Neodym Magnet Temperaturtest

  • Nachdem mich nun viele meiner Kunden über die Temperaturanfälligkeit von Neodymagneten Magneten angesprochen haben nutzte ich den heutigen Samstag, um mal etwas objektives zu erfahren.
    Kurz zu der Durchführung der Messungen. Benutzt wurde der Magnet vom 18 Sound 12 ND 830. Jedoch habe ich den Kühlkörper zur schnelleren Erwärmung demontiert. Die Temperatur wurde an der Stirnseite der oberen Polplatte gemessen, in die ich ein 3 mm tiefes Loch für den Temperatursensor bohrte. Erwärmt wurde der Magnet durch ein Steinl Heißluftgebläse, welches im Abstand von ca. 15 cm über dem Magneten positioniert wurde und diesen gleichmässig anströmte. Die Luftspaltinduktion wurde mit einem Handmessgerät der Firma Brochhaus Messtechnik immer am gleichen Punkt im Luftspalt gemessen. Nun die Messwerte.


    Kaltzustand: 1,174 T
    50° C. 1,148
    70° C. 1,135
    83° C. 1,129
    93° C. 1,089
    113° C. 1,0
    132° C. 1,0
    153° C. 0,97
    Abgekühlt 1,147


    Erwähnen möchte ich, dass die Temperatur von 150° C. erst nach über 1 Stunde und voller Heizleistung des Gebläses erreicht war. Die Abkühlung dauerte über 2 Stunden. Besonders interessant finde ich die Messung nach der Abkühlung, die nahezu wieder den Neuwert erreicht.


    Ob dieses Verhalten auch bei anderen Magneten so ist kann ich nicht sagen. Vielleicht hat von euch mal jemand Zeit und Spaß und einen Magneten, bei dem es mal getestet wird.


    Grüße aus Osnabrück
    Dirk

    Viele inverstieren 100 Stunden in Planung und Konzeption, 30 Stunden für die Suche nach den billigsten Komponenten und ärgern sich jahrelang über Selbstbau Lautsprecher.

  • Na ja das da kurzfristig nicht so viel passiert sollte eigtl klar sein - spannender ist was im Langzeitverhalten passiert...sprich was geht nach 2 Jahren noch. Auch Erschütterungen sind nicht grade der Freund von Neo- Magneten..Allerdings waren unsere Freunde die Werkstofftechniker ja nicht untätig^^
    Allerdings halte ich die Testtemperaturen für schon recht hoch(Wenn auch unterhalb der Curietemp) - wenn man sich anschaut welchen Crestfaktor gängige Musik hat - aber trotzdem Danke für die Veröffentlichung der Ergebnisse
    :!:

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Es wir halt auch ein wenig bei der Kühlung verschenkt ... Was nützt der schönste Kühlkörper, wenn der Guss auf der Innenseite nicht Plan gedreht ist und deswegen nur an wenigen, kleinen Stellen berührung zum Magnetträger hat!? Gesehn beim 12ND930 ...

    Was juggt mich der Benzinpreis, ich tank eh immer nur für 20 Euro :D

  • moderne neodym chassis halte ich da erlich gesagt für unkritisch. (18sound, b&c und co)
    wenn man bedenkt, dass neodym magnete heutzutage auch in permanenterregten synchronmaschinen bis in den MegaWatt bereich verbaut werden. Wenn diese magnete nicht absolut zuverlässig wären, würde man diese dort auf keinen fall verbauen...
    diese motoren laufen jahrzenhnte...

  • Hallo Julian, Curietemperaturen liegen bereits ab 70° vor. Kannst du mir beantworten, warum hier bei über 150° C noch kein Memorieeffekt vorhanden ist?


    @ Kater, kannst du mir deinen offiziellen Namen nennen? Dann kann ich dich aus meiner Kundenkartei canceln (smile!!!) Der Übergang vom Kühlkörper zum Magneten wird unterstützt durch Wärmeleitpaste und einer 4-Punkt Verschraubung. Hier ist es nicht so sensibel wie bei einem Transistor. Der Übergang der Strahlungswärme ist auch bei nicht perfektem Kontakt ausreichend gewährleistet.


    Grüße
    Dirk

    Viele inverstieren 100 Stunden in Planung und Konzeption, 30 Stunden für die Suche nach den billigsten Komponenten und ärgern sich jahrelang über Selbstbau Lautsprecher.

  • Zitat von "Dirk Hahn"

    Hallo Julian, Curietemperaturen liegen bereits ab 70° vor. Kannst du mir beantworten, warum hier bei über 150° C noch kein Memorieeffekt vorhanden ist?


    NdFeB hat eine Curie Temperatur von ca 310° C...Und gerade bei geschickter Kombination der verschiedenen magnetischen Werkstoffe, lässt sich mittlerweile auch bei Neo - Magneten eine gute thermische Stabilität ereichen.
    Deshalb auch kein Memoryeffekt....

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Zitat von "Dirk Hahn"


    @ Kater, kannst du mir deinen offiziellen Namen nennen? Dann kann ich dich aus meiner Kundenkartei canceln (smile!!!) Der Übergang vom Kühlkörper zum Magneten wird unterstützt durch Wärmeleitpaste und einer 4-Punkt Verschraubung. Hier ist es nicht so sensibel wie bei einem Transistor. Der Übergang der Strahlungswärme ist auch bei nicht perfektem Kontakt ausreichend gewährleistet.


    - auf deinen erstens Satz geh ich garnicht erst ein, deine Art ist ja mittlerweile bekannt ...


    - ich bin kein Kund von dir und das hast du im Moment auch nicht zu befürchten


    - Der Faktor Schrauben ist mir zugegebenermaßen entgangen


    - ohne die Wärmeleitpaste wär mir das garnicht erst aufgefallen, die wurde bei der Montage einseitig aufgetragen, nimmt man den Kühlkörper ab findet sie sich darauf nur an ganz kleinen Stellen, soviel dazu ...

    Was juggt mich der Benzinpreis, ich tank eh immer nur für 20 Euro :D

  • Grüsze,


    Interessant wäre eine zyklische Erwärmung bis gut 100 Grad über ein elängere Zeit und dann wieder Abkühlung, das Ganze 20-50x wiederholt.


    Und dann messen, wie viel Induktion übrig bleibt. Und obs ein Sättigungsverhalten gibt.


    Wenn jedes mal 2-3% flöten gehen läppert es sich auch zusammen.


    Also 3x am Tag Magent quälen und in einem Monat fundierte Kenntnisse besitzen ;)


    mfg
    JF

  • Zitat von "JF"

    Also 3x am Tag Magent quälen und in einem Monat fundierte Kenntnisse besitzen ;)


    soweit ich weiß haben die im hause k&f schöpferisch tätigen genau das gemacht.... darum finden sich bislang auch keine neodym-chassis in k&f-kisten.


  • Das sehe ich genauso, wenn dann muss man das langzeittesten.
    Halt Praxisnah, oder kauft man nach jeder VA neue ls?
    Ist zwar aufwändig, aber einmal und nie wieder sagt imho nix aus in diesem Fall.

  • @ Dirk Hahn: Vielen Dank für die Versuchsbeschreibung. Interessant wäre noch, ob der Meßfühler an sich auch eine Temperaturabhängigkeit aufweist.
    Fabian: es wäre natürlich spannend, mehr von K&F zu erfahren, z.B. über Zyklen, Temperaturen, Vergleich zu Ferriten und und und - falls K&F hier mitliest, wie wärs mit einem Erlebnisbericht ? :wink:


    Zu den Seltenerdmagneten allgemein habe ich schon viel gesucht und bin auf der Seite dieses Herstellers hängengeblieben


    http://www.bomatec.ch/angebot/…nik/seltenerd-magnete.php


    hier gibt es Informationen zu den einzelnen Werkstoffen, interessant sind unter dem Menue "Angebote" auch die anderen Werkstoffe, wie auch die Wissensrubrik.
    Wie man sieht, hängt die Temperaturstabilität vom Material, aber auch von der Geometrie ab, daher auch die unterschiedlichen Temp.-bereiche. So dramatisch sieht es für Neodym nicht aus, aber gewißlich wissen wir, daß wir den verbauten Werkstoff im LS nicht kennen, d.h. ob er der gleichen Güte wie die hier dargestellten hat.
    Ein Beitrag zur mechanischen Stabilität: unter den Alnicomagenten weißt der Hersteller auf deren geringe Koerzitivfeldstärke hin.
    Wer so wie ich einmal in sehr jungen Jahren (laaange her ...) aus defekten Chassis die Magnete mechanisch herausgetrieben hat, wird bei Alnico evtl. schon die gleiche Erfahrung gemacht haben: Er ist nach einigen Erschütterungen so gut wie entmagnetisiert.
    Solch ein Problem sehe ich bei Neodym weniger.
    Der Magnet besticht durch sein geringes Gewicht, und es bleibt abzuwarten, wo zukünftig der limitierende Faktor eines Chassis anzusiedeln ist: beim Klirr, bei der max. Magnettemperatur oder bei der geringeren Wärmeableitfähigkeit des Antriebs.


    Viele Grüße
    Lok1414

  • Hallo,


    ich glaube, dass K&F kein Indikator für die Abstinenz von Neodym ist und sein möchte.
    Auch die vielfachen, wiederholten Testzyklen werden selten diese Extrembedingungen beinhalten. Denn das Gebläse arbeitete über 60 Minuten mit 2000 Watt Heizleistung auf den Magneten, dagegen wird ein mit 1000 Watt Peak belasteter Lautsprecher mit einer durchschnittlichen Leistung von 200 Watt belastet, abhängig vom Crest Faktor mehr oder weniger. Von dieser Leistung treten ca. 90% Abwärme auf. Diese Wärme wird je nach Einsatzzweck des Speakers bis über 50% durch Ventilationsöffnungen entfernt. Dann kommt noch der Kühlkörper dazu, der ebenfalls nochmals 40% Wärme abstrahlt.


    Deshalb gewähre ich weiterhin eine zeitlich unbegrenzte Garantie auf unsere 18 Sound Magnete.


    @ Kater. "deine Art ist ja mittlerweile bekannt" sagst du. Ja, meine Art meinen Kunden gegenüber ist sehr bekannt und geniesst den besten Status, den ein Vertrieb jemals hatte. Ich freue mich auf dich als Kunden.


    Grüße
    Dirk

    Viele inverstieren 100 Stunden in Planung und Konzeption, 30 Stunden für die Suche nach den billigsten Komponenten und ärgern sich jahrelang über Selbstbau Lautsprecher.

  • Dirk Hahn
    Vielleicht solltest Du deinen Versuch mit einem der genormten EIA Testsignalen wiederholen. Die Schwingspule erhitz nämlich den Magneten nicht mit einer gleichmäßigen Umströmung von der Aussenseite, sonder nur innerhalb des kleinen, engen Luftspalts. Könnte sein das dann deine Ergebnisse anders ausschauen....


    STL