4-Punkt-Beschallung und die dazugehörigen...

  • ...Bass Philosophien!


    Liebe Profi-Gemeinde,


    ich möchte Euch an dieser Stelle mal Eure Erfahrungen mit großen 4-Punkt-Beschallungen herauslocken...
    ...wie verfahrt Ihr mit den Bass-Wegen?
    Es gibt ja da verschiedene Ansätze:

    • Bass vor die Bühne und nur dahin! Evtl. ein paar Flugbässe zu den geflogenen 2 gegenüberliegenden Punkten...
    • Bass auf alle 4 Punkte verteilt und vorne mit einem Center-Bass zusätzlich verstärkt...
    • Bass nur auf alle 4 Punkte verteilt...


    Das der Ansatz der 4-Punkt-Beschallung nur suboptimal ist, braucht Ihr mir nicht zu sagen. Hier geht es ja auch um große Anwendungen (Abstand zwischen den Punkten ca. 40-50m)...
    ...da gibts ja schon erhebliche Laufzeitunterschiede.


    Wenn es nach mir geht, würde ich Variante 1 bevorzugen und vor der Bühne ein Zahnlückenmuster bauen und mit den bekannten Mitteln und Wegen an der gerichteten Bass-Abstrahlung arbeiten...


    Freue mich auf Eure Anregungen.


    Gruß
    Peter

  • Hmm


    Ich würde auf die Variante 1 Tendieren.
    Bässe richtig stacken ist eh schon eine Wissenschaft für sich, da sollte man sich nicht mit 4 Punkten noch mehr Probleme einholen.


    Zahnlücke klingt gut. je nach Musik eine zu koppeln erwünschte Frequenz suchen.
    Beim Abstand nicht nur auf Lambda/4 gucken, sondern auch Lambda/2 nachrechnen, da beim Koppeln a la Zahnlücke natürlich immer wo eine Auslöschung entsteht. Diese gilt es in einem "unwichtigem" Bereich zu haben.
    Und wenn schon. dann die zahnlücken auch ev durch Messen leicht delayen, um den nötigen Rumms auch auf der Tanzfläche zu haben.


    greez

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  • Zitat von "ADMIN"

    1.) Abstand 40 - 50 m nur zwischen vorne und hinten, oder auch zwischen links und rechts?


    40-50 nur zwsichen vorne und hinten. Rechts / Links sind ca. 25m

    Zitat von "ADMIN"


    2.) Disco oder Konzert?


    Natürlich Disco....

  • Aus Erfahrung habe ich mit Möglichkeit 3 immer die besten Ergebnisse erzielt. Möglichkeit 1 habe ich auch schon getestet, hatte aber immer das Problem das man an Array "weggeflogen" ist und es hinten dünner wurde (im Gegensatz zu vorn).
    2. ist nett, wenn die verteilten Bässe nicht ausreichen.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Wir überlegen da gerade an einer Beschallung aus der Mitte raus für eine Anfrage in 2009, BAR-Zelt mit 2000 PAX. Vielleicht wäre das auch interessant?


    6m x 6m Trusskarre, der DJ in der Mitte. Links wie rechts am Karre eine Stereotopteilsektion die jeweils immer eine Seite der Räumlichkeit soweit abdeckt, der Raum (in unserem Fall 40-45mx30-35m) Wird so halbiert und ich beschalle je Systen ca. 20x30m, den Rest im Bereich des Karres und des DJs fillen wir, die Bässe stehen jeweils auch links und rechts des DJs genau unter den geflogenen Tops als Cluster.


    Aber das nurmal so als Idee, und auch eine Art der 4 Punkt Beschallung.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
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  • Zitat von "Volker Holtmeyer"

    Aha, 45 x 25 m klingt nach einer typischen 3-Feld-Sporthalle. Ist ja nicht unerheblich zu wissen, dass das Ganze indoor laufen soll ... :roll:


    Beschreib doch mal, wie die Location genau aussieht, wo die Bühne steht, und was für Material Du zur Verfügung hast.


    Location ist halt tatsächlich ne 3Feld Halle...
    ....ca 65 x 45m.


    Material ist halt unser Standart-Zeux (EAW 750). Aber da steht doch gar nicht zur Debatte. Es geht eher um allgemeine Erfahrungen.
    Wir haben halt hier im Team unterschiedliche Meinungen über die Konzepte.
    Ich finde halt Variante 1 halt eigentlich besser...


    Aus der Mitte heraus geht nicht, passt nicht ins Konzept.
    Bühnenmaße stehen noch nicht fest, die Bühne wird jedoch vermutlich am Kopfende der Halle stehen...

  • Die Variante 2 hab ich deswegen nicht vorgeschlagen, da ich glaube, damit ganz schön Interferrenzen im Bassbereich zu erzeugen.


    Da das ganze mehr lang als breit ist ( bis auf DJ, der ist sicher mehr breit wier lang :D:D ), würd ich persönlich als erstes ein Zahnlückenarray ins Auge fassen.
    Das sollte durchaus nach ganz hinten auch abgeben, klar ist auch hier, das beim Bass dieser auch lauter ist.
    Würde auch glauben, das bei Bass an 4 Punkten mehr Probleme mit Raummoden entstehen.
    Dafür aber auch mehr löcher vorhanden sind.

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  • Zitat von "PA-Peter"


    Material ist halt unser Standart-Zeux (EAW 750). Aber da steht doch gar nicht zur Debatte. Es geht eher um allgemeine Erfahrungen.


    Ich wollte auch keine Marken hören sondern eine Aussage wie "8 x Doppel-18er" oder so.


    "65 x 45 m"?! Die Halle wird ja immer größer ... :roll:


    Na gut, also hier eine Halle mit 65 x 45 m bei 50 Hz und mit acht Single-18er im Abstand von 1,5 m (Center to Center):


  • Die Hallenmaße hab ich dann eben mal in der Auftragsmappe nachgelesen.
    Wie groß die Tanzfläche letztendlich wird, steht noch nicht genau fest....


    Ich würde mit 18-21 Doppel 18"ern an den Start gehen...
    ...immer 3er Päckchen.


    Aber das die Zahnlücken-Nummer bei Standart-Situationen gut funktioniert, weiß ich auch aus unzähligen Anwendungen.
    Auf einen Job solcher Größe gehen eh mind. 2 Controller-Racks (24 Wege). Dann würde ich die 3er Päckchen auch einzeln anfahren und verzögern (das Übliche halt)...


    Die Frage war nach den unterschiedlichen Erfahrungen mit den o.g. Aufbauarten.


    Freue mich auf weitere Meinungen ;)


    Danke Kollegen für die netten Anregungen


    ---------------------------------------
    An die PM-Sender: Ich weiß schon, warum ich das hier im Profi Bereich poste...

  • Alle Subs verteilt in alle 4 Ecken, anders gehts nicht!


    Würden an zwei Ecken die Bässe fehlen, und dafür an der gegenüberliegenden Seite alles vollgas laufen...........Kollegen...wie klingt das denn dann?
    Nee, geht nicht - 4 Ecken = 4 gleiche Bedingungen = 4 identische Soundeindrücke! Immer das Nahfeld und die völlig zufällige Verteilung der Besucher bedenken. Niemand steht permanent im optimalen Centerbereich, bei Discosachen (in der Größe) immer 4 Ecken Sub!
    Stefan

  • Ich schlage vor:
    6 Türme, da die lange Seite etwa doppelte Länge der kurzen Seite hat. Somit das Feld erstmal in 2 4-Punkt beschallte Flächen teilen. Die Laufzeitprobleme werden geringer und die Zuhörer bekommen mehr Direktschall ab, alles kann mit derselben Zeit gefahren werden. Auf die Mittenposition der langen Seite kann man auch mehr Bass, bzw. die echten Infras stellen.


    Würde der Bass von einer kurzen Seite kommen, müssten die hinteren Tops quasi als Delayline laufen, da falschrum aber kaum möglich.

  • Zitat

    Alle Subs verteilt in alle 4 Ecken, anders gehts nicht!


    Ich gehe da mit rockline konform.


    Ich bin ein großer Freund der Zahnlücke ( :D ) aber alles zu seiner Zeit.


    Mal angenommen man baut an der Stirnseite (Bühne) ein funktionierendes Bassarray auf, so müßte man zwecks korrektem Time-alligment im hinteren Bereich die beiden bühnenfernen Stacks auf die Bässe, kommend von der anderen Hallenseite delayen.
    Theoretisch, aber auf welchen (beliebigen) Punkt entlang der Längsachse?
    Und wenn so die hinteren Stacks delayed werden ist das Desaster im zwangsläufigen Überlappungsbereich (Center) der vier Stacks vorprogramiert.
    Im schlimmsten Fall hat man dann bei 40m Kantenlängen der Tanzfläche im Center 60m Delay zwischen Front und Rear. Das groovt nicht wirklich.


    Wenn schon Vierpunkt, dann konsequent. Und wenn es nicht drückt, dann muß man halt halt ein paar Schritte zur seite machen. :wink:


    Gruß, Michel

  • Zitat von "PA-Peter"

    Natürlich Disco....


    So natürlich finde ich das nicht, wenn Vokabeln wie "Bühne" und "vorne" fallen. Wäre zumindest als gemischte Veranstaltung denkbar (bei reinem Konzert hätte ich mich dann über 4-Punkt-Beschallung gewundert...).


    Wenn es keine Vorzugsrichtung gibt, dann sehe ich auch keinen Grund, die Bässe nicht symmetrisch zu verteilen.


    Und die Idee mit 6 Punkten halte ich für nicht verkehrt, sofern das Material dafür da ist.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Wie schon geschrieben halte ich die 4 (oder 6) Punkt Beschallung für die beste Möglichkeit wenn du die Tanzfläche homogen haben willst.


    Bei Disco mache ich das sehr oft so.
    Habe damit seit Jahren gute Ergebnisse erzielt.


    Habe sowas mal bei einer Gabber Veranstaltung in der Arena Oberhausen gemacht. Tanzfläche war etwa 30x40m.


    ein Stack: http://sven-marcel-mueller.de/…gabber/pages/IMG_1093.htm


    Blick durch die Halle:
    http://sven-marcel-mueller.de/…gabber/pages/IMG_1094.htm

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • lustige Ideen!


    und der Holty kann ganz genau erklären, warum was wie funktioniert, oder nicht. Der Laie denkt: logo, vierpunkt mit Tops und Subs. FALSCH gedacht, weil das Ergebnis völlig beliebig und unvorhersagbar wird! praktisch und elektroakustisch physikalisch!


    Ich gehe mal davon aus, daß die Vierpunktbeschallung bei der genannten Größenornung von AUSSEN nach INNEN auf die Tanzfläche beschallt.

    Vier Punkt Tops sind okay, Coverage und Reichweite bis ans Ohr der Audience beachten! und mit dem SPL der Kisten kannst Du dann schon mal den Pegel vorhersagen. KF 750 sind horngeladen, bei sauberem Array ist alles bestens.


    DAS OPTIMUM, rein vom physikalisch elektro akustischen Handling ist eine Punktförmige BassSchallquelle. also Mono Cluster. weil:
    1. die Bässe laden sich gegenseitig auf, ergo mehr Druck. +6db pro doppelter Anzahl. also bei 32 Kisten wären das ca. 27db Pegelgewinn, + ca. 3dB Zugewinn durch Bodenkpopplung. macht ungefähr + 30 db !!!
    2. die Schallwellen werden gebündelt und erzielen ausgehend von ihrer ursprünglichen Kugelform immer mehr Nieren- und Keulencharakteristik. (je nach Stacking)
    3. womit sich dann ganz gezielt auf die Tanzfläche schießen läßt. und andernorts wird der Bassanteil erwartunggemäß geringer ausfallen.


    DIE PRAKTIKABLE VERSION:
    die Basswelle. alle Bässe auf einer Linie.
    1. am besten leider eine senkrechte Linie, wegen der vertikalen Bündelung. macht aber keiner, weil ungewöhnlich. zwei solcher Stacks ließen sich auch noch handhaben.
    2. die Suboptimale horizontale Linie, alle Bässe tight fit. leider macht das eine horizontale Bündelung, und die Basswellen verschwinden zur Hallendecke.
    3. aber immerhin noch ungefähr +6 db Pegelgewinn durch Bodenkopplung und gegenseitige Aufladung.
    4. die Linie kann auch gebogen werden, damit das Coverage ein wenig beeinflußt werden kann. In wieweit, läßt sich kaum berechnen, muß also individuell empirisch ermittelt werden. (ein Halbkreis wäre sicherlich zu viel des Guten).


    Oft gesehen und dennoch meist sinnlos: Die Zahnlücke.
    alle Bässe leigen zwar auf einer Linie, aber mit so viel Abstand dazwischen, daß die gegenseitige Aufladung abreißt. Null Bündelung, keine Richtwirkung, und nur noch +3 dB Bodenkoppplung, dafür beginndende Interferenzen mit Auslöschungen und Pegelerhöhungen andernorts.


    völliger Schwachsinn, vier Punkt Subs, weil:
    1. die Dinger sind Direktstrahler ohne jeden Bündelungsfaktor
    2. sich bekannter maßen Bässe kugelförmig ausbreiten
    3. tiefe Töne lange Wellen machen
    und sich damit nicht sagen läßt, wo in der Halle die Interferenzen zu Anhebungen und wo zu Auslöschungen führen werden. also quasi unkontrollierbare Diffusion.


    ich wünsch Dir viel BUMS,
    und falls Du die Bässe doch in vertikaler Linie anordnen solltest, lass es mich wissen, ich komme gern vorbei um das zu erleben.

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    there's nothing important like headroom - exempt from more headroom
    Sound is no matter of taste - but an issue of education and recognition