kl. Diskussion über analoge Endstufenkonzeption

  • hier gehts um die Konzeption einer analogen Endstufe, nurmal ein par Grundgedanken dazu ob diese Idee überhaupt rentabel realisierbar ist.


    Folgendes:
    Der "übliche" Weg einer Endstufe ist ja der, daß eine Gruppe mehr oder weniger oder auch garnicht selektierter Endstufentransistoren mit einem Emitterserienwiderstand versehen parallelgeschaltet tun und so, möglichst gut gekühlt, ihre Aufgabe verichten.
    Je besser die selektiert sind, ich mein jetzt nichtnur auf die B(E) sondern auch auf Kennliniengleichheit, desto idealer ist die Lastverteilung, es ergibt sich eine Emiitergegenkopplung durch besagten Widerstand der für einigermaßen gleiche Bedingungen sorgt.
    In der Praxis sind aber, wenn man mit DC und Sägezahnansteuerung prüft, Gleichlaufdifferenzen unvermeidlich und sofort feststellbar. (ich kann dank 8 Kanal Oscar Bilder mit übereinandergelegten Kennlinien machen um das zu zeigen) Kurzum man versucht immer so nah wie möglich am Ideal zu sein, da das nicht klappt haben einige der Endstufentransistoren höhere Belastung, andere deutlich geringere.
    Daraus ergibt sich auch meßbar höhere Klirr und TIM, letztendlich das was den (manchmal nur angeblichen) Unterschied ausmacht zwischen "guten" sprich teuren, und "nicht guten" sprich chinesischen Endverstärkern.


    Die Aufgabe ist somit eine ebene extrem gleichmäßige Lastverteilung auf alle verbauten Endstufentransistoren, sowohl im unteren als auch im oberen Aussteuerungsbereich.
    Genau hier soll die Bastelstunde ansetzen 8)


    Die Idee:
    Man bildet eine "Endstufenzelle", diese kann bestehen aus nur einem, oder auch zwei parameteridentischen (=kurvenselektierten!) parallelbetriebenen Transistoren, und gibt denen nun einen Kolektorserienwiderstand mit, der übliche Emitterwiderstand wird auf Minimalstwerte reduziert, im Idealfall ganz eingespart.
    An unserem Kolektorwiderstand haben wir eine zuverlässige Abfragemöglichkeit, welcher Strom durch die Endtstufenzelle läuft.
    Nun wird als Treiber, jede Zelle braucht ihren eigenen, ein Differenzverstärker gebaut, dessen Hintereingang eine Verbindung zum Kolektor der Endstufen aufweist. Das Ganze ist nun eine Endstufenzelle, die stromgesteuert arbeitet, sie vergleicht das Eingangssignal mit dem tatsächlichen Strom auf der Leistungsstrecke und führt zeitverlustfreie Korrektur durch wenn sich eine Abweichung vom Soll ergibt. 8)
    Nun bilde ich aus je eine N und einer P Endstufenzelle ein aktives Paar und erhalte meine Endstufe.
    Es ist nun völlig Rechtens, davon soviele wie man Lust und Strom hat parallel zu betreiben, da wär auch ohne weiteres ein 1-Ohm Konzept realisierbar das mit völlig gleichmäßiger Lastverteilung operiert, zudem ergibt sich aus den Differenzstufen auch ein zuverlässig arbeitender Überstromschutz der dem Verstärker eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet an komplexen Lasten (bei Doppelbässen und ähnlichen Fullrangeboxen sind mitunter Impedanztäler bis in die Gegend um ein Ohm nachweisbar)


    Nunj die Frage an die Endstufentüftler:
    haltet ihr es für sinnvoll dieser, doch etwas komplizierteren Bauweise die Zeit zu opfern und mal eine Kiste zu entwickeln die das nutzt oder ergibt sich aus wirtschaftlichen und sonstigen Gründen kein Sinn dazu?
    Ich hab mir eine (sehr kleine) Anordnung dieser Art gebaut, sie hat zwar indiskutable niedrige Leistung, ist aber auch eine Meßspielwiese für das Prinzip, und hier kam breites Grinsen auf im Nachweis der Lastverteilung, der gleichmäßigen Erwärmung aller Beteiligten und der , das kann jetzt nicht als Clipfunktion bezeichnen weil es soft arbeitet, Strombegrenzung.
    Selbige ergibt bei zu hoher Ansteuerung eine Art Kompression, was sich immernoch clean anhört, subjektiv lauter als im linearen Bereich.
    Den steht gegenüber: der deutlich höhere Aufwand, und die nötige Gleichlaufanpassung aller verbauten Zellen (nicht ganz easy, gelang aber nach ein par Stunden)
    Kurzum ein solcher Amp ist ein Budgetgerät da er deutlich mehr Teile enthält als die übliche Bauweise.


    Bin mal gespannt auf alle Überlegungen dazu. Es geht wirklich nur um das Prinzip dieser Bauart, nicht um das Prüfen einer fertigen Schaltung.


    Der Anwendungsbereich wäre breit gefächert da man das in jeder Leistungsgröße umsetzen kann. Klingt besonders lecker an Tops da diese von sauberen Durchgängen wirklich sehr profitieren, so etwa wie eine Ap.
    Und vor allem :!: wenn die Strombegrenzung so arbeitet daß die Zelle stets innerhalb der SOA lebt, dann hat man ein Gerät das nur sehr schwer kaputtzumachen wäre, zuniederohmige Last führt nämlich nicht zum Chaos sondern lediglich zu einer Abregelung, da es stromgesteuert arbeitet.


    und leider muß ich noch hinzufügen: wenn blödsinnige OT Beiträge kommen setz ich das Thema nicht hier fort. :


    Lg Manuela

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Hallo,


    ich habe in diese Richtung auch schon mal gedacht und ein wenig
    gebastelt. Ich hatte dabei aber die Motivation als Leistungselemente
    nur N-Kanal Mosfets zu nehmen ala PL6/9


    Zitat

    Die Current Cell ist praktisch das Leistungsbauteil in der
    Ausgangsstufe und verhält sich nach außen wie ein BJT,
    werkt aber mit IRFP xxx oder später mit IXYS, und
    hat eine integrierte SOA Protection die eben Strom, Spannung,
    Temperatur, und Zeit berücksichtigt um das Maximum herauszuholen.


    Die eigene Stromregelung um jedes einzelne Leistungselement
    hat sich als sehr kritisch erwiesen im Hinblick auf die Stabilität
    an induktiven Lasten (auch irdenwie klar, die Induktivität bremst die
    Regelung aus).
    Aus Zeitgründen habe ich das nicht mehr weiter verfolgt.
    Was aber sehr gut geht ist die SOA Nachbildung mit Komparatoren
    in der Zelle.


    Mit BJTs steigt halt der Aufwand noch mehr an, wegen der Treiber.
    Darum würde ich das nur mit FEts für sinnvoll erachten.


    Hast du an den Versuchsaufbau schon mal eine böse indukt. Last
    angeschlossen? Wie ist das Verhalten.


    Gruß, Manuel

  • ich habs ja mit normalen Onsemis gemacht, also die bipolare Variante. Entsprechend hoch die Steuerströme, die ganze Treiberei spielt sich im leicht warmen Bereich ab (find ich nicht verkehrt).
    Die Lastrückwirkung auf die Regelung ist das eigentliche Ding dabei, so ganz ohne Gegenkopplung "über alles" kommt man nicht über die Runden. Muß eben genau ausgeknobelt werden in welchem Verhältnis sich das abspielt, da gibts noch einiges zu fummeln :wink:
    Von der Effizienz her liegt er etwas unterhalb der Normaloschaltung, das liegt in der Natur der Sache.
    Es ist aber auch schwer, 2 oder 3 dieser Zellen zusammenzuklemmen und dann Rückschlüsse ziehen zu wollen wie das bei zehn Stück pro Rail ausschaut, mit jeder weiteren wird ja der Fußwiderstand am Ausgang deutlich niedriger und somit auch die Arbeitsbedingung an induktiver Last besser.
    Ich habs auch betont schnell aufgebaut, ohne große Kondensatorbremse, die Slewrate liegt um 40 (wohl etwas heftig aber dafür schillern die Höhen richtig). Bemerkenswert ist das Verhalten, beim Unterschreiten der festgelegten Lastimpedanz nicht lauter zu werden, er fängt dann an zu komprimieren. Für ideales Ampen müßte der rechnerisch zulässige Lastwiderstand bei RL/3 liegen, dann geht das richtig schön ab und quasi unkaputtbar und ohne hörbares Verdichten.
    Bezogen auf ein Kilowättchen wirds dann in 2HE aber schon eng :D
    Der Teilepreis liegt knapp oberhalb einer fertigen Chinadose, somit ist das grenzwertig inden Baukosten.
    Ich werd das noch genau ausknobeln im Laufe der Zeit, zumindest die Transistorversion verspricht da was erstaunlich gutes.
    Etwas ärgerlich ist, daß für die Differenzverstärker noch eine Konstantstromquelle benötigt wird, hab da einen N Kanal Fet für verbastelt.
    Noch völlig offen ist das Verhalten an wackliger Versorgung, der Versuchsaufbau war überdimensioniert gefüttert. Unter normalteuren Bedingungen müssen wir ja ein gewisses Nachfedern der Railspannungen in Kauf nehmen. Wie verhalten sich die Fets wenn das der Fall ist ?

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zitat von "MAnu"

    Kurzum ein solcher Amp ist ein Budgetgerät da er deutlich mehr Teile enthält als die übliche Bauweise.


    Ich vermute Du meinst: Kurzum ein solcher Amp ist kein Budgetgerät, da er deutlich mehr Teile enthält als die übliche Bauweise.


    ... womit Du sicherlich recht hast. Leider ist ein solches Konzept nur schwer wirtschaftlich sinnvoll. Aus technischer Sicht spricht vieles dafür. Jedoch besteht betriebswirtschaftlich gesehen keine Veranlassung zu einer Anderung. Da im PA Sektor höhere Leistungen gefordert sind und größere Ströme fließen, müssen Deine "Endstufenzellen" kaskadiert werden und es entsteht halt das Dilemma mit dem Selektieren per Kennlinienschreiber. Bei Bassendstufen, die - betrachtet man die beforderte Leistungsbandbreite - nur im " Gleichstrombereich" arbeiten, aber hohe Ströme gefordert sind ... warum im Zeitalter der Digitalendstufen eine solche Luxusauslegung der Endstufensektion? Vielleicht ein audiophiler Amp für den Hochtonbereich?
    Ich meine im Hifibereich gibt es Geräte die - zumindest Teile - Deiner Idee umsetzen.
    Meine Kenwoods mit Darlington (4 Transen pro Kanal)
    und der Quad 405 mit current dumping. Dort sinkt der Strom (und die Ausgangsleistung) sogar mit fallender Impedanz. Dauerkurzschlussfest ohne einen mechanischen Schalter :!:
    Was mir gut an Deinem Konzept gefällt, ist das es mit dieser Art Überstromschutz sogar möglich sein könnte eine schnelle Endstufe wirksam und verschleißfrei gegen niedere Impedanzen/ Kurzschluss zu schützen.


    Da ich kein richtiger Durchblicker bei diesen Sachen bin, ist es wohl besser ich ziehe mich wieder aus der Diskussion zurück. :oops:

  • schöner Beitrag, bleib dabei :wink:
    Zu der Sache mit dem Selektieren:
    Der Differenzverstärker ist in Endstufen ein uralter Bekannter, meist sitzt er ganz vorne. Er bildet ja auch die Grundlage der OPs, entsprechend ist seine Arbeitsweise: er hat einen Signaleingang und einen invertierenden Signaleingang. Somit führt er einen Vergleich durch. In der Normaloendstufe ist dieser invertierende Eingang, ich hab ihn oben Hintereingang genannt, über einen R und einen kleinen Parallel-C mit dem Ausgang verbunden, hier wird aber nach Spannung gesteuert, nicht nach Strom. Die Größe des R bestimmt nun den ß, also die Spannungsverstärkung, Gain.
    Ein Verstärker der im Gesammt eine Stromgegenkopplung besitzt, hat einen 50mOhm zwischen Endstufenmasse und Lautsprecherausgang, und greift auf diesem die Stromkontrolle ab.
    Und die Weiterentwicklung davon kontrolliert eben den Strom auf jeder Endstufenzelle einzeln. So muß man sich das vorstellen. Die Spannungsgegenkopplung des Gesammtverstärkers ist unabhängig davon nach wie vor vorhanden. Die Zellen haben die nette Eigenheit, ihre Kennlinienungeraden selbst auszuregeln, insofern ist das Selektionsproblem deutlich geringer als in jeder anderen Bauweise wo man stur parallelschaltet und hofft daß es so stimmt (eine gewisse Gegenkopplung machen ja auch die Emitterwiderstände normaler Endstufen, die können bei meinem Vorschlag drastisch kleiner ausfallen)

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zitat von "Manuela"

    (eine gewisse Gegenkopplung machen ja auch die Emitterwiderstände normaler Endstufen, die können bei meinem Vorschlag drastisch kleiner ausfallen)


    Der Punkt ist, dass die Entkopplung über die Emitterwiderstände nur dann wirkt, wenn viel Strom fließt. Wenn aber dieselbe Verlustleistung am Transistor z.B durch eine große Vce und 1/großen Ic zustande kommt ist der Entkopplungseffekt deutlich geringer.
    Von daher ist die Grundidee schon gut.


    Das mit den 50mOhm wirst aber so nicht für einzelne Zellen realisieren können, weil der Strom ja nach dem LS eiener ist, und keine Teilströme mehr.
    Deshalb deine Idee mit den Kollektorwiderständen, um festzustellen, wieviel Strom wo fließt.
    Richtig soweit?


    Mach doch komplemetär-Darlingtons, dann kannst die Emitterwiderstände selbst als Messshunts benutzen, und brauchst keine weiteren Widerstände. :wink:

    Möge der Bass mit Euch sein! :D

  • Zitat von "Bassti"

    Das mit den 50mOhm wirst aber so nicht für einzelne Zellen realisieren können, weil der Strom ja nach dem LS eiener ist, und keine Teilströme mehr.


    das bezog sich auf Verstärker die das im Ganzen machen. Ich meine eine Stromkontrolle im Kolektorweg jeder Zelle. 8)
    Ein Emitterwiderstand liegt gegen "Signal", das ist nicht grade praktisch. Oben eingefügter Kolektorwiderstand liegt gegen Rail, das ist ideal.

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  • Zitat von "Manuela"

    Oben eingefügter Kolektorwiderstand liegt gegen Rail, das ist ideal.


    Deshalb sollst Du ja ne Komplementärdarlington basteln, dann liegen die Emitterwiderstände gegen Rail. :wink:
    (Ich meine die Endeumel komplementär zu den Treibern, wie man das früher gemacht hat, um nen PNP zu sparen)

    Möge der Bass mit Euch sein! :D

  • dann macht das Biest aber Spannungsverstärkung, genau das soll es ja nicht. Emitterfolger sind reine Impedanzwandler, der Eingangssignalhub entspricht somit dem ~ dem vom Ausgang. Versuch mal ein ganzes Rudel Emitterschaltungen in den Parallelbetrieb zu zwingen, das Ergebnis ist nicht grade erfreulich gut. Aus diesem Grunde werden auch in Zukunft die meisten Endstufen als Emitterfolger gebaut werden, ist deutlich einfacher in Gleichlauf zu bringen :wink:

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  • Manu,
    weshalb so kompliziert? Im Endeffekt willst du ja jeden einzelnen Emitterfolger so gegenkoppeln, daß er perfekt (1:1) arbeitet.
    Dann kannst du ja auch einfach den Kollektorwiderstand weglassen und über den Emitter lokal gegenkoppeln: Dadurch wird jede Zelle sozusagen zu einem Emitterfolger basierenden Spannungsfolger.
    Im Tietze Schenk gabs mal eine Standardschaltung zur Erweiterung des Spannungshubs eines normalen OPs. Wenn man das vor einen Emitterfolger-Darlington hängt, die Gegenkopplung vom Emitterausgang holt, kommt man zu dieser 1:1 Zelle. Einige Probleme, wie zu hohe OpenLoop Verstärkung und sonstige Dinge, die in die Phasenreserve bzw. Stabilität der Gesamtendstufe eingehen, kann man (wie immer bei Endstufen mehr Arbeit als das Schaltungskonzept selbst) durch Tüftelei in den Griff kriegen. Ich hab sowas mal als Versuch für besonders übernahmeverzerrungsfreie A/B Endstufen gebaut und das hat ganz gut funktioniert.

  • und wenn ich davon ein par parallelschalte? :?
    Ich glaube nach wie vor auf der richtigen Spur zu sein da mein Meßwiderstand ja zwischen Rail und der Endstufe sitzt, somit entkoppelt vom Ausgang. Und "so kompliziert" ist das eigentlich garnicht, der Salat hält sich noch in überschaubaren Grenzen.
    Wie schon gesagt, ist das erstmal eine Meßspielwiese, ich lern dabei einiges 8)

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  • Moin!


    Habe schonmal detailliert über dieses Konzept nachgedacht. Kurz gesagt, der einzige echte Vorteil der sich ergibt, wenn wirklich jeder Endstufen-Transi/MOSFET (je nachdem was man bevorzugt) eine eigene kleine Stromregelung bekommt ist, dass man nicht mehr selektieren braucht :D


    Ich habe in meinen Amps (z.B. die SMPS-Kiste die ich hier mal vorgestellt habe) die (selektierten) Fetties oben und unten zusammengefasst und die arbeiten auch stromgesteuert, allerdings ohne eigenen Regler.
    Das heißt der Fehlerverstärker, der am Front-End Eingangsspannung mit momentaner Ausgangsspannung vergleicht stellt nicht die Ausgangsspannung des Amps ein, sondern den Strom, den der Amp abgibt. Klanglich (nein, von der Übertragungsqualität, ein Amp sollte nicht "klingen") scheint dieses Prinzip Standartdesigns überlegen zu sein, zumindest nach meinen eigenen Erfahrungen.


    Wer jetzt meint, dass eine Stromregelung für jede Zelle einen deutlichen Gewinn an Übertragungsqualität bringt sollte beachten:
    * Die Regelschleife um die Zelle ist oberkritisch und muss vernünftig analysiert und mit mathematischen Methoden ausgelegt werden (Regelungstechnik z.B. Otto Föllinger). Try and Error bringt hier gar nix. Bei der Auslegung ist zu beachten, dass sich eine solche Zelle für den Fehlerverstärker möglichst als PT1 oder ein gut gedämpftes, im idealfall aperiodisches PT2-Element darstellt und die Grenzfrequenz der Zelle weit über der Grenzfrequenz des Amps liegt. Dadurch bleibt die Phasenverschiebung gering und man kriegt den äußeren Regler (Fehlerverstärker etc) leichter stabilisiert.


    * Jeder OP im Signalweg, gerade an so einer empfindlichen Stelle bringt auch selbst wieder Rauschen, Verzerrungen usw. ins Design, welche die erreichten Vorteile wieder kompensieren könnten...

  • Zitat von "Manuela"

    dann macht das Biest aber Spannungsverstärkung, genau das soll es ja nicht.


    Nö, die Gesamtschaltung nicht.
    Brauchst ja sowieso für jeden Endeumel seinen eigenen Treiber...


    Andersrum, wenn eh der Strom geregelt wird, dann kannst die Emiterwiderstände einer normalen Darlington auch wegtun.


    Ich weiss ja nicht, wie Du das mit der Regelung selbst angedacht hast, schwimmend auf den Rails?
    Oder die Shuntspannung differentiell abgreifen? Da brauchst ne ordentliche Gleichtaktunterdrückung...

    Möge der Bass mit Euch sein! :D

  • Den Vorteil einer solchen Zelle würde ich ja gerade darin sehen,
    dass die Regelung auf der Emitter / Source Leitung mitfliegt.


    Dadurch habe ich die Möglichkeit primitivst eine genaue
    Strom, Leistungs, SOA... Begrenzung mit Komparatoren anzusetzen,
    weil ja Uds und Id (d.h. der Spannungsabfall am Sourcewiderstand, der
    ja sowieso für die Regelung da ist) quasi "massebezogen" zur
    Verfügung stehen.


    Eine richtige Stromregelung in jeder Zelle (1mA rein und 10A raus
    unter allen Umständen) ist regelungstechnisch extremst zickig;
    zumindest soweit ich das beim Basteln nachvollziehen konnte.


    Viel eleganter wäre mE. wenn man die "natuürliche Stromgk." per
    Emitterwiderstand "verstäkrken" könnte, ohne auf all zu große
    Widerstandswerte gehen zu müssen.
    Dieser Mechanismus wäre wahrscheinlich einfacher zu beherrschen.

  • Zitat

    Dadurch habe ich die Möglichkeit primitivst eine genaue
    Strom, Leistungs, SOA... Begrenzung mit Komparatoren anzusetzen,
    weil ja Uds und Id (d.h. der Spannungsabfall am Sourcewiderstand, der
    ja sowieso für die Regelung da ist) quasi "massebezogen" zur
    Verfügung stehen.


    Wie schauts dann aus mit der Rückwirkung parralelgeschalteter weiterer Zellen auf die Regelkurve? Ich krieg das im Kopf nochnicht auf einen Nenner, deswegen bin auch auf die Lösung in der Stromzuleitung der Zelle fixiert :wink:


    Zitat

    Eine richtige Stromregelung in jeder Zelle (1mA rein und 10A raus
    unter allen Umständen) ist regelungstechnisch extremst zickig;
    zumindest soweit ich das beim Basteln nachvollziehen konnte.


    Richtig. Da ich auch eine Zicke bin versuch ich mein Glück :D


    Zitat

    Viel eleganter wäre mE. wenn man die "natuürliche Stromgk." per
    Emitterwiderstand "verstäkrken" könnte, ohne auf all zu große
    Widerstandswerte gehen zu müssen.


    und genau hier wieder mein Gedanke: Wenn ich mehrere Zellen parallelschalte verbinde ich ja (wenn wir den kleinen R da mal außer Betracht lassen) die Emitter miteinander, somit regelt es dann das rudel, nicht die einzelne Zelle :cry:


    Und die Lösung, alle Emitter gegen rail zu legen ist mir irgendwie extrem unsympathisch.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zitat von "Manuela"

    und wenn ich davon ein par parallelschalte? :?


    ... da reichen dann sehr kleine (0.1R) Parallelisierungswiderstände (Emitterwiderstände sind's dann ja keine mehr).

  • kann es eventuell sein daß wir uns hier mistverstehen bezüglich des Wortes "Emitterfolger" ? Das ist nichts anderes als die überallübliche Kolektorschaltung, also Kolektor aufs Rail, Emitter Richtung Lastausgang. Bitte nicht verwechseln mit Emitterschaltung :wink:
    Genau davon geh ich auch aus, setz ich also Emitterbügelwiderstände wie üblich dann liegen selbige direkt am Ausgang wo der volle Signalhub unterwegs ist. Somit sollen selbige verkleinert werden, dafür ein zusätzlicher Widerstand oben zwischen Rail und den Kolektor (da herscht Signalmäßige Ruhe, somit läßt sich auch in aller Ruhe messen wieviel Strom Richtung Kolektor unterwegs ist). Der Emitterserienwiderstand macht insofern Sinn daß er ja eine Gegenkopplung darstellt. Ideal find ich wenn die Summe der nun zwei Widerstände keinen höheren widerstand ergibt als vorher der einzelne. Daß die Emittergegenkopplung des Lasttransistors so stark abnimmt wird in Kauf genommen da er ja extern geregelt wird. Und weiter 8)

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  • manuela
    Vielleicht malst Du mal ein Bildchen, aus deinem Text ist mir nicht klar ob deine Zelle jetzt eine stromgesteuerte Stromquelle, spannungssgesteuerte Stromquelle oder spannungsgesteuerte Spannungsquelle ist.

  • eine spannungsgesteuerte Stromquelle.


    Zusätzlich darf sie den höchstzulässigen Strom nicht überschreiten, egal wie hoch die Steuerspannung ansteigt. Diese Begrenzung darf keine scharfen Ecken ausbilden da dies wieder für HT ungünstig würde (da hab ich noch Probleme mit)

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