Anfänger-Frage zu 3-Phasen-Wechselstrom

  • Hallo!


    Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen:


    In Sachen Strom verlass ich mich prinzipielle auf einen Elektriker, der sich damit auskennt! Aber nun hätt ich eine Frage zu einem CEE Anschluss der in unserer Garage sitzt...


    Das ist eine "normaler" CEE Dose mit 5 Polen! An der kann ich z.B. unseren Dimmer für 12PAR56 anstecken! So, jetzt meine Frage: Meines Wissens nach besteht der Unterschied zum "normalen" Hausstrom darin, dass der "Starkstrom", also 3-Phasen-Wechselstrom ein Dreiecksschaltungsprinzip verfolgt, während der "normale" Wechselstrom ein Sternschaltungsprinzip hat! D.h. der Hausstrom liefer max. 220-230V, der Starkstrom 390-400V, richtig? Gut, aber wie siehts jetzt mit der Ampere Zahl aus? Es gibt ja 16, 32A, 64A und 128A??


    Und was genau ist da der Unterschied? Klar, bei einem 16A Stecker ist die Sicherung fast genauso schnell heraußen wie bei einem Hausstromkreis, während bei 128A einige Geräte mehr an denselben Stromkreis gehängt werden können...Aber wie weiß ich jetzt wie viel der Stecker bei mir zu Hause verträgt? Klar, 64 oder 128A wahrscheinlich nicht, dazu sind imho die Kabelquerschnitte zu dünn...Aber 16 oder 32 is ja auch ein unterschied, dann könnte ich bei 32A nämlich auf zwei mal 16A gehen, davon einmal zum Dimmer und eimal zum PA-Rack, das wär schon ganz praktisch! Also wer kann mich da aufklären??


    Lg,
    Joe

    Soundflash.cc - Mobile Disco & PA Verleih

  • Du wirfst da einige Sachen durcheinander ...
    Punkt 1: es gibt 16,32,63 & 125
    Was du bei dir vorliegen hast, steht auf der Dose drauf (16A 6h oder 32A 6h)


    Wie der geschaltet ist, also ob Dreieck oder Stern, hängt vom Gerät ab, dass du anschließt.
    ein Dimmer wird eigentlich immer mit Sternschaltung betrieben: d.h. Jeder Außenleiter wird gegen N geschaltet: Es ergibt sich eine Spannung von 3x230V


    Dann: wenn du herausgefunden hast, was du für eine Dose hast, kannst du weitermachen. Warscheinlich werden es 16A sein - das findet sich in den meißten Garagen.
    Aber bitte:solltest du einen 32A da haben (egal ob jetzt in der Garage oder auf einer Veranstaltung), baue keinen Adapter von 32A auf 16A!!
    Problem ist, dass ohne extra Absicherung die vollen 32A über eine 16A Garnitür fließen können! - mit zu kleinem Querschnitt & zu kleiner Steckgarnitur... Folge: die werden die Sachen mit hoher Warscheinlichkeit abbrennen.
    Für eben solche "Probleme" gibt es Stromverteiler. Hersteller sind hier im Board oben angepinnt


    und nicht vergessen: Strom macht klein, schwarz und hässlich!

    Einmal editiert, zuletzt von matzepa ()

  • Schau mal auf den Deckel der Dose, da sollte 16A oder 32A draufstehen. (63A oder 125A halte ich jetzt mal für unwahrscheinlich.) Wichtig wäre dann noch, wie der Anschluss abgesichert ist. Es könnte durchaus sein, dass ein 32A-Anschluss nur mit 25A abgesichert ist.


    Was Stern-/Dreieckschaltung angeht, so solltest Du dich noch etwas einlesen:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Drehstrom

    --- I've been mad for fucking years, absolutely years, been over the edge for yonks, been working me buns off for bands. ---
    (Chris Adamson)


    Blog: Optinal Mittelgrund

  • Ersmal danke!


    Bauen werd ich gar nix, wenn dann beim Elektriker kaufen und anschließen lassen! :wink:


    Zitat

    Es könnte durchaus sein, dass ein 32A-Anschluss nur mit 25A abgesichert ist.


    Mhm verstehe wie kann ich das herausfinden??

    Soundflash.cc - Mobile Disco & PA Verleih

  • [Ich nehme nun einfach mal an, dass die CEE-Dosen in Österreich die gleichen sind wie hier in Deutschland.]


    Die Dosen für 16, 32 und 63A sind unterschiedlich groß. Du kannst die Steckdosen nicht verwechseln.


    Ein kurzer Versuch der Erklärung von Drei-Phasen-Wechselstrom: Du hast einen Null-Leiter, genau wie beim normalen Schuko-Anschluß. Dazu drei mal Phase, also 230V gegen den Null-Leiter. Würdest du einen Adapter nutzen, der einen beliebigen Phasen-Leiter und den Null-Leiter auf eine Steckdose bingt, ist das kein Unterschied zur Steckdose. Und genau das wird auch in Unterverteilungen, deinem Hausanschlusskasten etc gemacht. Wichtig ist dabei, dass entsprechende Sicherungen dafür sorgen, dass die nachfolgende Steckdose und Leitung nicht überlastet wird.
    So, die drei Phasen auf der CEE-Dose (natürlich auch auf allen anderen Drehstromsystemen wie Hochspannungsfreileitung etc) sind nun aber nicht einfach drei mal die identische 230V-Spannung, sondern die Sinus-Schwingung ist zeitlich versetzt. Wenn die eine Spannungswelle gerade ihr Maximum hat, sind die anderen beiden gerade auf halber Strecke zum minimalen Wert. Ein Bild (geklaut bei der Wikipedia ;) ) hilft hier sicher mehr als tausend Worte.



    So kannst du, wenn du eben nicht zwischen einer Phase und Null misst, sondern zwischen zwei verschiedenen Phasen, eine höhere Spannung messen. Der Effektivwert der Spannung zwischen zwei Aussenleitern ist um Wurzel drei höher. Damit kann man ganz toll seine Geräte killen... :)

    Gruß,
    Christoph Holdinghausen

  • Hallo joe7,


    Grundsätzlich gilt das es bei Drehstrom 2 Schaltungsarten gibt, Das eine, welches du geschireben hast, die Dreiecksschaltung und die Sternschaltung.
    Die dreiecksschaltung benutzt man eigentlich nur bei Motoren. Such mal im forum nach "Bauerndrehstrom". Oft findet man in alten Scheunen 5-Pol CEEs welche aber nur 4 Pol belegt sind, weil die Güllepumpe oder der Strohhäcksler nur Dreiecksschaltung benötigen. Hierbei gibt es keinen N. Es gibt R(L1); S(L2); T(L3) und PE. Durch den fehlenden N-Leiter, kann sich kein Stenpunkt bilden, bzw bilden schon, aber du hast nur bei gleichmäßiger Belastung der 3 Außenleiter je 230V eff. Wenn du es unsymmetrisch belastest, hast du im Extremfall 380V eff. weil "der Strom von 1 Phase über die beiden anderen abfließt"


    Bei dem 5Pol belegten hast du immer zwischen 1 Außenleiter und dem N 230V eff. Auch bei unsymmetrischer Belastung, da der Strom nur zum teil über die Phasenzurückfließt UND über den N. Bei einer rein ohmschen Belastung, hast du also im Extremfall denselben Strom im N wie in einem Außenleiter.


    Ja es gibt verschiedende Größen von den CEEs. Allerdings sind sie: 16A 32A, 63A und 125A (wobei letzterer nicht vom Laien gesteckt werden darf) Der Unterschied ist einfach die Absicherung. Beim 16A CEE ist jeder Außenleiter mit 16A abgesicert, beim 32A CEE mit 32A usw.


    Du hast recht, wenn gleiche Charakteristig ist beim 16A CEE spricht die Sicherung GENAUSO schnell an wie bei deinem "Hausstrom", allerdingst hast du im CEE 3 mal 16A, d.h. insgesamt 48A gleichmäßig verteilt auf 3 Phasen.


    Du kannst recht leicht feststellen was du für einen hast, zum einen haben die verschiedenden Dosen verschiedende Größen und zum anderen steht es auch drauf. Und ansonsten schau in den Sicherungskasten, was für Sicherungen drin sind. (manchmal gibt es auch 32A CEE nur mit 25A abgesichert oder solche Scherze..)


    Zu deinem Dimmer Amp-Rack: Da würde dir locker ein 16A CEE reichen. Aus einem 16A CEE kriegste ~ 11 kW, deine Pars haben nur 3,6kW und deine Amps haben vermutlich auch nicht soooo viel. (was hast du denn für welche?)


    Also folglich, eine Phase für deinen Dimmer (hat der denn keinen 3-phasigen Anschluss?) und eine für deine Amps...
    Bleibt sogar schon bei 16ACEE noch eine übrig.


    Allerdings umbedingt darauf achten, dass bei deiner Dose ein N vorhanden ist, denn wenn du das so anschließt, hast du eine unsymmetrische Belastung......s.o.


    Gruß Matthias

  • Wow Jungs ihr seid klasse, jetzt versteh ichs schön langsam! :wink:


    Was ich nicht bedacht hab, ist dass JEDE Phase beim Drehtstrom einzeln abgesichert ist und ich somit ja im Prinzip 3x 16A hab...


    D.h. wenn ich mir so was kaufe:



    kann ich von dem 16A Anschluss in der Garage in den Verteiler rein, hinten in den Dimmer (der ja auch ein CEE kabel hat) wieder rein und die Schuko nehm ich z.B. für Amprack und Siderack! Stimmt das so? Dann hat der Dimmer seine 16A Sicherung, das Amprack und das Siderack genauso, oder?

    Soundflash.cc - Mobile Disco & PA Verleih

  • Jein, wenn dein dimmer über einen CEE Eingang verfügt, dann ist er intern wahrscheinlich auf die 3 Außenleiter aufgeteilt. Bei 12 Ch. wahrscheinlich je Außenleiter 4.

  • Zitat von "joe7"

    kann ich von dem 16A Anschluss in der Garage in den Verteiler rein, hinten in den Dimmer (der ja auch ein CEE kabel hat) wieder rein und die Schuko nehm ich z.B. für Amprack und Siderack! Stimmt das so? Dann hat der Dimmer seine 16A Sicherung, das Amprack und das Siderack genauso, oder?


    Ich glaube da gibts wieder ein kleines Missverständnis:
    Eine 16A CEE Dose liefert im Prinzip das gleiche wie 3 Schukos (nur eben Phasenverschoben... s.o.)
    steckst du diesen Verteiler, müssen sich Dimmer und Ton diesen Strom teilen - das heißt das die Dose mit 16A abgesichert ist ist klar - aber man kann die Physik eben nicht so einfach überwinden und aus 16A einfach 2x16A machen (Prinzip Mehrfahsteckdose)
    Deshalb solltest du einmal gucken, auf welchen Phasen dein Dimmer welche Kanäle hat und danach die Lampen bestücken (falls du verschiedene Typen verwendest)
    Konkret heißt das zB Lampe 1 und 4 liegen auf Phase 1 - wenn du da jetzt noch ein Potentes Amprack dranhängst, könntest du in Lapalien geraten, da der Gesamtstrom pro Phase ja nur max. 16A betragen darf.

  • Zitat von "MatzePA"

    Warscheinlich werden es 16A (CEE) sein - das findet sich in den meißten Garagen.


    mhmhh .. okee :?


    Jens
    - dessen Garage dann wohl ne Aussnahme ist und der auch wie die Meisten nen Starkstromanschluß in seiner Garage haben will -

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
    aktuelle Gebrauchtgeräte

  • Nur zu Info wie waren früher ein Bauunternehmen und haben insesamt 4 Starkstromanschlüsse, aufgeteilt auf 8 Garagen! :wink: :D


    Aja noch was:


    Hab heute von unserem Techniker in der Schule gehört dass es gewisse Kabel und Stecker gibt, die genauso aussehen wie Standard CEE Kabel, bei denen von 5 aber nur 4 Polen belegt sind, damit raucht alles dahinter ab, was nicht Mischmaschine oder Ähnliches ist, sprich auch der Dimmer, weil er auf 2 Phasen mehr Strom bekommt als aufgeteilt auf 3... Aber ich glaube das hat hier eh schon jemand erklärt...


    Zitat

    Oft findet man in alten Scheunen 5-Pol CEEs welche aber nur 4 Pol belegt sind, weil die Güllepumpe oder der Strohhäcksler nur Dreiecksschaltung benötigen. Hierbei gibt es keinen N. Es gibt R(L1); S(L2); T(L3) und PE. Durch den fehlenden N-Leiter, kann sich kein Stenpunkt bilden, bzw bilden schon, aber du hast nur bei gleichmäßiger Belastung der 3 Außenleiter je 230V eff. Wenn du es unsymmetrisch belastest, hast du im Extremfall 380V eff. weil "der Strom von 1 Phase über die beiden anderen abfließt"


    Bingo, das wars... Wie kann ich das verhinder, ich mein ich nehme mal an, dass der Elektriker unseren uralt-Anschluss (der flach war und nur 3 Pole hatte :shock: ) auf einen moderenen 5pol. umgerüstet hat, der auch mit allen 5 belegt, ist aber wie kann ich das testen?? Ich mein es gibt ja diese netten "Schraubenzieher" die man in die Steckdose stecken kann und dann sieht man ob Spannung anliegt oder nicht aber ich fahr da sicher ned mit so einem Ding in die 400V Steckdose?? :lol:

    Soundflash.cc - Mobile Disco & PA Verleih

  • nö, die Dinger gehören bestenfalls zum festziehen von Lüsterklemmen, aber keinesfalls als ernstzunehmendes Mess-/Prüfgerät... Ferner zeigt der nur an wo der Strom "herkommt", nicht wo bzw. ob er wieder irgendwo abfließt, taugt also nicht zur Suche des Neutralleiters.


    Im Normalfall nimmt man dafür einen zweipoligen Spannnugsprüfer (umgangssprachlich auch "Duspol" genannt - ist wie beim "Tempo"-Taschentuch, die Dinger gibt es von verschiedenen Herstellern und mit unterschiedlichen Merkmalen)


    [Im Ausnahmefall kann man die Messungen auch mit einem für diesen Spannungsbereich zugelassenen Multimeter und im Wechselspannungsbereich(!!!) ausführen, ist aber weniger verlässlich!!!]


    Die Standardbelegung ist (wenn man auf die Kupplung guckt, und der Schutzkontakt (dicker) unten liegt:


    links unten L1, halblinks oben L2, halbrechts oben L3, rechts unten N und in der Mitte unten PE (Schutzkontakt)


    Die Messungen sollten wie folgt ergeben:
    L1 - N: 230V
    L2 - N: 230V
    L3 - N: 230V


    ==> wenn hier nix gemessen wird, fehlt der N -> Bauerndrehstrom (oder die Steckdose ist abgeschaltet...)


    wenn alles bis hierhin passt ist weiterhin zu prüfen:
    L1 - L2: 400V
    L2 - L3: 400V
    L3 - L1: 400V


    Wird hier zwischen irgendwas nichts gemessen, wurde eine Phase auf mehrere Abgänge geklemmt -> kein echter Drehstrom


    Schließlich sollte man noch N gegen PE (Schutzleiter) mesen -> Durchgang -> PE ist zumindest vorhanden, sagt aber noch nichts über die Qualität der Verbindung aus -> gehört zur Prüfung bei der Installation, und geht hier erst mal einen Schritt zu weit...


    Sollte ein Duspol vorhanden sein, dann einfach mal Phase gegen PE messen, da sollte eigentlich der FI fliegen, (hängt aber vom Duspol und dem FI ab.) mehr ist eigentlich erst mal nicht zu sagen, sollte auf jeden fall genügen, um die Anschlußbelegung der Dose rauszufinden.


    Wenn Fragen, dann fragen..

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Quick&Dirty-Check auf Neutralleiter: Verteiler an den CEE16 und an _eine_ Schuko-Dose einen Verbraucher dran, zB Glühbirne. Wenn kein Neutralleiter vorhanden ist, leuchtets nicht.


    Greets,
    N-Dee

    There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't

  • Noch eine kleine Ergänzung bzw. Hervorhebung zu Skyper:


    Wenn du das ganze (Außenleiter-N) mit einem normalen "20 Euro- Multimeter" misst, kann es sein, dass du auch eine Spannung angezeigt bekommst, obwohl kein N vorhanden. => Induktionsspannung.


    Also immer Belasten, Schleifenwiderstandsmessung durführen oder z.B. so einen angesprochenden Duspol nehmen. Soweit ich weiß, haben alle neuen auch einen zuschaltbaren Widerstand. Damit kannst das relativ sicher feststellen.

  • wenn man ganz sichergehen will sollte mann eine Netzinnenwiderstandsmessung vornehmen , diese wir zwar von der VDE nicht vorgeschrieben aber viele VDE 0100 Messgeräte können diese durch führen


    (diese Messung wird wie der Schleifen Widerstand gemessen nur dass der N anstelle des PE als rückleiter benutzt wird)

    über eine VDE 0100 Teil 610 Prüfung kann man mit mir nicht streiten

  • So, hab jetzt nur kurz den Stecker angeschaut, also wenn ich nicht blind bin seh ich da genau 3 Kabel, zwei (sehr) dünne und ein dickeres!! :?: :shock:


    Imho um 2 zu wenig für einen CEE Anschluss, oder? Und das obwohl der erst vor 2 Wochen vom Elektriker installiert wurde, der müsste das doch eigentlich wissen! :evil:

    Soundflash.cc - Mobile Disco & PA Verleih