interne Kabel durchmesser

  • Ich persönlich verdrahte Topteile mit 1,5² und Subs mit 2,5², wobei 1² locker reichen würde.
    Meine Leitungen sind 4g4 und von Subs an Tops gehe ich mit 1,5², wenn 2 Tops oder Leitungen unterwegs oder längere Strecken als 10m, gibts 2,5² ;)
    4², da man auch gerne mal 2 Subs parallel anschließt und längere Strecken als 10m hat.


    Es gibt ja auch 2x2,5²+2x4² Leitungen, zB von Cordial, aber die sind immernoch teurer als das 4g4 Titanex ;)


    Wobei man 8 Ohm Topteile auch problemlos mit 1,5² bis knapp 30m Verkabeln kann, Dämpfung sollte damit noch völlig IO sein und es fallen auch nur ~30W ab.



    Ansonsten habe ich mal ne kleine (für mich sinnige) "Richtlinie" getippt:
    http://jobst-audio.de/Sonstiges/tutorial_sub/tipps.htm

  • Zitat von "Jonnytrance"

    Anlöten ist bei mir Pflicht.


    Dem Elektroinstallateur ist das Loeten in technischen Anlagen generell untersagt. Jeder Uebergangswiderstand fuehrt zur Erwaermung der Loetstelle und im drastischen Fall zum Versagen. Gerade bei Steckfeldern oder interner Durchschleifung treten an Loetstellen ordentliche Stroeme auf (z.B. 2 Subs parallel 2kW/3Ohm/25A). Wer kann den Nachweis fuehren, ob eine 4mm2 Loetstelle das thermisch durchhaelt?


    In elektroakustische Anlagen gehoeren nur verpresste, gesteckte oder verschraubte Leistungsverbindungen. Das ist ebenso 'best practice' wie die Verwendung von Schrumpfschlauch statt Isolierband.


    Und - die Diskussion um Kabellaengen/-durchmesser eruebrigt sich, wenn der Verstaerker direkt hinter dem Stack wohnt.

    Gruss: Stefan

  • Also wenn ich an meiner Speakonbuchse über 150°C habe, würde ich mir eh Gedanken machen, vielleicht ist's dann garnet so schlecht, wenn sich die Verbindung löst, bevor sich meine Buchse auflöst ;)
    (was hat unser herkömmlicher Lötzinn/Sickerlot für ne Schmelztemp.? 180°C?)


    Alternativ: Flachstereckerhülse drauf pressen und diese mit der Ader und dem Flachstecker an der Buchse verlöten, macht halt mehr Arbeit,
    denke das sollte aber es Geschickteste sein?!
    So mach ich das beim Powercon und dann eben Schrumpfschläuche drüber komplett, aber das ist nen anderes Thema.


    Zitat

    Und - die Diskussion um Kabellaengen/-durchmesser eruebrigt sich, wenn der Verstaerker direkt hinter dem Stack wohnt.


    Tja, das kommt eben wieder auf die VA und Gegebenheiten an.
    Wenn ich nur ein Amprack benötige und ne 12m breite Bühne habe, muss ich auch wieder 15m Legen, ebenso muss ich genug Strippen ziehen um an meine geflogenen Tops oder Delaylines zu kommen, welche leider Gottes passiv sind ;)
    Aber das ist nun auch wieder OT, sorry.



    PS:
    Es kann ja mal wer den ultimativen Test machen, gibt ja den ein oder anderen mit dicken Lastwiederständen neben dem Messtisch ;)

  • Zitat

    PS:
    Es kann ja mal wer den ultimativen Test machen, gibt ja den ein oder anderen mit dicken Lastwiederständen neben dem Messtisch


    Wahrscheinlich löten hier 99% aller, die das hier lesen und Speakons verwenden. Es gibt zwar die Steckerchen für die Speakons mit dieser Verriegelungsnase, aber ka wo man die bekommt...


    Machen wir einfach den großen Praxistest: gibt es irgendwem, bei dem sich eine Lötstelle an einem Speakon wegen dem Strom (Temperatur) gelöst hat? Wenn ja bitte schreiben.

  • Hallo,


    ich verstehe einfach nicht, warum immer wieder das Thema "Es darf nicht gelötet werden" aufkommt!


    Das ist doch völliger Quatsch!
    Was meint Ihr wie die Schwingspule angeschlossen ist, oder die Speakonbuchsen im Amp? Das ist auch alles gelötet!


    Man darf nur Leitungen die mit einer Schraubklemme befestigt werden, nicht verzinnen.


    Zur Haltbarkeit von Lötstellen: Ich habe aktuell ein Leistungsmodul auf dem Tisch liegen, dass für 600A Dauerstrom, und 1200A gepulst ausgelegt ist. Betriebstemperatur: -40°C - 140°C. Und die Anschlüsse des Modul sind auch gelötet.


    Zum Querschnitt: Meine Ampracks sind intern mit 2,5mm² verdrahtet (LSP oder Amprack ist in dem Fall das selbe).


    Grüße Holger

  • Zitat von "Jobsti84"


    Es kann ja mal wer den ultimativen Test machen, gibt ja den ein oder anderen mit dicken Lastwiederständen neben dem Messtisch ;)


    Ich oute mich mal als "Löter", ich habe nen echt großen [...] Lastwiederstand am Messplatz da könnte man gern mal Testen...


    Die Sache ist nur recht unsinnig ne Speakonverbindung zu "quälen" den der Ampausgang ist auch Speakon -gelötet- auch bei der K10 mit ~10kW in Brücke. :wink:


    Sebastian

  • Zitat von "Stefan Rechenbauer"


    Dem Elektroinstallateur ist das Loeten in technischen Anlagen generell untersagt. Jeder Uebergangswiderstand fuehrt zur Erwaermung der Loetstelle und im drastischen Fall zum Versagen. Gerade bei Steckfeldern oder interner Durchschleifung treten an Loetstellen ordentliche Stroeme auf (z.B. 2 Subs parallel 2kW/3Ohm/25A). Wer kann den Nachweis fuehren, ob eine 4mm2 Loetstelle das thermisch durchhaelt?

    Naja, da würde ich differenzieren: Drähte verzinnen, unter Schraubklemmen = geht gar nicht! Dafür gibts Adernendhülsen, der Grund ist die mechanische Beanspruchung, Versprödung des Zinns und Reißen der Lötstelle - was zu "Wackelkontakt" bestenfalls und Erhitzung bis zum Brand schlimmstenfalls führt.
    Dass eine flächige, fachgerecht ausgeführte (keine kalte Lötstelle!) Lötverbindung mit 4 mm² allemal bei 25 Ampère thermisch standfester ist wie eine Quetschverbindung, die möglicherweise nur an ein paar Stellen Kontakt zum Anschluss hat - diesen Beweis würde ich mich trauen anzutreten (Wenn ich mal zuviel Zeit hab, darf mein 0-60 Amp. Netzteil sich an so einem Konstrukt austoben :grin: )
    Glaub mir, hab schon viele Flachsteckverbindungen abrauchen gesehen, weil sie mit hohen Strömen, in Verbindung mit fortschreitender Oxidation, dauerhaft nicht klar kamen...


    Wichtig bei Lötstellen allgemein: Sie sollten nicht mechanisch belastet werden, also soll nichts mit Zinn "festgehalten" werden. Leitungen kann man vor der Lötstelle z.B. mit einer Schlaufe und Kabelbindern abfangen.


    Gruß, Jürgen :wink:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Gute Idee Jürgen!


    Ich wäre bereit, die Lötstellen anschließend einzugießen und einen Querschliff daran zu machen.
    Dann könne man eine ungestresste und eine gestresste miteinander vergleichen.


    Ich denke da werden lichtoptische Aufnahme reichen, falls nicht werden es eben elektronenoptische...



    Grüße

  • Kannst du sowas machen, Holger? Würde mich nämlich brennend interessieren. Ich löte nämlich auch gerne, da mir beim Pressen von Flachsteckern schon öfter die Ader aus der Hülse einfach wieder entgegen kam. oO Das kann doch niemals richtig Kontaktieren!
    =>Löten!


    Jo


    Edit: Ach ja, fast ganz vergessen:
    Löten hat ja auch fast eine spirituelle Note, wegen den Dämpfen und dem Geruch... :grin:

    was willst'n aufm Monitor? - Keine Ahnung, was kommt denn cool?

  • Zitat von "Joachim Krautwurst"

    da mir beim Pressen von Flachsteckern schon öfter die Ader aus der Hülse einfach wieder entgegen kam. oO Das kann doch niemals richtig Kontaktieren!


    Verlöte doch die Pressung, ansonsten sollte das mit einer guten Crimpzange nicht passieren. Aber pressen ist da wohl besser, da Kupper einen geringeren Übergangswiderstand hat als Zinn. Glaub ich zumindest.

  • Zitat von "Joachim Krautwurst"

    Kannst du sowas machen, Holger? Würde mich nämlich brennend interessieren. Ich löte nämlich auch gerne, da mir beim Pressen von Flachsteckern schon öfter die Ader aus der Hülse einfach wieder entgegen kam.


    da würde ich dir mal eine gute zange empfehlen. knipex o.ä. und es hebt, undzwar richtig.

  • Moin,


    es gibt eigentlich nur eine Stelle im Großbereich der Elektrik, die man niemals löten sollte: Der Schukostecker. Schaut mal zuhause, und bei Freunden den Schukostecker der Waschmaschine an. Dieser wird regelmäßig an der absoluten Obergrenze der Schuko- Spezifikation betrieben. In schöner Regelmäßigkeit sieht man dem Kunststoff ringsum die Kontaktstifte die thermische Belastung an. Auch um die Löcher der Steckdose siehts oft schlimm aus. Sehr leicht kann man sich dann vorstellen wie eine Lötstelle im Stecker aussähe, im Betrieb.


    Flüssig.


    Obwohl die Wärme ganz woanders entsteht, am Kontaktübergang zwischen Steckdosenfeder und Stift! Das ist der gute Grund für Aderendhülsen...


    Schaut man sich das Speakonsystem an ,fallen Ähnlichkeiten mit dem Powercon- System auf, 20 Ampere, deutlich über Schuko. Niemand bezweifelt ernsthaft diese Angabe, auch die 30 Ampere des Speakon nicht, dieser wird übrigens auch gerne an elektrisch betriebenen Fahrrädern misbraucht, die Strombegrenzung des Controllers lässt in der Regel 20+ Ampere zu.


    Bei dieser Nutzung rate ich vom Anlöten ab. Aber auch nur für den möglichen Fall, daß Dreck zwischen die hochwertigen Kontakte kommt.


    Jetzt versucht mal in Gedanken über eine längere Zeit 30 Ampere in Euren Lautsprecher zu schicken :shock: Bevor sich die Steckverbindung auch nur um 1°C erwärmt gibt es keine Schwingspule mehr. Die Diskussionen um Querschnitte und Verbindungen bei Lautspechern sind regelmäßig von völliger Unkenntniss der tatsächlichen thermischen Belastbarkeit der Schwingspulen begleitet.


    Ratet mal was eine 50mm oder 75mm Schwingspule eines gewöhnlichen 10"ers thermisch dauerhaft verträgt, das habe ich ausgiebig gemessen. Das lässt sich auf ganz große Spulen hochrechnen :wink:


    Fazit: Löten! Wer in Lautsprechern über 2,5mm² verbaut hat nichts begriffen :grin:


    Viele Grüße, Bernd



    PS: die schlimmste Stelle im Lautsprecher sind manche Pushclamps

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum

  • So Herrschaften, das wollte ich jetzt genau wissen :grin:


    Also: Lötverbindung vs. Flachstecker


    Testaufbau:


    Ein Netzgerät mit Gleichstrom, stabilisiert 0-60 Ampère wird über eine typische Lautsprecherleitung (Zwillingslitze mit 4mm²) mit einer Flachsteckverbindung (die Schraub/Steckanschlüsse bestehen aus Messing, nochmal aufpoliert) und einer Lötverbindung über eine massive, blank gemachte Aluminiumbrücke kurzgeschlossen. Das heißt, beide Verbindungen werden zwangsläufig vom gleichen Strom durchflossen, der Alublock führt zunächst mal die durch die Schraubverbindung entstehende Wärme als "Kühlkörper" ab. Somit kann beurteilt werden, was in der Leitung thermisch passiert.



    Quetschverbinder ist ein Klauke-Produkt für max. 6 qmm, gequetscht mit Automatikzange, Lötzinn = S-SN62Pb36Ag2


    Begonnen wird mit läppischen 20 Amp. Nach 15 Minuten ist die Leitung auf ganzer Länge ca. 30 °C warm, die Lötverbindung genauso, die Steckverbindung hat etwas mehr (leichtes Fieber :lol: )


    Langsam steigere ich den Strom bis auf die maximal möglichen 60 Ampère. Nach einer weiteren Viertelstunde hat sich verändert: Das Netzteil bequemt sich, lauwarme Luft zu fächeln, die Leitung ist heiß, wie der Heizungs-Vorlauf einer Altbauwohnung im tiefsten Winter, die Löt- und Quetschverbindung harren aber beide aus: Kein schmelzen des Zinns, kein tropfender Kunststoff.



    Ich treibe das Spiel etwas weiter und stresse die Steckverbindung durch mehrmaliges Abziehen und wieder Aufstecken, dann weiter mit vollem Strom...


    Ich schaffs nicht, es fackelt nix ab :cry: (Da brauchts NOCH MEHR Strom!)


    Okay, aus Erfahrung weiß ich: Quetschverbindungen sind nicht dauerhaft so leidensfähig, irgendwann beginnt der Kunststoff sich zu zersetzen, dann frisst sich das Ding quasi selbst auf, verkohlt durch die Erwärmung durch steigende Übergangswiderstände und damit wird die Isolation elektrisch leitfähig - Kurzschluss, brutzeln, Brand und aus!
    Das Problem besteht in unberechenbaren Oxidschichten, die den perfekten Kontakt verhindern, gerade die Speakonanschlüsse oxidieren ziemlich hässlich...
    Ich habe den Versuch mit den 6,3 mm Verbindern gemacht, da ich keine Speakons verheizen wollte, die Faston-Verbinder sind allerdings kleiner ausgelegt, da würde der hohe Strom vermutlich verheerend wirken.


    Hier ein Foto nach dem Test, der benutzte Quetschverbinder ist leicht dunkler gefärbt und etwas oxidiert durch die Hitze.



    Mein Tip für alle Eventualitäten wäre: Die Speakonanschlüsse mit Glaspinsel, Putzflies, Tintenradierer, oder feinem Schmirgel blank machen, dann mittels Faston-Verbinder anschließen und Testen. Wenn alles wunschgemäß funktioniert und nicht mehr auseinandergenommen werden soll - anlöten! Und zwar mit dicker Lötspitze und kräftigem Kolben, damit schnell starke Hitze zugeführt werden kann, ohne dass das Plastik zum Schmelzen genug Zeit bekommt.


    Greetz, Jürgen :wink:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Hörnli, du sprichst aus meinem Inneren! :grin: schöner könnt ichs nicht sagen.
    Und Jürgen vielen Dank für diesen anschaulichen Versuchsaufbau!


    Ich guck mal in die Glaskugel, in zwei Monaten wird wieder einer behaupten unter 6mm² geht garnix aus was weiss ich für Gründen, also ich wäre für "festpinnen" ist ja diesmal schön anschaulich geworden mit Berechnungen Bildern und so...


    Sebastian

  • Zitat von "Jobsti84"

    Vielen Dank @ Jürgen und Bernd.

    Thanx! Was ich noch anmerken wollte: Die bei Speakon üblichen 4,8 x 0,5 mm Flachstecker werden wohl von den Wenigsten benutzt, die 0,8 mm Version ist eher "gängig"...
    Von "dran rumbiegen" halte ich wenig und stresst die Kontaktmaterialien nur unnötig. Wer unbedingt die KFZ-Standard-Stecker nutzen will, sollte sich den Lötkolben parat legen...


    Das schiere Anlöten von 4 mm² oder noch dickeren Leitungen an Speakon-Anschlüssen ist ne sch...Fummelei, die oft mit verbrannten Fingern abgeht, grundsätzlich fehlt einem die dritte Hand...deshalb finde ich die Quetschverbinder zum zuverlässigen "fixieren" der Anschlüsse ganz praktisch. Blöd nur, wenn man mehrere Buchsen durchschleifen will, die Quetschverbinder sind regulär nicht zum Anschluss mehrerer Litzen vorgesehen und die Y-Teile sind oft platzmäßig problematisch :roll:


    Gruß, Jürgen :wink:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!