headset dpa / teqsas - kugel oder niere?

  • Hallo,
    bin gerade am headset testen - habe mir ein Teqsas HS6 (Sennheiser MKE2 gold) und ein dpa 4066 kommen lassen. Beide teile klingen sehr gut - das Sennheiser in meinen Ohren ein wenig wärmer - das DPA vielleicht ein wenig transparenter aber dafür auch in den Höhen nicht so angenehm wie das Sennheiser.
    Mit beiden Modellen konnte ich in einem akustisch nicht ganz unproblematischen Saal (Betonwände rundherum) schon für Theater ausreichende Pegel erzielen, ohne daß es zu Rückkopplungen gekommen wäre. Das Sennheiser war was Koppeln betrifft sogar noch ein wenig unempfindlicher als das DPA.
    Meine Frage nun: Könnte ich mir von einer Nierenvariante (DPA4088 oder Teqsas HS5 mit Sennheiser ME 104) noch einiges mehr an db erwarten bevor es zu koppeln beginnt, oder tut sich da dann nicht mehr allzuviel.
    Und noch eine zweite Frage: Gibts bereits Erfahrungswerte mit dem kleinen Lemo Stecker im Nacken des Teqsas headsets was Feuchtigkeit und Zuverlässigkeit betrifft.

  • Also ich würde die Finger von der Nieren-Variante lassen.
    Grade bei Theater geht es ja doch oft auch um Optik.
    Zumindestens bei den DPA´s müssen die Nieren schon sehr nahe am Mundwinkel sein und dann läust du Gefahr, dass die Ploppen.
    So sehr viel mehr Pegel bekommst du auch nicht und die Kugeln klingen dazu noch sehr viel besser. (subjektv)


    Das Problem bei den Nieren gegenüber der Kugel, wenn die Kugel mal etwas nach hinten rutscht klingt sie ähnlich wie vorher, die Niere nicht.
    Weiterer Vorteil der Kugel, bei einem Duett, wenn sich Sänger gegenüberstehen, kannst du schön einen Sender zu machen und beide singen über ein Headset. (Keine Kammfilter)
    Bei der Niere funktioniert das nicht so gut.


    Die Teqsas Bügel haben wir auch mal getestet, klingen auch sehr gut.
    Ohne Erfahrungswerte zu haben, hatten wir genau wegen dem Stecker im Nacken so unsere Bedenken und sind bei DPA geblieben.


    Nochwas zum Thema Kapsel absaufen.
    Die DPA´s saufen viel weniger ab.(Gegenüber MKE) Warum auch immer.

    Es grüßt der Stephan


  • Optik ist eine Sache, die Feedbackempfindlichkeit der 4088 ist aber erfahrungsgemäß doch erheblich niedriger als die der 4066 (Kugel), auch wenn letztere unbestreitbar besser (neutraler) klingt. Mit hautfarbigem Schaumstoff-Plopschutz und korrekt angepaßtem Bügel (leider eine etwas langwierige Sache, aber wenns dann mal paßt bleibt es auch so) ist die Niere immer dann die richtige Wahl wenn es auf der Bühne etwas lauter zur Sache geht (Liveband, konventionelles Monitoring). Mit den 4066ern geht da die Nummer mit dem Duett (am besten noch im Paartanz...) leider schnell in die Hose. Bevor ich da dazu komme ein HS runter zu ziehen hab ich schon lange eine kammfilterunterstützte Rückkopplung :?

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • niggles
    naja, wir haben Jahrzehnte lang versucht, HS rechtzeitig runterzuziehen, das geht schon, gerade wenn man das Stück kennt. Dort liegt tatsächlich ein Riesenvorteil der Nieren, wo das nicht mehr so dringend ist.


    Heikel finde ich allerdings, dass beim Verrutschen des Headsets (kommt ja nun auch immer wieder vor) erheblich Pegel flöten gehen kann, und dann ist auch mit Monitor so gar nichts mehr möglich.


    Wir hatten mal beim Fernsehen die Nieren am Headset - das möchte ich als Beschaller nicht nochmal erleben. Da zieht der Kerl das Jackett aus - Headset sitzt 1,5 cm niedriger - und Tschüss!


    Da lässt sich gerade in der Beschallung mit ner Kugel mehr zaubern - auch wenn man dort dann vorn herein nicht soviel Monitor anbieten kann.


    Grüße
    Opi

    abgebrühter Alt-Aktivist im Vorruhestandsjob
    -danke Billbo-

  • Zitat von "Ton_Opa"

    niggles
    naja, wir haben Jahrzehnte lang versucht, HS rechtzeitig runterzuziehen, das geht schon, gerade wenn man das Stück kennt. Dort liegt tatsächlich ein Riesenvorteil der Nieren, wo das nicht mehr so dringend ist.


    Grüße
    Opi


    Das sehe ich aber ganz anders. Mit einer Kugel ist das viel eleganter, weil beide Darsteller über ein HS relativ gleich klingen und viel weniger Pegelunterschied da ist.


    Bei einer Niere pustet das Gegenüber schon mal schnell rein.
    So oder so kommt man am hoch und runtzerziehen ja garnicht dran vorbei.


    Thema Optik: Ich kenne keinen Regieseur, der einen Darsteller mit dem Windschutz im Gesicht rumrennen lassen würde.
    Aussnahme evtl. auf der Gregenzer Seebühne.


    Also für mich steht ganz klar fest:
    Musical oder Schauspiel ganz klar eine Kugel.
    Klingt besser und ist viel freundlicher mit den Alltagssorgen, wie verrutschen etc.

    Es grüßt der Stephan

  • Zitat von "DasIch"

    Das sehe ich aber ganz anders. Mit einer Kugel ist das viel eleganter, weil beide Darsteller über ein HS relativ gleich klingen und viel weniger Pegelunterschied da ist.


    Bei einer Niere pustet das Gegenüber schon mal schnell rein.
    So oder so kommt man am hoch und runtzerziehen ja garnicht dran vorbei.


    Thema Optik: Ich kenne keinen Regieseur, der einen Darsteller mit dem Windschutz im Gesicht rumrennen lassen würde.
    Aussnahme evtl. auf der Gregenzer Seebühne.


    naja, so schlimm sehen die kleinen Schaumstoffbällchen von DPA auch nicht aus. Da wo man die 4088 aus Lautstärkegründen wirklich gut brauchen kann (Galashows, "modernes" Musical) geht das schon. Von der Optik her finde ich übrigens die klotzigen Kapseln der CM Earsets viel störender - auch schon ohne Windschutz.


    P.S. Fernsehen ist ja noch mal ein ganz anderes Thema...für den Sendeton möchte ich da auch nix anderes als Kugel haben. Das Nierenheadset war hoffentlich nur die Strecke zum Saalpult. :roll:

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zitat von "niggles"

    naja, so schlimm sehen die kleinen Schaumstoffbällchen von DPA auch nicht aus.


    Naja, ich hatte mal einen Regiesseur, der wollte bei 32 Strecken :!::!: mit angeklebten MKE´s, Stirn oder Wange, alle Kapseln unter die Perrücke , weil ihn die "Pickel" störten :shock:


    Diese Diskussion ist fast in Streit ausgeartet.

    Es grüßt der Stephan

  • Danke für angeregte Diskussion!


    Zitat von "DasIch"

    Also ich würde die Finger von der Nieren-Variante lassen.


    Nochwas zum Thema Kapsel absaufen.
    Die DPA´s saufen viel weniger ab.(Gegenüber MKE) Warum auch immer.


    Hallo DasIch,
    Meinst du die alte MKE Kapsel oder die aktuelle MKE2 gold Kapsel, die ja durch ein zusätzliches zweites Membran vor Feuchtigkeit geschützt ist?

  • Zitat von "blitzfritz"

    Danke für angeregte Diskussion!



    Hallo DasIch,
    Meinst du die alte MKE Kapsel oder die aktuelle MKE2 gold Kapsel, die ja durch ein zusätzliches zweites Membran vor Feuchtigkeit geschützt ist?


    Oh gute Frage, da wir seit nunmehr gut 4 Jahren ausschließlich DPA nutzen, weiß ich nicht ob wir vorher die alten oder die "Neuen" hatten.
    Ganz früher waren es die Red Dot, dann die MKE Gold.
    Ob diese von Anfang an eine Zusatzmembran hatten weiß ich nicht.

    Es grüßt der Stephan

  • Zitat

    Ganz früher waren es die Red Dot, dann die MKE Gold.
    Ob diese von Anfang an eine Zusatzmembran hatten weiß ich nicht.


    Hatten sie! Tandemmembran und gewachste Gaze in den Einsprachen war damals das Feature der MKE2Gold.

    Lämpchen glimmt - Schaltung stimmt!
    Techniker rot - Schaltung tot!

  • Zitat von "Multicore"

    Hatten sie! Tandemmembran und gewachste Gaze in den Einsprachen war damals das Feature der MKE2Gold.


    AHA, dann war das wahrscheinlich DAS Feature, was dafür gesorgt hat, dass wenn ein MKE einmal abgesoffen war, es anschließend wahrlich den Schweiß angezogen hat. 8)

    Es grüßt der Stephan

  • Die gewachste Gaze ist halt ein wenig trickie... eigentlich sollen an der Wachsschicht Stäube (Schminke u.ä.) anhaften und so von der Tandemmembran ferngehalten werden. Eine entsprechende Melange aus Schweiss und Schminke verstopft die Gaze dann aber auf immer und ewig. Ebenso sollte man never ever die Einsprache mit dem Daumen auf die Kapsel drücken... :oops:

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  • Die red dots hatten die Doppelmembran noch nicht - dieses feature kam erst mit dem MKE2 gold.
    Hab mich jetzt übrigens für die Teqsas HS6 entschieden - haben mir einfach vom Klang her wesentlich besser gefallen.
    Desweiteren benötigt man kein Tape wie beim DPA Modell, um die gewünschte Bügel-Einstellung für den jeweiligen Künstler zu fixieren - finde ich auch sehr praktisch.
    Und zu guter letzt noch ein kleiner Tip: Die Jungs von Teqsas rüsten auf Wunsch die SK500 Evo Sender auf Lemo 3pol um - ist nicht ganz billig aber sehr sinnvoll... :wink: