Endstufen durchgebrannt, warum?

  • Wir hatten neulich eine 3-Tages Veranstaltung mit einem großen Stromaggregat und einer Verteilung zu mehreren Soundsystemen. Vor dem Anstecken der Geräte an unserem Kraftstromverteiler habe ich noch auf Bauernstrom überprüft, alles Ok. Nach ca 24h sind alle Sicherungen in meiner KME SPA 1600 durchgebrannt, ein Test zu Hause ergab, dass es nicht nur die Sicherungen sind, sondern irgendetwas Ernstes (das einzige, was noch funktioniert, sind die Lampen in den Netzschaltern). Nun das Eigenartige: Nachher habe ich die Endstufe mit einer Clayton CA4 ersetzt, welche nun meine 8Basshörner mit eigentlich gleich hoher Leistung betreiben sollte. Diese hat jedoch schon bei niedrigem Schalldruck geclippt (müsste aber eigentlich 2Ohm Stabil sein und die 8Bässe schaffen) und ist nach weiteren 12h ebenfalls durchgebrannt. Die an gleicher Phase hängende Bell XO-1903 Frequenzweiche hat überlebt. Alle anderen Geräte (meist weniger Leistung ziehend) lagen auf anderen Phasen und haben ebenfalls überlebt.


    Frage1: Kann sich jemand erklären, was im Netz falsch gelaufen sein könnte? Haben vielleicht die anderen Soundsysteme auf irgendeine Art Spannungsspitzen erzeugt?
    Frage2: Ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass bei Überspannung sogar auch die Transformatoren durchbrennen können, oder sind meist nur die "billigen" Bauelemente hinter den Trafos betroffen?

  • mhhh große stromaggregate sind von der stromform her eigentlich schonmal deutlich besser als kleine agregate. hier gibts eigentlich nen recht brauchbaren sinus.
    auch die spannungs und frequenzstabilität sollte halbwegs gegeben sein.
    es kann natürlich sein, dass das aggregat teilweise überlastet worden ist, aber selbst dabei sind große aggis eigentlich recht unkritisch.
    bei kleinen hab ich schon einige defekte erlebt, da hier alles andere als nen sauberer sinus rauskommt und auch die spannung gerne mal um 50 Volt und mehr schwankt. Aber bei größeren Aggregaten hatte ich bis jetzt keine Probleme.


    zu frage 2:
    Naja billige Bauteile gibts eigentlich nicht, Ist halt immer die frage wie die Spannungsfestigkeit aussieht... Was da genau kaputtgeht lässt sich im vorraus nicht sagen. Es können die Elkos hinterm Trafo hochgehen, die Transistoren im Ausgangsteil natürlich auch und noch diverse andere Bauteile.

  • Kenne das "Problem" nur von einfachen "Baumarkt" Generatoren. Hatte in Verbindung mit einem kleineren Honda Generator schon mal den Fall, dass tatsächlich die Primärseite des Trafos einer Endstufe durchgebrannt war. da bei Dir nur noch der Netzschalter leuchtet, und dieser doch meist vor dem Trafo liegt tippe ich auf den gleichen Defekt.
    Wie es zu den Spannungsschwankungen beim Aggi gekommen ist, kann sicherlich verschiedene Gründe haben, die oft nachher nicht mehr genau nachvollziehbar sind. Bei einem professionellen Generator darf sowas aber eigendlich nicht passieren.
    Seit meiner Erfahrung, die ich damals mit dem Honda gemacht habe, hänge ich nix wertvolles mehr ohne Spannungsstabilisierer (Furman) direkt an einen Generator. So ein Generatornetz ist halt nie so stabil wie das Netz des Energieversorgers. Vorkommnisse, die bei einer "Steckdose" keinerlei Auswirkung zeigen,können bei nem Generator leicht negative Reaktionen hervorrufen.
    Gruß peter

  • Also bevor um die Trafowicklungen abrauchen sollten eigentlich die sicherungen fliegen. Wicklungen bekommt man bei richtiger Absicherung nicht so schnell kaputt. Hast Du vielleicht zwischendurch mal einen Blick auf die Messinstrumente von dem Stromerzeuger geguck? war der frequenzstabil? Spannug ok? Wurde der elektonisch geregelt?
    wurden für die Regelung alle 3 Phasen genutzt?

  • Leider war ich nicht an den Generatorinstrumenten gucken. Es war zumindest ein 25KVA-Generator aus besserem Hause von einer seriössen Verleihfirma.Ziemlich neu, somit sicherlich mit elektronischer Reglung. Noch ein wichtiger Fakt, den ich oben vergessen habe mit zu nennen: Bei der Clayton-Endstufe haben zwischendrin öfter mal die Protect-LED's kurz aufgeleuchtet, trotz geringer Lautstärke (Limiter war es also nicht, die Endstufe hat glaub ich auch gar keinen)

  • das einzige wo ich mal Problem mit Generatoren hatte war als ich unsere Dimmer dran hatte .. Dir verkraften tl Beschreibung 45 - 65 Hz (oder so ..) . die Annzeige des Generators war irgendwo bei 55 aber bei den Dimmern ging gar nix ( Elektronik )
    als wir die Drehzahl des Gernerators runtergeschraubt hatten war es ok ....
    Kaputt gegangen ist zum Glück nix ...


    Was ich damit sagen wollte ist das die Agregate anscheinend oft nen unsauberen Strom zaubern ...


    Grüße Michael

  • Also spätestend wenn der Stromerzeuger Netzparalllbetriebsfähig ist. Also eine etwas bessere Steuerung eingebaut hat (kostet ohne Regelmagneten Messwiderstände usw. ab 3000tsd€)sollten eigentlich echte 50 hz rauskommen. Wenn die um einen Einstellbaren Wert vom Soll abweicht schaltet das Generatorschütz ab. Selbiges gillt für Spannung Schieflast (wenn eine Generatorwicklung/Phase stärker als die anderen belastet wird) usw.
    An einen Stromerzeuger mit Handregelung würde ich keine teure LED Wand oder PA anschließen. Bei den Dingern muss dann eigentlich auch immer einer daneben stehen der die Aufgaben der Elektronik übernimmt. Im IT Netz muss man ggf. noch mit Resonanzen von Oberschwingungen aufpassen. Aber damit hatte ich noch nie Probleme. Ich habe aber bis jetzt auch noch keinen Stromerzeuger unter 80kVA für hochwertige technik genutzt. KPC Also die kleinen inverter Honda aggegate sind eigentlich ganz brauchbar außer für Amateurfunk. Denn da werden einige Frequenzen gestört. Und die Teile verkraften eine Überlastung nicht so gut.

  • wie wurde das aggregat denn ausgeschaltet ? am zündschlüssel, oder erst stromtrennung (sicherung, notaus) ? wenn einfach nur der zündfred rumgedreht wurde, wäre das kein wunder: spannung runter, strom hoch, peng - aus die maus. wir haben aus solchem elend gelernt (doofparade & co)
    und haben eine aggregatwache eingerichtet. bei uns hat mal eine recht tatendrängige security den schlüssel rumgedreht und so ziemlich jede speakerspule mit der aktion geschossen.


    das ist aber nur eine der möglichen ursachen.

  • Jo stimmt unterspannung hatte ich natürlich vergessen. kanna uch bei manuel geregelten aggegaten mal fies werden wenn man die spannung am anfang bei 0 Last einstellt und dann das Aggregat belatet und nicht daran denkt die Spannung mit zunehmender Last zu korrigieren.


    Also die Aggregate die ich bis jetzt hatte waren so gebaut, daß zuerst das Hauptschütz trennt bevor der Motor abgeschaltet wird. Wie das aber bei Notaus ist weiß ich nicht. Den habe ich nicht gebraucht.
    Aber die Sache mit dem Notaus müsste ich wirklich mal untersuchen. Nicht das sich da jemand einen Scherz erlauben möchte, auf den roten Knopf drückt und dann LED Wand, Sound, Regie usw. abraucht.
    Vielleicht besorge ich mir mal so eine billige Überwachungskamera mit der man das Aggregat überwachen kann. Dann hat man auch immer die Instrumente im Blick, und wenn jamand den Knop drückt kann man den verantworlich machen sollte beim Notstop was kaputt gehen.

  • nee, mein lieber - notaus trennt ERST den strom und würgt dann den motor ab. is ja auch sinn ein solchen einrichtung.

  • Zitat von "interclub03"

    Leider war ich nicht an den Generatorinstrumenten gucken. Es war zumindest ein 25KVA-Generator aus besserem Hause von einer seriössen Verleihfirma.Ziemlich neu, somit sicherlich mit elektronischer Reglung. Noch ein wichtiger Fakt, den ich oben vergessen habe mit zu nennen: Bei der Clayton-Endstufe haben zwischendrin öfter mal die Protect-LED's kurz aufgeleuchtet, trotz geringer Lautstärke (Limiter war es also nicht, die Endstufe hat glaub ich auch gar keinen)


    Natürlich haben die Limiter. Und sogar recht Gute.

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Hab den Fred nur überflogen, aber hast Du mal Boxenimpedanzen und Kabel auf Kurzschluss gecheckt ?


    Gruß Jürgen

    Ab dem 10.4.2014 : Demoraum in 65549 Limburg, Di-Fr 14:00-18:00 06431-90 90 80 8