Stimme für Juli

  • Zitat

    Den Party- und Top40-Bands in den 70ern/80ern standen i.d.R. derart leistungsfähige Systeme wie heute NICHT zur Verfügung (... und vom benötigten Platzbedarf einer wirklich leistungsstarken PA in den 70ern und Wirtschaftlichkeit rede ich besser gar nicht erst ...).


    Und daß heute vielerorts Lärmauflagen bestehen, liegt weniger an den Stones oder Alice Cooper, sondern an den Cover-Bands und DJs, denen jegliches Gespür für Lärm (und erst recht: Klang !) fehlt.


    Wobei ich den Eindruck habe ( auch das lesen im Forum über die angesprochenen Gruppen ) das bei den Coverbands und DJs auch heute noch eigentlich großteils unterdimensionierte Anlagen zum Einsatz kommen.


    Und mal ganz hart gesagt:
    Ich weigere mich ja, Jobs mit Coverbands zu machen, unter Anderem aus den Gründen, das viele dieser Bands nur zum Geldverdienen und mit viel Begeisterung spielen.
    Aber die virtuosen Fähigkeiten der Musiker oft nicht zum Besten bestellt sind ( mannomann , was ich da schon erlebt hab :D )
    Wie sollen die dann noch ein Gefühl für Klang entwickeln ??
    Und sich vieeleicht noch selber von der Bühne mischen und gar nicht mitkriegen, wie es im Publikum WIRKLICH ist ???


    Wobei ich da nicht alle über einen Kamm scheren will, hab ich schon anders erlebt.


    Aber um wieder zum Ausgang zurückzukommen:
    Wenn es das künstlerische Konzept einer Band ist, die Stimme eher hinten zu halten, dann ist das OK.
    Muß ja nicht jedem Gefallen.


    Und wegen Lautstärkenproblemen den DJ oder Coverbands die Schuld zu geben, nur weil man offensichtlich deren Musik nicht mag, halte ich doch für weit hergeholt


    Ich vermisse ein bißchen die Toleranz anderen Musikstilen gegenüber.


    Wie gesagt, meine Eltern fanden das schon Laut, was ihnen nicht gefiel, auch wenns gar nicht laut war .
    Es war nur IHNEN zu laut.


    greez

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


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  • Ob CD , TV werbe- Spot oder Radio : Laut muss es sein. :!:
    Lest mal den ersten Artikel bzw die ersten 8 Beiträge. (den ganzen Thread muss man sich nicht geben)
    [Edit] und Beitrag 27 + 28 aus dem Loudness Race Thread [/Edit]


    http://www.hifi-forum.de/viewthread-42-85.html


    PS. meine Signatur hat damit nichts zu tun :wink:

  • Was solls...als PAler kommt man ja unterm Strich gut weg. Je neuer die CD, desto höher die Chance, dass der Silberling auf der PA schlecht klingt. :)
    Mit der natürlichen Dynamik einer LiveBand kommt man in der Regel klanglich immer besser weg, als der Kollege am DJ Pult.
    Als hauptberuflicher Studiomann sehe ich meine übersichtlichen 50 PA Jobs im Jahr als Ausgleich zum alltäglichen "Studio-Kompressor-Terror".
    Aber auch hier gibt es ja Kollegen, die mittlerweile öfters Brickwall-Limiter als Summenkompression einsetzen. :?
    Ich kann mich noch an ein Konzert erinnern, wo wir mit einer Queen Coverband aufgetreten sind. Dieser Kollege kam mit 02r und Finalizer. Gut gemischt hat er durchaus, aber der Finalizer...oh weia. Die ersten zehn Minuten klingt es gewaltig, dannach nervt es nur noch. Alles kurz vor der Koppelgrenze, jeders Nebengeräusch wird mit hoch gepumpt und durch mangeldene Dynamik klingt es einfach nur noch angestrengt. Als Sound-bildene Maßnahme kann ich Summenkompression ja noch verstehen, aber um noch das letzte dB aus der PA zu prügeln???
    Nee, lass mal...


    Grüße
    WW

  • Zitat von "Sound-Klinik"


    Wer den PA-Zirkus in den letzten 20 Jahren genau beobachtet hat, wird feststellen, daß eine gestiegene Tendenz zur Basslastigkeit und höheren Wiedergabepegeln besteht ... und das nicht nur bei DJs.
    Eine natürliche Stimmenwiedergabe ist zunehmend Nebensache, solange die synthetische Bassdrum und Synthiebässe - z.T. bei gesundheitsgefährdenden Wiedergabepegeln für das Innenohr - durch den Laden donnern. :?


    Von einem Tontech, der sein Gehör per Ghettoblaster im Kinderzimmer jahrelang auf diesen "Sound" geeicht hat, würde ich mich jedenfalls als Musiker ganz sicher nicht mischen lassen. 8)


    Dazu möchte ich auch noch was sagen. Laut der Erfahrung vom vorletzten WE bestätigt sich diese Aussage. Es war ein Konzert mit 4 Bands, Rage, Vanden Plas, Zoo Army und einer lokalen Vorband. Die Techs von Rage, Vanden Plas und unser Mann, der die lokale Band gemischt hat, sind schon länger im Geschäft, also nicht durch dern "Sound im Kinderzimmer" versaut. Dagegen war der Tech von Zoo Army noch recht jung. Sein Sound war sehr basslastig (eigentlich sogar zu basslastig), die Sound der anderen 3 hingegen ausgewogen, wenn auch, speziell bei Rage, zu laut.



    Allerdings hat der Tech von zoo army über sein eigenes yamaha digital pult (dm1000) gemischt, der rest über eine soundcraft europa console. der "schlechtere" sound lässt sich wahrscheinlich auf die digital concole schieben, nicht aber die basslastigkeit.

  • Zitat

    was denn z.B ?? Green day ??


    Was mir eigentlich gut gefallen hat aus der Punkrock Schiene, war das Beatsteaks Album Smacksmash. Greenday ist im Vergleich zu sagen wir mal Lafee ja auch nur als Wohltat zu bezeichenen. Ansonsten alles was ich so höre von Anti-Flag, Lagwagon oder NoFX z.B. hat zwar immer irgendwie klanglich auch den Charm es billigen, einfachen Sounds aber das eben sehr gut gemacht mit guter Sprachverständlichkeit bei absolut passendem Instrumentalen Hintergrund. Mit einer hochkarätigen Klassikproduktion kann man das sicher nicht vergleichen aber es ist trotzdem einfach sehr gut gemacht.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zitat von "klauston"


    Wobei ich den Eindruck habe ( auch das lesen im Forum über die angesprochenen Gruppen ) das bei den Coverbands und DJs auch heute noch eigentlich großteils unterdimensionierte Anlagen zum Einsatz kommen.


    ... das mag sein (und war früher bei den damals verfügbaren - i.d.R. geringeren - Verstärkerleistungen und Belastbarkeiten der LS-Chassis auch nicht selten) - aber: Bei vergleichbarem Packmaß ist eine moderne (halbwegs "amtliche" :D ) PA von Heute einem System aus den 70ern schon überlegen, was die Pegelausbeute angeht.


    Und von PA-Systemen, die inkl. Amping für unter EUR 1000,- angeboten werden (und mit denen einige DJs auf Veranstaltungen dann hoffnungslos "abkacken" :wink: ) rede ich hier nicht. 8)