bei so was immer wieder einfach mit diesem "Zauberwort" Linearray um sich geschmissen wird, wodurch viel Möchtegern- und Halbwissen entsteht, Linearrays auf der einen Seite in den Himmel gelobt und auf der anderen zum Teufel gewünscht werden, selbst wenn es vielleicht gar keine LA´s waren, die da so gut/schlecht klangen.


    Ausserhalb von diesem Forum empfinde ich das ganz erheblich, wenn mir Hands oder Lichtler erzählen, das XY-LA auf der AB-Veranstaltung klang wie gequirlte Grütze und überhaupt sind LA´s scheisse usw. Hinterher erfahre ich dann, dass da jemand einen Haufen kleine-KS-oder-HK-irgendwas-aber-kein-LA-Tops untereinander gehängt hat, um mehr Output zu erreichen, was dann so ähnlich aussah wie ein Linienstrahler. Wenn diese Konstruktion auch noch als Linearray vom Beschaller angepriesen wurde, dann Prost Mahlzeit.


    Oder man denke mal an das Cobra von Dönercord, welches mit einem oder zwei Tops als LA hingestellt (und auch vom Hersteller als "World´s first compact Line-Array System" so verkauft) wird.


    Wie auch immer


    gutes Material ist ohne gute Techniker nichts wert, ob konventionelle Systeme oder LA, jedoch gibt es zum Glück auch noch Techniker die mit (unter-)durchschnittlichen Anlagen regelrecht "zaubern" können.


    schönen Gruss, Bo

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Zitat von "Hawkeye"

    Aber selbst da tun sich viele Profis schwer. Denn sie wissen wohl, was sie machen wollen, wissen allerdings oft genug nicht, wie es (richtig) geht. Und wie sich eine schlecht, oder gar falsch eingerichtet LA anhören kann (ob nun durch inkompetenz oder einfach nur aus faulheit Verursacht), brauche ich ja wohl hier nicht zu erwähnen. Und deshalb auch das 'Imageproblem' von LA's.
    Und deshalb bin ich auch der Meinung, daß so mancher VA- und Tontech lieber die Finger davon lassen sollte, wenn er sich nicht schon im Vorfeld ausgiebig mit der korrekten Betreibsweise einer LA beschäftigt hat, anstatt zu meinen: Ich kauf mir eine LA, lass mich dann kurz vom Hersteller einweisen, und den Rest begreife und lerne ich dann während der Einsätze auf den VA's. Das funktioniert so nicht, und ist ein Unding gegenüber dem Veranstalter,Künstler und der Gäste, die sich dann mit dem z.T. nicht befriedigendem bis sehr schlechten Sound rumärgern dürfen.
    Dann doch lieber konventionelles Holz mit gutem Resultat.


    Also, kann Bo nur zustimmen und muss jetzt auch mal was loswerden:


    Die ganze Diskussion driftet doch langsam ins Absurde ab. Ich kann beim besten Willen nicht behaupten, das ich in Vor-Linearray Zeiten besseren oder schlechteren Sound gehört habe also heute. Schlechter Sound hat mit falscher Auswahl/Bedienung etc. einer Anlage, mit äusseren Umständen oder schlechter Band zu tun, nicht mit Linearray oder konventionelle Tops.


    Ein Line Array oder Boxen die ähnlich dem Pronzip spielen sind ein Werkzeug, um in manchen/vielen Situationen eine bessere Beschallung zu gewährleisten, und haben sich nicht aus Hype und Marketinggründen sondern aus rein praktischen Belangen inzwischen bei vielen Anwendungen etabliert. Das oft auch ein konventionelles System funktionieren würde ist da doch egal.


    Und zu Aufstellung/Betrieb, was bitte ist heutzutage so verdammt schwer daran, ein Line Array zu betreiben. Ob ich ein paar Horntops oder eine kleine Banane fliege ist doch wohl egal, ordentliche (Grund-) Controllersettings bekommt man auch von jedem Hersteller, Simulationsprogramme bekommt man auch um vorher ein paar Grundberechnungen zu machen. Wo soll denn da bitte der Vodoo liegen, den hier viele hinter einer guten Bedienung eines Line Arrays vermuten.


    Das ich eine Anlage bedienen (und auch bedienen lernen) können muss ist klar, aber das man dazu 20 Semester Hochfrequenzphysik und einen Master of Veranstaltungstechnik braucht halte ich dann doch ein bischen für übertrieben ...

  • Zitat von "oTon"

    ...Wo soll denn da bitte der Vodoo liegen, den hier viele hinter einer guten Bedienung eines Line Arrays vermuten.


    Das ich eine Anlage bedienen (und auch bedienen lernen) können muss ist klar, aber das man dazu 20 Semester Hochfrequenzphysik und einen Master of Veranstaltungstechnik braucht halte ich dann doch ein bischen für übertrieben ...


    das sehe ich im prinzip auch so.


    aber kann es denn sein das wir (weil wir zumindest mal eine grafische darstellung der abstrahlcharakteristik einer lautsprecherzeile genauer betrachtet haben) ein paar grundlegende fehler einiger anwender einfach nie gemacht haben? du kannst dir möglicherweise gar nicht vorstellen, welche blöden fehler manchmal gemacht werden, weil du eben viel zu viel über die materie weisst und das als selbstverständlichkeit empfindest.


    beispiel:
    ich habe mal mitbekommen wie ein user eines LAs die boxen tatsächlich im 0° winkel wie früher seine horntops oben auf die bässe gestapelt hat ohne sie nach unten aufs publikum zu richten (was ja auch schon mit horntops sehr von vorteil sein kann wie wir wissen ;) ).
    er hat sich dann sehr gewundert, als er von der band mehr von der rückwand gehört hat als aus den boxen selbst - und hat sie deshalb gleich verteufelt.


    ich meine das ist ne alte geschichte, mittlerweile passieren solche fehler sicher nirgends mehr --- hoffentlich.
    aber ich wollte nur mal kurz schildern, wie doof die leute manchmal wirklich sein können.


    wenn man ein bisschen grundwissen mitbringt ist auch ein LA keine hexerei mehr. das wird nur von den leuten behauptet, die ihre kompetenz gerne besonders hervortun möchten ("sich gut verkaufen" nennt man das).
    so entstehen dann gerüchte und hokuspokus-sagen...


    ganz ohne grundwissen geht es aber nicht, was einige lernresistente "kollegen" offenbar wiederum nicht so ganz einsehen ...
    8)


    ach ja, übrigens:
    den besten livesound den ich je gehört habe (jaja, geschmacksache) war bei PinkFloyd über ein richtig großes hornsystem (Turbosound Flashlight) :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Also zuerst mal zum thema absurde diskusion:


    es ging hier nicht (mir zumidest) darum on man häufiger schlechten sound hört, sondern eher darüber wie sich die LAs im markt behauoten, wenn der trend dahin geht das es ein weiteres gutes werkzeug ist, schön, wenn aber, wie ja auch einige male angemerkt, faslche voraussetzungen verkauft werden, teilweise aus geldgründen teilweise aus unwissen, dann haben doch gerade die ein problem die sich für viel geld ein neues Array gekauft haben.


    genau diese leute hatte ich bei der fragestellung im blick, früher gab es verschiedene hersteller die etwas verschiedene ansätze hatten, jetzt gibt es quasi zwei konkurierende grundsysteme.
    Da ist das untermehmerische risiko schon höher wenn man ein neues system kaufen möchte, daher dieser thread.


    zum thema Voodoo beim setup: selbst mit einem funktionierenden programm zur berechnung, gehört eine gewisse portion wissen dazu die ergebnisse dieses programms richtig zu deuten.
    Auch sind kleine fehler (rig 20cm zu tief/hoch) gravierend bei so einem setup. Also einfach ein standartsetup laden, und hoch damit geht ja wirklich nicht.
    ich bin deswegen weiterhin der meinungen das die systeme dessen hersteller die mehr wert auf seminare legen, auch häufiger die besseren soundergebnisse liefern werden.


    aber ich stimme mit oton überein das man keine 20 semester braucht :D

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  • Zitat von "mediennutte"

    ...
    Auch sind kleine fehler (rig 20cm zu tief/hoch) gravierend bei so einem setup...


    ich kenne die genauen zusammenhänge deiner erfahrung damit nicht, aber diese aussage kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen. :?:


    immerhin sind wir uns ja alle einig, das man wenigstens ein bisschen in büchern schnüffeln sollte, bevor man etwas komplexere setups (ca. ab 2 boxen aufwärts ;) ) erstellt.


    für richtig große anlagen (viele tausend leute) muss dann aber schon eine gehörige portion erfahrung und wissen her, damit es richtig zusammenspielt. daran haben sich schon so einige leute die zähne ausgebissen.



    für mich kann ich ein erfahrungs-fazit ziehen:
    ich bin der meinung, das LAs in schlechten akustischen umgebungen große vorteile bieten können. dies ist dann zwar meist verknüpft mit einem höheren material- und setup-saufwand. aber die ergebnisse sprechen für sich.
    wenn ich vor der entscheidung stünde ob LA oder nicht, würde ich vermutlich ein LA für große, mittlere und etwas kleinere VAs vorziehen. nur bei kleinen anlagen bieten andere systeme vorteile, hier vor allem im handling.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"


    ich kenne die genauen zusammenhänge deiner erfahrung damit nicht, aber diese aussage kann ich so nicht wirklich nachvollziehen. :?:


    ich ehrlich gesagt auch nicht. 1-2 Meter ok, aber 20 cm machen mir noch keine grossen Probleme .. :D



    Zitat von "wora"

    für richtig große anlagen (viele tausend leute) muss dann aber schon eine gehörige portion erfahrung und wissen her, damit es richtig zusammenspielt. daran haben sich schon so einige leute die zähne ausgebissen.


    klar, aber auch bei diesem Thema ist es egal ob Line Array oder nicht, viel und gross heisst guter Systemmann und dem rede ich auch nicht rein, wenn ich hinterher nur gut mischen kann. (Ich bin ein FOH Mischer ... ich habe Ahnung, aber das mit den Systemen können viele besser als ich ... und die sollen auch ihr Geld verdienen !!!

  • Zitat von "wora"

    für richtig große anlagen (viele tausend leute) muss dann aber schon eine gehörige portion erfahrung und wissen her, damit es richtig zusammenspielt. daran haben sich schon so einige leute die zähne ausgebissen.


    Das gilt vor allem für Veranstaltungen mit vielen tausend Nachbarn :evil:

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • ich gebs ja zu, 20cm sind etwas polemisch gewesen, aber ein halber meter ist schon ein punkt, war bei mir eine VA mit nexo GeoS, das reagiert (zumindest von dem was ich weiß) ziemlich empfindlich auf falsche aufstellung.

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    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


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