4-Punkt-Beschallung und die dazugehörigen...

  • Zitat

    ölliger Schwachsinn, vier Punkt Subs, weil:
    1. die Dinger sind Direktstrahler ohne jeden Bündelungsfaktor
    2. sich bekannter maßen Bässe kugelförmig ausbreiten
    3. tiefe Töne lange Wellen machen
    und sich damit nicht sagen läßt, wo in der Halle die Interferenzen zu Anhebungen und wo zu Auslöschungen führen werden. also quasi unkontrollierbare Diffusion.


    Das ist ja gerade der Trick! Die Verteilung vor allem in Räumen mit schallharten Wänden ist so zufällig, das es schon wieder gleichmäßig ist. Aber das Timing stimmt wenigstens! Die meisten Zuhörer stehen innerhalb des Hallradius, also schöner Direktschall. Und ja, hinter den Stacks bumst es auch ordentlich, aber stört das die Discojünger? Wenn du Pech hast, dann schwimmt dir der Bass auf, dann halt ein paar Notches spendiert und feddisch.
    Wenn du eine konzertante absolut gleichmäßige Beschallung in allen Frequenzbereichen haben möchtest:
    2 Linearrays in der Front , erweitert mit senkrechter Line an Subs und horizontaler Line aus Infrasubs und bitte jede InfraBox eine eigene Delayzeit.
    Zusätzlich auf halber Strecke eine TopDelayline, aber bitte nicht zur Hauptanlage gerichtet, sondern nach hinten. Jetzt hast du den korrekten Bezug zum DJ und eine gleichmäßige Verteilung. ABER: Der Tänzer badet nicht mehr IM Sound, sondern bekommt die volle Packung von einer Seite. Abgesehen davon: wer zahlt den Aufwand?


    Just my 2 Cents.

  • Zitat von "donut"

    1. die Bässe laden sich gegenseitig auf, ergo mehr Druck. +6db pro doppelter Anzahl. also bei 32 Kisten wären das ca. 27db Pegelgewinn, + ca. 3dB Zugewinn durch Bodenkpopplung. macht ungefähr + 30 db !!!


    Tatsächlich?


    1.) Wenn wir uns in dem Bereich bewegen, bei dem eine Verdopplung der Bässe auch noch eine Verdopplung des Wirkungsgrades bedeutet (also 3dB mehr, sowie 3dB aus der doppelten Leistung, macht insgesamt 6dB), würde die Verteilung von 32 Bässen auf ein statt auf 4 Stacks ein Zugewinn von 6dB bringen.


    2.) Das mit der Verdopplung des Wirkungsgrades funktioniert natürlich nicht endlos (siehe Energieerhaltungssatz). Schon gar nicht, wenn man eine lange Linie legt.


    3.) Auf 27 dB komme ich mathematisch überhaupt nie, entweder 5 * 3 dB = 15 dB oder 5 * 6 dB = 30dB...


    Zitat

    völliger Schwachsinn, vier Punkt Subs, weil:
    1. die Dinger sind Direktstrahler ohne jeden Bündelungsfaktor
    2. sich bekannter maßen Bässe kugelförmig ausbreiten
    3. tiefe Töne lange Wellen machen
    und sich damit nicht sagen läßt, wo in der Halle die Interferenzen zu Anhebungen und wo zu Auslöschungen führen werden. also quasi unkontrollierbare Diffusion.


    Es gibt zur Vermeidung des störenden Einflusses destruktiver Interferenzen zwei Strategien:


    1.) Interferenzminimierung: Also jedes Stück Raum wird nach Möglichkeit nur von einer Quelle beschallt.


    2.) Interferenzmaximierung: Jedes Stück wird von möglichst vielen Quellen beschallt, so dass sich die verschiedenen Kammfilterkurven überlagern und ausmitteln.


    Gerade im Bassbereich und innterhalb reflektierender Räume würde ich eher zu 2.) tendieren.





    Am Rande: Noch werden Schallpegelbeschränkungen zum Schutz des Publikums noch nicht überall so ganz ernst genommen. Aber ich würde mich schon mal an den Gedanken gewöhnen, gleichmäßig beschallen zu müssen...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Zitat von "ADMIN"

    Am Rande: Noch werden Schallpegelbeschränkungen zum Schutz des Publikums noch nicht überall so ganz ernst genommen. Aber ich würde mich schon mal an den Gedanken gewöhnen, gleichmäßig beschallen zu müssen...


    Wobei das für den Bereich Bässe doch eher in den Bereich "Egal" fallen sollte.

  • Gemach, gemach...


    Zitat

    Der Laie denkt...

    aber er hat aber hier keine Schreibberechtigung. In diesem Teil des Forums sollte man allen Beiträge eine gewisse Ernsthaftigkeit unterstellen dürfen. Und nicht nur deswegen finde ich den aggressiven Ton etwas unangebracht. Aber zur Sache, das relativiert:


    Zitat

    Der Laie denkt: logo, vierpunkt mit Tops und Subs. FALSCH gedacht, weil das Ergebnis völlig beliebig und unvorhersagbar wird! praktisch und elektroakustisch physikalisch!


    Im "www." findet man Rechner die dieses simple Problem bunt ausdrucken. So viel zur Unvorhersehbarkeit.


    Zitat

    DAS OPTIMUM.... etc etc


    Mag alles sein, die Frage wie eine Bass-Punktschallquelle zeitrichtig an ein 40m entferntes Top angekoppelt werden soll ist damit aber noch nicht geklärt. Was nützen 30db mehr Pegel wenn sie in einem Teil der Halle dem Rest der Musik um über 100ms hinterherhinken? Jetzt aber mal Ehrlich!


    Zitat

    DIE PRAKTIKABLE VERSION...
    4. die Linie kann auch gebogen werden, damit das Coverage ein wenig beeinflußt werden kann. In wieweit, läßt sich kaum berechnen, muß also individuell empirisch ermittelt werden.


    Ich hab hier ein nettes Excel Sheet mit einem gewissen Christan Heil als Autor das für sich in Anspruch nimmt genau dieses Problem in Kombination mit der ach so sinnlosen Zahnlücke gelöst zu haben.
    Und es funktioniert reproduzierbar gut solange man den Höchstabstand der Bässe beachtet.


    Zitat

    Oft gesehen und dennoch meist sinnlos: Die Zahnlücke.
    alle Bässe leigen zwar auf einer Linie, aber mit so viel Abstand dazwischen, daß die gegenseitige Aufladung abreißt.


    S.o. Die Physik von Linienestrahlern bedingt zur kohärenten Kopplung einen pysikalisch gegebenen Höchstabstand der beteiligten Schallquellen. Ich gebe Donut recht das alles Andere eine Fehlbedienung des Systems mit unnützen Ergebnissen ist.


    Natürlich erzeugen mehr als eine Schallquelle unbestreitbar immer Interferenzen, aber ich verstehe,insbesondere, tanzbare Musik immer noch als Abfolge zeitlicher Impulse, weswegen ich lieber lokale Lücken im Frequenzgang als massiven Laufzeitmatsch habe.




    Gruß, Michel

  • Tag
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    Admit hat geschrieben:


    Es gibt zur Vermeidung des störenden Einflusses destruktiver Interferenzen zwei Strategien:


    1.) Interferenzminimierung: Also jedes Stück Raum wird nach Möglichkeit nur von einer Quelle beschallt.


    2.) Interferenzmaximierung: Jedes Stück wird von möglichst vielen Quellen beschallt, so dass sich die verschiedenen Kammfilterkurven überlagern und ausmitteln.




    Ich muß ja gestehen, da mich Punkt 1 zu dem Gedanken bewegt hat, dies auch mit einem Cluster vorne vorzuschloagen.


    Aber das mit der Interferenzmaximierung hab ich so ehrlich gesagt auch noch nicht bedacht.
    Interessanter Ansatz
    Hm , maximieren, damit sie sich überlagern und auslöschen


    Muß ich sofort probieren :)

    Zitat

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • ich würde die bässe aufgrund der besseren verteilung immer zu den tops stellen, also auch als 4 punkt, bei höher laufenden bässen spielt dann auch das stereobild eine rolle.
    die auslöschungen die du in der leeren halle hörst fallen mit publikum nicht mehr auf weil es in der regel bei gut verkauften veranstalungen nicht mehr möglich ist frei herumzulaufen und die bassverteilung zu beurteilen ;)


    davon mal abgesehen ist das laufzeitverhalten bei nur einer bassquelle ab 15-20m durchmesser sehr problematisch.


    ich halte übrigends 50m auch für die topteile viel zu weit auseinander, nach meiner erfahrung sollten die pa türme, wenn es gut sein soll, zueinander maximal 20 m auseinander und die am weitesten von einander entfernten max.25-30m , bei einer 8-punkt beschallung max. 50m voneinander enfernt stehen.
    in deinem konketen fall würde ich quasi 2x 4punkt tanzflächen bauen, mit doppelpositionen in der mitte.

  • Öhm, "höher laufenden Bässen"?
    Wir reden von EAW KF750...


    Die Sache hat sich wohl nun auch erledigt. Es wird wohl doch eine zentrale Traube geben (mit Downfill) und die Bässe doch an der Bühne...
    ...die Traube kommt komplett mit ins Licht-Rigg.
    Hoch lebe der neue Licht-Designer ;)

  • Zitat von "Schurik"

    (...)ich halte übrigends 50m auch für die topteile viel zu weit auseinander, nach meiner erfahrung sollten die pa türme, wenn es gut sein soll, zueinander maximal 20 m auseinander und die am weitesten von einander entfernten max.25-30m , bei einer 8-punkt beschallung max. 50m voneinander enfernt stehen.
    in deinem konketen fall würde ich quasi 2x 4punkt tanzflächen bauen, mit doppelpositionen in der mitte.


    Auch sehr interessant...
    ...wir reden hier aber schon von ner Männer-PA (nicht von irgendwelchem doppel-12"-60°-Spielzeug).
    40-50m spielt das Zeux locker zumal das ja geflogen und mit Downfills ausgestattet wird...

  • und ?
    ich weiss dass es um 750 geht, das sagt doch aber nix über die obere trennfrequenz der subs aus ??


    zentrale traube sicherlich die stressfreiste variante, wenn auch leider mono...


    Zitat von "PA-Peter"

    Öhm, "höher laufenden Bässen"?
    Wir reden von EAW KF750...


    Die Sache hat sich wohl nun auch erledigt. Es wird wohl doch eine zentrale Traube geben (mit Downfill) und die Bässe doch an der Bühne...
    ...die Traube kommt komplett mit ins Licht-Rigg.
    Hoch lebe der neue Licht-Designer ;)

  • ich muss mich wiederholen, ich weiss um welche pa es geht, allerdings haben meine
    anmerkungen nichts mit der grösse deines, äh.. deiner pa zu tun sondern mit physik,
    nämlich schallgeschwindigkeit und sich daraus ergebenen laufzeitunterschieden die man auch mit laustärke nicht kompensieren kann.


    Zitat von "PA-Peter"


    Auch sehr interessant...
    ...wir reden hier aber schon von ner Männer-PA (nicht von irgendwelchem doppel-12"-60°-Spielzeug).
    40-50m spielt das Zeux locker zumal das ja geflogen und mit Downfills ausgestattet wird...

  • Das mit der Laufzeitproblematik ist ja u.a. der Grund gewesen um hier die Sache anzusprechen (hauptsächlich im Bass)....
    ...was die Tops betrifft: da bin ich leider an die Vorgaben (technische und finanzielle) des Auftraggebers gebunden.


    Nur wie schon gesagt, mitlerweile ist nun doch alles ander gekommen als gedacht...
    ...wie so häufig halt.


    Es hat mir aber Spaß gemacht, noch mal eine solche Diskussion in der Runde hier zu führen. Philosophien sind halt immer nett zu bereden ;)

  • hallo Kolleschen,


    das scheint ja ein heißes Thema zu sein.


    hallo Utz, deine Lösung ist mitnichten die beste, wenn die Tänzer alle nach vorne schaeun / hören und es eine Bühnenpräsentation ist. ganz am Anfan war aber eine Vierpunktbeschallung gefragt, mit der Aufgabenstellung wohin mit dat Bass?


    hallo Admin, unsere beider Berechnungen sind korrekt, jedoch habe ich vom SPL einer einzelnen Bassbox losgerechnet, während Du bereits von vier Clustern ausgegangen bist. ergo haben wir differierende Pegelgewinne, aber am Ende werden wir denselben nominalen SPL erzielen.


    Zitat Admin:
    1.) Interferenzminimierung: Also jedes Stück Raum wird nach Möglichkeit nur von einer Quelle beschallt.


    Frage: wieviel akustisch getrennte Stücke Raum gibts bei einer vierpunkt disco beschallung?


    Zitat Admin:
    2.) Interferenzmaximierung: Jedes Stück wird von möglichst vielen Quellen beschallt, so dass sich die verschiedenen Kammfilterkurven überlagern und ausmitteln.


    Frage: nach meinem Verständnis müßten die Beschaller bei diesem Lösungsansatz ca. doppelt so viel Bassenergie in den Raum pumpen, damit die Auslöschungen wieder niveliert werden, stimmts?


    Zitat Michel:
    Im "www." findet man Rechner die dieses simple Problem bunt ausdrucken. So viel zur Unvorhersehbarkeit.


    -> Wenn Du die Bauakustischen Parameter des Venues kennst, und einfach so ins www eingibst, inklusive den Elektroakustischen Parametern deiner PA, und dann eine vernünftige Simulation erhälst, dann gib uns mal nen Tipp, wer sowas gratis anbietet und seriös ist. Ahnert, Götz, Löwer und einige andere kenne ich schon, die sind alle seriös, und lassen sich diese Ingenieursarbeit angemessen honorieren.


    Zitat Michel:
    Mag alles sein, die Frage wie eine Bass-Punktschallquelle zeitrichtig an ein 40m entferntes Top angekoppelt werden soll ist damit aber noch nicht geklärt. Was nützen 30db mehr Pegel wenn sie in einem Teil der Halle dem Rest der Musik um über 100ms hinterherhinken? Jetzt aber mal Ehrlich!


    -> Recht hast! einen Tod muss man sterben. Beschallungstechnik ist eben immer relativ.


    Zitat Michel:
    ...lieber lokale Lücken im Frequenzgang als massiven Laufzeitmatsch...
    -> So setzt jeder Experte seine eigenen Prioritäten. Zwei Tonis haben drei Meinungen, mindestens!


    Frage an Michel: gibts Christian Heils excel Sheet noch irgendwo? und was sagt es über den maximalen Abstand von 2x18" Reflex am Boden liegend? Wie weit dürfen die Kisten auseinander liegen, bevor die gegenseitige Aufladung abreißt? Und was passiert bei einer konkav gekrümmtem Linie?



    REALITÄT gegen VIERPUNKT BÄSSE, whre Begebenheit:
    Disco mit quadratischer Tanzfläche, Vierpunkt Tops geflogen, Vierpunkt Bässe gestellt, alle Boxen zielten exakt in die Mitte, geiler Sound am Dancefloor, Ruhe an der Bar, alles prima...
    Disco wurde umgebaut und Tanzfläche verlängert, schön. Plötzlich war der Sound scheiße. Null Bässe auf der Tanzfläche. Ein Defekt? Ein Anschlussfehler? Gleichzeitig beschwerten sich Gäste in der Lounge Ecke über den brachial angestiegenen Bassdruck! was war passiert? diffuse Interferenzen hatten doch tatsächlich eine Totalauslöschung auf der Tanzfläche und eine extrme Überhöhung in der Lounge erzeugt.


    In der Praxis hätte ich mit Lösung 2. einen Arschtritt bekommen. sonst nix. tatsächlich haben wir erstmal zwei Bässe stillgelegt, und damit sofort wieder Druck auf dem Dancefloor und Ruhe in der Lounge gehabt. Schritt zwei war dann der Umbau auf Mono Basswelle. Zugegeben, es waren nur 10 meter.


    bei 50 metern wie beim PA Peter ist das Delay dann schon deutlich spürbar. Also vergiß Vierpunkt und mach Frontalbeschallung mit sauberem Time Alignment. Und mit der KF 750 kommst Du auch 100meter weit. nur die Bässe laufen schon früher aus.


    viel Spaß beim LALA.

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    there's nothing important like headroom - exempt from more headroom
    Sound is no matter of taste - but an issue of education and recognition