Hochtöner kaputt, Kunde war es nicht, was dann?

  • Hallo,


    ein Kunde brachte mir am Wochenende eine Anlage mit der Bemerkung zurück, daß einer der Subwoofer nicht so viel Druck habe wie der andere.


    Als ich den Kram zu nächsten Baustelle kutschiert und aufgebaut hatte, habe ich das direkt überprüft. Die Bässe waren völlig normal, aber auf einer Seite war der Hochtöner still. Die Sofitte auf der Weiche war durch, und der Treiber selbst (EV DH3) auch. An der Schwingspule sind ein paar Windungen aneinandergebacken und schwarz.


    Als ich mich bei dem Kunden erkundigt hatte, wie das geschehen sein könnte, wies er alles ab und meinte, nicht extra laut gemacht zu haben und daß das mit dem Bass schon von Anfang an so gewesen sei. Auf jeden Fall aber nahm er die Schuld für das Ableben des Hochtontreibers nicht auf sich.


    Da ich den Kunden gut kenne und weiß, daß er vernünftig mit geliehenem Material umgeht (nur so jemand bekommt von mir überhaupt was) glaube ich ihm das sogar. Aber welche Ursache kann ein Durchbrennen des Hochtöners sonst noch haben?


    Die Woche vorher ist mir am anderen Top dieses Systems der Tieftontreiber kaputt gegangen, dort war aber die Spule nicht durchgebrannt, sondern schabte nur im Spalt. Daß Gleichspannung drauf kommt, kann ich eigentlich ausschließen, da die Anlage nach Tausch des Hochtöners am Samstag die ganze Nacht durchlief und die Endstufe (QSC RMX 2450) außerdem eine Schutzschaltung hat.


    Gruß,


    Klaus

    FOH = Holz vor der Hütte!

  • Da hat das Micro kurz gekoppelt - peng! 1 Sekunde sollte reichen...
    Habe in meiner Festinstallation noch 12/3er Zeck (20 Jahre alt). Das HF 50 (Celestion) hält immer und vorher fliegt die Sofitte. Das ist in den Jahren oft passiert. Seit der Controller limitiert aber nicht mehr...

    Grüße vom Ostseestrand


    André Ludewig


    mv-entertainment . de

  • Wann raucht ein HT-Treiber?
    a) zu viel Leistung
    b) Weiche im Eimer und dadurch Fehlanpassung
    c) zu kleine Stufe -> Gleichstrom
    d) Rückkopplung
    e) bei aktiv getrennten Systemen einmal an Schaltern rumspielen die man nicht kennt.


    Wem fällt noch etwas ein?


    Was hat eigentlich der Subwoofer mit dem HT-Treiber zu tun?
    Das bringt mich auf den Gedanken einer Verwechslung der Zuleitungen/Weichen (aktiv getrennt?). Hat man da evtl. das Signal, welches für den Baß bestimmt ist an die Topteile weitergeleitet und umgekehrt?
    Evtl. hast du dir durch die Aktion vorher die interne Weiche angeschossen und es kommt dadurch zu Fall b).


    Fragen über Fragen....


    Im Allgemeinen sollte man mit dem Kunden direkt bei der Rückgabe das System bzw. die LS-Systeme kurz antesten ob alles noch da ist. Damit geht man fast jeglichem rumlamettieren aus dem Weg, vor allem wenn man vorher (bei der Abholung) im Beisein des Kundes gezeigt hat, daß alles funktioniert.
    Ansonsten der recht beliebte Fall d). Mikro aufreisen und auf Hochtonsuche gehen und mal sehen wie lange er schreit.


    Die RMX2450 ist im übrigen (meiner Meinung nach) recht schnell am Ende ihrer Kräft. Die Schutzschaltungen kann man im übrigen meist vergessen, da diese nicht wirklich Gleichstrom verhindern. Wenn der AMP clippt, dann clippt der und gibt Gleichstrom aus, vor allem wenn man den Eingang der Stufe überfährt.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Bei meinem KME FM 1152 AE Aktivwedge ist die Sofitte auch schon öfters durch, aber der Treiber hats bislang auch immer überlebt. Muß schon was ziemlich Heftiges gewesen sein. Was mir auch aufgefallen ist, daß die Pegelregler der Endstufe ziemlich weit zurückgedreht worden sind. Vielleicht war es direkt nach dem Einschalten kurz etwas laut :) Das erklärt auch, warum der Kunde den "mangelnden Druck" von Anfang an hatte.


    Gruß,


    Klaus

    FOH = Holz vor der Hütte!

  • Um einen EV DH3 zu grillen muss man sich wirklich anstregen...


    Geräte werden nur rausgegeben,wenn sie in Ordnung sind (das unterschreibt der Kunde).
    Wenn etwas zurückkommt und nicht in Ordnung ist, dann gibt es nicht viele Möglichkeiten, wer verantwortlich ist -> der Kunde!
    Mir persönlich wäre es dann wurscht, was der genau veranstaltet hat, kaputt ist kaputt - und die DH3s sind ja nicht gerade ein Schnäppchen :?


    Dafür gibt es Haftpflicht 8)

    Über Technik spricht man nicht - man arbeitet damit

  • ... auch wenn es nicht jeder gerne hört, aber:
    Boxen mit Sofitten sind i.d.R. mit leistungsmässig unterdimensionierten Treibern bestückt (wozu sonst die Sofitten ?). :wink:

  • Zitat

    Dafür gibt es Haftpflicht 8)


    ich bin versicherungsmäßig nicht so auf dem Stand,
    mein Stand ist:


    wenn ein Kunde was von einem Gewerblichen gegen Endgeld leiht, dann wird ein Schaden an der Sache nicht von der Privathaftplicht des Ausleihenden übernommen. Er müßte es privat zahlen. Der Verleiher hat dafür eine Versicherung, die seine "Eigenschäden aus Gewerbebetrieb" abdeckt.


    Liege ich da richtig, sonst bitte ich um Aufklärung


    Gruß UweS.

    Gruß UweS.

  • Wer Anlagen vermietet, die nicht DAU kompatibel sind, sollte aufkommende Schäden nicht dem Kunden aufhalsen! Es gibt heutzutage für wenig Geld Schutz der auch funktioniert! Da sollten abgeschossene Treiber der Vergangenheit angehören. Ausnahmen sind natürlich Vorsatz und Alterserscheinungen. Nichts hält ewig. Sorry, meine Meinung'!

    Ignoranz ist der Feind des Wissens!

  • Tolle Geschäftsidee:


    Wenn die Privathaftpflichtversicherung eines Verleihkunden durchgebrannte Schwingspulen, abgefackelte F-Weichen oder gebratene Basstreiber finanzieren würde, könnte man daraus durch den regelmässigen Verleih bedauernwert unterdimensionierter "PA-Boxen" eine gutfunktionierende "Geldmaschine" aufbauen. :D

  • Zitat von "Sound-Klinik"

    Tolle Geschäftsidee:


    Wenn die Privathaftpflichtversicherung eines Verleihkunden durchgebrannte Schwingspulen, abgefackelte F-Weichen oder gebratene Basstreiber finanzieren würde, könnte man daraus durch den regelmässigen Verleih bedauernwert unterdimensionierter "PA-Boxen" eine gutfunktionierende "Geldmaschine" aufbauen. :D


    Damit könnte man sich dann die Brille finanzieren, um das Kleingedruckte der Versicherungspolice zu lesen ! 8)

    Ignoranz ist der Feind des Wissens!

  • Bekanntlich sind Schäden an gemieteten Sachen in der Haftpflichtversicherung ausgeschlossen
    Als Verleiher kann man eine Elektronikversicherung bei div. Versicherern bzw. Makler abschließen - jedoch mit Selbstbehalt je Schaden von mind. 250 Euro
    Ich habe vor geraumer Zeit eine wirksame + spottbillige Überlastschutz-Variante vorgestellt (PTC in Verbindung mit Überspannungsschutzdiode) - Suchfunktion benutzen !

  • Dann würde eine Haftpflichtversicherung locker das fünffache kosten. Es geht mir ja auch nicht darum, dem Kunden irgendein Indiz zu liefern, damit er bloß bezahlt(das habe ich abgeschrieben, über die 100 Euro komme ich wohl noch selbst), sondern darum, ob es vielleicht irgendwo einen schleichenden Fehler gibt (Da mir die Woche vorher in meinem Beisein ein Tieftöner gestorben ist).


    Der Kunde ist mir zu wichtig, um mir wegen sowas das Verhältnis kaputt zu machen, zumal irgendetwas an Rechtsmittel den Preis nicht wert ist.


    PS: Die Anlage war nicht unterdimensioniert für diesen Zweck.

    FOH = Holz vor der Hütte!

  • Lustig..
    Wieso hat eigentlich noch niemand auf das Party-Forum verwiesen?
    Also wenn ich "Sofitte" lese denke ich nicht an Profi-Material.


    Ich bin der Meinung das Material vernünftig konfiguriert auch DAU-Sicher ist. Auch wenn ich mich da weit aus dem Fenster lehne, doch ich würde niemals einen Treiber dem Kunden in Rechnung stellen. Eine Profi-Pa sollte immer einen Controller haben und wenn doch mal was verreckt dann wird das als Verschleiß gebucht und ich entschuldige mich beim Kunden für diesen Ausfall.

    no virtual - no line - no EQs

  • Super Idee! Ich komm und leih bei euch allen und ihr bekommt es dann defekt zurück. Ich habt den Ärger und ich meinen Spaß.


    Nein, mal im Ernst... sicher kann etwas mal kaputtgehen, aber wenn bei einer amtlichen Box mit einer amtlichen Endstufe der Überlastschutz (z.B. Halogenarray) durchgeht, dann hat der Kunde das verbockt und nicht ich als Verleiher.
    Münzen wir es doch mal um: man leiht sich ein Auto und baut einen Unfall. Wer kommt dann für den Schaden auf? Ich denke die Fälle, in denen sich der Autovermieter bei dem Kunden für ein so untaugliches und empfindliches Fahrzeug entschuldigt und die Reparaturkosten übernimmt gibt es nicht.


    Wer eine Sache beschädigt ist auch haftbar zu machen.
    Warum soll es denn bitteschön in diesem Fall eine Ausnahme sein?


    Und das Gerede von wegen DAU-sicher... Jedem Mieter ist es freigestellt Personal mit entsprechendem Sachverstand mitzuordern. So einfach ist das.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Ich denke hier wird gerade über 2 verschiedene Preisregionen in der Vermietung diskutiert.....
    einmal größere Professionelle VA, einmal die Miete für Geburtstag oder ähnliches.....
    wenn genug bezahlt wird um eine Überdimensionierte PA zu stellen kann der Kunde erwarten dass sie alle Pegel die er ev. erwartet liefern kann (das Dau-Sicher bei Hippelibezieht sich ja glaube ich auch nur auf den Betrieb, da er glaube ich nur mit Personal vermietet..).
    Im kleinverleih wo der Kunde eben nur Günstig ein paar Boxen mietet kann der nicht erwarten dass er dann damit beliebiges erreichen kann, und hier ist es auch wirtschaftlich nicht möglich jedes Mal Personal dazuzustellen.....
    Halbwegs vernünftige Limiter würde ich hier auch vorsehen, aber wirklich "Dau-Sicherheit" hat für mich vor allem auch mit leistungsfähigkeit der PA zu tun, und in ne 15/2er bekommt man halt nicht unbegrenzt Leistungsfähigkeit hinein...

  • Zitat von "yamaha4711"


    Nein, mal im Ernst... sicher kann etwas mal kaputtgehen, aber wenn bei einer amtlichen Box mit einer amtlichen Endstufe der Überlastschutz (z.B. Halogenarray) durchgeht, dann hat der Kunde das verbockt und nicht ich als Verleiher.


    Vielleicht solltest Du Dir mal Gedanken über den Begriff ÜberlastSCHUTZ machen!!


    Zitat von "yamaha4711"


    Münzen wir es doch mal um: man leiht sich ein Auto und baut einen Unfall. Wer kommt dann für den Schaden auf? Ich denke die Fälle, in denen sich der Autovermieter bei dem Kunden für ein so untaugliches und empfindliches Fahrzeug entschuldigt und die Reparaturkosten übernimmt gibt es nicht.


    Wer eine Sache beschädigt ist auch haftbar zu machen.
    Warum soll es denn bitteschön in diesem Fall eine Ausnahme sein?


    Wenn bei einem Mietwagen das Getriebe rausfliegt, dann wirst Du als Mieter auch nicht zur Kasse gebeten. Anders sieht es aus, wenn Dein Kunde eine Box vom Laster fallen lässt, dann kannst Du den Schaden bei ihm eintreiben.

    Ignoranz ist der Feind des Wissens!

  • Normalerweise vermiete ich gar nichts ohne meine Begleitung, allerdings war das ein Bekannter, von dem ich ausgegangen bin, daß er mit sowas um kann.


    Ich habs extra nicht im Partyforum gepostet, da ich hier kompetentere Anworten erwartet und wie man sieht auch bekommen habe.


    Wenn das Top repariert ist, werde ich sämtliche Weichen von Subs und Tops nochmal durchchecken (wie der Kollege mir geraten hat) und in Zukunft auf Dry Hire von Lautsprechern verzichten. Bei den Sachen, wo ich selbst den Finger am Regler habe, hat es die letzten vier Jahre gehalten.


    Die Reparatur nehme ich auf meine Kappe, und als eine der nächsten Investitionsgüter steht ein Controller auf dem Plan.


    Vielen Dank für Eure Tips!


    Gruß,


    Klaus

    FOH = Holz vor der Hütte!

  • Das ist vollkommen legitim. Damit bist du auf der sicheren Seite und hast selbst jederzeit die Kontrolle darüber. Ist zwar ein wenig teurer für den Kunden, aber damit ist auch dieser auf der sicheren Seite.



    djgolle
    Ich könnte nun sagen: typisch DJ geschwafel. Du siehst wohl auch sehr gerne rote Lampen blinken und denkst dir nix dabei, oder?


    Wenn das Getriebe rausfliegt alldieweil der Fahrer der Meinung war, daß R für Renngang steht, dann darf dieser Fahrer auch dieses Zahlen.
    Wie ich schon sagte: wer den Schaden verursacht ist haftbar zu machen!
    In der Regel ist es auch eindeutig nachzuweisen. Eine durchgeschmorte Schwingspule oder Brandflecke auf der Weiche kommen nicht von ungefähr.


    Im übrigen: Überlastschutz bedeutet daß vor Überlastung geschützt wird, d.h. daß eine einfach und billig zu ersetzende Schwachstelle eingebaut wird. Und wann spricht diese denn per Definition an? Eben!!! Wenn eine Überlastung vorgelegen hat. Damit wird ja nur schlimmeres verhindert.
    Das Teil muß dennoch getauscht werden und das ist eben mit Arbeitszeit verbunden.


    Ich mach das nun schon ziemlich lange und ich selbst habe noch keinen einzigen Treiber geschossen bzw. eine Überlastsicherung (bei einer Box) ausgelöst. Ein bestimmter Kundenkreis schafft das aber mit permanenter Regelmässigkeit und wenn ich dann sehe wie diese Kunden mit dem Material umgehen nimmt mich das auch kein Wunder.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • @Yamaha
    Also ich bin der Meinung das eine Mietanlage oder von mir aus ein Mietauto Vollgasbetrieb überleben sollte. Deshalb mietet man ja auch eine PA um mal richtig aufzudrehen. Anders sieht es natürlich bei unsachgemässen Gebrauch aus. Doch wegen roten Lampen am Mischpult sollte noch nichts gaputt gehen. Mietschäden die der Kunde zu tragen hat sind zum Beispiel alkoholgetrankte Mixer oder abgerissene Systeme oder beschädigte Tonarme oder der gleichen, was deinen R-Gang näher kommt.


    Treiber dageben liegen nicht direkt im Einflussbereich des Kunden, zumal dieser ja auch nicht immer die Möglichkeit hat im Vorfeld festzustellen, ob diese auch wirklich einwandfrei sind.

    no virtual - no line - no EQs

  • by the way, eine defekte sofitte ist meines erachtens nicht auf ein feedback zurückzuführen, da brauchts schon ein paar sekunden mehr dauerbelastung bis die abbrennt :?

    dumm sterben kann jeder