Leitungsquerschnitt 80A

  • Hallo,


    bin gerade dabei einen Baustromverteiler neu zu Verdrahten. Abgesichert wird dieser mit max. 80A. Nun stehe ich vor der Frage welchen Querschintt ich nehmen muss. Reichen noch 16mm² oder muss ich doch 25mm² verlegen?
    Ersteres wäre mir lieber da ich hiervon noch hier habe und auch passendens Werkzeug dazu habe.
    Es geht nur um die Interne Verdrahtung nicht um die Zuleitung diese wird mir 25mm² bzw 35mm² ausgeführt.


    Gruß Sebastian

  • Hätte ebenfalls keine Schmezen das mit 16mm² zu verdrahten.

    Kann mir mal endlich jemand einen Elektriker schicken?! Sonst muss ich heute abend wieder die Kerze nehmen.


    (Orginalauszug aus einem Schreiben einer Mieterin an Ihre Wohnungsbaugesellschaft)

  • Zitat von "Donot1986"

    Hallo,


    bin gerade dabei einen Baustromverteiler neu zu Verdrahten. Abgesichert wird dieser mit max. 80A.


    Sorry, aber wenn Du so eine Frage stellst, frage ich mich, ob Du das darfst?! :roll:

  • keine Angst, weis schon was ich mache.
    Ich habe nur nirgens eine Belastungsangabe für 16mm² in der freien Luft gefunden. War mir ziemlich sicher dass es bei 80A kein Problem darstellen dürfte wollte mich nur noch einmal absichern.


    Gruß

  • ICh würd dann in diesem Falle auf 25mm² setzten. Bist du auf der sicheren Seite und es ist, meiner Meinung nach, einfacher zu handhaben da es mit mehreren Litzen ausgeführt ist.

    Gebt mir Steine! Ich besitze kein Behringer-Gerät mehr :D

  • Markus Verza


    Meinst du DIN EN60439-4? Denn DIN EN 60439-1 hab ich leider nicht im Ordner gefunden.


    Zum anderen finde ich in meiner Vorschrift "Niedersapnnungs-Schaltgerätekombinationen- Teil4 Besondere Anforderungen an Baustromverteiler" keinen Satz das 25mm² verlangt wird.
    Es wird nur darauf hingewiesen das die Belastbarkeit der Innenverdrahtung mit dem max. Strom abgestimmt werden müssen.


    mfg

  • Würde das eher als Verlegeart C betrachten, da es sich bei dem Baustromverteiler um einen geschlossenen Kasten handelt und zudem die Leitung evtl. im Verteiler mit Kabelkanal verlegt wurde.


    Verlegeart C nach DIN VDE 0100 - 430


    16mm² - Iz 81A In 80A

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    (Orginalauszug aus einem Schreiben einer Mieterin an Ihre Wohnungsbaugesellschaft)

  • (zur Untermauerung)
    So stehts auch im Tabellenbuch :)


    Westermann Eletrotechnik Energie-/Industrieelektronik 4. Auflage Seite 137


    in einer schicken Tabelle.



    Gruß Ben

    Benjamin Bruns
    32832 Augustdorf

  • Mat aber zunehmend das Problem einer Verschiebung zwichen Strom und Spannung. Das führt oft zu deutlich höhren Strömen auf dem Nullleiter.
    Firmen wie Indu verwenden darum min einen Querschnitt größer.

  • Ist vollkommen richtig Markus, die Frage die er gestellt hat war aber ob er es mit 16mm² machen darf, da er hierzu alles vor Ort hat.
    Und da ist die Aussage ganz klar JA!


    Trotz unsymetrischer Belastung passiert dennoch auch bei 16mm² nichts mit dem Nullleiter.

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    (Orginalauszug aus einem Schreiben einer Mieterin an Ihre Wohnungsbaugesellschaft)

  • Ich glaube Markus meinte nicht eine unsymetrische Belastung bei der der Strom auf dem Neutralleiter max. 80A betragen kann.
    Er meinte die verschiebung zwischen Strom und Spannung durch Induktive/Kapazitive Lasten. Hier kann ja durchaus auch ein höher Strom wie 80A vorkommen.


    Habe jez alles in 16mm² ausgeführt. War aber nur max. 70cm. Der N geht von der Zuleitung direkt auf eine N-Schiene. Von dort wird dann jeder FI einzeln angefahren.


    Gruß Sebastian

  • Zitat

    Er meinte die verschiebung zwischen Strom und Spannung durch Induktive/Kapazitive Lasten. Hier kann ja durchaus auch ein höher Strom wie 80A vorkommen.


    Das verstehe ich nun nicht. Vielleicht kann mir das jemand der Experten erklären?
    Die Phasenlage des Stromes wird auf einem Aussenleiter verschoben, auf den andern nicht. An der höhe der "Amplitude" des max. möglichen Stromes (hier 80A) ändert sich dabei jedoch nichts.
    Auf dem Neutralleiter fließt bei unsymetrischer Belastung der Differenzstrom zwischen den Aussenleitern. Wenn dieser aber in keinem Fall mehr als 80A betragen kann (max. mögliche Differenz) wie soll das oben zitierte dann möglich sein?


    Die einzige Erklärung die mir gerade plausibel erscheint wären Schaltnetzteile & Co ohne PFC, die keinen reinen Sinus erzeugen und somit nach Fourier Oberschwingungen (in der akkustik "Harmonische" genannt), welche sich dann unter Umständen zu dem Strom auf dem N addieren könnten. Das hat mit der verschiebung zwischen U und I auf einer Phase die ja für die Blind und Scheinleistung verantwortlich ist aber nichts zu tun. Oder irre ich mich hier?

  • wenn man sich die ströme und spannungen im zeigerdiagramm einzeichnet kann man zum beispiel in folgendem fall sehen, dass der neutralleiter mit einem höheren Strom belastet wird:


    L1 200A cos Phi 0,7 cap
    L2 200A cos Phi 0,85 ind
    L3 200A cos Phi 0,85 ind
    NEUTRALLEITER 249,99A


    Dieser Fall ist in unserer Branche aber weniger häufig anzutreffen als das Ding mit den Oberwellen.


    und dazu sagt der VDE (Sinngemäß):
    VDE 0298-4 Tabelle B.1
    Ab einem Anteil von über 45% der dritten Oberwelle am Gesamtstrom muss die Strombelastbarkeit nach dem Neutralleiterstrom bemessen werden.

  • Vielen Dank für die Information.


    Irgendwie frag ich mich grad warum ich da gestern abend nicht von alleine drauf gekommen bin sowas mal zu skizzieren und vielleicht auch mal Icap zu verwenden.... vielleicht wäre ich dann drauf gekommen das meine Angaben nur bei rein Ohmschn lasten Stimmen :oops:

  • Tja, manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht. Das kann aber passieren. Ich kann mich davon nicht frei sprechen. Aber auch für solche Situationen sind ja genug Leute hier die gerne helfen.

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  • Zitat von "Apostoli"

    wenn man sich die ströme und spannungen im zeigerdiagramm einzeichnet kann man zum beispiel in folgendem fall sehen, dass der neutralleiter mit einem höheren Strom belastet wird:


    L1 200A cos Phi 0,7 cap
    L2 200A cos Phi 0,85 ind
    L3 200A cos Phi 0,85 ind
    NEUTRALLEITER 249,99A


    Dieser Fall ist in unserer Branche aber weniger häufig anzutreffen als das Ding mit den Oberwellen.


    Ich weiß, dass es solche Rechenbeispiele gibt, aber kennt jemand ein Gerät mit 0,7 kapazitiv (außer Blindstromkompensationen)?


    Zitat von "Apostoli"


    und dazu sagt der VDE (Sinngemäß):
    VDE 0298-4 Tabelle B.1
    Ab einem Anteil von über 45% der dritten Oberwelle am Gesamtstrom muss die Strombelastbarkeit nach dem Neutralleiterstrom bemessen werden.


    Was soll das für ein Gerät sein und welcher Netzbetreiber würde erlauben das anzuschließen, von EMV ganz zu schweigen? Es ist theoretisch sicher richtig, dass man Fälle konstruieren kann, in denen der Strom durch den Neutralleiter größer ist als einer der Außenleiterströme, praktisch ist mir der Fall noch nicht begegnet. Gruß Micha

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist praktisch meist grösser.

  • Zitat

    [...]Was soll das für ein Gerät sein und welcher Netzbetreiber würde erlauben das anzuschließen, [...]


    Nicht was für eines, sondern wieviele müsste die Frage lauten.
    Gerade in Rechenzentren oder großen Bürokomplexen mit vielen PCs. Monitoren, Druckern usw. wird das zu bedenken sein.
    Das könnte aber z.B. bei einer größeren LAN Party mit mehreren hundert PCs auch eine ernstzunehmende Rolle bei der "mobilen" Stromversorgung spielen.


    Auch wenn solche Aussagen hier nicht gerne gesehen sind, aber ich meine dass aus diesem Grund seit einigen Jahren (datum weiß ich nicht mehr) Geräte (z.B. PC Netzteile) eine PFC besitzen müssen, vorher war das nicht zwingend vorgeschrieben.


    PC und Drucker sind in dem Bereich um den es hier ursprünglich geht wohl eher eine Randerscheinung. Schaltnetzteile oder DC/DC Wandler sind jedoch auch hier in vielen Geräten verbaut, so das man damit auch Rechnen muss.