Neuhausen: Todesopfer auf Festival-Gelände

  • :evil: MIST!


    Von Trümmerteilen erschlagen: Bei den Aufbauarbeiten zum Southside-Festival ist heute ein Mensch ums Leben gekommen. Während eines heftigen Sturms ist ein großes Zirkuszelt eingestürzt.

    Ein Mitarbeiter der Johanniter-Unfallhilfe kam ums Leben, zwei Männer wurden schwer verletzt.


    Nach Angaben der Polizei lösten sich bei dem Einsturz einige Stangen und Stahlträger.


    Ein Träger stürzte auf einen Wagen der Johanniter-Unfallhilfe, in dem sich der Mitarbeiter in Sicherheit bringen wollte.


    Zum Southside Festival werden am Wochenende in Neuhausen ob Eck rund 45.000 Besucher erwartet - unter ihnen BZ-Redakteurin Laetitia Obergföll, die in ihrem Blog schon jetzt auf die bevorstehende Schlammschlacht eingeht. (dpa/bz)


    BZ-Blog: Southside Festival 2007

  • Das ist hier grad ums Eck ... das beste ist wohl dass man sich nun Gedanken machen muss wo man neue Zeltteile herbekommt .... liest sich ein bisschen Makaber in Angesicht des Toten ... mag schon eine Gratwanderung sein, aber ich denke dass nicht im Atemzug mit der Meldung eines Toten dann schon wieder von Ersatzteilen geredet werden muss, wie es in einigen Onlinemedien passiert ... hm ...



    Oben links im Bild ... zwischen 10 Uhr und 10:30 Uhr ist das Ding auf ein Mal weg ... hm ... ganz schön heftig, das war ein deftig großes Zelt. Ich möchte gerade weder Zeltbaumeister noch Veranstalter sein ... :oops:


    http://www.take-off-park.de/me…1/tower3_200706211000.jpg
    http://www.take-off-park.de/me…1/tower3_200706211030.jpg

  • Hey,


    ich habe diesen Bericht von einem Kollegen erfahren. Ich wußte dieses schon kurz nachdem Einsturz des Zeltes. Ich finde es sehr bedauerlich, das dieses hier sofort im Forum steht.


    Das fällt bei mir unter die Liga "GAFFER" :cry:


    Schade das hier sowas sofort im Forum steht.


    LG
    Martin

  • Hm es fällt wohl weniger unter die Liga Gaffer wenn meine Mutter bei der Zeitung arbeitet und ich so wie so schon davon erfahren habe. Das ist wohl leider immer das erste was über die Presseticker verteilt wird, wenn etwas einstürzt oder eine Katastrophe passiert.


    Außerdem habe ich eben selbst schon etwas zu bedenken gegeben .. auch im offiziellen Forum wird diskutiert ... dort wird aber darüber diskutiert ob die Bands, die dort spielen sollten, nun absagen ... so etwas finde ich makaber .... hm ich glaube man sollte sich mal darüber Gedanken machen.


    Außerdem muss sich der Tread nicht in die falsch e Richtung entwicklen. Ich finde es falsch, das ganze gleich als sensationslüstern abzutun, schließlich kannst du nicht wissen wer hinter der Tastatur sitzt.


    Grüße
    Micha

  • ich denke auch dass es nichts mit "gaffen" oder "schaulust" zu tun hat wenn von solchen unfällen berichtet wird - früher stands nen tag oder 2 später in der zeitung, zu zeiten des internet geht das halt entsprechend schneller


    die immer wiederkehrenden tragischen, teilweise tödlichen unfälle die in unserer branche passieren sollten uns zumindest darauf aufmerksam machen, dass wir in einem nicht ungefährlichen business arbeiten!!!
    auch unter dem stets vorhandenen zeitdruck ist es möglich immer nach bestem wissen und gewissen zu arbeiten und die geltenden sicherheitsvorschriften einzuhalten und auch zur not andere produktionsbeteiligte auf deren einhaltung hinzuweisen.

  • Wer einmal Gaffer erlebt hat (also die, die mit diesem Begriff in den Verkehrsnachrichten gemeint sind), wird ein solches Posting sicherlich nicht in diese Schublade stecken. Ich finde auch, daß Nachrichten, die diese Branche berühren, hier schon etwas verloren haben. Man muß nur auf die Art und Weise achten, wie man es darbringt, wobei es an einem Zitat einer DPA-Meldung sicher nichts auszusetzen gibt.


    Vielleicht wäre ein Brett "Presse" denkbar, wo solche Meldungen gepostet und diskutiert werden.


    Gruß,


    Klaus

    FOH = Holz vor der Hütte!

  • Nun, ich hatte heute ein ähnliches Erlebnis, aber gottseidank ohne Toten.


    Auf der Donauinsel in Wien kam heute während der letzten Vorbereitungen völlig unvorhergesehen ein Sturm auf.
    Und dies, obwohl die Verantwortlichen permanent mit der Wetterwarte in direkten Kontakt waren, kam eben dieser Sturm auch für den Wtterdienst völlig überaschend.


    Und der Umgang der medien :
    Laut Fernsehen ist ja nichts passiert, eine Bühne wurde leicht beschädigt, und dann maximal die Zeltstände der Imbissbuden weg.


    Ich war etwas entgeistert über diese Lügen in den Medien, um das Donauinselfest "Schönzureden "


    Ich selbst habe Fotos von 2 Bühnen, die eher unter die Kategorie " Aber vollends vom Winde verweht" fallen.


    Ebenso von Zelten aus Traversenkonstruktionen, deren Reste gerade von der Feuerwehr niedergezogen werden, um weiteres herumfliegen zu verhindern.
    Container, die von einem anderen Container heruntergeweht wurden ( !!! )


    An uns selbst flogen 2 stk Holzbuden ( ca 2,5x2,5x2,5 M ) in 2 Meter Höhe vorbei und zerschellten später.


    Ich werd dem Admin ein paar Fotos schicken.
    Unter anderem von einem Layer Turm, der ordentlich ballastierrt wurde, aber im Wind einfach knickte


    Aber es ist ja nichts passiert und alles ist sicher :shock: :shock:


    Für die nächsten Tage muß man jederzeit wieder mit unvorhergesehenen Unwettern rechnen.
    Aber bloß nix über die Medien, da man ja heuer wieder den Besucherrekord von 3Mio Personen an 3 Tagen brechen will.

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  • Zitat von "klauston"

    Ich selbst habe Fotos von 2 Bühnen, die eher unter die Kategorie " Aber vollends vom Winde verweht" fallen.


    Ich werd dem Admin ein paar Fotos schicken.
    Unter anderem von einem Layer Turm, der ordentlich ballastierrt wurde, aber im Wind einfach knickte


    Nicht um jetzt den Gaffer raushängen zu wollen aber könntest du die Fotos nicht allen zugänglich machen ?
    Fände ich echt super!


    Danke und Grüße


    MrMogli

    <><

  • hi,


    ohne dem klaus jetzt nahetreten zu wollen: lieber nicht veröffentlichen!


    wir haben von gestern auch ein paar nette fotos von der ö3-bühne und dürfen die auch nicht verwenden, weil ja noch was anderes im hintergrund sein könnte! also lass mal stecken oder verteil lieber nur per mail!


    ist gut gemeint, liebe grüsse und fröhliches werken....


    alex


    ps: laut unseren tornadojägern :D wirds heute bei weitem nicht mehr so heftig!

  • JA genau! Das Lesen von Zeitung, hat generell etwas mit "GAFFEN" zu tun. :evil:


    Hintergrund meines Postings ist es aber eher gewesen mindestens 3 Dinge zu zeigen:
    1. Das Publikum, VA und Medien interessiert es einen Dreck, ob jemand beim Aufbau verletzt wird...die wollen die Veranstaltung!


    2. Auch Profis passiert so was. Bei den vielen Postings hier mit wichtigen und seltsamen Fragen hier im Bereich Rigging ist das eine wichtige Info, dass man im Bereich Sicherheit nicht mit halbwissen arbeiten kann, denn selbst Leute mit "vollwissen" (Ich unterstelle das hier der ausführenden Company) passiert es, dass was defekt läuft.


    3. Wir tragen nicht nur Verantwortung für uns, sondern auch für die die dabei sind. AUCH BEIM AUFBAU!
    Bei dem was ich hier als lese und sehe, habe ich nicht das Gefühl, dass das wirklich allen bewußt ist.


    Mein Beileid an die Betroffenen!


    Alexander!

  • Hey, es ist schon interessant zusehen, wie hier auf den Begriff "Gaffer" abgegangen wird.


    Grundsätzlich kann ich nur sagen:
    1. Scorpio kann froh sein, daß nicht mehr passiert ist
    2. Die Zeltaufsteller haben mit Sicherheit die Vorschriften beim aufbauen eingehalten, sonst hätte das Zelt dort nicht gestanden
    3. Wer schon mal ein Festival dieser Größenordnung mitgemacht hat, weiß mit was für einem Sicherheitsfaktor gearbeitet wird, so daß es außer Frage steht ob eine Company Schuld hat, da sollte öfters auf kleinen Veranstaltungen kontrolliert werden, dann könnte ich jede Woche eine Veranstaltung lahm legen, in Bezug auf Vorschriften.
    4. Das dieses Unwetter so zuschlägt, hat keiner geahnt
    5. So eine Windböhe hätte kein Zelt ausgehalten


    Zu guter letzt, ich finde es einfach nicht schön das es schon sofort im Forum stand. Ich wünsche meinen Kollegen im Southside gutes elingen und einen schönen erholsamen Job, laßt euch nicht ägern, wenn der Kaffee mal wieder alle ist.

  • Ich finde es richtig und wichtig, dass auch derartige, wenn auch sehr bedauerliche, Ereignisse hier gepostet werden. Es kann uns allen, die wir in diesem Metier arbeiten, nicht oft genug vor Augen gehalten werden, wie gefährlich dieser Job sein kann und wie wichtig es ist auch über die Vorschriften hinaus an die Sicherheit zu denken. Wenn aus den Erkentnissen dieses Unfalles ein weiterer verhindert werden kann, so war das tragische Ereignis nicht ganz umsonst. Das mag jetzt hart klingen, aber so ist es nun mal.
    Dass sich die Verantwortlichen jetzt Gedanken über die weiter Vorgehensweise zur Durchführung der VA machen ist weder makaber noch sonstwas. Eine Strasse wird nach einem tödlichen Unfall auch nicht für 4 Wochen gesperrt, sondern so schnell als möglich wieder dem Verkehr freigegeben.


    Mein Beileid gehört den Angehörigen und ich wünsche den Jungs da oben ein gutes Gelingen.

    Ignoranz ist der Feind des Wissens!

  • Zitat von &quot;djgolle&quot;

    Ich finde es richtig und wichtig, dass auch derartige, wenn auch sehr bedauerliche, Ereignisse hier gepostet werden. Es kann uns allen, die wir in diesem Metier arbeiten, nicht oft genug vor Augen gehalten werden, wie gefährlich dieser Job sein kann und wie wichtig es ist auch über die Vorschriften hinaus an die Sicherheit zu denken. Wenn aus den Erkentnissen dieses Unfalles ein weiterer verhindert werden kann, so war das tragische Ereignis nicht ganz umsonst. Das mag jetzt hart klingen, aber so ist es nun mal.


    Ähnliches wollte ich eben selbst auch posten...



    Dieses Unglück können wir nicht mehr rückgängig machen, aber vielleicht können wir künftige vermeiden.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Hat eigentlich jemand verlässliche Zahlen, was die Windgeschwindigkeiten dort vor Ort angeht? Mich wundert ein wenig, das die normalen Bühnen bei diesem Sturm anscheinend so wenig Schaden genommen haben, das sie bespielbar blieben. Auch wenn ich davon ausgehe, das nach dem Sturm erst mal ein Statiker sich die Bühnen angesehen hat.


    HB

  • Im Polizeibericht steht, dass mehre Dinge zusammenkamen. Es hat Teile von einem anderen Zelt auf das große Zelt geweht. Dadurch hat es Löcher oder ein Loch in der Außenhaut gegeben. Was dann mit einem 2 Mast-Zelt passiert, wenn der Wind eine solche Angriffsfläche hat, muss ich glaube ich nicht genau darlegen. Die umgekehrte Wirkung wie Sie bei einem Bremsfallschirm leben rettet ....


    Kracht das Ding dann erst ein Mal zusammen, gibt es unglaubliche Kräfte auf die verbauten Träger, Stangen und Seile. Dass die Dinger dann umherfliegen und zu geschossen werden ist kein Wunder mehr.


    Ich denke nicht, dass man da großartig was verhindern konnte, außer das ganze Event erst gar nicht auf dem Gelände stattfinden zu lassen.

  • Eventuell noch sensibler darauf reagieren wann man ein Gelände bzw Bühnen sperrt.


    Auf den größeren Jobs ist im Regelfall ziemlich kompetentes personal vor Ort.
    Bei den Bühnenbauern, Riggern, Technikern und Produktionsleitern.


    Was ich die letzten 2 Wochen erlebt habe ( 3 Stürme auf größeren Festivals ), haben die Bühnenbauer zb immer sehr schnell und super reagiert,


    Wenn was fliegt, ist es viel Kleinkram, kleine Zelte, 2 x 2 layertower die zu Werbung dienen ( mit Planen ), unballastierte Hütten und eben Zelte, plakatwände, Heurigenbänke, die sich aufrichten,......


    Die meisten wissen, wann die Gesundheit von Menschen vor Schäden am Material geht.


    Was ich aber gesehen habe, sind Menschen, die IHRE Werte schützen wollen, die laufen sofort ohne zu denken.
    Und eben auch Menschen, die anderen helfen wollen, was zwar sehr löblich ist, aber oft wenig Sinn macht, wenn man lernt, das Selbstschutz vorher kommt um nicht noch mehr zu gefährden.
    Und die genau bei solchen Aktionen erst loslaufen und nachher draufkjommen, was gefährlich war.
    Das zumindest hab ich in der letzten Zeit erlebt.


    Bei den großen Bühnen selbst hatte ich wenig Angst, da waren immer schnell die planen los

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  • Ich hol das wieder mal hoch.


    Ich arbeite im Moment mit den Riggern und Bühnenbauern , die dort auch vor Ort waren.


    Was die mir erzählt haben, ist etwas ungeheuerlich und wennd das stimmt, sollte das sehr zum Nachdenken anregen.


    Laut den Personen ging das ganze ja schon vorher los. Und zwar eben am Aufbautag, als der Zoll vor Ort bei den arbeitenden Menschen eine Razzia machte, um vermutlich Drogen zu finden.
    Die Arbeiter wurden lt Aussagen eines Anwesenden eingekesselt und die Personalien sowie die Personen am Leib kontrolliert.


    Trotz Unwetterwarnung liesen die Behörden die Leute keine Sicherungsarbeiten durchführen.
    Selbst als angeblich schon mehrmals lautstark darauf aufmerksam gemacht wurde, das Leben in Gefahr sein könnten, haben die Zollbeamten nicht reagiert.
    Erst als das Unwetter schon da war und alles schon massiv betroffen, gaben die Zollbeamten einigen die Ausweise zurück und ließen die wichtigsten Arbeiten durchführen.
    Leider zu spät.


    Angeblich wurde auch von mehreren anwesenden Firmen Anzeige gegen den Leiter der Aktion eingebracht.


    Vielleicht kann da ja wer was bestätigen.
    t
    Ich hab jedenfalls mal ziemlich geguckt, als ich das höre

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