• Hallo,


    ich habe gerade einen kleinen Disput, vielleicht könnt ihr ja meine Meinung bestätigen oder verwerfen.


    Und zwar folgendes:


    Wie wohl alle wissen, können die meisten Endstufen genug Spannung/Strom herausgeben um jemandem einen ordentlichen Stromschlag zu verabreichen. Da es immernoch Amping-Verdrahtungen gibt, die nicht mit sicheren Stecksystemen wie Speakon arbeiten sondern bspw. mit XLR oder gar schlimmer Klinke, ist die Wahrscheinlichkeit (die entsprechende Dummheit vorrausgesetzt) eine "gezogen" zu bekommen da.
    Die Sicherungen der Amps (meistens Schmelzsicherungen oder Sicherungsautomaten) schützen nur vor Überspannungen/Überlast, einen FI-Automaten in einer Amp habe ich jedenfalls noch nicht gesehen. (Vielleicht weil es auch nicht nötig ist?)


    Nun endlich zu meiner Frage ;)
    Angenommen ich bin mal so blöd und packe im vollem Betrieb einer Amp dahin wo ich nicht hinfassen sollte. Wie wahrscheinlich ist es, dass der (hoffentlich vorhandene) FI-Automat am Verteiler/im Sicherungskasten reagiert? Meiner Ansicht nach müsste - bedingt durch die Pufferung der meisten Amps - das entsprechende Fehlstromdifferential gar nicht erst zum FI vordringen. Im Klartext ich bekäme gehörig eine "gezwiebelt".


    Sieht das irgendwer ähnlich/anders? Welcher Erfahrungen habt ihr evtl. in dem Bereich schon gemacht?


    Gruß
    Christian

    Wer laut ist hat noch lange nicht recht ...
    ... aber die größere PA

  • Hallo,


    da Du im Amp einen Travo hast, hast Du eine Trennung von den Versorgungsnetzen. (Primärseitiges Versorgungsnetz mit 230V, sekundärseitige Spannungsversorgung für die Endstufe)
    Das bedeutet Dein FI löst auf keinen Fall aus, wenn Du irgendwo auf der Ausgangsseite des Verstärkers anfasst.


    Stephan

  • Tacho und gute Frage


    Ich mutmaße mal:
    Ausgehend von einer konventionellen Stufe, in welcher ein Trafo verbaut ist, wird die Spannung ja heruntergesetzt. Durch die Untersetzung der Spannung bei gleicher Leistung muß ja dafür mehr Strom auf der Sekundärseite fließen. Wenn nun 25mA (und das könnte tödlich sein) anderweitig abzweigen so macht das auf der Primärseite ja nur einen Bruchteil dessen aus. Der FI sieht das zwar zuckt aber wohl mit den Schultern (weil Differenz << 25mA) und rührt sich nicht. Eine Endstufe kann durch interne Kaskaden Spannungen jenseits von 100V erreichen. Die olle Crown Macrotech 5000VA haben die Jungs in USA ja auch schon als 220V Generator benutzt. ;)
    Zumdem sind ja noch die Pufferelkos da und diese Energie wurde ja "legal" abgezogen.


    Korrigiert mich bitte wenn an der Überlegung etwas falsch ist.


    Wie sieht das denn bei Schaltnetzteilstufen aus? Da liegt ja letztendlich keine direkte galvanische Trennung vor und der Strom wird 1:1 aus dem Netz gezogen.


    Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß man ordentlich eine gezwiebelt bekommt. Habe erst letzthins wieder eine gewischt bekommen. Den FI hat's nicht sonderlich interessiert.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • yamaha4711: die Lautsprecherausgaenge haben keine Spannung ggue. "Erde", also entsteht gar kein Fehlstrom wenn du eine "gezunden" bekommst. Drum passiert auch nichts, solange du nur eine LSP-Ader beruehrst. Beim Kontakt mit der zweiten Ader bekommst du einen Schlag, aber der Strom fliesst direkt wieder zurueck zur Endstufe.

  • Zitat von &quot;yamaha4711&quot;


    Wie sieht das denn bei Schaltnetzteilstufen aus? Da liegt ja letztendlich keine direkte galvanische Trennung vor und der Strom wird 1:1 aus dem Netz gezogen.


    Ein Schaltnetzteil hat auch eine galvanische Trennung, nur eben nicht mit einem 50 Hz-Trafo sondern mit einem Hochfrequenzübertrager. Deshalb gibt es auch da eine galvanische Trennung.
    In einer Schaltnetzteilendstufe sollte es eigentlich nicht anders sein.


    Grüße, Mathias

  • Also fühl ich mich mal in meiner Grundannahme bestätigt.
    Ich liebe risikoreiche Jobs ;)


    Mal in ernst, es ist doch verwunderlich das es in Deutschland an die 10.000 (+/- X) Vorschriften zum Thema Strom gibt, der TÜV wegen kleinster Isolierungsfehler (bei Normal-Stromanlagen) zu meckern beginnt, aber vielleicht auch mangels Wissen, zum Thema Stromsicherheit beim Amping nichts existiert oder gesagt wird. Zumindest ist es mir noch nicht untergekommen.
    Gut, wer es drauf anlegt von Strom getötet zu werden schafft das auch, garantiert. Dennoch, diese Inkonsequenz versteh mal wer will. Zumal ja das Risiko nicht gering ist.

    Wer laut ist hat noch lange nicht recht ...
    ... aber die größere PA

  • das sehe ich icht so das es dass nicht gibt, inzwischen werden bei Neugeräten alle Polklemmen berührungssicher gebaut , selbst oder sogar in der consumer Klasse.
    Wo das steht und wie es im Detail aussieht kann ich dir allerdings nicht sagen.
    Nicht nur in Deutschland wird alles geregelt, nunmehr geht es EU weit ;)


    UweS.

    Gruß UweS.