Zitat von "MI Acoustics"
Insofern ist ein immer leistungsfähigeres Monitoring das allerletzte, was der Situation hilft. Dadurch wird nur der Effekt der persönlichen temporären Vertaubung des DJs beschleunigt und er verliert razfaz eben JEGLICHE Fähigkeit, angemessen "leiser zu drehen".
Ja und nein.
Das mit der Lautstärkengewöhnung ist durchaus richtig, der DJ empfindet mit der Zeit den Bühnensound "subjektiv" zu leise. Das kann aber durchaus nicht nur den Grund haben, daß ein DJ temporär oder auch schon permanent taub ist, sondern auch ganz einfach das falsche Material am Start ist
Da wir ja im richtigen Leben nicht nur Psychoakkustik und gehörphysiologischen Probleme haben, sondern auch *wirklich* zu geringes Monitoring, bleibt diese These aus meiner Sicht weiterhin bestehen.
Jeder DJ hat seine eigene Vorstellung vom Monitoring. Vielen Best-Of-DJs beispielsweise genügt ein kleine Bühnenbeschallung, oft wird die auch immer wieder mal runter bzw. ganz aus gedreht.
Und dann gibts halt Leute, die brauchen es aus ihrer Sicht eben laut auf der Bühne.
Würde man diesen DJs dann dasselbe Monitoring zugute lassen kommen, wie den oben erwähnten Best-Of-DJ, dann würden diese erstmal ordentlich sauer sein und zum zweiten versuchen, das Böxlein auf der Bühne so laut machen, wie es das Material grad so hergibt. Und hier sind wir wieder bei den Gain-Reglern.
Als VT-Dienstleister maße ich mir nicht an, den DJ auf seine gehörphysiologischen Probleme hinzuweisen und ihm deswegen anderes Material hinzustellen, als gefordert. Und sein Onkel Doktor, der ihn auf seine dauerhaft anwachsende Vertaubung hinweist, bin ich auch nicht. Leiser drehen kann man das Monitoring immer noch...
Aber Deine Aussage ist natürlich richtig, keine Frage, führt aber bei vielen DJs so nicht zum Ziel.
Am besten für die Gains wäre es, kein Monitoring hinzustellen
Zitat von "MI Acoustics"
Es muss doch auffallen, das egal wie leistungsfähig die Anlagen sind und egal wie laut das Monitoring wird, es immer direkt in die Begrenzung geht - nur dass das heute dann nicht mehr bei 105 sondern erst bei 115 dB passiert.
Das kann ich aus der Praxis heraus aus meiner Sicht so nicht bestätigen
Zitat von "MI Acoustics"Das Einzige, was diesen Teufelskreis durchbricht, ist die MESSTECHNISCHE Begleitung des DJs/FOHlers, die ihn von seiner labilen (weil menschlich/organischen) Pegelbeurteilung entkoppelt.
Wir reden ja nicht von der PA, sondern vom Monitoring.
Und welcher DJ misst für sich selbst die Lautstärke seines Monitors? Wenn er das tut, dann dürfte das sicherlich keiner von der "roten" Fraktion sein.
Und die DJs, die gerne trotz gutem Monitoring und gutem Kopfhörer die Eingänge zum Clippen bringen, die lassen sich von einem Anzeigenfeld eines Messgeräts sicherlich wenig davon überzeugen, leiser zu drehen...